Brachelen





































Brachelen

Stadt Hückelhoven


Wappen von Brachelen

51.0033333333336.240833333333362Koordinaten: 51° 0′ 12″ N, 6° 14′ 27″ O

Höhe:
62 m

Fläche:
12,4 km²

Einwohner:
3402 (30. Jun. 2014)

Bevölkerungsdichte:
274 Einwohner/km²

Eingemeindung:
1. Januar 1972

Postleitzahl:
41836

Vorwahl:
02462

Karte
Stadtgebiet Hückelhoven, Fläche der ehemaligen Gemeinde Brachelen hervorgehoben




Brachelen


Brachelen ist ein Stadtteil von Hückelhoven im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geographie


    • 1.1 Lage


    • 1.2 Gewässer




  • 2 Geschichte


    • 2.1 Politische Geschichte


    • 2.2 Soziale Geschichte


    • 2.3 Religion


    • 2.4 Dorftyp




  • 3 Politik


    • 3.1 Bürgermeister


    • 3.2 Wappen




  • 4 Kultur und Sehenswürdigkeiten


    • 4.1 Bauwerke


    • 4.2 Freizeit




  • 5 Wirtschaft und Infrastruktur


    • 5.1 Verkehr


      • 5.1.1 Haltepunkt Brachelen


      • 5.1.2 Straßenverkehr






  • 6 Söhne und Töchter der Stadt


  • 7 Weblinks


  • 8 Einzelnachweise





Geographie |



Lage |


Brachelen liegt im Süden des Kreises Heinsberg am linken Ufer der Rur zwischen den Ortschaften Hilfarth, Lindern und Linnich. Im Einzugsbereich des Ortes liegen die Weiler Tenholt und Oeldriesch sowie die Höfe Gut Wedau und Schlehenhof.
Zwischen Brachelen und Hilfarth befindet sich der Rest des Kapbusches, noch zu Beginn des ein 19. Jahrhundert ein ausgedehntes Waldgebiet im linken Rurtal zwischen Brachelen und Porselen[1], in dem 1834 der letzte Wolf im Gebiet des alten Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg erbeutet wurde.[2]



Gewässer |



  • Der Teichbach, ein südlich von Linnich aus der Rur abgeleiteter Mühlenteich, verläuft entlang des östlichen Ortsrandes.

  • Der 'Badesee Kapbusch' bei Brachelen, ein ehemaliger Baggersee, ist das einzige Freibad der Stadt Hückelhoven.



Geschichte |



Politische Geschichte |


Die erste Besiedlung fand vermutlich schon in der Zeit der Völkerwanderung um 400 n. Chr. statt. Als Ursprung des Ortes wird ein fränkisches Königsgut vermutet, das oberhalb der heutigen Kirche gestanden haben soll.


Eine erste urkundliche Erwähnung fand Brachelen in einer Schenkung der Oda von Heinsberg im Jahr 1170 an das Prämonstratenser Stift zu Heinsberg.[3]


Der Ortsname wurde als Brakele 1204 erstmals erwähnt. Man erklärt ihn als Zusammensetzung aus Bracha für umbrochenes Land und Lohe für eine Siedlung am Wald.[4] Eine zweite Deutungsvariante will den ersten Teil des Ortsnamens aus Brok, dem ripurarischen Begriff für Bruch ableiten.


1484 fiel Brachelen an das Herzogtum Jülich und wurde in das Amt Heinsberg eingegliedert.


Im Jahre 1793 war die Rur bei Brachelen tagelang Hauptkampflinie des Ersten Koalitionskrieges. Hierbei stießen Einheiten der nach der Kanonade von Valmy in Richtung Rhein vorrückenden französischen Revolutionsarmee auf Truppen der Österreicher. Im Verlauf der Gefechte wurde das 300 Mann starke Dritte Pariser Bataillon unter General Stengel von zwei österreichischen Kavallerie-Geschwadern völlig aufgerieben – was aber den französischen Vormarsch nach Mainz und Koblenz nicht verhinderte.


1815 wurde die Bürgermeisterei Brachelen errichtet, die 1935 mit der Bürgermeisterei Randerath zum Amt Brachelen vereinigt wurde und 1955 ein eigenes Wappen erhielt. Brachelen lag im Selfkantkreis Geilenkirchen-Heinsberg. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde Brachelen am 1. Januar 1972 zu einem Teil der neuen Stadt Hückelhoven im Kreis Heinsberg.[5][6]



Soziale Geschichte |




Dorfstraße mit Chor und Turm von St. Gereon




Badesee, im Hintergrund der Kapbusch


Der nahegelegene Kappbusch diente den sogenannten Kappehäuern in Form von Holzeinschlag als Erwerbsquelle. Dem Kappehäuer wurde auch ein Denkmal in Form einer Bronzeplastik, in der Dorfmitte gesetzt. Ein weiterer bedeutsamer Berufszweig waren die Korbmacher, die ihr Arbeitsmaterial, die Korb-Weiden, aus den Rurbenden bezogen.



Religion |


Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist katholischen Glaubens, es leben aber auch Protestanten, Muslime und Atheisten im Ort. Im Dorf jedoch gibt es lediglich eine katholische Kirche. Zur Pfarre St. Gereon gehörten früher auch Hilfarth und Lindern; heute bilden die Pfarrgemeinden Brachelen, Hilfarth und Rurich eine Gemeinschaft. Der in Indien geborene Pfarrer Kaluppilankal war bis Ende 2014 Priester der Pfarrgemeinde.



Dorftyp |


Die ursprüngliche Ortsform Brachelens war ein einzeiliges langgestrecktes Straßendorf, was heute noch in der Anordnung der Straßen Annastraße, Hauptstraße und Linnicher Straße erkennbar ist. Diese Struktur wurde aber durch weitere Ansiedlungen, vorwiegend am westlichen Ortsrand, aufgebrochen.



