Wochentag







Wochentagsheptagramm mit den entsprechen astronomischen Symbolen; Im Uhrzeigersinn, oben startend: So, Fr, Mi, Mo, Sa, Do, Di


Als Wochentag bezeichnet man einen Tag der Woche, der in wiederkehrender Benennung und gleichbleibender Reihenfolge das gesamte Jahr des bürgerlichen Kalenders über vorkommt, und zwar den Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag bzw. Sonnabend und Sonntag.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Benennung der Wochentage


    • 1.1 Deutsche Wochentagsnamen


    • 1.2 Namen von Tagen in der Sieben-Tage-Woche




  • 2 Zählung der Wochentage


  • 3 Symbole für die Wochentage


  • 4 Berechnung


  • 5 Anmerkungen und Einzelnachweise


  • 6 Literatur


  • 7 Weblinks





Benennung der Wochentage |


Die sieben Tage der babylonischen Woche wurden nach den mit bloßem Auge sichtbaren Planeten des geozentrischen Weltbilds benannt (Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn), die zum Zeitpunkt der Benennung selbst als Götter angesehen wurden.[1] Als die Germanen diese Namen im 4. Jahrhundert kennenlernten, benannten sie diese nach den Namen der den römischen Göttern ungefähr entsprechenden germanischen Gottheiten um. Im Zuge der Christianisierung wurde zu einem späteren Zeitpunkt versucht, diese heidnischen Namen wieder zurückzudrängen, was aber im deutschsprachigen Raum nur beim Mittwoch und Samstag gelang.




Deutsche Wochentagsnamen |


Die Wochentagsnamen im Deutschen gehen auf die germanischen Bezeichnungen der Wochentage zurück. Die Namen der Wochentage sind Lehnübersetzungen aus dem Lateinischen, wobei für die römischen Götter die germanischen Entsprechungen eingesetzt wurden (Wodan für Mercurius, Thor für Jupiter etc.). Die lateinischen Bezeichnungen gehen ihrerseits auf die ursprünglichen babylonischen Götternamen zurück:



























































Deutsch/Althochdeutsch
Englisch Niederländisch Berndeutsch Bedeutung
Montag/Monddag Monday Maandag Mänti/Mändi Tag des Mondes (Mani)
Dienstag/Tiusdag Tuesday Dinsdag Zyschti Tag des Tiu/Ziu/Tyr

Mittwoch/Wodensdag
Wednesday Woensdag Mittwuch(e) Tag des Odin/Wotan/Wodan
Donnerstag/Donarsdag Thursday Donderdag Donschti/Thonschti/Thunschti Tag des Thor/Donar/Thunar
Freitag/Fridag Friday Vrijdag Fryti Tag der Frija/Frigg/Frigga
Samstag/Sonnabend/Sambaztac Saturday Zaterdag Samschti Tag des Saturn / Sabbat (= Ruhetag)
Sonntag/Soldag Sunday Zondag Sunti/Sundi Tag der Sonne (Sol)

Bei der Christianisierung des (althoch-)deutschen Sprachraums waren die Missionare darum bemüht, möglichst Wochentagsnamen durchzusetzen, die nicht an heidnische (römische oder germanische) Götter erinnerten. Das wird einerseits an Mittwoch deutlich, wo mit der Bezeichnung des Tages im Wochenablauf der eigentlich zu erwartende Name Wotan (vgl. engl. Wednesday) umgangen wurde. Das andere Beispiel ist die Benennung des Tages vor Sonntag: Das aus dem Lateinischen (Saturni dies) entlehnte Satertag dehnt sich zwar bis ins Englische aus (Saturday), wird aber im deutschen Sprachraum mehr und mehr durch zwei andere Begriffe verdrängt – einen neutralen Sonnabend und einen christlich geprägten Samstag. Satertag/Saterdag erhält sich nur im Niederdeutschen Raum und heute auch da nur noch in der Mundart.


