Henry Kissinger










Henry Kissinger als US-Außenminister (1973) Henry Kissinger Signature 2.svg




Henry Kissinger (2009)


Henry Alfred Kissinger (* 27. Mai 1923 in Fürth, Deutsches Reich, als Heinz Alfred Kissinger) ist ein US-amerikanischer Politikwissenschaftler und ehemaliger Politiker der Republikanischen Partei. Der Deutschamerikaner Kissinger spielte in der Außenpolitik der Vereinigten Staaten zwischen 1969 und 1977 eine zentrale Rolle; er war Vertreter einer harten gewaltbereiten Realpolitik wie auch einer der Architekten der Entspannung im Kalten Krieg. Von 1969 bis 1973 war Kissinger Nationaler Sicherheitsberater, von 1973 bis 1977 Außenminister der Vereinigten Staaten. 1973 erhielt er gemeinsam mit Lê Đức Thọ den Friedensnobelpreis für ein Waffenstillstands- und Abzugsabkommen mit Nordvietnam. Von 1977 bis 1981 war Kissinger Direktor der amerikanischen Denkfabrik Council on Foreign Relations.[1]




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Leben


    • 1.1 Kindheit und Jugend


    • 1.2 Nachkriegszeit in Deutschland


    • 1.3 Wissenschaftliche Karriere


    • 1.4 Politische Laufbahn


    • 1.5 Ruhestand


    • 1.6 Kritik


      • 1.6.1 Bombardierung Kambodschas


      • 1.6.2 Putsch in Chile 1973


      • 1.6.3 Osttimor


      • 1.6.4 Argentinische Militärdiktatur


      • 1.6.5 Äußerungen über sowjetische Juden


      • 1.6.6 Vorwurf der „Weichheit gegenüber dem Kommunismus“


      • 1.6.7 Stiftungsprofessur an der Universität Bonn




    • 1.7 Kissingers Resumé zur Weltordnung


    • 1.8 Familiäres und Privates




  • 2 Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)


  • 3 Eigene Werke


  • 4 Literatur


  • 5 Film


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Leben |



Kindheit und Jugend |


Henry Kissinger wurde als Heinz Alfred Kissinger im mittelfränkischen Fürth in der Mathildenstraße 23 geboren. Sein Vater Louis Kissinger (1887–1982) unterrichtete am Fürther Lyzeum Geschichte und Geografie, seine Mutter Paula Kissinger (geb. Stern) (1901–1998) war die Tochter eines wohlhabenden jüdischen Viehhändlers aus Leutershausen nahe Ansbach. Der Nachname war von seinem Ur-Ur-Großvater Meyer Löb (1767–1838) aus dem unterfränkischen Kleineibstadt[2] im Jahre 1817 angenommen worden und bezieht sich auf die Stadt Bad Kissingen.[3]


Seine Kindheit verbrachte Henry Kissinger mit seinem ein Jahr jüngeren Bruder Walter Bernhard in Fürth, wo die Familie von 1925 bis zur Ausreise 1938 in der Marienstraße 5 wohnte. Die Familie emigrierte im September 1938 aus dem nationalsozialistischen Deutschen Reich in die USA. Mehrere Verwandte der Familie Kissingers wurden später von den Nationalsozialisten ermordet. Kissinger ging mit seinem Bruder Walter in New York City, im damals deutsch-jüdisch geprägten Ortsteil Washington Heights von Manhattan, auf die George Washington High School. Seinen ausgeprägten deutschen Akzent im Englischen und seinen fränkischen Dialekt im Deutschen hat er nie verloren.[4]


Am 19. Juni 1943 erhielt Kissinger die Staatsbürgerschaft der USA, nachdem er im selben Jahr zum Militärdienst bei der U.S. Army eingezogen worden war. Im Jahre 1944 lernte Kissinger im Ausbildungslager Camp Claiborne (Louisiana) den damals 36-jährigen Juristen und Politologen Fritz G. A. Kraemer kennen, der wie er in der 84. US-Infanteriedivision diente und ebenfalls ein deutscher Emigrant war.


Diese Begegnung wurde für Kissingers weiteren Weg prägend. „Während der folgenden Jahrzehnte beeinflusste Kraemer meine Lektüre und mein Denken, beeinflusste die Wahl meiner Universität, weckte mein Interesse für politische Philosophie und Geschichte, inspirierte meine akademischen Abschlussarbeiten (both my undergraduate and my graduate theses) und wurde überhaupt zu einem integralen und unverzichtbaren Teil meines Lebens. […] Seine Inspiration blieb mir sogar in den zurückliegenden 30 Jahren erhalten, als er nicht mehr mit mir reden wollte“, erklärte Kissinger nach Kraemers Tod im Jahre 2003.[5]


Der Zweite Weltkrieg brachte beide zurück nach Deutschland. Kissinger wurde zunächst Private (einfacher Soldat) in der G-Kompanie des 2. Bataillons der 84. US-Infanteriedivision. Da Kissinger gut Deutsch sprach, vermittelte ihn Kraemer zur militärischen Aufklärung innerhalb der Division. Ende 1944 wurde er der G-2 Section des Divisionshauptquartiers zugeteilt, kämpfte freiwillig gegen Hitlers Ardennenoffensive, wurde als Special Agent beim 970. Counter Intelligence Corps (CIC) eingesetzt und zum Sergeant befördert.


Im März 1945 war er mit der 84. US-Infanteriedivision drei Wochen in Krefeld, ab dem 9. April in Hannover, wo er mit Robert Taylor mehrere Gestapo-Beamte aufspürte und verhaftete. Hierfür erhielt er am 27. April den Bronze Star. Er war auch unter den Soldaten, die am 10. April das KZ-Außenlager Hannover-Ahlem befreiten.[6]



Nachkriegszeit in Deutschland |


Nach Kriegsende blieb er in Deutschland und arbeitete von Mitte 1945 bis April 1946 in der amerikanischen Besatzungszone beim Counter Intelligence Corps in Bensheim (Hessen). Dieser Nachrichtendienst hatte die Aufgabe, Kriegsverbrechen aufzuklären und die Entnazifizierung in Deutschland voranzutreiben. Von Bensheim aus ging Kissinger zur European Command Intelligence School im Camp King in Oberursel (Taunus), wo er bis zu seiner Rückkehr in die USA im Jahre 1947 unterrichtete.



