Stadler Regio-Shuttle RS1







































































































Stadler Regio-Shuttle RS1
Baureihe 650

Regio-Shuttle der Schönbuchbahn

Regio-Shuttle der Schönbuchbahn

Nummerierung:
DB 650 001–027, 100–122, 201–203, 301–327
Anzahl:
497[1][2]
Hersteller:

Stadler Rail AG
(zuvor: Adtranz)
Baujahr(e):
1996–2013

Achsformel:
B’B’

Spurweite:
1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung:
25.500 mm
Länge über Puffer:
25.500 mm
Länge:
24.460 mm
Höhe:

03.700 mm
Breite:

02.900 mm
Drehzapfenabstand:
17.100 mm
Drehgestellachsstand:

01.800 mm
Leermasse:
40,0 t
Höchstgeschwindigkeit:
120 km/h
Installierte Leistung:
2 × 257 kW (MAN)
2 × 265 kW (Iveco)
Beschleunigung:
1,2 m/s²
Leistungskennziffer:
12,85 kW/t
Raddurchmesser:
770 mm
Leistungsübertragung:
hydraulisch / mechanisch (hydromechanisch)
Anzahl der Fahrmotoren:
2

Zugbeeinflussung:

Sifa, PZB90
Sitzplätze:
71–101 (je nach Ausführung)
Stehplätze:
83–94 (je nach Ausführung)

Der Stadler Regio-Shuttle RS1 ist ein in Deutschland weit verbreiteter Nahverkehrsdieseltriebwagen. Charakteristisch sind vor allem die trapezförmigen Fensterbänder. Bei der Deutschen Bahn werden die Regio-Shuttles als Baureihe 650 geführt. Auch zahlreiche Privatbahnen verwenden auf ihren Strecken Regio-Shuttles.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Technische Merkmale


  • 2 Bestellungen


  • 3 Aktuelle Einsatzbereiche


    • 3.1 Einsatz bei der Deutschen Bahn


    • 3.2 Übersicht der Verkehrsunternehmen




  • 4 Ehemalige Betreiber


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Technische Merkmale |


Ursprünglich ein Produkt des Herstellers Adtranz, wurde der RS1 durch die Stadler Rail AG weiter produziert und verkauft, seit Bombardier Transportation bei Übernahme von Adtranz den Standort in Berlin-Wilhelmsruh im Jahr 2001 aus kartellrechtlichen Gründen verkaufen musste. Es handelt sich um ein normalspuriges Vollbahnfahrzeug nach UIC-Norm, das somit Längskräfte von 1500 kN verträgt; es wurde mit Mittelpufferkupplung (Scharfenbergkupplung / BSI-Kompaktkupplung) oder herkömmlicher europäischer Zug- und Stoßeinrichtung ausgeliefert. 65 % des Fahrzeugbodens sind niederflurig und für eine Bahnsteighöhe von 55 cm ausgelegt. Auf der Schönbuchbahn ist eine Sonderausführung für 76-cm-Bahnsteige im Einsatz. Hochflurig ist der Triebwagen über den beiden zweiachsigen Drehgestellen an den Enden.


Zwei unabhängige dieselmechanische Antriebseinheiten aus einem Dieselmotor und Getriebe treiben je eines der beiden Gestelle an beiden Achsen an. Auffällig ist der RS1 durch seine Konstruktion, die der eines Fachwerkbrückenträgers entspricht. Die Fensterstege sind daher schräg und geben ihm ein anfangs unverwechselbares Aussehen, welches er mittlerweile mit dem Bombardier Itino teilt. Betrieblich ist der Regio-Shuttle für Vollbahnverkehr im Einmannbetrieb uneingeschränkt verwendbar. Die relativ kleine Fahrgastkapazität (Maximum unter 170 Personen) kann dadurch ausgeglichen werden, dass Regioshuttles der neuesten Bauserie in bis zu sechsfachen Mehrfachtraktionen gefahren werden können. Ein Gespann aus fünf RS1, das Maximum der ersten Bauserien, kann dann eine Spitzenlast von knapp 850 Fahrgästen bewältigen.