Sonnabend ist der ursprünglich im Norden übliche Name und bezeichnet den ganzen Tag vor dem Sonntag (wie Heiligabend den ganzen Tag vor dem ersten Weihnachtstag benennt).


Der Samstag ist sprachgeschichtlich hervorgegangen aus der Bezeichnung für den Sabbat. Diese Benennung verbreitet sich unter lautlicher Abwandlung aus dem Orient über Griechenland die Donau aufwärts in den romanischen Sprachraum (französisch Samedi, italienisch Sabato) und in die Bistümer Mainz und Trier. Diese zunächst also im süddeutschen Sprachraum heimische Bezeichnung wandert auch heute noch immer weiter nach Norden und scheint das Wort Sonnabend allmählich zu verdrängen.


Namensgeber für den Dienstag ist in manchen Dialekten der griechische Kriegsgott Ares. Der „Arestag“ wird dann ja nach Gegend z. B. zu Ertag, Irta o. ä.[2]


Der Donnerstag war früher der fünfte Tag der Woche, und so erklärt sich das mancherorts noch vorhandene „Pfinsda“ o. ä.



Namen von Tagen in der Sieben-Tage-Woche |


Die folgende Tabelle liefert einen Überblick über die Namen der Wochentage in einigen europäischen und asiatischen Sprachen.




























































































































































































































































































de

Montag

Dienstag

Mittwoch

Donnerstag

Freitag

Samstag

Sonntag
en Monday Tuesday Wednesday Thursday Friday Saturday Sunday
nl maandag (maan („Mond“)) dinsdag woensdag donderdag vrijdag zaterdag (Saturnus (Planet „Saturn“)) zondag (zon („Sonne“))
sv måndag tisdag onsdag (Odinstag) torsdag fredag lördag (Bade-/Waschtag) söndag