Wissenschaftliche Karriere |


Im Jahr 1947 kehrte Henry Kissinger in die USA zurück und studierte am Harvard College Politikwissenschaften, wo er 1950 seinen Bachelor erhielt. 1952 schloss er seinen Master ab und zwei Jahre später seine Promotion, jeweils an der Harvard University. Seine Dissertation wurde später unter dem Titel A World Restored: Metternich, Castlereagh and the Problems of Peace 1812–1822 veröffentlicht und wurde ein erfolgreiches Standardwerk der Geschichtsschreibung. Von 1954 bis 1971 war er Mitglied des Lehrkörpers in Harvard sowie Mitarbeiter im Department of Government. Kissingers politische Karriere profitierte sehr von den Kontakten, die er als Leiter des Harvard International Seminar knüpfte, einer Summer School für Nachwuchsführungskräfte aus aller Welt.[7] 1954 bearbeitete er die Frage nach der militärischen Herausforderung der USA durch die Sowjetunion für sein Werk Nuclear Weapons and Foreign Policy. Von 1957 bis 1960 war Kissinger Direktor des Harvard Center for International Affairs und von 1958 bis 1969 Direktor des Harvard Defense Studies Program. Von 1950 bis 1960 war er außerdem Berater der Behörde für Waffenentwicklung beim Vereinigten Generalstab und von 1961 bis 1968 Berater der US-Agentur für Waffenkontrolle und Abrüstungsfragen. Im Jahr 1977, nach seinem Ausscheiden aus der Politik, nahm er eine Professur für Internationale Diplomatie an der Georgetown University in Washington, D.C. an.


Einen wesentlichen Einfluss auf Kissingers Denken übte das Werk des deutschen Philosophen Oswald Spengler aus: Spenglers pessimistisches Weltbild und seine Ablehnung des Rationalismus in Politik und Geschichte waren auch kennzeichnend für Kissingers Konzeption von Realpolitik. Ähnlich wie Spengler sah auch Kissinger die größte Gefahr für eine Zivilisation darin, dass rationalistisch-abwägende „Faktenmenschen“ das Moment des kreativen und risikobereiten menschlichen Handelns so stark zurückdrängen könnten, dass dadurch ein Staat faktisch handlungsunfähig würde.[8] Im Gegensatz zu Spengler, der in seinem Geschichtsbild eine solche Entwicklung als unvermeidbar betrachtete, zog Kissinger daraus andere Schlüsse:





„Spengler hat nur die Tatsache des Untergangs und nicht ihre Notwendigkeit beschrieben. Es gibt jedoch einen Grenzbereich zwischen Notwendigkeit und Zufall, innerhalb dessen der Staatsmann ausdauernd und intuitiv Entscheidungsmöglichkeiten wahrnehmen muss, um das Schicksal seines Volkes zu gestalten“[9]






Politische Laufbahn |




Kissinger mit Präsident Ford vor dem Weißen Haus, August 1974




Henry Kissinger im Weißen Haus, April 1975


Erste politische Erfahrung sammelte Henry Kissinger als Berater des New Yorker Gouverneurs Nelson Rockefeller ab 1957. In der Folge wurde er auch von den US-Präsidenten John F. Kennedy, Lyndon B. Johnson und Richard Nixon geschätzt. Mit der Wahl des Republikaners Nixon zum Präsidenten 1968 wurde Kissinger offizieller Berater für Außen- und Sicherheitspolitik (National Security Advisor).[10]


Seine Amtszeit fällt in eine Periode, die nach der Ansicht der US-Politik und der Öffentlichkeit von einem Niedergang des amerikanischen Einflusses in der Welt geprägt wurde während die Sowjetunion als Aufsteiger angesehen wurde. Der sich durch Misserfolge hinziehende Vietnamkrieg fiel zusammen mit Enthüllungen über Machtmissbrauch der US-Politik und der Geheimdienste, aber auch die Ölkrise und die Grenzen des Wachstums ließen die Aussichten der westlichen Supermacht schrumpfen. Dadurch motivierte Einsparungen im US-Bundeshaushalt führten zu einem Rückgang der Verteidigungsausgaben von 40 % zwischen 1968 und 1975. Gleichzeitig rüstete die Sowjetunion auf und gewann im Nahen Osten an Einfluss. Diese wahrgenommene Situation der Vereinigten Staaten gilt als Grund für Kissingers Realpolitik, die Interessen über Werte stellte und Verbündete nicht nach ihrer Menschenrechtsbilanz beurteilte.[11]


Im Juli und Oktober 1971 unternahm er zwei geheime Reisen in die Volksrepublik China, um in Gesprächen mit dem damaligen Premierminister Zhou Enlai den Weg für Nixons Besuch und eine Normalisierung der Beziehungen zwischen China und den USA zu bereiten. Diese Verhandlungen führten dazu, dass Kissinger heutzutage von chinesischen Politikern häufig als „der alte Freund des chinesischen Volkes“ bezeichnet wird.


Im selben Jahr bereiste er auch die Sowjetunion, wo er in Moskau das erste Abkommen zur Rüstungsbegrenzung zwischen den USA und der Sowjetunion vorbereitete. Er etablierte eine Politik der Entspannung zwischen beiden Staaten und war der amerikanische Unterhändler in den Strategischen Rüstungsbegrenzungsgesprächen, die im SALT-I-Vertrag gipfelten, sowie für den ABM-Vertrag zur Begrenzung strategischer Raketen (Anti Ballistic Missiles).


