Porsche 911 GT3 RSR
Porsche 911 GT3 RSR, RS und der 996 GT3 R sind Bezeichnungen für GT-Rennwagen von Porsche, die im Motorsport eingesetzt werden. Sie sind auf dem Reglement der Gruppe GT2 aufgebaut und für Langstreckenrennen konzipiert. Dagegen basiert der 2010 vorgestellte 997 GT3 R auf dem Markenpokalfahrzeug des Carrera- und Supercup. Die Motorsportwagen werden gemeinsam mit allen weiteren Motorsportwagen von Porsche in der Manufaktur des Motorsportzentrums in Weissach gebaut.[1]
Inhaltsverzeichnis
1 Modellgeschichte
1.1 Porsche 996 GT3 R/RS/RSR
1.2 Porsche 997 GT3 RSR
1.3 Technische Daten
2 Weblinks
3 Einzelnachweise
Modellgeschichte |
Fahrzeugklasse | Zeitleiste der Porsche-911-GT-Rennwagen | ||||||||||||||||||||||||
1990er | 2000er | 2010er | |||||||||||||||||||||||
5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | |
FIA GT1 | 993 GT2 Evo | 993 GT1 | 996 GT1 Evo | 996 GT1 ’98 | |||||||||||||||||||||
FIA GT2 / GT (bis 2004) ACO GTS (bis 2004) | 993 GT2 | ||||||||||||||||||||||||
FIA N-GT (bis 2004) ACO GT (bis 2004) FIA GT2 (ab 2005) ACO GTE (ab 2011) | 996 GT3 R | 996 GT3 RS | 996 GT3 RSR | 997 GT3 RSR | 991 RSR | 991 RSR | |||||||||||||||||||
FIA GT3 | 997 GT3 Cup | 997 GT3 Cup S | 997 GT3 R | 991 GT3 R | 991 GT3 R | ||||||||||||||||||||
Porsche Carrera Cup | 993 Cup 3.8 | 996 GT3 Cup | 996 GT3 Cup | 996 GT3 Cup | 996 GT3 Cup | 997 GT3 Cup | 997 GT3 Cup | 997 GT3 Cup | 991 GT3 Cup | 991 GT3 Cup |
Porsche 996 GT3 R/RS/RSR |
Auf Basis des Porsche 996 GT3 entstand 1999 die 996 GT3 R genannte Rennversion.
Sein Debüt hatte der 996 GT3 R beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1999. Die Teams Manthey Racing und Champion Racing setzten den neuen Rennwagen als inoffizielle Vertreter des Werks ein. Dabei erreichte der Manthey-Porsche von Uwe Alzen, Patrick Huisman und Luca Riccitelli vor dem Champion-Porsche von Dirk Müller, Bob Wollek und Bernd Mayländer den Klassensieg.
Daraufhin nahm der 996 GT3 R in der American Le Mans Series teil und konnte auch hier von Mitte 1999 bis Mitte 2001 nahezu alle Klassensiege in der Klasse der „kleinen“ GT-Rennwagen einfahren.
In der FIA-GT-Meisterschaft war der 996 GT3 R in der neuen NGT-Klasse 2000 das dominierende Fahrzeug und siegte bei jedem Lauf. Im selben Jahr gewann das werksunterstützte Team Phoenix beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.
2001 kam die modifizierte, nun 996 GT3 RS genannte Version, zum Einsatz. Das Fahrzeug war nicht nur in seiner Klasse sehr erfolgreich, sondern erzielte auch Gesamtsiege. Jörg Bergmeister und Timo Bernhard setzten sich 2003 beim 24-Stunden-Rennen von Daytona gegen die deutlich leistungsstärkeren Prototypen durch. Stéphane Ortelli, Marc Lieb und Romain Dumas gewannen 2003 erstmals in der Geschichte der FIA-GT-Meisterschaft auf einem NGT-Fahrzeug das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps.
Das Nachfolgemodell 996 GT3 RSR, welches an seinen tropfenförmigen Scheinwerfern erkennbar ist, debütierte im Jahre 2004. Die Motorleistung stieg von vorher 415 auf 455 PS. Außerdem erhielt das Fahrzeug ein sequentielles Sechsgang-Getriebe.
Bis 2006 gelangen den Rennversionen des Porsche 996 GT3 sieben Klassensiege beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans sowie fünf Klassensiege und einen Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps. Von diesem Typ wurden fast 200 Rennfahrzeuge produziert.
Porsche 997 GT3 RSR |
Das bisher letzte Modell, der 997 GT3 RSR, debütierte 2006 beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps. Er verfügt über einen auf 3,8 Liter vergrößerten Hubraum und eine Motorleistung von 342 kW (465 PS).
Manthey Racing war auch beim Ersteinsatz des 997 GT3 RSR wieder das Team, unter dessen Leitung die Fahrzeuge eingesetzt wurden. Die Fahrzeuge fuhren beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 2006 auf die Plätze 14 und 15. Ab 2007 wurde der 997 GT3 RSR an die Kunden angeboten (über Winter wurden 35 Einheiten produziert) und dann auch bei den anderen Rennen der FIA-GT-Meisterschaft und Rennserien eingesetzt. 2007, 2008, 2009 und 2011 gewann Manthey Racing auf diesem Fahrzeug das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.
