Süddeutsche Zeitung
Süddeutsche Zeitung | |
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Beschreibung | Tageszeitung |
Sprache | Deutsch |
Verlag | Süddeutscher Verlag (Deutschland) |
Hauptsitz | München |
Erstausgabe | 6. Oktober 1945 |
Erscheinungsweise | montags bis samstags |
Verkaufte Auflage | 333.204 Exemplare |
(IVW 3/2018, Mo–Sa) | |
Reichweite | 1,24 Mio. Leser |
(MA 2017 II) | |
Chefredakteure | Kurt Kister Wolfgang Krach |
Herausgeber | Johannes Friedmann (Vorsitzender) Richard Rebmann Thomas Schaub |
Geschäftsführer | Stefan Hilscher Karl Ulrich |
Weblink | sueddeutsche.de |
ISSN (Print) | 0174-4917 |
CODEN | SUZED |
Die Süddeutsche Zeitung (Abkürzung SZ) ist eine deutsche, überregionale Abonnement-Tageszeitung. Sie wird im Süddeutschen Verlag in München verlegt, seit ihr die Information Control Division der amerikanischen Besatzungsmacht 1945 als so genannte „wichtige meinungsbildende“ Tageszeitung die Lizenz zum Druck erteilt hat. Die verkaufte Auflage beträgt 333.204 Exemplare, ein Minus von 19,4 Prozent seit 1998.[1] Seit dem 29. Februar 2008 gehört der Süddeutsche Verlag zu 81,25 Prozent der Südwestdeutschen Medien Holding (SWMH) mit Sitz in Stuttgart.
Chefredakteure sind Kurt Kister und Wolfgang Krach. Vorsitzender des Herausgeberrates ist Johannes Friedmann.
Inhaltsverzeichnis
1 Profil und Ausrichtung
2 Einstufung als Leitmedium
3 Auflage
4 Geschichte
4.1 Anfänge
4.2 Entwicklung seit 2000
5 Internetportal
6 Personen
6.1 Chefredakteure
6.2 Mitglieder der Chefredaktion
6.3 Redakteure und Autoren (Auswahl)
6.4 Herausgeberrat
6.5 Ressortleiter
7 Bestandteile der SZ mit SZ-Magazin
8 Medienkritik
8.1 Antisemitismus und Nahostkonflikt
8.2 Wirtschaftspolitik
9 Erscheinungsbild
10 Verwandte Publikationen
10.1 SZ-Bibliothek
11 Gesellschaftliches Engagement
11.1 Adventskalender für gute Werke
11.2 Haus der Gegenwart
12 Preisträger bei Journalistenpreisen
13 Verkaufte Auflage von Tageszeitungen aus München
14 Verbreitung von Tageszeitungen aus München
15 Literatur
16 Weblinks
17 Einzelnachweise
Profil und Ausrichtung
Laut ihrem Redaktionsstatut erstrebt die Süddeutsche Zeitung „freiheitliche, demokratische Gesellschaftsformen nach liberalen und sozialen Grundsätzen“.[2]
Spezifisch für die Süddeutsche Zeitung ist das Gewicht, das sie in den letzten Jahren der Kultur einräumt. Das Feuilleton folgt direkt auf den politischen Teil. Neben der Glosse Streiflicht oben auf der Titelseite ist die „Seite 3“ ein besonderes Merkmal der Süddeutschen Zeitung, in der eigenen Schreibweise DIE SEITE DREI. Hier erscheinen täglich große Reportagen und Hintergrundartikel. Auf der vierten Seite, der Meinungsseite, findet man täglich einen von bekannten Autoren der Süddeutschen Zeitung geschriebenen Leitartikel. Außerdem erscheint jeden Freitag das SZ-Magazin. Bis Ende des Jahres 2017 gab es, ebenfalls am Freitag, eine Beilage mit einer Auswahl englischsprachiger Artikel der New York Times. An Donnerstagen gibt es, nur in der Auflage für die Region München, die Veranstaltungsbeilage SZ-Extra. Samstags erscheint die Süddeutsche Zeitung seit dem 18. Oktober 2014 unter dem Titel „Süddeutsche Zeitung am Wochenende“ in einer erheblich erweiterten Version, welche nicht nur Tageszeitung, sondern auch Sonntags- bzw. Wochenzeitung sein soll.[3]
Die Süddeutsche Zeitung unterhält im Inland Redaktionsbüros in Augsburg, Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Karlsruhe, Nürnberg, Regensburg und Stuttgart.
Seit 2014 bildet die Süddeutsche Zeitung mit den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten NDR und WDR einen Rechercheverbund.
Einstufung als Leitmedium
Die Süddeutsche Zeitung wird unter Journalisten seit langem als eines der deutschsprachigen Leitmedien eingestuft, denen die Funktion zukommt, gesellschaftliche Kommunikation und Öffentlichkeit zu gestalten und zu prägen.