Auch mit dem Nordvietnamesen Lê Đức Thọ traf er sich im Geheimen und bereitete mit ihm Friedensgespräche vor, die 1973 zu einem Friedensvertrag im Vietnamkrieg führten. Der Krieg ging jedoch noch bis 1975, da Lê Đức Thọ die weitere Einmischung und Waffenlieferung der USA an die südvietnamesischen Truppen mit weiteren Kriegshandlungen beantwortete. Beide Politiker erhielten 1973 für den Vertrag den Friedensnobelpreis, den Lê Đức Thọ jedoch – im Gegensatz zu Kissinger – ablehnte, da der Krieg zu dieser Zeit noch andauerte.


Im September 1973 übernahm Kissinger unter Richard Nixon als Nachfolger von William P. Rogers das Amt des Außenministers, das er auch im Kabinett von Gerald Ford bis Januar 1977 innehatte. Während der Ford-Jahre arbeitete er sehr eng und vertrauensvoll mit der deutschen Regierung Schmidt/Genscher zusammen. Nicht zuletzt seiner Rückendeckung war es zu verdanken, dass Bonns Interesse an „unverletzlichen“, aber nicht „unveränderlichen“ Grenzen in Europa Eingang in die KSZE-Schlussakte fand. Durch die ausdrückliche Anerkennung der Möglichkeit friedlichen Wandels blieb somit die Option auf eine Wiedervereinigung Deutschlands gewahrt.


Von 1973 bis 1974 spielte Kissinger eine große Rolle in den Friedensbemühungen zwischen Israel und den arabischen Ländern, vor allem Syrien. Er handelte das Ende des Jom-Kippur-Krieges aus, der mit Ägyptens und Syriens Versuch der Rückeroberung des im Sechstagekrieg an Israel verlorenen Sinai bzw. der Golanhöhen begonnen hatte, und initiierte mit der Genfer Nahostkonferenz ein erstes direktes Zusammentreffen der Kontrahenten sowie eine Reihe von Interimsabkommen, die dem langfristigen Ziel der Umsetzung der UNO-Resolution 338 dienten. Kissingers intensive Reisetätigkeit zwischen den Konfliktparteien führte zur Entstehung des damals viel gebrauchten Begriffes Pendeldiplomatie (Shuttle Diplomacy).


Kissinger ist einer der geistigen Väter der Roadmap, der Übereinkunft zwischen dem Präsidenten der palästinensischen Autonomiegebiete Arafat und Ministerpräsident Rabin im palästinensisch-israelischen Konflikt. Er war es auch, der Mubarak zu der entscheidenden Vermittlerrolle zwischen Israel und der palästinensischen Autonomiebehörde drängte. Hierbei verstand es Kissinger auch, die Regierung der Bundesrepublik Deutschland zur Vermittlung im Nahostkonflikt zu bewegen.


Mit der Amtsübernahme des US-Präsidenten Jimmy Carter im Jahre 1977 schied Henry Kissinger aus der Regierung aus und zog sich weitestgehend aus dem politischen Leben zurück. Die Globalisierung kennzeichnete er wie folgt: „Globalisierung ist nur ein anderes Wort für US-Herrschaft.“[12] Er unterstützte die Präsidentschaftskandidatur Ronald Reagans 1980 und wurde nach dessen Wahl auch in dessen Beraterstab aufgenommen. In der Folgezeit blieb er jedoch politisch weitgehend einflusslos. Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2000 trat er als Unterstützer von John McCain auf. Später beriet er George W. Bush.[13]


Kissinger ist Mitglied im Council on Foreign Relations und regelmäßiger Teilnehmer der Bilderberg-Konferenzen. Seit 1996 gehört er dem wissenschaftlichen Beirat der bundesunmittelbaren Otto-von-Bismarck-Stiftung an.



Ruhestand |




Kissinger an der linken Seite von Präsident Obama, 2010, bei Vorgesprächen über ein neues START-Abkommen


Kissinger gründete 1982 die Beratungsfirma Kissinger Associates, deren Präsident er ist.[14] Er war in den Jahren 1997 bis 1999 Mitglied im Aufsichtsrat des Flugzeugherstellers Gulfstream Aerospace[15] und der Chicagoer Zeitungsgruppe Sun-Times Media Group.[16] Im Jahr 2000 ernannte ihn der damalige indonesische Präsident Abdurrahman Wahid zum politischen Berater.[17] Nach dem Ende seiner Amtszeit veröffentlichte er seine Memoiren Years of Upheaval[18][19] und zahlreiche „Opposite Editorials“ in verschiedenen Zeitungen, unter anderem der New York Times.


Vom 11. bis 14. Juni 2015 nahm er an der 63. Bilderberg-Konferenz in Telfs-Buchen in Österreich teil. Am 23. November 2015 hielt er auf Deutsch eine Trauerrede im Rahmen des Staatsaktes für den verstorbenen Altkanzler Helmut Schmidt in der Hamburger Hauptkirche Sankt Michaelis.[20] Am 1. September 2018 hielt er in der Washington National Cathedral eine Trauerrede auf John McCain[21] vor 3.000 geladenen Gästen, darunter den Ex-Präsidenten Obama und George W. Bush.[22]



Kritik |


Kissingers langjährige Tätigkeit an zentralen Schaltstellen der US-amerikanischen Außenpolitik wurde wie diese auch intensiv kritisiert. Insbesondere Kissingers Rolle beim Putsch in Chile 1973 sowie seine Rolle bei der Operation Condor führten bis heute zu mehreren gerichtlichen Vorladungen in verschiedenen Ländern, denen Kissinger allerdings nie nachgekommen ist.[23] Im Jahr 2001 veröffentlichte der Journalist Christopher Hitchens sein Buch Die Akte Kissinger (orig. The Trial of Henry Kissinger), in dem er zahlreiche Vorwürfe gegen Kissinger erhob. Das Buch ist die Grundlage des Dokumentarfilms Angeklagt: Henry Kissinger.