2006 wurde ein Regio-Shuttle bei Voith umgebaut. Unter anderem sollten strengere Abgasnormen eingehalten sowie die Höchstgeschwindigkeit auf 140 km/h gesteigert werden. Im Juli 2009 verfügte das Eisenbahn-Bundesamt, die Abgasturbolader der Regioshuttles strikt nach den vom Hersteller vorgegebenen Intervallen zu warten bzw. auszutauschen. Zuvor war es zu mehreren Bränden gekommen, die durch Abgasturbolader verursacht wurden, die zu lange in Betrieb waren.[3] Am 4. Mai 2011 konnte Rhenus Veniro den Betrieb mit RS1 auf der Hunsrückbahn zwischen Boppard und Emmelshausen aufnehmen.[4][5] Die drei Triebwagen wurden für den Steilstreckenbetrieb mit 60,9 Promille Neigung mit verstärkten Federspeicher- und Magnetschienenbremsen ausgerüstet. Zusätzlich erhielten sie eine indirekte Bremse als zusätzliches Bremssystem und ein verstärktes Getriebe. Mit zweijähriger Verspätung lag im Januar 2012 die uneingeschränkte Zulassung für alle drei Fahrzeuge vor.[6]



Bestellungen |


Im Jahr 2006 sah es so aus, als ob die Produktion des Regio-Shuttle auslaufen würde. 2007 und 2008 folgten jedoch weitere Bestellungen durch die ODEG,[7] die Hohenzollerische Landesbahn und Rhenus Veniro. Mit diesen bestellten Fahrzeugen stieg die Gesamtzahl der hergestellten Regio-Shuttles dann auf 365 Stück. Ende Juni 2008 schloss die Deutsche Bahn AG mit Stadler einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 60 Regio-Shuttles ab, aus dem jedoch kein Abruf erfolgte. Im Jahr 2009 kündigte die tschechische Eisenbahngesellschaft České dráhy (ČD) den Kauf von 33 Regio-Shuttles an.[8] Am 30. April 2010 wurde diese Kaufabsicht bestätigt.[9][10] Diese Züge verkehren seit Ende 2011 und 2012 in der Region Liberec (16 Stück) und der Region Vysočina (17 Stück) als Baureihe 840 und 841. Am 7. November 2011 wurde das erste Fahrzeug an die Tschechische Staatsbahn übergeben.[11]


Im Jahr 2009 bestellte das Verkehrsunternehmen agilis, ein Tochterunternehmen der BeNEX, 38 Regio-Shuttle für das Dieselnetz Oberfranken, auf dem sie im Juni 2011 und Dezember 2012 den Betrieb aufgenommen hat.[12] Sie werden offiziell als BR 650.7 geführt. Ende Dezember 2009 wurde der Vertrag über die Lieferung von Fahrzeugen für die Verkehrsausschreibung „Netz Stadtbahn“ des VBB für die ODEG unterschrieben. Der Auftrag beinhaltete u. a. die Lieferung eines einteiligen Dieseltriebwagens des Typs Regio-Shuttle RS1, der zum Fahrplanwechsel 2011 seinen Betrieb auf der RB 35 Fürstenwalde (Spree)–Bad Saarow Klinikum aufnahm.[13][14] Im Jahr 2010 bestellte die Rurtalbahn GmbH fünf Regioshuttles, die seit Mitte 2011 auf den Strecken Düren–Heimbach, Jülich–Düren bzw. Jülich–Linnich eingesetzt werden.[15]


