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Showing posts from February 14, 2019

Aufgebot (Militär)

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Das militärische Aufgebot ist der Aufruf an alle Wehrfähigen eines Landes oder an einen bestimmten (definierten) Teil von ihnen zur Verteidigung ihres Landes. Im Hoch- und Spätmittelalter setzte es sich aus Angehörigen der waffenpflichtigen Bürgerschaften von Städten und Dörfern zusammen. Insbesondere für Zünfte galten detaillierte Bestimmungen wegen des Waffendienstes. Aufgebote wurden meist im Verteidigungsfall, aber auch in begrenztem Maß für offensive Handlungen aufgerufen. Als herausragendes Beispiel für schlachtentscheidenden Einsatz von Aufgeboten gilt die Schlacht bei Rudau im Jahre 1370. Hier widerstanden die Kämpfer der Königsberger Zünfte den massiven Attacken der litauischen und tatarischen Reiterei und gaben so den Ausschlag für den Sieg. Der Militärschriftsteller Johann Friedrich von Flemming verwendet in seinem Werk Der Vollkommene Teutsche Soldat 1726 den Ausdruck auch für normale Werbung von Soldaten (Kapitel 8, § 1). Der Begriff wird bis in die neueste Zeit

Nassau-Beilstein

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Die Grafschaft Nassau-Beilstein , unter einem Zweig der ottonischen Linie des Hauses Nassau, bestand von 1343 bis 1561 und dann noch einmal von 1607 bis 1620. Inhaltsverzeichnis 1 Erste Grafschaft (1343–1561) 2 Grafen von Nassau-Beilstein (1343–1561) 3 Zweite Grafschaft (1607–1620) 4 Grafen von Nassau-Beilstein (1607–1620) 5 Weblinks 6 Einzelnachweise Erste Grafschaft (1343–1561) | Burg Beilstein während des Ausbaus 2002 Die Burg Beilstein selbst ist erstmals 1129 beurkundet. Der Ort war ursprünglich im Besitz der Herren von Beilstein, die im Zuge von Erbteilungen ihres Besitzes auch die Burgen Greifenstein und Lichtenstein (heute eine Ruine über der Ulmbachtalsperre) erbauten, die aber beide im Jahre 1298 als Raubritternester zerstört wurden. Wie und wann die Herrschaft Beilstein an das Haus Nassau kam, ist nicht genau bekannt; es gibt allerdings einen urkundlichen Beleg aus dem Jahre 1287, gemäß dem sie zu dieser Zeit im Besitz Ottos I. v

Heinrich I. (Nassau-Beilstein)

Heinrich I. von Nassau-Beilstein (* 11. Juni 1323; † zwischen dem 28. Oktober 1378 und 24. Februar 1380) war 1343 bis 1378/80 der erste Graf von Nassau-Beilstein. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 Einzelnachweise Leben | Heinrich war der jüngere Sohn des Grafen Heinrich I. von Nassau-Siegen und der Adelheid von Heinsberg und Blankenberg. Ursprünglich für die geistliche Laufbahn bestimmt, war er Kanoniker in Köln, Koblenz und schließlich Dompropst in Speyer. Als die Ehe seines älteren Bruders Otto kinderlos blieb, wandte Heinrich sich jedoch dem Laienstand zu. Mit seinem Bruder schloss er 1336 einen Teilungsvertrag über die Grafschaft Nassau-Dillenburg. Im Jahr 1339 vermählte sich Heinrich, gegen den Willen seines Vaters und Bruders, mit Meyna (Imagina) von Westerburg, einer Tochter Siegfrieds von Westerburg († 1315). Aufgrund der Ehe kam es zum Streit zwischen den Brüdern. Otto schloss ein Bündnis mit Landgraf Hermann I. von Hessen

Fürstentum Grubenhagen

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Territorium im Heiligen Römischen Reich Fürstentum Grubenhagen Wappen Entstanden aus 1291 Teilung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg Heutige Region/en DE-NI Reichskreis Niedersächsisch Hauptstädte/Residenzen Heldenburg (Einbeck) Dynastien Welfen Sprache/n Niederdeutsch, Deutsch Aufgegangen in ab 1596: Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel ab 1617: Fürstentum Lüneburg Das Fürstentum Grubenhagen ist ein im Jahre 1291 entstandenes Teilfürstentum des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg auf dem Gebiet des heutigen deutschen Landes Niedersachsen. Herrschende Dynastie war das Geschlecht der Welfen. Inhaltsverzeichnis 1 Territorium 2 Geschichte 3 Stammbaum der regierenden Herzöge des Fürstentums Grubenhagen 4 Historische Landschaft 5 Literatur 6 Weblinks Territorium | Das in zwei voneinander getrennte Teile gegliederte Herrschaftsgebiet lag einerseits zwischen dem Nordwestrand des So

Albrecht I. (Braunschweig-Grubenhagen)

Albrecht I. von Braunschweig-Grubenhagen (* um 1339; † 1383) war Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, Fürst von Braunschweig-Grubenhagen-Salzderhelden, regierte von 1361 bis zu seinem Tode. Albrecht I. war der älteste Sohn des Herzogs Ernst des Älteren von Grubenhagen. Schon zu dessen Lebzeiten Mitregent, regierte Albrecht nach dessen Tod das Fürstentum Grubenhagen außer einigen Besitzungen zu Osterode und Herzberg, die er seinem Bruder Friedrich abtrat, allein und residierte in der Burg Salzderhelden bei Einbeck, weshalb er auch der „Herzog zum Salze“ genannt wurde. Man rühmt ihn als Liebhaber der Geschichte und Wissenschaften; gleichwohl blühte unter ihm die Wegelagerei, der er selbst nicht fremd gewesen sein soll, wodurch er mit seinen Nachbarn in manchen Streit geriet. Am 29. Juni 1361 erteilte Albrecht mit seinem Bruder Johann der Stadt Braunschweig den Huldebrief, geriet noch in demselben Jahre mit dem Grafen Otto von Waldeck und dessen Sohn Heinrich in Fehde und wurde mit de

Geschichte Thüringens

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Dieser Artikel beschreibt die Geschichte des Landes Thüringen . Sie beginnt im Wesentlichen mit dem Reich der Thüringer, das im Jahr 531 unterworfen und ins Frankenreich eingegliedert wurde. Zur Zeit der Landgrafschaft Thüringen [1] gab es dann im Mittelalter entgegen bisheriger Ansichten lediglich eine vom König eingesetzte Ordnungsmacht, die sich aber nicht durchsetzen konnte. Die Landschaft blieb in zahlreiche Herrschaften zerteilt. Da im Laufe des 10. Jahrhunderts die Erzbischöfe von Mainz bereits die weltliche Herrschaft über die schon damals größte Stadt Erfurt erlangt hatten, war aber die Herrschaft der Landgrafen über das gesamte Territorium eingeschränkt. Dazu kamen andere mächtige Grafengeschlechter wie die Herren von Schwarzburg-Käfernburg, die Grafen von Orlamünde, die Grafen von Henneberg, die Vögte von Weida und die Herren von Lobdeburg sowie viele geistliche Herrschaften. Nach dem Tod von Heinrich Raspe IV. erlosch die Thüringer Landgrafschaft, und der östliche Tei