Auch unter ehemaligen Mitarbeitern wird Kissinger zumindest im Nachhinein kritisch beurteilt. So sagte beispielsweise Roger Morris über seinen einstigen Chef: „Wenn wir Henry Kissinger nach den gleichen Maßstäben beurteilen, wie wir es mit den anderen Staatschefs und Politikern in anderen Gesellschaften getan haben, z. B. in Deutschland und Japan nach dem Zweiten Weltkrieg, dann wird er sicher irgendwann als Kriegsverbrecher verurteilt werden.“[24]


Einige der von verschiedenen Seiten vorgebrachten Kritikpunkte sind die Unterstützung der USA für Militärputsche und menschenrechtsverletzende Diktaturen nicht nur in Lateinamerika, die Unterstützung der völkerrechtswidrigen Invasion Osttimors durch Indonesien 1975 und die vor der Öffentlichkeit verborgen gehaltenen Bombardierung des neutralen Kambodschas in der Endphase des Vietnamkriegs.[25][26][27]



Bombardierung Kambodschas |


Kissinger, der als einflussreichster Politiker unter dem Präsidenten Nixon galt, organisierte die amerikanische Außenpolitik über den Nationalen Sicherheitsrat, teilweise unter Umgehung des amerikanischen Außenministeriums. Entgegen den Wahlversprechen Nixons vor dessen Erstwahl 1968, den Vietnamkrieg zu beenden, forcierte die US-Regierung noch Angriffe auf den gegnerischen Vietcong. Durch die Kriegsausweitung kamen in den Folgejahren mehr als 100.000 Vietnamesen und mehr als 25.000 amerikanische Soldaten ums Leben.[28] Dabei wurde auch das Gebiet des neutralen Kambodschas in der streng geheimen Operation MENU völkerrechtswidrig bombardiert, um dortige vietnamesische Nachschublinien zu zerstören. Auf die Veröffentlichung der geheimen Bombardierungen reagierten Nixon und Kissinger mit massiven, aber legalen Telefon-Abhöraktionen (nicht zu verwechseln mit den illegalen Watergate-Abhör-Aktionen). Diese richteten sich teilweise auch gegen engste Mitarbeiter Kissingers, um den bis heute unbekannten Informanten herauszufinden[28][29].


Durch diese Ausweitung des Kriegs auf kambodschanisches Gebiet opferten die USA die Integrität des letzten unabhängigen Staates Indochinas. Die Flächenbombardements töteten etwa 200.000 Menschen, weit überwiegend Zivilisten, und trugen dazu bei, einen großen Teil der Bevölkerung in die Arme der kambodschanischen kommunistischen Widerstandsbewegung „Rote Khmer“ zu treiben. Von amerikanischen Boeing B-52-Flugzeugen wurden alleine 1973 doppelt soviele Bomben über Kambodscha abgeworfen wie über Japan während des gesamten Zweiten Weltkrieges. Die Destabilisierung Kambodschas führte 1975 mittelbar zur Machtübernahme der Roten Khmer, die in der Folge bis 1979 einen Völkermord an der eigenen Bevölkerung mit 1,7 bis 2,2 Millionen Opfern begingen.[30][31] Die geheime Ausweitung des Krieges entgegen den Wahlkampf-Versprechen Nixons führte zudem zu massiven Antikriegs-Demonstrationen in den USA, bei denen es auch zum tödlichen Schusswaffeneinsatz gegen demonstrierende Studenten kam (Kent-State-Massaker).



Putsch in Chile 1973 |





Der zum später gestürzten Präsidenten Allende loyale chilenische Generalstabschef René Schneider wurde von einem durch die CIA ausgerüsteten Kommando ermordet.


Bereits seit 1963 hatte die CIA in Chile eine Reihe verdeckter Operationen mit dem Ziel durchgeführt, die Wahl des Sozialisten Salvador Allende zum Staatspräsidenten zu verhindern. Nachdem diese Aktionen erfolglos geblieben waren und Allende 1970 Präsident geworden war, waren die USA zu massiven Geheimdienstoperationen übergegangen, mit dem Ziel, die chilenische Regierung zu destabilisieren und die Voraussetzungen für den Militärputsch vom 11. September 1973 zu schaffen. Im Zuge der CIA-Operationen kam es zur Ermordung des verfassungstreuen und zu Allende loyalen Generalstabschefs René Schneider, der dem Putsch im Weg stand. Die Verschwörergruppe war zuvor von der CIA mit Maschinengewehren und Tränengasgranaten ausgestattet worden.[25][26]



Osttimor |


Im Jahr 2001 wurde öffentlich, dass Indonesien für die Invasion Osttimors 1975 unmittelbar zuvor grünes Licht von US-Präsident Gerald Ford und US-Außenminister Henry Kissinger erhalten hatte. Dies belegen ehemals geheime Dokumente, die vom US-amerikanischen National Security Archive veröffentlicht wurden.


Nur einen Tag vor der Besetzung Osttimors trafen sich demnach Ford und Kissinger in der indonesischen Hauptstadt Jakarta mit Präsident General Suharto und stimmten den völkerrechtswidrigen Invasionsplänen ausdrücklich zu.[32] Als Kissinger wenig später von der Invasion durch einen Mitarbeiter informiert wurde, antwortete er, dass er hoffe, dass dieser „seinen Mund über die Sache halten würde“.[33] Kissingers Zustimmung zur Invasion Osttimors ist wahrscheinlich dem Umstand geschuldet, dass neun Tage vor der Invasion die FRETILIN-Partei einseitig die Unabhängigkeit der portugiesischen Kolonie ausrief. Die linksorientierte Partei umfasste neben bürgerlichen auch marxistische Elemente, weswegen man in den USA und Australien befürchtete, Osttimor könne ein zweites Kuba werden. Invasion und 24 Jahre Besetzung kosteten nach Untersuchungen der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor 183.000 Menschen das Leben, fast einem Drittel der ursprünglich 600.000 Einwohner Osttimors.