da/no
mandag tirsdag onsdag torsdag fredag lørdag søndag
br dilun dimeurzh dimerc'her diriaou digwener disadorn disul
la dies lunae
(Tag des Mondes)
dies martis
(Tag des Mars)
dies mercurii
(Tag des Merkur)
dies iovis
(Tag des Jupiter)
dies veneris
(Tag der Venus)
dies saturni
(Tag des Saturn) (oder sabbata)
dies solis
(Tag der Sonne) (oder Dominica)
it lunedì martedì mercoledì giovedì venerdì sabato domenica
fr lundi mardi mercredi jeudi vendredi samedi (von Sabbat) dimanche (von dies dominica,
Tag des Herrn)
es lunes martes miércoles jueves viernes sábado domingo
pt segunda-feira terça-feira quarta-feira quinta-feira sexta-feira sábado domingo
ro Luni Marţi Miercuri Joi Vineri Sâmbătă Duminică
el Δευτέρα
(deftéra, „zweiter Tag“)
Τρίτη
(tríti, „dritter Tag“)
Τετάρτη
(tetárti, „vierter Tag“)
Πέμπτη
(pémpti, „fünfter Tag“)
Παρασκευή
(paraskeví, „Tag der Vorbereitung (auf den Sabbat)“)
Σάββατο
(sávvato, „Sabbat“)
Κυριακή
(kiriakí, „Tag des Herren“)
bg Понеделник
(Nach Nichtarbeit)
Вторник
(Zweiter)
Сряда
(Mittlerer)
Четвъртък
(Vierter)
Петък
(Fünfter)
Събота
(„Sabbat“)
Неделя
(Nichtarbeit)
ru Понедельник
(Ponedjelnik[3])
Вторник
(Wtornik, „Zweiter“)
Среда
(Sreda, „Mitte“)
Четверг
(Tschetwerg, „Vierter“)
Пятница
(Pjatniza, „Fünfte“)
Суббота
(Subbota, „Sabbat“)
Воскресенье
(Воскресение/Woskresenije, die „Auferstehung“)[4]
pl Poniedziałek
(nach dem Sonntag)
Wtorek
(zweiter [nach Sonntag])
Środa
(Mitte)
Czwartek
(vierter [nach Sonntag])
Piątek
(fünfter [nach Sonntag])
Sobota
(Sabat)
Niedziela
(von nicht arbeiten)
cs pondělí úterý středa čtvrtek pátek sobota neděle
tr Pazartesi
(= pazar ertesi, der Tag nach Pazar)
Salı
(vermutlich aus dem arabischen Wort für Dienstag)
Çarşamba
(= persisch „vierter Wochentag“)
Perşembe
(= persisch „fünfter Wochentag“)
Cuma
(= arabisch „Tag der Moschee-Versammlung“)
Cumartesi
(= cuma ertesi, der Tag nach Dschumaa)
Pazar
(= persisch „Basar“)
fi maanantai tiistai keskiviikko
(Mitte-Woche)
torstai perjantai lauantai sunnuntai
hu hétfő
(Wochenkopf bzw. Siebenkopf)
kedd
(von ung. kettő = 2)
szerda
(slavischen Ursprungs – Mitte)
csütörtök
(slavischen Ursprungs – Viertag)
péntek
(slavischen Ursprungs – Fünftag)
szombat
(Sabbat)
vasárnap
(Markttag)
ar يوم الاثنين
Yawm al-iṯnayn („Zweiter Tag“)
يوم الثلاثاء
Yawmu ṯ-ṯalāṯāʾi („Dritter Tag“)
يوم الأربعاء
Yawm al-ʾarbaʿāʾ („Vierter Tag“)
يوم الخميس
Yawm al-ḵamīs („Fünfter Tag“)
يوم الجمعة
Yawmu l-jumʿati („Al-Dschumʿa“)
يوم السبت
Yawmu s-sabti („Sabbat“)
يوم الأحد
Yawm al-ʾaḥad („Erster Tag“)
arc ܫܒܬܐ ܚܕ ܒܫܒܐ ܬܪܝܢ ܒܫܒܐ ܬܠܬܐ ܒܫܒܐ ܐܪܒܥܐ ܒܫܒܐ ܚܡܫܐ ܒܫܒܐ ܥܪܘܒܬܐ
he יום שני
(jom scheni, „Zweiter Tag“)
יום שלישי
(jom schlischi, „Dritter Tag“)
יום רביעי
(jom revi'i, „Vierter Tag“)
יום חמישי
(jom chamischi, „Fünfter Tag“)
יום ששי
(jom schischi, „Sechster Tag“)
שבת
(Schabat, „Ruhe“)
יום ראשון
(jom rischon, „Erster Tag“)
zh 星期一
xīngqīyī („erster Wochentag“)
星期二
xīngqīèr („zweiter Wochentag“)
星期三
xīngqīsān („dritter Wochentag“)
星期四
xīngqīsì („vierter Wochentag“)
星期五
xīngqīwǔ („fünfter Wochentag“)
星期六
xīngqīliù („sechster Wochentag“)
星期日
xīngqīrì („Wochentag der Sonne“)
ja
月曜日
getsuyōbi („Wochentag des Monds“)

火曜日
kayōbi („Wochentag des Feuers/Mars’“)

水曜日 
suiyōbi („Wochentag des Wassers/Merkurs“)

木曜日 
mokuyōbi („Wochentag des Holzes/Jupiters“)

金曜日
kin’yōbi („Wochentag des Metalls/der Venus“) 

土曜日
doyōbi („Wochentag der Erde/des Saturns“)