Im Juli 2010 erhielt Stadler vom Zweckverband Strohgäubahn einen Auftrag über die Lieferung von acht Regio-Shuttle RS1. Damit hatte Stadler Pankow das 450. Fahrzeug des Typs Regio-Shuttle RS1 verkauft. Die Auslieferung der Fahrzeuge erfolgte ab Anfang 2012. Der Fahrgastbetrieb durch die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft mbH (WEG) wurde noch in der ersten Jahreshälfte 2012 aufgenommen.[16] Die Erfurter Bahn bestellte 2010 RS1 für den Einsatz auf acht Bahnlinien in Ostthüringen.[17] 36 Fahrzeuge wurden ab 2012 in Betrieb genommen.[18][2] Im Juli 2011 gab die Bodensee-Oberschwaben-Bahn die Bestellung von zwei weiteren RS1 bekannt, die dann bereits im Jahr 2012 geliefert wurden.[19] Die Vogtlandbahn übernahm am 10. Februar 2012 den ersten von acht neuen Triebwagen des Typs RegioShuttle RS1 vom Hersteller Stadler Pankow GmbH für das „Vogtlandnetz 2012“, die seit Dezember 2012 im Einsatz stehen.[20] Die Regioshuttles der Vogtlandbahn sind zusätzlich nach BOStrab ausgestattet, sie verfügen über Blinker, Brems- und Abblendlicht.[21]


Seit 2014 befinden sich weder Triebwagen in Produktion, noch gibt es Bestellungen dieser Fahrzeuge und seit 2016 wird der Regio-Shuttle RS1 auf der Internetseite von Stadler nicht mehr angeboten.



Aktuelle Einsatzbereiche |



Einsatz bei der Deutschen Bahn |




DB 650 301 in Stuttgart Hbf




DB 650 322 in Radolfzell


Die Deutsche Bahn begann 1999 damit, Fahrzeuge der Baureihe 650 in Dienst zu stellen. Stand Juni 2005 fuhren bei der DB 74 Einheiten. Sie werden als 650 001–027, 650 100–122, 650 201–203 und 650 301–321 bezeichnet. 650 100–119 sowie 650 201–203 wurden vom Land Baden-Württemberg finanziert. 650 001–027 und 650 100–122 sind bauartgleich, 650 201–203 sowie 650 301–321 sind Radwander-Fahrzeuge, ansonsten aber baugleich mit den anderen Regio-Shuttles. Die Fahrzeuge werden von Tübingen und von Ulm aus von der DB-Tochtergesellschaft DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB) eingesetzt. Seit Mai 2000 stehen alle Fahrzeuge im täglichen Einsatz.


Seit 2007 fahren auch 650 322–327, die von DB Regio Bayern finanziert sind. Außerdem hat die Westfrankenbahn einen Triebwagen von der Kahlgrund Verkehrs-GmbH gemietet, der die Nummer 650 997 trägt. Dieser Wagen wurde zwischenzeitlich an die Südostbayernbahn weitervermietet und wurde seit 2008 auf der Traun-Alz-Bahn zwischen Traunstein und Traunreut eingesetzt. Zum 1. Januar 2014 endete der Mietvertrag zwischen WFB und KVG und wenig später wurde das Fahrzeug von der KVG verkauft.
Seit Dezember 2016 fahren 650 319–327 auf der Strecke der Mittelschwabenbahn Günzburg–Krumbach (Schwab)–Mindelheim.



Übersicht der Verkehrsunternehmen |


Folgende Verkehrsunternehmen haben den Regio-Shuttle RS1 aktuell im Bestand:




Ehemalige Betreiber |


Folgende Verkehrsunternehmen haben früher RS1 betrieben:



* Interimsfahrzeug von Dezember 2013 bis Dezember 2014 auf der S 9, da ET 2010 noch keine EBO-Zulassung hatten


** War zwischenzeitlich als 650 997-0 bei der Südostbayernbahn im Dienst; 2014 verkauft


*** Nachdem trans regio die Verkehrsleistungen im Westpfalz-Netz an DB Regio verloren hat, wurden die 20 RS1 zum 14. Dezember 2008 an Angel Trains Europa zurückgegeben. Danach wurden diese Fahrzeuge schrittweise bis Dezember 2009 von der Mitteldeutschen Regiobahn übernommen.[22] 2014 wechselten 15 Fahrzeuge wiederum den Eigentümer und sind nach Modernisierung bei der NEB Betriebsgesellschaft in Brandenburg im Einsatz.