Das East Timor Action Network, die International Campaign against Impunity und das Instituto Cono Sur betrieben das Projekt Kissinger Watch, das Informationen über die Strafverfolgung Kissingers veröffentlichte.[34]



Argentinische Militärdiktatur |


Die argentinische Militärjunta glaubte 1976, sie hätte die Billigung der USA, im Namen einer nationalen Sicherheitsdoktrin massiv Gewalt gegen politische Gegner anzuwenden, um deren „Terrorismus“ zu bekämpfen. Dies beruhte unter anderem auf mehreren Treffen des argentinischen Außenministers Admiral Guzzetti mit Kissinger ab Juni 1976, wobei dieser gegen die anfängliche Erwartung[35] des Argentiniers zustimmende Signale zu einem harten Vorgehen zur Lösung des argentinischen „Terrorismus-Problems“ gegeben hatte.[36][37] Robert Hill, der damalige Botschafter der USA in Argentinien, beschwerte sich in Washington über die „euphorische Reaktion“[36] von Guzzetti nach dem Treffen mit Kissinger. Guzzetti hatte danach den anderen Regierungsmitgliedern berichtet, nach seinem Eindruck würde es den USA nicht um Menschenrechte gehen, sondern darum, dass die ganze Sache „schnell gelöst“ würde. Die Militärjunta lehnte in der Folge Ermahnungen der US-Botschaft bezüglich der Einhaltung der Menschenrechte ab und verwies zur Begründung auf Kissingers „Verständnis“ für die argentinische Situation. Hill schrieb nach einem weiteren Treffen der beiden:





„[Der argentinische Außenminister] Guzzetti wandte sich an die USA in der vollen Erwartung, starke, deutliche und direkte Warnungen zur Menschenrechtspraxis seiner Regierung zu hören; stattdessen kam er in einem jubilierenden Zustand (engl. state of jubilation) nach Hause, überzeugt von der Tatsache, dass es mit der US-Regierung kein echtes Problem in dieser Sache gäbe.“[36]





In den nächsten sieben Jahren ermordeten die Militärs bis zu 30.000 Menschen, die sie überwiegend spurlos verschwinden ließen. Diese Zeit wurde als „Schmutziger Krieg“ bekannt.[38]



Äußerungen über sowjetische Juden |


Im Jahre 2010 bekannt gewordene bzw. zur Veröffentlichung freigegebene Tonbandmitschnitte von Gesprächen des US-Präsidenten Nixon, Außenminister Kissinger und anderen offenbarten unsensible Äußerungen Kissingers, der z. B. nach einem Treffen mit der israelischen Premierministerin Golda Meir, in denen sie dringend um amerikanischen Druck bat, um mehr sowjetische Juden freizubekommen, zu Nixon gewandt am 1. März 1973 gesagt hatte: „Die Auswanderung von Juden aus der Sowjetunion ist kein Ziel der amerikanischen Außenpolitik. Und wenn sie die Juden in der Sowjetunion in die Gaskammern schicken, ist das auch kein amerikanisches Problem. Es ist vielleicht ein humanitäres Problem“.[39]



Vorwurf der „Weichheit gegenüber dem Kommunismus“ |


Umgekehrt werteten einige Hardliner (Falken) Kissingers Beitrag zur Entspannungspolitik und zu besseren Beziehungen mit der Volksrepublik China als Appeasement gegenüber dem Kommunismus. Kissingers Verhalten hätte so indirekt zu Massakern in Indochina (Laos, Genozid in Kambodscha, der Tragödie der Boatpeople) und später (unter Carter) zur sowjetischen Invasion in Afghanistan geführt.



Stiftungsprofessur an der Universität Bonn |


Zum Anlass des 90. Geburtstages von Henry Kissinger gaben der deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière und Außenminister Westerwelle 2013 bekannt, zu Kissingers Ehren eine Stiftungsprofessur an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn zu gründen.[40] Die Professur ist auf fünf Jahre angelegt und wird durch das Auswärtige Amt sowie das Bundesverteidigungsministerium finanziert. Mit der Professur wollen die Minister sicherstellen, „dass die außerordentlichen Leistungen Henry Kissingers auf den Gebieten der Diplomatie, Strategie und der transatlantischen internationalen Beziehungen die sicherheits- und verteidigungspolitische Debatte dauerhaft beflügeln.“[41]


Rektor Jürgen Fohrmann und Kanzler Reinhardt Lutz begrüßten die Entscheidung, Widerstand gab es von der grünen Hochschulgruppe Bonn.[42] Bündnis 90/Die Grünen reichten im Bundestag eine kleine Anfrage zur Professur ein, Grüne und Linke stellten sich auf kommunaler Ebene gegen die Professur.[43][44] Die Bundeswehruniversitäten wünschten sich die öffentlichkeitswirksame Professur an einer ihrer Universitäten.[45] Die Professur mit dem Namen „Henry-Kissinger-Stiftungsprofessur für Governance und Internationale Sicherheit“[46] wurde Ende 2014 durch den ehemaligen Botschafter James D. Bindenagel besetzt.[47]



Kissingers Resumé zur Weltordnung |


Kissinger sah in seinem 2014 erschienenen Werk Weltordnung[48] die Westfälischen Prinzipien als bis heute wirksame Grundlage der weltweiten Beziehungen der Staaten untereinander. Der Westfälische Friede habe 1648 einer pragmatischen Anpassung an die Realität entsprochen und keineswegs einer einzigartigen moralischen Einsicht.[49]Das heutige, nunmehr globale Westfälische System – das wir umgangssprachlich als Weltgemeinschaft bezeichnen – ist darauf gerichtet, den an sich anarchischen Charakter der Welt durch ein umfangreiches Netz internationaler Rechts- und Ordnungsstrukturen zu bändigen.[50] Die heutigen Herausforderungen bei der Weiterentwicklung der Weltordnung würden, so Kissinger, bedeuten, dass das Westfälische System modernisiert und an neue Realitäten angepasst werden muss.[51]



Familiäres und Privates |


Von 1949 bis 1964 war Kissinger mit Ann Fleischer verheiratet. Aus der 1964 geschiedenen Ehe stammen die Kinder Elizabeth und David. Seit 1974 ist er in zweiter Ehe mit Nancy Maginnes verheiratet. 1982 hatte er mehrere Bypassoperationen.


