Zwentendorf an der Donau
























































































Marktgemeinde
Zwentendorf an der Donau

Wappen Österreichkarte

Wappen von Zwentendorf an der Donau


Zwentendorf an der Donau (Österreich)


Zwentendorf an der Donau


Basisdaten
Staat:

Österreich

Bundesland:

Niederösterreich

Politischer Bezirk:

Tulln

Kfz-Kennzeichen:
TU
Fläche:
53,75 km²

Koordinaten:

48° 21′ N, 15° 55′ O48.342515.913888888889182Koordinaten: 48° 20′ 33″ N, 15° 54′ 50″ O

Höhe:

182 m ü. A.

Einwohner:
3.982 (1. Jän. 2018)

Bevölkerungsdichte:
74 Einw. pro km²

Postleitzahl:
3435

Vorwahl:
02277

Gemeindekennziffer:
3 21 41
Adresse der
Gemeindeverwaltung:

Gemeindeverwaltung von Zwentendorf an der DonauRathausplatz 4
3435 Zwentendorf an der Donau

Website:

www.zwentendorf.at
Politik

Bürgermeister:
Hermann Kühtreiber (SPÖ)

Gemeinderat: (2015)
(23 Mitglieder)




14


7


1


1



14 








Insgesamt 23 Sitze


  • SPÖ: 14


  • ÖVP: 7


  • FPÖ: 1


  • NEOS: 1



Lage von Zwentendorf an der Donau im Bezirk Tulln


Absdorf
Atzenbrugg
Fels am Wagram
Grafenwörth
Großriedenthal
Großweikersdorf
Judenau-Baumgarten
Kirchberg am Wagram
Klosterneuburg
Königsbrunn am Wagram
Königstetten
Langenrohr
Michelhausen
Muckendorf-Wipfing
Sieghartskirchen
Sitzenberg-Reidling
St. Andrä-Wördern
Tulbing
Tulln an der Donau
Würmla
Zeiselmauer-Wolfpassing
Zwentendorf an der Donau
Lage der Gemeinde Zwentendorf an der Donau im Bezirk Tulln (anklickbare Karte)
Über dieses Bild


Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW




Gedenkstein für NS-Opfer im I.G.-Farben-Werk Moosbierbaum


Zwentendorf an der Donau ist eine Marktgemeinde mit 3982 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2018) im Bezirk Tulln in Niederösterreich. Bekannt geworden ist der Ort als Standort des einzigen, allerdings nie in Betrieb genommenen Kernkraftwerkes Österreichs.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geografie


    • 1.1 Gemeindegliederung




  • 2 Geschichte


    • 2.1 Einwohnerentwicklung




  • 3 Politik


  • 4 Kultur und Sehenswürdigkeiten


  • 5 Wirtschaft und Infrastruktur


  • 6 Persönlichkeiten


  • 7 Literatur


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise





Geografie |


Zwentendorf an der Donau liegt im Tullnerfeld am südlichen Donauufer in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 53,85 Quadratkilometer. 37,42 Prozent der Fläche sind bewaldet.



Gemeindegliederung |


Das Gemeindegebiet umfasst folgende 11 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2018[1]):


.mw-parser-output DIV.column-multiple{margin-top:0.3em}.mw-parser-output DIV.column-multiple>ol,.mw-parser-output DIV.column-multiple>ul,.mw-parser-output DIV.column-multiple>p{margin-top:0}


  • Bärndorf (103)

  • Buttendorf (51)

  • Dürnrohr (500)

  • Erpersdorf (1531)

  • Kaindorf (79)

  • Kleinschönbichl (108)

  • Maria Ponsee (118)

  • Oberbierbaum (197) samt Badeseeanlage Maria Ponsee

  • Pischelsdorf (148)

  • Preuwitz (108)

  • Zwentendorf an der Donau (1039)



Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Bärndorf, Dürnrohr, Erpersdorf, Kaindorf, Kleinschönbichl, Maria Ponsee, Pischelsdorf, Preuwitz und Zwentendorf.



