Kopula








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Der Begriff Kopula wird in der deutschen Sprache in den Bereichen der Biologie, der Logik und der Grammatik angewendet. Die Kopula wird vom lateinischen Wort copula entlehnt und bedeutet Verbindendes, Verknüpfendes, Band (Plural Kopulae oder Kopulas).[1]




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Die Kopula in der Biologie


  • 2 Die Kopula in der Logik


  • 3 Die Kopula in der Grammatik


  • 4 Siehe auch


  • 5 Literatur


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Die Kopula in der Biologie |


Kopula ist in der Biologie eine andere Schreibweise für Kopulation (Begattung).



Die Kopula in der Logik |


Eine geradezu klassische Rolle spielt die Kopula in den Schlussfiguren des Syllogismus. Bezeichnet man das Subjekt mit S, das Prädikat mit P und die Kopula mit k, ergibt sich als Grundform S k P, in Worten: P wird S zugesprochen, P kommt S zu oder auch S ist P.


Beispiele (Kopula jeweils kursiv):



Sokrates war ein Mensch.

Das Auto ist blau.

Frau Meier bleibt unsere Vorsitzende.


In anderen Darstellungen wird die Kopula als Bestandteil des verbalen oder nominalen Prädikats gesehen, für das obige Beispiel „Sokrates war ein Mensch“ ist hiernach „Sokrates“ Subjekt, „war“ Kopula, „ein Mensch“ das Prädikatsnomen und „war ein Mensch“ das nominale Prädikat:


(S + (k + Pn)) = (S + P)


Die Kopula in der Grammatik |


Die Kopula wird in der Grammatik auch Kopulaverb, kopulatives Verb, verbindendes Verb, Bindeverb, verbindendes Zeitwort, Verknüpfungswort, Satzband genannt.


Die Kopula stellt sich aus sprachwissenschaftlicher Sicht als eine in verschiedenen Sprachfamilien vertretene Gruppe von Verben dar, die im Vergleich zu den Vollverben nur über eine eingeschränkte Eigenbedeutung verfügen. Im Deutschen sind dies prototypisch:
„sein“, „werden“ und „bleiben“, darüber hinaus eine Reihe anderer Verben, beispielsweise „aussehen“, „erscheinen“, „dünken“, „klingen“, „schmecken“, „heißen“, „gelten“, „sich vorkommen“ und „sich erweisen“.[2] Durch ihre Stellung zwischen den Hilfsverben, Funktionsverben und den Vollverben nehmen die Kopulaverben vor allem eine grammatische Funktion ein. Sie verbinden das Subjekt eines Satzes mit einem Nomen im Nominativ oder einem Adjektiv in einer nicht flektierten Form. Im Zusammenwirken mit dem Nomen bzw. Adjektiv bilden sie das Prädikat eines Satzes.[3]
In folgenden Formulierungen fehlt ein direktes Wort für die Kopula, obwohl einem Subjekt ein Prädikat zugesprochen wird und die Kopula natürlich in der Formulierung verborgen ist:



Sein Gesicht färbte sich rot vor Wut.

Sie gab niemals auf.


Die verschiedenen „Sprachen“ werden einmal von der Linguistik, zum anderen von Logik, formaler Logik (veraltet: Logistik), Methodologie und Wissenschaftstheorie untersucht. Eine zentrale Rolle nimmt die Kopula auch in der Definitionslehre ein.


In der Spätphilosophie des deutschen Wissenschaftstheoretikers Paul Lorenzen wird auch die durch π symbolisierte Tatkopula tut zugelassen. Der Satz:


Tilman trägt mit Eimern Wasser ins Haus.

gilt also als Elementarsatz, obwohl er Tätigkeitsverben (trägt, genauer: tut tragen) enthält.


In verschiedenen Sprachen existiert in der Gegenwart eine Null-Kopula, das Wort für "sein" wird weggelassen:




Russisch «Я — человек», (Ja tschelowek) – "Ich bin ein Mensch". Wörtlich: "Ich – Mensch". An der Stelle des fehlenden "ist" steht in der geschriebenen Sprache ein Geviertstrich.


Ungarisch: «ő ember», "Er ist ein Mensch", Wörtlich: "Er Mensch"


Hebräisch: «אני בן-אדם», (ani ben-adam), "Ich bin ein Mensch", Wörtlich: "Ich Sohn Adams"


Arabisch: «أنا إنسان» ('ána 'insān), "Ich bin ein Mensch", Wörtlich: "Ich Mensch"



Siehe auch |



  • Hilfsverb

  • Urindogermanische Kopula

  • Kopulaverben und -ersatz im Spanischen



Literatur |




  • Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler-Lexikon Sprache. 3., neubearbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart u. a. 2005, ISBN 3-476-02056-8.

  • N. I. Kondakow: Wörterbuch der Logik. Verlag Das Europäische Buch, Westberlin 1978, ISBN 3-920303-80-6. (Originalausgabe russ.: Logičeskij slovar'-spravočnik. 2., erweiterte Ausgabe. Nauka, Moskau 1975)


  • Paul Lorenzen: Lehrbuch der konstruktiven Wissenschaftstheorie. Bibliographisches Institut, Mannheim u. a. 1987, ISBN 3-411-03154-9. (Auch: Lizenzausgabe. (= Metzler Reprint). Metzler, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-476-01784-2).

  • Rosemarie Lühr: Kopulasätze in altindogermanischen Sprachen. In: Ljudmila Geist, Björn Rothstein (Hrsg.): Kopulaverben und Kopulasätze Intersprachliche und intrasprachliche Aspekte. (= Linguistische Arbeiten. Band 512). Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2007, ISBN 978-3-484-30512-0, S. 181–199.

  • Eva-Maria Remberger, Kay-Eduardo González-Vilbazo: Die Kopula im Romanischen. In: Ljudmila Geist, Björn Rothstein: Kopulaverben und Kopulasätze: intersprachliche und intrasprachliche Aspekte. (= Linguistische Arbeiten. Band 512). Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-484-30512-0, S. 201–227.



Weblinks |



 Wiktionary: Kopula – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


Einzelnachweise |




  1. Duden | Kopula | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 29. Dezember 2017. 


  2. Jochen A. Bär: Hermeneutische Linguistik. De Gruyter, Berlin/München/Boston 2015, ISBN 978-3-11-040519-4, S. 427.


  3. Hadumod Bußmann (Hrsg.) unter Mitarbeit von Hartmut Lauffer: Lexikon der Sprachwissenschaft. 4., durchgesehene und bibliographisch ergänzte Auflage. Kröner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-520-45204-7, S. 382.




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