Methylprednisolon



























































Strukturformel

Struktur von Methylprednisolon
Allgemeines

Freiname
Methylprednisolon
Andere Namen


  • 11β,17α,21-Trihydroxy-6α-methylpregna-1,4-dien-3,20-dion (IUPAC)

  • Methylprednisolonum (Latein)



Summenformel
C22H30O5
Kurzbeschreibung

weißes bis fast weißes, polymorphes und kristallines Pulver [1]


Externe Identifikatoren/Datenbanken




























CAS-Nummer
83-43-2


EG-Nummer
201-476-4

ECHA-InfoCard

100.001.343

PubChem

6741

DrugBank

DB00959

Wikidata

Q417222

Arzneistoffangaben

ATC-Code



  • D07AA01


  • D10AA02


  • H02AB04



Wirkstoffklasse

Glucocorticoide


Eigenschaften

Molare Masse
374,47 g·mol−1

Aggregatzustand

fest



Schmelzpunkt

232,5 °C [2]



Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (120 mg·l−1 bei 25 °C),[2] wenig löslich in Ethanol, schwer löslich in Aceton und Dichlormethan [1]


Sicherheitshinweise









Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten

GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]

keine GHS-Piktogramme


H- und P-Sätze
H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze


Toxikologische Daten


  • 2292 mg·kg−1 (LD50, Maus, i.p.)[2]

  • > 4000 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)[2]


Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.



Methylprednisolon ist ein synthetisches Glucocorticoid, das als Arzneistoff oral, intravenös und dermal (auf der Haut) angewendet werden kann.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Wirkungen / Einsatzgebiete


  • 2 Nebenwirkungen


  • 3 Darreichungsformen und Handelsnamen


  • 4 Einzelnachweise





Wirkungen / Einsatzgebiete |


Methylprednisolon wirkt abschwellend und entzündungshemmend und wird unter anderem zur Behandlung von allergischen und Autoimmunerkrankungen, Hautkrankheiten sowie als Begleitmedikation in der Krebs- und Schmerztherapie eingesetzt. Die intravenöse Gabe wird bei anaphylaktischem Schock, Hirnödem, zur Schubtherapie bei Multipler Sklerose, schwerem Asthmaanfall und Status asthmaticus sowie wenigen anderen lebensbedrohlichen Zuständen angewendet.


In den USA wird Methylprednisolon flächendeckend bei Rückenmarksverletzungen mit einer Dosis von 30 mg/kg in der frühen Akutphase verabreicht. Das Ziel dabei ist es, zytotoxische Ödeme, Entzündungen, sowie die Freisetzung von Glutamat und freier Radikale zu reduzieren. In Europa wird es wegen der erhöhten Komplikationsrate (Wundinfektion, Magenblutung, Pankreatitis, Pneumonie) nicht in allen Zentren für diese Indikation eingesetzt.[4]



Nebenwirkungen |


Zu den wichtigsten Nebenwirkungen des Methylprednisolons zählen Übelkeit und Erbrechen bei hoher Dosierung, bei langfristiger Einnahme Gewichtszunahme bis hin zur Stammfettsucht, grauer Star, Osteoporose, Diabetes mellitus und Psychosen. Da das plötzliche Absetzen einer Langzeittherapie (länger als drei bis vier Wochen) zu einem sekundären Morbus Addison führen kann, muss die Therapie in diesen Fällen langsam ausschleichend beendet werden.



Darreichungsformen und Handelsnamen |


Fertigarzneimittel mit Methylprednisolon sind in Tablettenform, als Infusions- und Injektionslösung für die systemische Behandlung sowie als Creme, Fettsalbe, Emulsion und Lösung zur lokalen Anwendung auf der Haut erhältlich.


Monopräparate

Advantan (D, A, CH), Depo-Medrol (CH), Medrol (CH, P), Methypred (D), Metysolon (D), M-Predni (D), Predni M (D), Solu-Medrol (CH), Urbason (D, A), diverse Generika (D)


Kombinationspräparate

Depot-Medrol (CH)



Einzelnachweise |




  1. ab Europäische Arzneibuch-Kommission (Hrsg.): Europäische Pharmakopoe 5. Ausgabe. Band 5.0–5.8, 2006. 


  2. abcd Eintrag zu Methylprednisolon in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM)


  3. Datenblatt 6α-Methylprednisolone ≥ 98 % bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 29. Mai 2011 (PDF).


  4. Schwab JM et al., Akute Rückenmarkverletzung: Experimentelle Strategien als Basis zukünftiger Behandlungen, in Deutsches Ärzteblatt, 101/2004, S. A-1422,B-1183,C-1137.






Gesundheitshinweis
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!



Popular posts from this blog

Liste der Baudenkmale in Friedland (Mecklenburg)

Single-Malt-Whisky

Czorneboh