Im Sommer 2005 bezeichneten deutsche Journalisten die Süddeutsche Zeitung bei einer großangelegten Umfrage als das „Leitmedium“ Nummer Eins – vor dem Spiegel. In der Studie Journalismus in Deutschland des Kommunikationswissenschaftlers Siegfried Weischenberg sagten 34,6 Prozent von 1536 repräsentativ ausgewählten Journalisten, dass sie regelmäßig zur Süddeutschen Zeitung griffen, um sich zu informieren oder Themenanregungen zu finden (Mehrfachnennungen waren möglich).
Ranking | Journalistenumfrage 1993 Jürgen Wilke[4] | Journalistenumfrage 2005 Siegfried Weischenberg[5] |
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1 | Der Spiegel (66,7 %) | Süddeutsche Zeitung (35 %) |
2 | Süddeutsche Zeitung (46,6 %) | Der Spiegel (34 %) |
3 | Stern (37,1 %) | Frankfurter Allgemeine Zeitung (15 %) |
4 | Frankfurter Allgemeine Zeitung (36,2 %) | Die Zeit (11 %) |
5 | Die Zeit (34,4 %) | Bild (10 %) |
Auflage
Die Süddeutsche Zeitung konnte von 1998 bis 2008 die verkaufte Auflage steigern bzw. stabilisieren. Seitdem fallen die Verkaufszahlen wieder. Die verkaufte Auflage ist seit 1998 um 19,4 Prozent gesunken.[6] Sie beträgt gegenwärtig
333.204 Exemplare.[7] Das entspricht einem Rückgang von 80.383 Stück. Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 71,7 Prozent.
Entwicklung der verkauften Auflage[8] | Entwicklung der Abonnentenzahlen[9] |
Geschichte
Anfänge
Die Süddeutsche Zeitung sieht sich in der Nachfolge der von 1848 bis 1945 erschienenen Münchner Neuesten Nachrichten. Vor einigen Jahren wurde der historische Name als Titel des Lokalteils wiederbelebt.
Die erste Ausgabe erschien am Samstag, dem 6. Oktober 1945 unter der Lizenz Nr. 1 der Nachrichtenkontrolle der Militärregierung Ost zum Preis von 20 Pfennig. Eine Wochenschau von 1945 zeigt, wie ein amerikanischer Soldat den Bleisatz von Hitlers Mein Kampf in einem symbolischen Akt ins Feuer gibt, aus dessen Schmelze die ersten Druckplatten der Süddeutschen Zeitung gegossen wurden.[10][11] Das Blatt gehört somit zu den Zeitungen der Lizenzpresse. Die erste Lizenz für die Herausgabe einer Zeitung in Bayern nach dem Zweiten Weltkrieg wurde August Schwingenstein, Edmund Goldschagg und Franz Josef Schöningh erteilt.
1946 wurde Werner Friedmann der vierte Lizenzträger und war von 1951 bis 1960 auch Chefredakteur der SZ.[12]
Aus dem Geleitwort auf Seite 1 der ersten Ausgabe:
„Zum Geleit – Zum ersten Male seit dem Zusammenbruch der braunen Schreckensherrschaft erscheint in München eine von Deutschen geleitete Zeitung. Sie ist von den politischen Notwendigkeiten der Gegenwart begrenzt, aber durch keine Zensur gefesselt, durch keinen Gewissenszwang geknebelt. Die Süddeutsche Zeitung ist nicht das Organ einer Regierung oder einer bestimmten Partei, sondern ein Sprachrohr für alle Deutschen, die einig sind in der Liebe zur Freiheit, im Haß gegen den totalen Staat. Im Abscheu gegen alles, was nationalsozialistisch ist.
Die Leiter der Zeitung, verschiedenen Parteien entstammend, glauben, daß nach zwölf Jahren schmachvoller Gewissensknechtung und aufbefohlener Lüge der gemeinsame Wille zu politischer Mündigkeit und Sauberkeit, zu Verantwortungsbewußtsein und Wahrhaftigkeit eine genügend starke Grundlage für eine fruchtbare Zusammenarbeit bildet. […] Wir beginnen auf schmaler Plattform mit geringen Mitteln und spiegeln damit die allgemeine Lage. Wir glauben, daß wir in nicht allzu ferner Zeit auch den allmählichen Aufstieg spiegeln werden.“
Entwicklung seit 2000
Seit Beginn der Krise auf dem Anzeigenmarkt der Tageszeitungen im Jahre 2000 verschlechterte sich auch die Lage der Süddeutschen Zeitung zusehends. Es mussten neue Gesellschafter ins Boot geholt werden: Mit 18,75 Prozent kaufte sich die Südwestdeutsche Medien Holding (Stuttgarter Zeitung etc.) in den die Süddeutsche Zeitung herausgebenden Süddeutschen Verlag ein, die wiederum zu rund 44 Prozent der Medien Union GmbH Ludwigshafen (Die Rheinpfalz etc.) gehört. Aus Kostengründen wurden 2002 die Jugendbeilage Jetzt und die 1999 eingeführte Berlin-Seite eingestellt. Die 2002 gestartete Regionalausgabe für Nordrhein-Westfalen wurde bereits 2003 wieder eingestellt. Es kam zu zahlreichen Entlassungen. Die wirtschaftliche Situation hat sich zwischenzeitlich umgekehrt: Der Fehlbetrag 2002 betrug 76,6 Mio Euro; 2003 ergab sich ein Überschuss von 0,6 Mio Euro und 2004 ein erneutes Plus von 37,1 Mio Euro.