日曜日
nichiyōbi („Wochentag der Sonne“)
ko 월요일
Woryoil („Wochentag des Monds“)
화요일
Hwayoil („Wochentag des Feuers/Mars’“)
수요일 
Suyoil („Wochentag des Wassers/Merkurs“)
목요일
Mogyoil („Wochentag des Holzes/Jupiters“)
금요일
Geumyoil („Wochentag des Goldes/der Venus“) 
토요일
Toyoil („Wochentag der Erde/des Saturns“)
일요일
Iryoil („Wochentag der Sonne“)
lad. lunesc merdi mierculdi juebia vënderdi sada dumënia

bair. [5]
Moda Irda Migga Pfindsda Freida Såmsda Sunda


Zählung der Wochentage |


Bis Ende 1975 war der Sonntag in der Bundesrepublik Deutschland der erste Wochentag. Diese Regelung wurde durch die inzwischen nicht mehr gültige DIN 1355-1 abgelöst, die den Montag zum ersten Wochentag machte.[6] In der DDR trat eine vergleichbare Änderung bereits 1969 in Kraft. Auch die heute gültige ISO 8601 bestimmt den Montag zum ersten Tag der Woche. Der Sonntag ist auch heute noch in England, Nordamerika und vielen anderen Teilen der Welt der erste Wochentag, entsprechend der jüdischen und christlichen Zählung.


Seit 1978 ist auf Beschluss der UNO der Montag international der erste Tag der Woche, der Sonntag wird zusammen mit dem Samstag zum Wochenende gerechnet.


Die Tage Montag bis Samstag gelten als Werktage, der Sonntag als besonders geschützter Ruhetag.



Symbole für die Wochentage |


Seit dem Mittelalter wurden die in Astronomie und Astrologie üblichen Planetensymbole auch für die Wochentage verwendet. Für die Werktage findet sich dies in Kirchenbüchern bis ins 18. Jahrhundert. Für den Sonntag wurde dort allerdings nicht das Sonnensymbol, sondern „Dom.“ oder „dies dominica“ verwendet.






























Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
Moon symbol crescent Mars symbol Mercury symbol Jupiter symbol Venus symbol Saturn symbol
Sun symbol
Mond Mars Merkur Jupiter Venus Saturn Sonne



Italienische Armreife mit Darstellung der Wochentage durch die olympischen Götter: Diana als Mond für den Montag, Mars für den Dienstag, Merkur für den Mittwoch, Jupiter für den Donnerstag, Venus für den Freitag, Saturn für den Samstag und Apollo als Sonne für den Sonntag (Walters Art Museum)



Berechnung |


Zur Berechnung des Wochentages für ein gegebenes Datum gibt es verschiedene Verfahren. Diese sind in eigenen Hauptartikeln dargestellt:



  • Doomsday-Algorithmus

  • Gaußsche Wochentagsformel

  • Sonntagsbuchstabe

  • Wochentagsberechnung

  • Zellers Kongruenz



Anmerkungen und Einzelnachweise |




  1. Johann Jakob Herzog, Real-Enzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche, 17. Band, 1863, S. 256


  2. http://www.bairische-sprache.at/Index/Remaraweng%20Boarisch%20-%20Lehren/Mahda%20bis%20Sunda%20.htm Montag bis Sonntag auf Bairisch


  3. der Tag nach dem Sonntag, der „Неделя“ – denn das war früher der eigentliche Name des Sonntags.


  4. „Неделя:“ также может означать воскре́сный день (altslawisch: „Недѣля“; ukrainisch: „неділя“; polnisch: „niedziela“), im Russischen wird [heute] Неделя, der eigentliche „Nichtarbeitstag“ für unseren Begriff der Woche verwendet.


  5. Variante aus dem Oberbayrischen Oberland


  6. DIN 1355 (ISO/R 2015-1971) (deutsch)



Literatur |


  • Tomislav Talanga: Deutsche Wochentagsnamen. In: Zagreber Germanistische Beiträge. Nr. 9, 2000, ISSN 1330-0946, S. 141–157, (online).


Weblinks |



 Wiktionary: Wochentag – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


  • Identifikation eines Wochentages zu einem bestimmten Datum


  • Wochentagsberechnung im Kopf Ausführliche Anleitung zur Berechnung der Wochentage im Kopf Alternative, PDF


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