Premier Motor






Fahrgestell des Premier 16 hp von 1907.


Die Premier Motor Co. Ltd. war ein britischer Automobilimporteur und -hersteller in Birmingham. Zwischen 1906 und 1907 wurden Fahrzeuge des italienischen Herstellers Marchand importiert. Ab 1913 entstanden Automobile eigener Konstruktion. Markennamen waren Premier, Premier-Marchand, Premo und P.M.C.


Es besteht kein Bezug zum Mitbewerber Premier Cycle Company in Coventry[1], zur US-amerikanischen Premier Motor Manufacturing Company oder zur aktiven indischen Premier Automobiles Limited, die alle ebenfalls unter dem Label Premier Fahrräder, Motorräder oder Automobile herstellten.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Automobile


    • 1.1 Automobil-Modelle




  • 2 Motorräder


  • 3 Literatur


  • 4 Weblinks


  • 5 Einzelnachweise





Automobile |




Fahrgestell und Vierzylindermotor des Premier 16 hp von 1907.




P.M.C. Motorette (1913)


Das Unternehmen hatte seinen Sitz an der Aston Road in Birmingham und trat schon früh als Ausstatter und Zulieferer von Automobilbestandteilen auf.[2] Die Automobilherstellung scheint professionell, aber eher nebenbei betrieben worden zu sein. Vom Modell 1906 ist kein Name bekannt, aber der Tourenwagen besaß einen Reihenzweizylindermotor mit 1,7 l Hubraum und war in zwei Radständen, 2286 und 2743 mm, erhältlich.[3]


1907 erschien der Premier 10/12 hp, nach einer Quelle ebenfalls ein italienisches Modell mit britischen Emblemen[3], nach einer anderen eine Eigenkonstruktion mit Aster-Motor.[4] Er besaß auch einen Zweizylindermotor mit 1,4 l Hubraum. Sein Radstand betrug 2591 mm.[3]


Im gleichen Jahr wurde auch der Premier 16 hp angeboten. Er wurde von einem Vierzylinder-Reihenmotor mit 2,5 l Hubraum angetrieben und hatte einen Radstand von 2896 mm.[3] Nach einer Quelle[4] war auch er ein Marchand-Lizenzprodukt.


1909 kam es mit der eingangs genannten Premier Cycle Co. zu einem Rechtsstreit bezüglich des Markennamens. Ab dem Jahresende 1909 wurde für alle Motorfahrzeuge statt Premier oder Premo das Kürzel P.M.C. verwendet.[2]


1913 und 1914 wurde die P.M.C. 9 hp Motorette hergestellt. Das Dreiradfahrzeug war eine Konstruktion aus eigenem Hause und mit einem V2-Triebwerk motorisiert. Der Hubraum betrug 1,0 l.[3] Auch dazu gibt es eine alternative Darstellung, wonach das Fahrzeug einen Einzylindermotor mit 6 hp am vor dem angetriebenen Einzelrad im Heck hatte.[4] Diese Darstellung wird durch eine zeitgenössische Abbildung erhärtet, der zufolge das Fahrzeug mit einem Zweiganggetriebe ausgestattet war und der Motor eine – eher ungewöhnliche – Wasserkühlung aufwies.[5] Zumindest die PS-Angabe kann aber mit der Leistung (6 bhp) und der Steuerklasse (9 hp nach RAC-Rating) hinreichend erklärt werden.


Nach einer Quelle[4] endete die Motorfahrzeugproduktion bereits 1913 mit einem vierrädrigen Cyclecar mit 8 hp-Zweizylindermotor vorn und Antrieb mittels Kette auf die Hinterachse; damit ist offenbar ein Typ gemeint, der nach anderer Darstellung noch 1914 als Prototyp unter dem Namen P.M.C. erschien.[3]


Dann schloss die Firma mit Beginn des Ersten Weltkrieges ihre Tore[3]; nach anderer Quelle wurden bis 1916 Motorräder vertrieben. Eine Anzeige von 1919 legt nahe, dass das Unternehmen noch bis Anfang der 1920er Jahre aktiv war.[2]



Automobil-Modelle |


































































Marke Modell Bauzeitraum Zylinder Hubraum Radstand Bemerkungen
Premier 1906 2 Reihe 1703 cm³ 2286–2743 mm
Premier 10/12 hp 1907 2 Reihe 1417 cm³ 2591 mm Aster-Motor
Premier 16 hp 1907 4 Reihe 2545 cm³ 2896 mm Lizenz Marchand
P.M.C. 6 hp Motorette
1913–1914 1 Alternative Darstellung zum 9 hp
P.M.C. 9 hp 1913–1914 2 V 998 cm³ wahrscheinlich identisch mit 6 hp Motorette oben
P.M.C. 8 hp 1913–1914 2 V ev. nur Prototyp


Motorräder |




Anzeige für American Excelsior Motorräder (1919).


Ähnlich wie zuvor mit den Automobilen verfuhr man mit Motorrädern. Ab 1909 wurden unter dem Markennamen Premo und kurz darauf als P.M.C. Rex-JAP V2-Motorräder vertrieben.[2][6] Später kam auch der Import von US-amerikanischen Excelsior-Motorrädern hinzu.[2]



Literatur |



  • David Culshaw & Peter Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975. Veloce Publishing plc. Dorchester (1999). ISBN 1-874105-93-6


  • G. N. Georgano (Hrsg.): Complete Encyclopedia of Motorcars, 1885 to the Present; Dutton Press, New York, 2. Auflage, 1973; ISBN 0-525-08351-0.



Weblinks |



 Commons: Premier Motor Company – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Grace's Guide: Premier Motor Co. (Englisch) (abgerufen am 30. August 2017)


  • Grace's Guide: Motorette. (Englisch) (abgerufen am 30. August 2017)


  • Grace's Guide: Rex Motor Manufacturing Co. (Englisch) (abgerufen am 30. August 2017)


  • Grace's Guide: Rex-JAP. (Englisch) (abgerufen am 30. August 2017)


  • Grace's Guide: Premier Cycle Co. (Englisch) (abgerufen am 30. August 2017)



Einzelnachweise |




  1. Grace's Guide: Premier Cycle Co.


  2. abcde Grace's Guide: Premier Motor Co.


  3. abcdefg Culshaw, Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975


  4. abcd Georgano: Complete Encyclopedia of Motorcars, 1885 to the Present. 1973, S. 560.


  5. Grace's Guide: Motorette.


  6. Grace's Guide: Rex-JAP.


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