Das SZ-Magazin wurde im Mai 2000 in einen Skandal verwickelt, nachdem bekannt wurde, dass es gefälschte Prominenten-Interviews des Journalisten Tom Kummer veröffentlicht hatte. Dessen fragwürdiges Verhältnis zur Beziehung von Realität und Fiktion (siehe Borderline-Journalismus) war seit längerem bekannt gewesen.
Ein gravierendes Revirement erlebte die Feuilleton-Redaktion im Frühjahr 2001. Zunächst wechselten vier namhafte Feuilleton-Redakteure von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zur Süddeutschen Zeitung: Franziska Augstein, Thomas Steinfeld, Ulrich Raulff und Lothar Müller.[13] Wie in solchen Fällen üblich, kommentierten die Betreffenden die Kündigungen nicht. Andere Kommentatoren vermuteten ein zunehmendes Unbehagen der Redakteure am Führungsstil von FAZ-Mitherausgeber und Feuilleton-Leiter Frank Schirrmacher.[13][14] Denn dies war bereits die dritte Kündigungsrunde unter der Ägide Schirrmachers.[15]
Im Gegenzug hatte SZ-Chefredakteur Hans Werner Kilz seinerseits einen Exodus von profilierten Feuilletonredakteuren nach nur wenigen Wochen im März 2001 hinzunehmen. Mit Ressortchef Claudius Seidl, Niklas Maak, Georg Diez, Edo Reents, Filmkritiker Michael Althen und dem Medienchef Alexander Gorkow verließ eine „sehr eng zusammenarbeitende Gruppe im Feuilleton der SZ“[13] das Haus und ging zur FAZ.
2001 schrieb die SZ über die Kinderlosigkeit des japanischen Kaiserpaares. In einer Titelstory prangte es über dem Foto des Kaiserpaares auf dessen Schritthöhe: „Tote Hose“. Die Empörung in Japan war groß.[16]
Im Jahr 2004 wurde die Süddeutsche Zeitung Gegenstand kommunalpolitischer Auseinandersetzungen in München. Es ging um den Neubau der Konzernzentrale in München-Zamdorf. Das Gebäude sollte als Hochhaus entstehen. Gegen die städtebauliche Auswirkung dieses und weiterer Hochhäuser sperrte sich jedoch eine Bürgerinitiative um die Ex-Oberbürgermeister Georg Kronawitter und Hans-Jochen Vogel. Ein durch sie initiierter Bürgerentscheid brachte am 21. November 2004 schließlich die Entscheidung: Mit 50,8 Prozent der Stimmen entschieden die Münchner, dass in der Stadt kein Hochhaus höher sein darf als die Frauenkirche.[17] Für den Süddeutschen Verlag bedeutete dies eine Überarbeitung der Pläne für die neue Konzernzentrale. Das SV-Hochhaus wurde schließlich mit einer Höhe von 99,95 Metern gebaut.
Zusammen mit dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel und den Zeitungen der Axel Springer AG kündigte die Süddeutsche Zeitung Anfang August 2004 ihre Rückkehr zur klassischen Rechtschreibung an, wozu die FAZ sich bereits im August 2000 entschieden hatte. Im Jahr 2006 sprach sich die Redaktion der Süddeutschen Zeitung mit FAZ und Spiegel zu einer gemeinsamen konservativen Auslegung des neuen Duden ab, der in seiner 24. Auflage erstmals in etlichen Fällen zurück zur alten Schreibung geht und/oder diese mit der gelben Farbhinterlegung „empfiehlt“. Seither gilt bei der Süddeutschen Zeitung der Grundsatz: alte Schreibung, wo sie laut Duden zulässig ist; neue, wo die alte nicht mehr erlaubt oder nicht mehr aufgeführt ist.
Im Juli 2006 meldete unter anderem der Branchendienst kress, die Süddeutsche Zeitung plane den Start einer Sonntagsausgabe,[18] diese Pläne wurden im November 2008 für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.[19]
Im November 2006 verlor die Süddeutsche Zeitung zusammen mit der FAZ einen Prozess gegen das Literaturmagazin Perlentaucher. Die Zeitungen klagten gegen den Weiterverkauf der Zusammenfassungen ihrer Literatur-Rezensionen an den Online-Buchhändler buecher.de, wodurch sie ihre Urheberrechte verletzt sahen.[20][21]
Seit 2007 verantwortet die Magazin Verlagsgesellschaft Süddeutsche Zeitung (MVG) alle Magazine und Supplements.
Mit Wirkung zum 29. Februar 2008 verkauften vier der fünf verbliebenen Gesellschafterfamilien im Dezember 2007 ihre Anteile am Verlag der Süddeutschen Zeitung an die Südwestdeutsche Medien Holding, die damit ihren Anteil auf insgesamt 81,25 Prozent aufstockte.