Politik |


früheres Gemeindewappen Brachelen


Bürgermeister |


Letzter Bürgermeister, bis 1972, in Brachelen war Wilhelm Over, der als Mitglied des Hückelhovener Stadtrats und Firmengründer noch viel für die Entwicklung des Ortes erreichen konnte.



Wappen |


Das Wappen von Brachelen zeigt im Schildhaupt in Gold (Gelb) einen schreitenden, rotbezungten, schwarzen Löwen, und darunter in Rot eine Eichel mit goldenem Band.




Kultur und Sehenswürdigkeiten |




Haus Blumenthal, im Vordergrund der Saalbau



Bauwerke |


  • Pfarrkirche St. Gereon

Die Kirche wird urkundlich erstmals im Jahre 1245 erwähnt, jedoch bestand schon in fränkischer Zeit eine kleine Holzkirche. Sie bestand bis 1944 aus einem gotischen dreischiffigen Bau mit einem 73 m hohen Turm, der im Zweiten Weltkrieg durch die Wehrmacht gesprengt wurde, um nicht als Aussichtsturm bzw. Landmarke dem Feind dienen zu können. Nach dem 1963 erfolgten Wiederaufbau hat der Kirchturm ein Drittel seiner ursprünglichen Höhe eingebüßt und auch das Kirchenschiff musste neu errichtet werden. Einzig der Chor ist in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben.

  • Haus Blumenthal

Von dem ehemaligen Rittersitz sind ein zweigeschossiges Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert und der angrenzende, ebenfalls zweigeschossigem Saalbau mit barockem Portal aus dem 17. Jahrhundert erhalten.

  • Haus Horrig



Franziskusfigur über dem Eingang von Haus Berg


  • Haus Berg

Die ehemalige Klosteranlage wurde zum Alten- und Pflegeheim ausgebaut.

  • Annakapelle

Die Annakapelle ist ein neugotischer Bau aus dem Jahre 1864 im Norden des Unterdorfes.

  • Maria-Hilf-Kapelle (etwa in der Dorfmitte gelegen)



Freizeit |


Der Ort verfügt über einen Badesee, einen Jugendzeltplatz, Reiterhöfe und ausgebaute Radwanderwege entlang des Teichbachs und der Rur.



Wirtschaft und Infrastruktur |




Bahnhof Brachelen



Verkehr |



Haltepunkt Brachelen |


Brachelen ist Haltepunkt (Bahnhofskategorie 6) an der Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach. Die Verkehrsstation ist im Jahre 2005 grundlegend modernisiert worden. Der Bahnhof wird im Regionalverkehr von folgender Linie angefahren:













Linie
Linienverlauf
Takt

RB 33

Rhein-Niers-Bahn:
Duisburg Hbf – Duisburg-Hochfeld Süd – Rheinhausen Ost – Rheinhausen – Krefeld-Hohenbudberg Chempark – Krefeld-Uerdingen – Krefeld-Linn – Krefeld-Oppum – Krefeld Hbf – Forsthaus – Anrath – Viersen – Mönchengladbach Hbf – Rheydt Hbf – Wickrath – Herrath – Erkelenz – Hückelhoven-Baal – Brachelen – Lindern – Geilenkirchen – Übach-Palenberg – Herzogenrath – Kohlscheid – Aachen West – Aachen Schanz – Aachen Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2016
60 min

Siehe auch Liste der Bahnstationen in der Region Aachen.



Straßenverkehr |


Brachelen hat Anschluss an die Autobahn 46 über die Anschlussstelle Hückelhoven-Ost sowie an die Bundesstraße 57 bei Linnich.



Söhne und Töchter der Stadt |




  • Jörg Beyel (* 1969), ehemaliger Fußballprofi


  • Alina Bock (* 1984), Mitglied der Band beFour


  • Oliver Schmidt (* 1972), Sportmoderator


  • Heinz Schüngeler (1884–1949) Musikpädagoge, Pianist und Komponist



Weblinks |



 Commons: Brachelen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Website der Stadt Hückelhoven

  • Denkmale in der Stadt Hückelhoven

  • Kirchen und Kapellen in der Stadt Hückelhoven

  • Artikel zur Ortsgeschichte

  • Bahnhof Brachelen auf gessen.de



Einzelnachweise |




  1. Tranchot-Kartenaufnahme (zwischen 1801 und 1828) bzgl. des seinerzeit Kapper Wald genannten Waldes


  2. Dr. Wilhelm Piepers, Hans E. Wolters, Werner Reinartz, Balthasar Jacobs, Heinrich Bast, Josef Schmitz: Unsere Heimat, der Selfkantkreis Geilenkirchen Heinsberg. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Heimatpfleger des Kreises Heinsberg, Buchdruckerei Gatzen, Geilenkirchen 1956, S. 119


  3. Dr. Wilhelm Piepers, Hans E. Wolters, Werner Reinartz, Balthasar Jacobs, Heinrich Bast, Josef Schmitz: Unsere Heimat, der Selfkantkreis Geilenkirchen Heinsberg. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Heimatpfleger des Kreises Heinsberg, Buchdruckerei Gatzen, Geilenkirchen 1956, S. 21


  4. Dr. Wilhelm Piepers, Hans E. Wolters, Werner Reinartz, Balthasar Jacobs, Heinrich Bast, Josef Schmitz: Unsere Heimat, der Selfkantkreis Geilenkirchen Heinsberg. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Heimatpfleger des Kreises Heinsberg, Buchdruckerei Gatzen, Geilenkirchen 1956, S. 21


  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 307. 


  6. (Quelle: "Die Französische Revolution in Augenzeugenberichten", München 1976 - S. 333–335)


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