Kosmodrom Plessezk












Kosmodrom Plessezk (Russland)


Kosmodrom Plessezk

Kosmodrom Plessezk


Lage des Kosmodroms Plessezk in Russland



Das Kosmodrom im Jahr 2015




Eine Zyklon-3-Rakete startet in Plessezk, 15. August 1991


Das Kosmodrom Plessezk (russisch Космодро́м «Плесе́цк», auch Plesezk oder Plesetsk transkribiert) ist ein Weltraumbahnhof in der Oblast Archangelsk im Nordwesten Russlands.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Lage


  • 2 Geschichte


  • 3 Unglücksfälle


  • 4 Siehe auch


  • 5 Weblinks


  • 6 Quellen





Lage |


Das Kosmodrom befindet sich etwa 800 Kilometer nördlich von Moskau und 180 Kilometer südlich der Oblasthauptstadt Archangelsk inmitten borealer Nadelwälder (Taiga). Das Kosmodrom liegt im Plessezki rajon innerhalb des Stadtkreises Mirny (gorodskoi okrug Mirny). Etwa 20 Kilometer südwestlich des Kosmodroms befindet sich mit der Geschlossenen Stadt Mirny das administrative Zentrum des Stadtkreises. Die namensgebende Siedlung städtischen Typs Plessezk liegt wie Mirny südlich des Kosmodroms, an der Bahnstrecke Wologda – Archangelsk.



Geschichte |


Plessezk wurde Ende der 1950er Jahre zunächst als Basis Angara für militärische Interkontinentalraketen eingerichtet. Zunächst war dort eine Einheit des ersten Raketentyps R-7 stationiert.


Mit dem Start der Rakete Wostok-2 am 17. März 1966[1] nahm das Plessezker Kosmodrom den Betrieb auf. Es diente seitdem hauptsächlich dem Start militärischer Satelliten, wie Aufklärungssatelliten. Daneben werden von Plessezk zivile Satelliten in polare Orbits gestartet. Bemannte Raketenstarts wurden von Plessezk nicht durchgeführt. Von Plessezk wurden die meisten russischen Satelliten gestartet. Auch eine Startrampe für die im Juli 2014 erstmals gestartete Angara-Rakete wurde errichtet.


Im Zuge des Baus des Kosmodroms entstand die nahegelegene Stadt Mirny, als Wohnort für die militärischen und zivilen Bediensteten. In den Wäldern nördlich des Kosmodroms gingen derart zahlreich Raketenstufen nieder, dass sie in den 1990er-Jahren, als die staatliche Überwachung des Gebietes nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kaum noch zu spüren war, oft von den Jägern unter den Einwohnern des Gebietes zwecks Verwertung des Schrotts eingesammelt wurden. Für den Selbstgebrauch stellten sie daraus Schlitten und Boote her, den Rest konnten sie gegen gutes Geld verkaufen.[2]


Die europäischen ESA-Satelliten Sentinel-3A (2016), Sentinel-5P (2017) und Sentinel-3B (2018) wurden im Rahmen des Erdbeobachtungsprogramms GMES mit Rockot-Trägerraketen von Plessezk aus gestartet.



Unglücksfälle |



  • Am 26. Juni 1973 kamen bei der Explosion einer startklaren Kosmos-3M-Rakete neun Personen ums Leben.

  • Am 18. März 1980 starben bei der Explosion einer Wostok-2M-Rakete 48 Menschen.

  • Am 15. Oktober 2002 explodierte eine Sojus-U-Rakete Sekunden nach dem Start. In einem benachbarten Gebäude wurde ein Soldat durch die Druckwelle getötet.

  • Am 9. November 2013 wurden durch einen Unfall beim Reinigen eines mit Distickstofftetroxid gefüllten Kraftstofftanks zwei Soldaten getötet und drei weitere verletzt.[3][4]



Siehe auch |



  • Katastrophen der Raumfahrt


  • Kosmodrom Baikonur, Weltraumbahnhof in Kasachstan


  • Kosmodrom Wostotschny, neuer Weltraumbahnhof im Amurgebiet



Weblinks |



 Commons: Plessezk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Homepage (russisch)


  • Encyclopedia Astronautica: Plesetsk (englisch)

  • RussianSpaceWeb.com: Plesetsk (englisch)



Quellen |




  1. http://www.plesetzk.ru/about Chronologischer Überblick


  2. Raketensammler im hohen Norden, dekoder.org, 1. November 2018


  3. Soldaten ersticken auf Weltraumbahnhof – Abgerufen am: 9. April 2016


  4. Lenta.ru: По факту гибели военных на космодроме Плесецк завели дело – Abgerufen am: 13. November 2013


62.9240.46694Koordinaten: 62° 55′ 12″ N, 40° 28′ 1″ O







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