Entsprechend änderte sich die Zusammensetzung des „Herausgeberrates der Süddeutschen Zeitung“. Ihm gehörten nun an: Eberhard Ebner (Sprecher der Gruppe Württembergischer Verleger), Johannes Friedmann (Vorsitz),[22] Thomas Schaub (Medien Union) und Christoph Schwingenstein. Der Herausgeberrat „bestimmt die grundsätzliche inhaltliche Ausrichtung und das Erscheinungsbild der Süddeutschen Zeitung und fällt wichtige personelle Entscheidungen“.[23]
Anfang 2015 erhielt die Zeitung aus einer anonymen Quelle einen 2,6 Terabyte großen Datensatz mit vertraulichen Informationen einer Kanzlei aus Panama, die für zahlreiche einflussreiche Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft Briefkastenfirmen eingerichtet und verwaltet hatte. Gemeinsam mit dem Internationales Netzwerk investigativer Journalisten und etwa 400 Kollegen sichteten Journalisten der SZ die Daten über ein Jahr lang, bevor sie am Abend des 3. April 2016 um 20 Uhr an die Öffentlichkeit traten und die Daten aus den Panama Papers veröffentlichten. Diese erwuchsen der bislang größten investigativen Recherche, die je von internationalen Journalisten betrieben wurde. 2017 erhielt die SZ dafür zusammen mit den International Consortium of Investigative Journalists als erste nicht amerikanische Zeitung den Pulitzer-Preis, der als wichtigste Auszeichnung für Journalisten weltweit angesehen wird.[24]
Internetportal
Süddeutsche.de (früher sueddeutsche.de) ist das Internetportal der Süddeutschen Zeitung. Die Artikel setzen sich zusammen aus eigenen Beiträgen der Süddeutsche.de-Redaktion, aus Texten, die von der Süddeutschen Zeitung übernommen werden, und aus Agenturmeldungen.
Zum 50. Geburtstag der Süddeutschen Zeitung startete am 6. Oktober 1995 deren Internet-Ausgabe unter dem Namen „SZonNet“. Das Projekt ging vom SZ-Textarchiv (heute DIZ – Dokumentations- und Informationszentrum München) unter der Leitung von Hella Schmitt aus. Zu Beginn gab es keine eigenen Redakteure, sondern es wurden ausgewählte Inhalte der gedruckten Ausgabe übernommen. 1996 verfasste Oliver Bantle aus der SZ-Wissenschaftsredaktion das erste journalistische online-Konzept. Dieser Blickpunkt Wissenschaft ging im Herbst desselben Jahres mit Angelika Jung-Hüttl als Redakteurin online. Sie erstellte die ersten journalistischen Inhalte, die nicht in der Zeitung standen. Die redaktionelle Verantwortung lag beim damaligen Leiter der SZ-Wissenschaftsredaktion, Martin Urban. Im Frühjahr 1998 ging das Reise Journal ins Netz. Wenke Heß schrieb das Konzept und setzte es als Redakteurin um.
Die wirtschaftliche Leitung ging zunächst auf die SV Teleradio GmbH, später auf die SV New Media GmbH über, deren Geschäftsführer Gerhard Andreas Schreiber war, beides Tochtergesellschaften des Süddeutschen Verlags. Im Vorfeld der Bundestagswahl 1998 ging der Blickpunkt Politik online. Er wurde unter Federführung von Heribert Prantl konzipiert, Leiter Innenpolitik und inzwischen auch Mitglied der Chefredaktion. Die Redakteure waren Oliver Bantle (Innenpolitik) und Thomas Becker (Außenpolitik). Nachrichten, Dossiers, Interviews und Kommentare ergänzten das Blatt. Die Online-Artikel standen unter redaktioneller Verantwortung der zuständigen Politikressorts der Zeitung. 1999 startete ein Kulturmagazin von Bernd Graff ins Netz. Die Überführung des ehemaligen Faxdienstes SZ-Finanz in eine Online-Wirtschaftsredaktion mit Paul Katzenberger, Hans von der Hagen, Martin Hesse und weiteren Redakteuren führte zu einer deutlichen Vergrößerung der Redaktion.
Mit Patrick Illinger bekam die Online-Ausgabe im Jahr 2000 zum ersten Mal einen Chefredakteur; die Redaktion wurde in sueddeutsche.de umbenannt. Helmut Martin-Jung wurde erster Chef vom Dienst. In dieser Zeit stießen auch Susanne Herda und Nicola Holzapfel zur Redaktion. Gleichzeitig wuchs die Zahl der technischen Mitarbeiter bei der betreuenden SV-Tochter Süd-Data. Die gestiegene Mitarbeiterzahl und der damit verbundene erhöhte Raumbedarf führte dazu, dass die Redaktion in angemietete Büroräume an den Rindermarkt zog. Nach Personaleinsparungen verließ Illinger die Online-Ausgabe bereits Ende 2001, auf dem Chefredakteursposten folgte ihm CvD Helmut Martin-Jung nach.