Weblinks |



 Commons: Stadler Regio-Shuttle RS1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Offizielle Website des Stadler Regio-Shuttle RS1 mit Datenblättern (Memento vom 3. Mai 2016 im Internet Archive)

  • Bahn-Website mit Bildern und Lieferliste



Einzelnachweise |




  1. Thomas Griesser Kym: Stadler in Zahlen: Vom KMU zum Weltkonzern mit 8000 Mitarbeitern. In: St. Galler Tagblatt (Online) vom 7. Dezember 2018.


  2. ab Inoffizielle RS1 Lieferliste Abgerufen am 27. November 2013 und 17. September 2018.


  3. Regio-Shuttle: EurailPress: Konsequenzen für die EVU, vom 16. Juli 2009. Abgerufen am 30. August 2009. 


  4. Verkehrsverbund Rhein-Mosel, 4. Mai 2011: Neue Qualität auf der Hunsrückbahn: Betriebsaufnahme mit modernen Fahrzeugen auf der Strecke Boppard – Emmelshausen am 4. Mai


  5. Eisenbahnjournal Zughalt.de, 5. Mai 2011: Regioshuttle fahren nun auf Hunsrückbahn


  6. Hunsrückbahn: Signale auf Grün. Rhein-Zeitung, Koblenz, 5. Januar 2012, abgerufen am 31. Januar 2014. 


  7. Roll out des ersten RegioShuttle für die Lausitz. Pressemeldung ODEG. newstix.de, 6. Oktober 2008, abgerufen am 31. Januar 2014. |


  8. Interview mit Antonín Blažek (ČD) (tschechisch). Abgerufen am 30. August 2009. 


  9. Die Tschechische Bahn CD kauft Dieseltriebwagen bei Stadler. Abgerufen am 2. Mai 2010. 


  10. Stadler Rail PR, 7. Mai 2010: Stadler Pankow erhält Auftrag von der Tschechischen Bahn


  11. Stadler Pressemitteilung, 7. November 2011: Stadler übergibt erste Fahrzeuge an die Tschechische Staatsbahn


  12. Agilis Neuigkeiten, 4. Mai 2010: Unsere Regio-Shuttle RS1 in der Produktion


  13. Stadler Rail PR, 11. Januar 2010: Größter Auftrag in der Geschichte der Stadler Pankow GmbH (Memento vom 21. September 2002 im Internet Archive)


  14. Eurailpress.de, 28. Juli 2009: VBB/Netz Stadtbahn: Zuschlag erteilt – ODEG fährt mit Stadler-Fahrzeugen


  15. Eurailpress.de, 20. April 2010: Rurtalbahn: Fünf Regio-Shuttle für Düren–Heimbach (Memento vom 27. Juni 2010 im Internet Archive)


  16. Stadler Rail PR, 19. August 2010: Der 450. Dieseltriebwagen Typ Regio-Shuttle RS1 ist verkauft


  17. OTZ.de, 28. Oktober 2010: Grünes Licht für Erfurter Bahn


  18. OTZ.de, 9. Februar 2012: Erfurter Bahn bekommt erste Züge für Dieselnetz Ostthüringen


  19. Pressemitteilung Bodensee-Oberschwaben-Bahn, 22. Februar 2012: Fahrgastrekord bei der Geißbockbahn


  20. Pressemitteilung Vogtlandbahn, 24. Februar 2012: Überführung des ersten neuen RegioShuttles für die Vogtlandbahn nach Neumark


  21. Regionaltriebwagen Regio-Shuttle RS1 für die Vogtlandbahn GmbH


  22. Vgl. Mitteldeutsche Regiobahn, Fahrzeuge. Abgerufen am 30. August 2009. 


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