Kissinger ist seit 1998 Ehrenbürger seiner Heimatstadt Fürth und Gründungsmitglied der Bürgerstiftung Fürth, die im Juli 2007 gegründet wurde.[52] Anfang Mai 2010 kam er nach Fürth, wo er unter anderem sein Geburtshaus und seine ehemalige Schule besuchte. Ferner wohnte er der Enthüllung seines ihm zu Ehren angefertigten Portraits im Fürther Rathaus bei.


Seit seiner Jugend ist Kissinger treuer Anhänger des Fußballclubs SpVgg Fürth, der heutigen SpVgg Greuther Fürth. Während er die Spielergebnisse der Fürther und die der 1. und 2. Fußball-Bundesliga heutzutage per Internet verfolgt, ließ er sie sich früher von der deutschen Botschaft in den USA mitteilen. Nachdem der Verein am 20. April 2012 erstmals den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft hatte, löste Kissinger ein früheres Versprechen ein und saß beim zweiten Heimspiel gegen den FC Schalke 04 am 15. September 2012 auf der Tribüne.[53]



Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl) |



  • 1959 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences

  • 1973 Friedensnobelpreis

  • 1973 Goldene Bürgermedaille der Stadt Fürth

  • 1976 Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik

  • 1977 Freiheitsmedaille („The Presidential Medal of Freedom“), die höchste zivile Auszeichnung in den USA

  • 1977 Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland[54]

  • 1987 Karlspreis

  • 1988 Ehrendoktorwürde der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

  • 1995 Knight Commander of the Most Distinguished Order of St Michael and St George

  • 1996 Franz Josef Strauß-Preis

  • 1997 Großkreuz des Verdienstordens der Republik Polen

  • 1998 Tomáš-Garrigue-Masaryk-Orden I. Klasse

  • 1998 Ehrenbürger von Fürth

  • 1998 Ehrenmitglied SpVgg Greuther Fürth

  • 2005 Bayerischer Verdienstorden

  • 2007 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg

  • 2009 Ewald-von-Kleist-Preis der Münchner Sicherheitskonferenz

  • 2012 President’s Medal of Distinction, höchste Auszeichnung Israels

  • Ehrenmitglied der Fördergemeinschaft Friends of Dresden[55]

  • Ehrenmitglied FC Bayern München[56]



Eigene Werke |




  • Kernwaffen und auswärtige Politik. Oldenbourg, München 1959.


  • Die Entscheidung drängt. Grundfragen westlicher Außenpolitik. Econ, Düsseldorf 1961.


  • Großmachtdiplomatie. Von der Staatskunst Castlereaghs und Metternichs. Econ, Düsseldorf 1962.


  • Amerikanische Außenpolitik. Econ, Düsseldorf 1962.


  • Was wird aus der westlichen Allianz? Econ, Düsseldorf 1965.


  • Memoiren 1968–1973. C. Bertelsmann, München 1979, ISBN 3-570-03138-1.


  • Memoiren 1973–1974. C. Bertelsmann, München 1982, ISBN 3-570-00710-3.


  • Die weltpolitische Lage. Reden und Aufsätze. C. Bertelsmann, München 1983, ISBN 3-570-06890-0.


  • Weltpolitik für Morgen. Reden und Aufsätze 1982–1985. C. Bertelsmann, München 1985, ISBN 3-570-06694-0.


  • Das Gleichgewicht der Großmächte. Manesse, Zürich 1986, ISBN 3-7175-8062-0.


  • Die sechs Säulen der Weltordnung. Siedler, Berlin 1992, ISBN 3-88680-358-9.


  • Die Vernunft der Nationen. Über das Wesen der Außenpolitik. Siedler, Berlin 1994, ISBN 3-88680-486-0.


  • Jahre der Erneuerung. Erinnerungen. C. Bertelsmann, München 1999, ISBN 3-570-00291-8.


  • Die Herausforderung Amerikas. Weltpolitik im 21. Jahrhundert. Propyläen, München 2002, ISBN 3-549-07152-3.


  • China – Zwischen Tradition und Herausforderung. C. Bertelsmann, München 2011, ISBN 978-3-570-10056-1.


  • Weltordnung. C. Bertelsmann, München 2014, ISBN 978-3-570-10249-7 (siehe oben).



Literatur |




  • Gary Allen: Kissinger. Amerik. Originaltitel: 'Kissinger »The Secret Side of the Secretary of State«'. VAP Verlag für Angewandte Philosophie, Wiesbaden 1976, ISBN 3-88027-702-8.


  • Niall Ferguson: Kissinger. Der Idealist. 1923–1968 Propyläen, Berlin 2016, ISBN 978-3-549-07474-9. (Ersterscheinen in englischer Sprache Penguin Press 2015).

  • Edith J. Fresco-Kautsky: Henry A. Kissinger. Historiker und Staatsmann. Böhlau, Köln u. a. 1983 (= Dissertationen zur neueren Geschichte; 13), ISBN 3-412-02183-0.

  • Greg Grandin: Kissingers langer Schatten. Amerikas umstrittenster Staatsmann und sein Erbe. C.H.Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-68857-7.

  • Jussi Hanhimäki: The flawed architect. Henry Kissinger and American foreign policy. Oxford University Press, Oxford u. a. 2004, ISBN 0-19-517221-3.


  • Seymour Hersh: The Price of Power: Kissinger in the Nixon White House. 1983.


  • Christopher Hitchens: Die Akte Kissinger. Dt. Verl.-Anst., Stuttgart u. a. 2001, ISBN 3-421-05177-1. Original: The Trial of Henry Kissinger. Verso, 2001, ISBN 1-85984-398-0.

  • Walter Isaacson: Kissinger. Eine Biographie. Ed. q, Berlin 1993, ISBN 3-86124-144-7.