Am 18. Dezember 2006 startete das Internet-Portal der Süddeutschen Zeitung, damals noch sueddeutsche.de, mit neuem Design, Konzept und Chefredakteur. Bis 2006 war Helmut Martin-Jung Chefredakteur, ihm folgte Hans-Jürgen Jakobs, der zuvor die Medienseite der Süddeutschen Zeitung geleitet hatte.[25] Im Dezember 2010 wurde Stefan Plöchinger neuer Chefredakteur.[26] Seit 2006 ist die Redaktion auf 25 festangestellte Redakteure und mehr als zehn Pauschalisten gewachsen. Im November 2011 hatte die Seite 35.085.245 Besucher und 189.821.740 Seitenabrufe.[27]
Strategische Überlegungen führten Ende 2006 dazu, unter dem neuen Chefredakteur Hans-Jürgen Jakobs die Größe der Mannschaft wieder aufzustocken. Jakobs blieb bis zum Ende des Jahres 2010 Chefredakteur von sueddeutsche.de – er übernahm im Anschluss die Ressortleitung des Wirtschaftsteils der Süddeutschen Zeitung gemeinsam mit Marc Beise. Im Februar 2011 trat Stefan Plöchinger, der von Spiegel Online kam, seine Arbeit als neuer Chefredakteur von sueddeutsche.de an. Seit Mai 2014 ist er Mitglied der SZ-Chefredaktion.
Seit dem 10. Dezember 2007 beschränkte sueddeutsche.de die Kommentarfunktion der Online-Artikel auf den Zeitraum von Montag bis Freitag zwischen 8 und 19 Uhr. Zur Begründung gab sueddeutsche.de an, die Kommentare der „Suedcafé“-Mitglieder würden außerhalb dieser Zeiten „eingefroren“, da keine Moderation möglich sei. Um die Qualität der Diskussion zu heben, sei eine stärkere Moderation erforderlich.[28] Die Süddeutsche Zeitung reagierte damit auf ein Urteil des Landgerichts Hamburg, das vorschreibt, bei brisanten Themen Kommentare vorab zu kontrollieren.[29] Es wird kritisiert, dass die Redaktion die Leserkommentare oft auch dann nicht zur Kenntnis nimmt, wenn auf eindeutige Fehler in den kommentierten Berichten hingewiesen wird.[30] Hierzu existiert jedoch zu jedem Artikel ein Kontaktformular, welches für solche Fälle verwendet werden sollte. Mitte 2014 wurde die Kommentarfunktion, die bisher bei jedem Artikel gegeben war, eingestellt.
Anfang 2012 wurde die Seite in Süddeutsche.de umbenannt und das Logo dem Schriftzug der Süddeutschen Zeitung angepasst.[31] Am 26. November 2012 erfolgte eine umfassende Neugestaltung; seither werden die Hausschriften der Druckausgabe auch für den Online-Auftritt verwendet.[32][33]
Als eine der ersten überregionalen Qualitätszeitungen änderte die Süddeutsche Zeitung den Modus der Leserkommentare. Die Kommentierung unter den Artikeln wurde Anfang September 2014 durch ein Meinungsforum ersetzt. „Auf der eigentlichen Nachrichtenseite störten oft Trolle das Diskussionsklima. Sie besser abzuwehren und das Niveau der Debatten zu heben sei das Ziel, so der Chefredakteur.“[34]
Eine umfassende Überarbeitung erfuhr der Online-Auftritt am 24. März 2015. Seither gliedert sich die Website in die drei Bereiche SZ.de (News-Portal), Zeitung (komplette gedruckte Zeitung als digitale Ausgabe) und Magazin (Online-Portal des SZ-Magazins). Zeitgleich wurde die bereits im Winter 2014 angekündigte Paywall in Form einer Mischung aus dem Freemium- und dem Metered-Modell eingeführt.[35] Pro Nutzer und Woche sollen zehn Texte kostenlos abrufbar sein, weitere Artikel können nur nach Abschluss eines Digital-Abos „SZ Plus“ oder Kauf eines Tagespasses gelesen werden.[36] Aufwändige Inhalte wie das Streiflicht oder die Die Seite Drei stehen unabhängig von der Anzahl der bereits gelesenen Artikel nur gegen Bezahlung zur Verfügung. „SZ-Plus“-Abonnenten können neben allen Online-Artikeln auch auf die digitalen Ausgaben der gedruckten Zeitung zugreifen, welche auf der Website in der Rubrik Zeitung und als Smartphone- und Tablet-Apps bereitgestellt werden. Einen kostenlosen Mehrwert bietet der neue E-Mail- und WhatsApp-Newsletter SZ Espresso, ein kompakter Nachrichtenüberblick am Morgen und am Abend.[37]
Ende 2016 wurde bekannt, dass die Süddeutsche Zeitung eine Kooperation mit der Schweizer Firma Tamedia AG eingegangen ist. Tamedia gibt u. a. den renommierten Schweizer Tages-Anzeiger heraus. Öffentlich teilte die SZ mit, man wolle Kompetenzen austauschen und das Korrespondentennetz durch die Kooperation vergrößern. Jedoch wurde in gleichem Zug den Freien Autoren der SZ ein neuer Vertrag unterbreitet. Er genehmigt dem Verlag der Süddeutschen, die Texte an Dritte weiterzugeben, ohne dafür automatisch ein weiteres Salär für die Freien zu bezahlen. Wer diese Regelung nicht akzeptiert, kann nicht weiter für die SZ schreiben.[38]