Zur Saison 2009 erhielt der 997 GT3 RSR eine größere Überarbeitung. Zu erkennen ist das Fahrzeug an der neuen Front mit großen Kühlluftöffnungen und Entlüftungskanälen auf der Fronthaube. Die Aerodynamik wurde verbessert und der Hubraum wurde auf vier Liter vergrößert. Die Motorleistung sank aufgrund des vom Reglement vorgeschriebenen Luftmengenbegrenzers auf 331 kW (450 PS). Die Maximaldrehzahl liegt bei 9.400/min. Von dem Fahrzeug sollen 20 Exemplare produziert werden.[2]
Der erste Renneinsatz des überarbeiteten Modells erfolgte beim 12-Stunden-Rennen von Sebring. Die Qualifikation endete mit einer Doppel-Pole-Position der beiden werksseitig unterstützten Teams. Im Rennen verfehlten die Porsche-Werkspiloten Jörg Bergmeister, Patrick Long und Marc Lieb nach zwei Kollisionen das Podium der Klasse GT2 nur knapp. Der erste Klassensieg folgte beim 1000-km-Rennen von Barcelona der Le Mans Series durch Marc Lieb und Richard Lietz.
Im November 2011 präsentierte Porsche die letzte Ausbaustufe des 997 GT3 RSR, bevor im Jahr 2014 der GT3 RSR auf Basis des Porsche 991 vorgestellt wird.[3] Der neue Porsche 911 GT3 RSR wird seit Januar 2012 an die Kundenteams in aller Welt ausgeliefert. Der Verkaufspreis beträgt 498.000 Euro zuzüglich der länderspezifischen Mehrwertsteuer. Die Karosserie des Fahrzeugs wurde um 48 mm verbreitert und kann nun 30 mm größere Vorderräder aufnehmen. Zudem wurde die Luftführung verändert. So erhielt der Wagen vor dem hinteren Kotflügel weitere Lufteinlässe. Im Gegenzug wurde die Lufthutze auf der Motorhaube entfernt.[4] Die Wagen wurden 2012 in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft und der American Le Mans Series eingesetzt.
Am 2. Dezember 2018 gewann ein von Flying Lizard Motorsports eingesetzter 997 GT3 RSR das 25-Stunden-Rennen von Thunderhill. Gefahren wurde der Siegerwagen von Wolf Henzler, Johannes van Overbeek, Justin Marks, Charlie Hayes und Andy Wilzoch.[5]
Technische Daten |
Modell | 996 GT3 R/RS | 996 GT3 RSR | 997 GT3 RSR | ||
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Baujahr | 1999–2003 | 2004 | 2006–2008 | 2009–2010 | Seit 2012 |
Motor | 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotor | 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotor | 3,8-Liter-Sechszylinder-Boxermotor | 4,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor | 4,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor |
Leistung* | 415 PS (305 kW) bei 8.200/min | 455 PS (335 kW) bei 8.500/min | 465 PS (342 kW) bei 8.000/min | 450 PS (331 kW) bei 7.800/min | 460 PS (338 kW) bei 7.800/min |
Drehmoment | 380 Nm bei 7.000/min | 410 Nm bei 7.200/min | 430 Nm bei 7.250/min | 430 Nm bei 7.250/min | 450 Nm bei N. A. 1/min |
Leergewicht* | 1.100 kg | 1.100 kg | 1.200 kg | 1.200 kg | 1.220 kg |
* Je nach Einsatzzweck (FIA GT2, ACO GT2/GTE, Nürburgring 24h/VLN usw.) und dort gültigem Reglement. Meist sind Luftmengenbegrenzer vorgeschrieben und die Motoren werden auf Drehmoment und Sparsamkeit ausgelegt
Weblinks |
Commons: Porsche 996 GT3 RS – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Porsche 996 GT3 RSR – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Porsche 997 GT3 RSR – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Porsche 996 GT3 R/RS auf der offiziellen Website von Porsche
Porsche 996 GT3 RSR auf der offiziellen Website von Porsche (Memento vom 4. November 2009 im Internet Archive)
Porsche 997 GT3 RSR auf der offiziellen Website von Porsche (Memento vom 4. November 2009 im Internet Archive)
- Chassis-Historie
Einzelnachweise |
↑ http://porscheplatz.porsche.com/de: Porsche News und Hintergrundberichte in Bild und Ton
↑ http://www.sportauto-online.de/motorsport/porsche-911-gt3-rsr-neuer-langstreckenrenner-1049237.html
↑ Porsche 911 GT3 RSR (MY 2012). Classic Driver, 11. November 2011, abgerufen am 25. November 2011.
↑ News - Motorsport - Sport & Veranstaltungen. Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, 11. November 2011, abgerufen am 25. November 2011.
↑ Maximilian Graf: Thunderhill 25: Flying Lizard Motorsports siegt zum vierten Mal. 3. Dezember 2018, abgerufen am 3. Dezember 2018.
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