  • Evi Kurz: Die Kissinger-Saga. Edition TimeLineFilm, Fürth 2007, ISBN 978-3-940405-70-8.

  • Evi Kurz: The Kissinger-Saga – Walter and Henry Kissinger. Two Brothers from Fuerth, Germany. Weidenfeld & Nicolson. The Orion Publishing Group, London 2009, ISBN 978-0-297-85675-7.

  • Robert D. Schulzinger: Henry Kissinger. Doctor of diplomacy. Columbia University Press, New York 1989, ISBN 0-231-06952-9.

  • Jermi Suri: Henry Kissinger and the American Century. Harvard University Press, Cambridge (MA) 2009, ISBN 978-0-674-03252-1.



Film |




  • Angeklagt: Henry Kissinger. Dokumentation, Frankreich 2002, 80 Min., Buch und Regie: Alex Gibney, Eugene Jarecki, Produktion: BBC, arte u. a., Erstausstrahlung: 9. April 2003


  • Die Kissinger-Saga. Henry und Walter: zwei Brüder aus Fürth. Dokumentation, 45 Min., Buch und Regie: Evi Kurz, Produktion: BR, Deutschland, USA 2006, Erstsendung: ARD, 18. Oktober 2006, Inhaltsangabe (Memento vom 18. August 2007 im Internet Archive) der ARD
    ungekürzte Version, 90 Min., Erstsendung: BR, 21. Januar 2007, Inhaltsangabe (Memento vom 17. Januar 2007 im Internet Archive) des BR


  • Henry Kissinger – Geheimnisse einer Supermacht. Stephan Lamby (Regie) führt mit Kissinger ein ausführliches Gespräch, darum Dokumentation der wichtigsten Konflikte seiner Zeit als Außenminister, unter anderem mit ehemaligen Regierungsmitarbeitern und George W. Bush, Alexander Haig und Helmut Schmidt. Deutschland, USA, 2008, 90 Min.


  • Die Brückenbauer Henry Kissinger, Fritz Stern und Lord George Weidenfeld. Jüdische Emigranten und die Wiedervereinigung. Dokumentation, 43 Minuten, Deutschland, USA, Israel, England, Österreich, Schweiz, 2010. Buch und Regie: Evi Kurz, Produktion: TLF-Timelinefilm GmbH Fürth, Erstsendung: ARD, 29. September 2010. In Interviews äußern sich neben Kissinger, Stern und Weidenfeld u. a. Helmut Schmidt, Angela Merkel, Hans-Dietrich Genscher, Richard von Weizsäcker, Timothy Garton Ash und Niall Ferguson. Inhaltsangabe/Exposé (PDF; 76 kB) der TLF-Timelinefilm GmbH



Weblinks |



 Commons: Henry Kissinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wikiquote: Henry Kissinger – Zitate



  • Literatur von und über Henry Kissinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


  • Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1973 an Henry Kissinger (englisch)

  • Das Projekt Kissinger Watch bei der International Campaign against Impunity (englisch)

  • Robert Dallek: „The Kissinger Presidency“, Vanity Fair, Mai 2007, (englisch)



Einzelnachweise |




  1. Offizielle Liste der Direktoren des CFR ab 1921 (engl.)


  2. nach weiteren Quellen war das Geburtsjahr 1760


  3. Die Kissingers in Bad Kissingen (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive) Bayerischer Rundfunk 2. Juni 2005


  4. Walter Isaacson: Kissinger: A Biography. Simon and Schuster, New York City 2005, ISBN 978-1-4391-2721-6, S. 56.


  5. Henry A. Kissinger: The Prophet and the Policymaker. S. 15f., in: Hubertus Hoffmann: True Keeper of the Holy Flame – The Legacy of Pentagon Strategist and Mentor Dr Fritz Kraemer. Verlag Inspiration Un Limited, London/München 2012, ISBN 978-3-9812110-5-4.


  6. Niall Ferguson: Kissinger: 1923–1968: The Idealist, Penguin Press 2015, ISBN 1455834491


  7. Klitzing: The Nemesis of Stability. Henry A. Kissinger’s Ambivalent Relationship with Germany, WVT: Trier 2007; Jan Bürger: "Die Kissinger Boys. Von der Harvard Summer School zur Suhrkamp Culture", in: Intelligence Import / Export (Zeitschrift für Ideengeschichte XI/4 Winter 2017, hg. von Jan Bürger, Petra Gehring und Alexandra Kemmerer), 5-18.


  8. Greg Grandin: Kissingers langer Schatten. Amerikas umstrittenster Staatsmann und sein Erbe. C. H. Beck, München 2016, ISBN 978-3-406-68857-7, S. 29ff.


  9. Henry A. Kissinger: Memoiren 1968–1973. Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1981, ISBN 3-570-03138-1, S. 83f.


  10. „On Tuesday, the National Security Archive, a nonprofit research group at George Washington University, published an online edition of transcripts of 15,000 Kissinger phone calls from 1969 to 1977, fully indexed and searchable for the first time. A selection was posted on the archive's Web site, nsarchive.org, and the full collection is available to subscribers, which include many university libraries.“ Scott Shane: Indexed trove of Kissinger phone transcripts is completed. International Herald Tribune 24. Dezember 2008


  11. Russell Crendall: America's Path from Malaise to Primacy. In: Survival, Volume 59, Number 1 (Februar-März 2017), S. 149–160, 151 f.


  12. zitiert in: Werner Biermann / Arno Klönne: Globale Spiele. Imperialismus heute – Das letzte Stadium des Kapitalismus? PapyRossa-Verlag, Köln 2001, ISBN 3-89438-227-9


  13. „Bilanz eines Beraters“, Die Zeit, 28. Juni 2007, Nr. 27, Interview


  14. Biography auf henryakissinger.com, abgerufen am 20. Mai 2014.


  15. Henry Kissinger in der Notable Names Database (englisch)


  16. Henry Alfred Kissinger Ph.D., KCMG auf investing.businessweek.com, abgerufen am 20. Mai 2014.


  17. Robert Bryce (3. März 2000): Naked City – Mr. Kissinger Goes to Jakarta auf austinchronicle.com, abgerufen am 20. Mai 2014.