Wegen dieser Praxis vergab der Berufsverband freier Autoren „Freischreiber“ den Negativ-Preis der Branche 2016 der Süddeutsche Zeitung. Gleichzeitig erhielt der SZ-Verlagserbe und Mäzen Konrad Schwingenstein den „Himmel-Preis“ des Verbandes, für sein kontinuierliches Investment in Projekte, die den digitalen Journalismus vorantreiben würden.[39]
Im Mai 2016 wurde bekannt, dass Unbekannte die Webseite der Süddeutschen Zeitung gehackt und Nutzerdaten entwendet haben.[40]
Personen
Chefredakteure
Werner Friedmann (1951–1960)
Hermann Proebst (1960–1970)
Hans Heigert (1970–1984)
Dieter Schröder (1985–1995)
Gernot Sittner (1989–2006)[41]
Hans Werner Kilz (1996–2010)
Kurt Kister (seit 2011)
Wolfgang Krach (seit 2015)
Mitglieder der Chefredaktion
Heribert Prantl (Meinung)
Julia Bönisch (Digitales)
Redakteure und Autoren (Auswahl)
- Franziska Augstein
Werner Bartens (Leitender Redakteur, Wissenschaftsressort)
Marc Beise (Ressortleiter Wirtschaft)
Immanuel Birnbaum (Leiter Außenpolitik; † 1982)
Jens Bisky (Feuilleton-Redakteur)
Thilo Bode (Auslandskorrespondent; † 2014)
Constanze von Bullion (Korrespondentin für Berlin und Brandenburg)
Rudolph Chimelli (Berichte und Analysen)
Matthias Drobinski (innenpolitischer Redakteur für Kirchen und Religionsgemeinschaften)
Detlef Esslinger (stv. Ressortleiter Innenpolitik)
Karin Friedrich (1953–1992 soziale Themen im Lokalteil)
Holger Gertz (Seite-3-Reporter und Streiflichtautor)
Gunter Groll (Filmkritiker; † 1982)
Axel Hacke (Kolumnist, Buchautor)
Hans Heigert (Chefredakteur; † 2007)
Hans Holzhaider (Gerichtsreporter)- Joachim Käppner
Joachim Kaiser (Musik- und Theaterkritiker; † 2017)
Ursula von Kardorff (Journalistin und Publizistin, von 1946 bis 1988 für die Süddeutsche Zeitung tätig; † 1988)
Hans Ulrich Kempski (Reporter; † 2007)
Stefan Kornelius (Ressortleiter Außenpolitik)
Franz Kotteder (Kultur und Reportagen)
Andrian Kreye (Leitung Feuilleton)
Hans Leyendecker (investigativer Journalist)
Helmut Lölhöffel (Korrespondent 1974–1984)
Renate Meinhof (Reporterin)
Lothar Müller (Kritiker im Feuilleton)
Ernst Müller-Meiningen junior (1946–1979)
Christoph Neidhart (Japan- u. Südkorea-Korrespondent)
Frederik Obermaier (investigativer Journalist)
Klaus Ott (investigativer Journalist)
Nikolaus Piper (Ressortleiter Wirtschaft, Buchautor)
Peter Pragal (Korrespondent in Ost-Berlin 1973–1979)
Heribert Prantl (Ressortleiter Meinung, Buchautor)
Annette Ramelsberger (Ressortleiterin Bayern, Buchautorin)
Herbert Riehl-Heyse (Reporter; † 2003)
Ulrich Schäfer (Ressortleiter Wirtschaft)
Christopher Schmidt (Redakteur für Literatur; † 2017)
Gustav Seibt (Feuilleton-Redakteur)
Thomas Steinfeld (Leitung Feuilleton)
Rainer Stephan (Streiflichtautor, Buchautor)
Hermann Unterstöger (Kolumnist, Sprachkritiker)
Martin Urban (Gründung und Leitung Wissenschaftsredaktion 1968–2002, seither Sachbuchautor)
Thomas Urban (Osteuropa-Korrespondent, Buchautor)
Dieter Wagner (prägte die Seite 3 in ihrer heutigen Form; ermordet in München 1972)
Carlos Widmann (freier Autor)- Johannes Willms
- Willi Winkler
Herausgeberrat
Dem Herausgeberrat gehören der Vorsitzende Johannes Friedmann (Minderheitseigentümer), Richard Rebmann (Geschäftsführer der Südwestdeutschen Medien Holding) und Thomas Schaub (Sohn von Dieter Schaub) an.[42]
Ressortleiter
Ressort | Leitung |
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Innenpolitik | Ferdos Forudastan |
Außenpolitik | Stefan Kornelius |
Seite Drei | Alexander Gorkow |
Investigative Recherche | Bastian Obermayer, Nicolas Richter |
Kultur | Andrian Kreye, Sonja Zekri |
Wirtschaft | Marc Beise, Ulrich Schäfer |
Sport | Klaus Hoeltzenbein |
Wissen | Patrick Illinger |
Panorama | Felicitas Kock, Michael Neudecker |
Gesellschaft und Wochenende | Christian Mayer, Katharina Riehl |
Medien | Laura Hertreiter |
Reise, Mobilität, Sonderthemen | Peter Fahrenholz |
München, Region und Bayern | Nina Bovensiepen |
Meinung | Heribert Prantl |
Bestandteile der SZ mit SZ-Magazin
- Das tägliche Streiflicht links oben auf der Titelseite
- Seite 3 – tägliche Reportage über wechselnde Themen auf der dritten Seite der Zeitung
- Meinungsseite – Kommentare werden als Meinung gekennzeichnet und von den Nachrichten getrennt auf dieser Seite veröffentlicht.