Geschichte |


Zwentendorf war vom 1. bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. Standort des römischen Kastells, Piro Torto oder Asturis, über seinen tatsächlichen Namen sind sich die Historiker allerdings bis heute nicht einig geworden. Die Siedlung hatte eine Ausdehnung von etwa sieben Hektar und bestand aus Grubenhäusern. Auch ein seltenes Mansio, eine Raststation, wurde bei geophysikalischen Messungen, die im Jahr 2011 durchgeführt wurden, entdeckt. Grabungen sollen auf diesem Gebiet aber keine durchgeführt werden.[2]


Nach der endgültigen Eroberung des Awarenreiches durch den fränkischen Kaiser Karl den Großen im Jahr 803 setzte die Sicherung und Besiedlung beim ehemaligen römischen Kastell ein. Der entstehende Ort befand sich nun auf dem Gebiet des Baierischen Ostlandes.[3] Die erste urkundliche Nennung als „Zewentendorf“ erfolgte 1147. Die Wallfahrtskirche Maria Ponsee entstand aus einer Kapelle des 12. Jahrhunderts. Um 1420 erfolgte der Ausbau mit einem dreijochigen Seitenschiff und Kreuzrippengewölben. 1716 bis 1726 wurde die Kirche nach Plänen von Jakob Prandtauer vergrößert und barockisiert. 1529 und 1683 richteten berittene türkische Streifscharen große Schäden und Verwüstungen in der Gemeinde an.


1917 wurde nahe Moosbierbaum die Pulverfabrik Skoda-Wetzler AG erbaut. Hier zur Arbeit eingesetzte und verstorbene rumänische Kriegsgefangene wurden auf dem sogenannten Rumänenfriedhof beigesetzt.[4] Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Industriestandort zum Hydrierwerk Moosbierbaum und einer Ölraffinerie ausgebaut. Vor Kriegsende wurde die Raffinerie und das Tullnerfeld von mehr als 40.000 Bomben getroffen. Zur Arbeit wurde hier eine große Zahl Kriegsgefangener, zivile Zwangsarbeiter, politische Gefangene und ungarischer Juden gezwungen. Ihnen gelang es, mit der Bevölkerung Kontakte zu schließen, welche aber im Jänner 1945 verraten wurden. Von rund 200 Verhafteten – darunter auch Einheimische – wurden über 120 Personen ins KZ Mauthausen gebracht. Sieben Menschen starben dort an den Haftbedingungen, 40 weitere wurden am 27. April 1945 ermordet. An sie erinnert ein Gedenkstein auf dem Friedhof von Zwentendorf.[5]


Die Raffinerie wurde während der sowjetischen Besatzung wiederaufgebaut und blieb bis 1961 in Betrieb. Am 1. Jänner 1971 wurde die damalige Gemeinde Maria Ponsee nach Zwentendorf eingegliedert. Am 30. Juli 1983 wurde der Gemeinde Zwentendorf das Marktrecht verliehen und sie bekam auch ihr eigenes Wappen.[6]


Seit 1988 pflegt Zwentendorf eine Partnerschaft mit der tschechischen Stadt Břeclav. Berühmtheit erlangte der Ort durch das einzige kommerzielle Kernkraftwerk Österreichs, das Kernkraftwerk Zwentendorf, das hier errichtet, aber dessen Inbetriebnahme durch eine Volksabstimmung am 5. November 1978 verhindert wurde. Eine knappe Mehrheit von 50,47 % stimmte gegen die Inbetriebnahme.



Einwohnerentwicklung |


Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 3715 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 3280 Einwohner, 1981 3170 und im Jahr 1971 3123 Einwohner.


Bevölkerungsentwicklung:[7]







































Jahr 1869 1880 1890 1900 1910 1923 1934 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011 2018
Einwohner 2562 2624 2585 2529 2782 2772 2945 3079 3123 3123 3170 3280 3715 3955 3982


Politik |




Rathaus in Zwentendorf


Bürgermeister der Marktgemeinde ist Hermann Kühtreiber, Amtsleiterin Marion Török. Im Marktgemeinderat gibt es bei insgesamt 23 Sitzen nach der niederösterreichischen Gemeinderatswahl 2015 folgende Mandatsverteilung: ÖVP 7, SPÖ 14, FPÖ 1 und NEOS 1.[8]



Kultur und Sehenswürdigkeiten |




Röm.-kath. Pfarrkirche hl. Stephan





Kraftwerk Dürnrohr





Kernkraftwerk Zwentendorf


Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Zwentendorf an der Donau


Wirtschaft und Infrastruktur |


Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 112, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 85. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1729. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,59 Prozent.