  18. Theo Sommer: Weltpolitik vor dunkler Kulisse – Der ehemalige amerikanische Außenminister erweist sich auch als großer Beobachter und Autor in: Die Zeit. vom 8. Oktober 1982, abgerufen am 20. Mai 2014.


  19. Henry Alfred Kissinger – Memoiren 1973–1974 auf worldcat.org, abgerufen am 20. Mai 2014.


  20. www.youtube.com


  21. Volltext der Rede (englisch)


  22. www.washingtonexaminer.com: Henry Kissinger: ‘The world will be lonelier without John McCain’


  23. 2001 machte die brasilianische Regierung die Einladung für eine Rede in São Paulo rückgängig, weil sie die Immunität Kissingers nicht garantieren konnte.


  24. Bonn – Protest gegen neue Professur: Kissinger ist kein Vorbild (Memento vom 7. Januar 2015 im Internet Archive) WDR 5, 6. März 2014; Ende des Beitrages.


  25. ab „The murder of General Rene Schneider / Lawsuit against Kissinger in the US“ (Memento vom 2. Oktober 2006 im Internet Archive), International Campaign against Impunity (ICAI)


  26. ab Auszug aus Christopher Hitchens' Buch The Trial of Henry Kissinger, erschienen im Guardian


  27. Why the law wants a word with Kissinger The Sun-Herald, 30. April 2002


  28. ab BR-alpha: [Henry Kissinger. Geheimnisse einer Supermacht], Dokumentation, gesendet: 26. Mai 2013, 22:15-23:45 Uhr.


  29. Christoph Meister: No News Without Secrets. Politisches Leaking in den Vereinigten Staaten von 1950–1976. Tectum Verlag, Marburg 2016, ISBN 978-3-8288-3764-5, S. 217–238. 


  30. Taylor Owen, Ben Kiernan: Bombs over Cambodia. (PDF; 836 kB) The Walrus Magazine, Oktober 2006


  31. Ben Kiernan, Taylor Owen: [Roots of U.S. Troubles in Afghanistan:] Civilian Bombing Casualties and the Cambodian Precedent. The Asia-Pacific Journal, 28. Juni 2010.


  32. The National Security Archive: Ford, Kissinger and the Indonesian invasion, 1975–76


  33. The National Security Archive: The Secretary's Staff Meeting (PDF; 174 kB) 8. Oktober 1974.


  34. About Kissinger – East Timor and Indonesia Action Network (ETAN)


  35. Argentine Military believed U.S. gave go-ahead for Dirty War. National Security Archive Electronic Briefing Book, 73 – Teil II, vertrauliche CIA-Dokumente, veröffentlicht 2002. Der damalige US-Botschafter Robert Hill schrieb nach einem weiteren Treffen von Kissinger mit Außenminister Guzzetti: „Guzzetti went to U.S. fully expecting to hear some strong, firm, direct warnings on his government's human rights practices, rather than that, he has returned in a state of jubilation, convinced that there is no real problem with the USG[overnment] over that issue“.


  36. abc Argentine Military believed U.S. gave go-ahead for Dirty War. National Security Archive Electronic Briefing Book, 73 – Teil II, vertrauliche CIA-Dokumente, veröffentlicht 2002


  37. Kissinger Gave the „Green Light“ for Argentina's Dirty War Mother Jones, 14. Januar 2014


  38. amnesty international: Rechte in Gefahr. In: Jahrbuch Menschenrechte 2003. Abgerufen am 17. Dezember 2008. 


  39. Mehrfach zitiert, z. B. Jüdische Allgemeine, 23. Dezember 2010, Seite 7 (Ignoranz trifft Selbsthass. Warum den früheren Aussenminister Henry Kissinger die Lage der sowjetischen Juden kaltliess) oder Die Jüdische Zeitung, Nr. 51, Zürich, 24. Dezember 2010, Seite 4


  40. :Uni Bonn bekommt „Henry-Kissinger-Professur“ Die Welt, 29. Mai 2013.


  41. :Bundesregierung würdigt Henry Kissinger mit Stiftungsprofessur Pressemitteilung des Auswärtigen Amtes, 26. Mai 2013.


  42. :Grüne wollen keine Henry-Kissinger-Professur General-Anzeiger Bonn, 23. Juli 2013.


  43. :Kleine Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Bundesdrucksache 17/14594


  44. :Disput um „Henry-Kissinger-Professur“ in Bonn Portal amerika21, 24. August 2013.


  45. :Peinlicher Eiertanz an der Uni Bonn Stern, 23. Juli 2014.


  46. :Der Fall Kissinger und die Uni Bonn Blätter für deutsche und internationale Politik, Februar 2014.


  47. :Die Kritiker lassen nicht locker. General-Anzeiger Bonn, 15. April 2014


  48. Henry Kissinger: World Order, New York 2014, deutsche Ausgabe C. Bertelsmann Verlag, München 2014, ISBN 978-3-570-10249-7


  49. Kissinger: Weltordnung, S. 11


  50. Kissinger, S. 16


  51. Kissinger, S. 424


  52. Nordbayern.de: „Bürgerstiftung gegründet“ 30. Juli 2007.


  53. Henry Kissinger von „seinen“ Fürthern begeistert, Focus vom 16. September 2012


  54. Nach Auskunft der Ordenskanzlei des Bundespräsidialamtes vom 7. August 2013 wurde „Herrn Henry A. Kissinger […] am 27. Juni 1977 auf Vorschlag des Bundesministers des Auswärtigen das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen“.


  55. Friends of Dresden – Honory Directors (Memento vom 28. Januar 2013 im Internet Archive)


  56. Organe des FC Bayern München e. V., Abschnitt „Ehrenmitglieder“, Internetseite des FC Bayern München, abgerufen am 14. März 2017


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