- Beilage mit Auszügen der New York Times jeden Freitag (bis Ende 2017)
Russland Heute, monatliche Beilage von Dezember 2010 bis Februar 2014
Medienkritik
Antisemitismus und Nahostkonflikt
Die Süddeutsche Zeitung als Flaggschiff unter den Lizenzzeitungen der amerikanischen Besatzungszone bezog zwar von Anfang an bis heute Stellung gegen Antisemitismus und andere Formen von Rassismus, dennoch kam es bei ihr im Lauf der Jahre wiederholt zu Kontroversen um als antisemitisch empfundene Veröffentlichungen.
Nachdem die SZ im August 1949 einen zustimmenden Kommentar Wilhelm Emanuel Süskinds zur These von des alliierten Hochkommissars John Jay McCloy vom Verhältnis der Deutschen zu den Juden als „Feuerprobe für die deutsche Demokratie“ veröffentlicht hatte, druckte sie unkommentiert neben zwei positiven Leserbriefen auch einen ab, dessen Verfasser das bezeichnende Pseudonym „Adolf Bleibtreu“ und die fiktive Adresse „Palästinastraße 33“ angab. Darin wurde bezüglich der Juden das Bedauern zum Ausdruck gebracht, „dass wir nicht alle vergast haben“. Eine Demonstration von 2.000 aufgebrachten Holocaustüberlebenden gegen die Süddeutsche Zeitung, bei der auch Pflastersteine flogen, versuchte die bayerische Polizei vergeblich unter Einsatz von Schlagstöcken und Schußwaffen unter Kontrolle zu bringen. Schließlich intervenierte die US-Militärregierung, befahl der Polizei den Rückzug und deeskalierte mit eigenen Kräften. Der deutsch-jüdische SZ-Lizenzträger und SZ-Mitherausgeber Werner Friedmann kritisierte „In eigener Sache“ öffentlich in scharfer Form die unsensible Leserbriefauswahl seines Blattes.[43][44]
Seit einiger Zeit wird verschiedentlich auch manchen redaktionellen Texten der SZ zum Nahostkonflikt vorgeworfen, zwischen den Zeilen Israel zu dämonisieren oder zumindest einseitig zu sein.[45] So schrieb während der Zweiten Intifada der damalige Nahostkorrespondent der SZ, Heiko Flottau, dass Israelische Streitkräfte bei der Operation Schutzschild in Dschenin 2002 ein Massaker mit Hunderten von Toten verübt hätten. Man könne aus Aussagen von Einheimischen schließen, dass „mindestens 300 Menschen, zumeist Zivilisten, willkürlich erschossen worden seien“. Zudem gebe es 8.000 Vermisste. Die Vereinten Nationen kamen in ihrem Bericht zu den Kämpfen in Dschenin hingegen zu dem Ergebnis, dass es auf palästinensischer Seite 52 Tote gegeben habe, wovon nur etwa die Hälfte Zivilisten waren. Rund 200 bewaffnete Palästinenser der militanten Gruppen Hamas, Tanzim, al-Aqsa-Märtyrerbrigaden und Islamischer Dschihad hätten Dschenin zuvor über zwei Jahre hinweg als Basis genutzt und von dort aus 28 Selbstmordanschläge vorbereitet. Israel hätte vor dem „Dilemma gestanden, die Terroristen zu bekämpfen, aber zugleich die Zivilisten nicht zu verletzen“. Der Kommunikationswissenschaftler Tobias Jaecker wertete Flottaus Behauptungen und ähnliche Berichte anderer deutscher Medien als einen „Höhepunkt [...] verschwörungstheoretische[r] Anschuldigungen“.[46][47] 2012 veröffentlichte die SZ das Prosagedicht Was gesagt werden muss von Günter Grass, in dem dieser Israel vorwarf, mit seinen Atomwaffen den „ohnehin brüchigen Weltfrieden“ zu gefährden und einen „Erstschlag“ zur Auslöschung des iranischen Volkes zu planen. Dem Gedicht wurde vielfach vorgeworfen, diverse antisemitische Ressentiments zu bedienen. Es wurde aber unter anderem auch von der SZ gegen diese Vorwürfe in Schutz genommen.[45] Nachdem 2014 der damalige SZ-Israelkorrespondent Thorsten Schmitz behauptet hatte, es gebe „Zehntausende Israelis, die vor der Politik des israelischen Premierministers nach Deutschland geflohen sind“, ohne Belege dafür beizubringen, gab der Deutsche Presserat einer Beschwerde dagegen recht und stellte fest, dass „die journalistische Forderung der Tatsachengenauigkeit“ verletzt worden sei. Dass Israelis oft in Berlin nach neuen beruflichen und kulturellen Möglichkeiten suchen, wurde damit so interpretiert, dass Netanjahu Juden zur Flucht aus Israel ins „Land der Täter“ zwinge – im Kontext der Flucht von Juden vor der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft also eine implizite Gleichsetzung Netanjahus mit deren Tätern.