In Zwentendorf befinden sich



  • das Kraftwerk Dürnrohr (1986) und daran angeschlossen die

  • Müllverbrennungsanlage Dürnrohr

  • die GK Dürnrohr auf dem Areal des Umspannwerks Dürnrohr (1983, 1996 stillgelegt) mit einer Übertragungsleistung von 550 Megawatt bei einer Gleichspannung von 145 kV. Diese Anlage diente bis 1996 zum Energieaustausch mit der Tschechoslowakei (ab 1993 Tschechien) über eine von der HGÜ-Kurzkupplung Dürnrohr zum Umspannwerk Slavětice führende 380-kV-Drehstromfreileitung (Lage: 48° 19′ 28″ N, 15° 55′ 30″ O48.32444444444415.925)



  • In Pischelsdorf ist ein bedeutender chemischer Betrieb der Donau Chemie. Am selben Standort befindet sich auch die erste


  • Bioethanolanlage Österreichs. Die von dem Unternehmen Agrana betriebene Anlage erzeugt jährlich bis zu 240.000 t Bioethanol und wird von der EVN Wärme mit Dampf für den Raffinationsprozess beliefert.[9]

  • die Neue Mittelschule Zwentendorf die gleich gegenüber

  • der Volkshochschule Zwentendorf liegt.



Persönlichkeiten |




  • Gundacker von Althan (1665–1747), General, Diplomat und Hofbaudirektor


  • Hans Brachmann (1891–1969), Politiker, Bürgermeister von Zwentendorf


  • Günther Chaloupek (* 1947), Ökonom


  • Hans Kellner (1929–2005), Politiker, Vizebürgermeister von Zwentendorf


  • Josef Mohnl (1945–1991), Politiker, Bürgermeister von Zwentendorf



Literatur |



  • Anton Handelsberger: Chronik der Marktgemeinde Zwentendorf; 1994

  • Marktgemeinde Zwentendorf an der Donau (Hrsg.): Zwentendorfer Heimatbuch; 2010



Weblinks |



 Commons: Zwentendorf an der Donau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien





  • 32141 – Zwentendorf an der Donau. Gemeindedaten, Statistik Austria.

  • Offizielle Website der Marktgemeinde Zwentendorf



Einzelnachweise |




  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2018 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2018), (CSV)


  2. Römische Siedlung unter Acker entdeckt auf ORF vom 16. November 2011 abgerufen am 16. November 2011


  3. Hans Krawarik: Siedlungsgeschichte Österreichs: Siedlungsanfänge, Siedlungstypen, Siedlungsgenese, Verlag Lit, 2006, S. 126f


  4. http://rote-spuren.gpa-djp.at/2015/04/12/der-rumaenenfriedhof-in-zwentendorf/


  5. http://www.doew.at/cms/download/fdth1/2_tulln.pdf


  6. Gemeindeänderungen ab 1945 (Vereinigungen, Teilungen, Namens- u. Statusänderungen). Statistik Austria, S. 57, 170, abgerufen am 6. Februar 2019. 


  7. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Zwentendorf, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 4. März 2019. 


  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Zwentendorf an der Donau. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 6. Februar 2019. 


  9. AGRANA Bioethanol – Jetzt tankt die Umwelt auf (Memento vom 15. März 2010 im Internet Archive), Stand: 19. Juni 2010.


.mw-parser-output div.NavFrame{border:1px solid #A2A9B1;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;min-height:0;padding:2px;text-align:center}.mw-parser-output div.NavPic{float:left;padding:2px}.mw-parser-output div.NavHead{background-color:#EAECF0;font-weight:bold}.mw-parser-output div.NavFrame:after{clear:both;content:"";display:block}.mw-parser-output div.NavFrame+div.NavFrame,.mw-parser-output div.NavFrame+link+div.NavFrame{margin-top:-1px}.mw-parser-output .NavToggle{float:right;font-size:x-small}








Popular posts from this blog

Liste der Baudenkmale in Friedland (Mecklenburg)

Single-Malt-Whisky

Czorneboh