[45] Der 2016 vom SZ-Israelkorrespondenten Peter Münch veröffentlichte Text Israel leidet an seinem Kreislauf der Rache greife nicht nur das Topos der jüdischen Rache auf, sondern färbe semantisch auch Informationen. Eine Studie der Frankfurt University of Applied Sciences aus dem Jahr 2018 nannte den Titel neben anderen als Beispiel dafür, in welchem Ausmaß israelbezogener Antisemitismus eine mediale Verbreitung findet.[48][45] Bereits der Einleitungssatz „Palästinenser greifen Israelis an, Israelis schießen Palästinenser nieder“ impliziere, dass die Israelis mutwillig töteten und nicht aus Notwehr, Selbstschutz oder strategischen Notwendigkeiten, so die Kognitionswissenschaftlerin Monika Schwarz-Friesel.[45] 2003 kam eine Studie des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung über die Nahost-Berichterstattung zur Zweiten Intifada in deutschen Printmedien zu dem Ergebnis, dass diese allgemein eine Fülle antisemitischer bzw. antijudaistischer Diskurselemente enthalte, wobei diese Berichterstattung als solche nicht antisemitisch sei, jedoch entsprechende „Duftmarken“ setze, die von denen, die über einschlägige „Wissenselemente“ verfügten, entsprechend decodiert werden könnten. Auf diese Weise werde das Bild von Israel, den Israelis und den Juden negativ gezeichnet.[49]
Wiederholt führten auch als antisemitische empfundene Karikaturen der Süddeutschen Zeitung zu Kontroversen: Als Ariel Scharon 2004 angesichts zunehmender antisemitischer Übergriffe in Frankreich den dortigen Juden die Auswanderung nach Israel nahelegte, sorgt dies in Frankreich für heftige Empörung. Die Süddeutsche veröffentlichte dazu eine Karikatur mit der Rückenansicht eines Mannes von ähnlicher Statur wie Scharon, der mittels einer Kippa und eines sechszackigen Sternes als Jude gekennzeichnet war, durch ein französisches Straßencafé wütete und fragte: „Warum spüre ich keine Sympathie?“. Medien in Israel und Deutschland, die dortige israelische Botschaft und auch Leser sahen „den Juden“ an sich antisemitisch bzw. als „Jud' mit Stern“ dargestellt und protestieren. Die Redaktion der Süddeutschen entschuldigte sich.[50][51] Im Juli 2013 verwendete das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung eine ursprünglich in der Zeitschrift Der Feinschmecker ohne Bezug zu Israel veröffentlichte Zeichnung des Grafikers Ernst Kahls von einem gehörnten Wesen mit der Bildunterschrift „Israels Feinde halten das Land für einen gefräßigen Moloch“, um zwei Rezensionen israelkritischer Sachbücher (davon eines vom bereits oben erwähnten Heiko Flottau) zu illustrieren. Kahl äußerte sich „entsetzt“, als er von dem Kontext erfuhr, in dem sein Werk verwendet wurde.[52] Die Zeitung bezeichnet die Veröffentlichung als „Fehler“.[53] 2014 veröffentlichte die SZ eine Karikatur, die Facebook-Gründer Mark Zuckerberg als alles beherrschende Datenkrake darstellte. Das von Burkhard Mohr gezeichnete Bild nutzte zahlreiche Versatzstücke der Darstellung des „internationalen Juden“ aus der Bildsprache des „Stürmers“: fleischige Lippen, lockiges Haar und lüsternes Grinsen.[54] 2018 geriet die SZ auf Grund einer antisemitisch anmutenden Karikatur erneut in die Kritik. Der Zeichner Dieter Hanitzsch hatte klassisch antisemitische Symbole in einer Zeichnung vereint und das Bild des „kriegstreibenden Juden“, der die Welt regiert, bedient. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, kritisierte: „Hier werden Assoziationen an die unerträglichen Zeichnungen der nationalsozialistischen Propaganda geweckt. Auch wenn Karikaturen ironisieren und provozieren sollen, ist hier eine rote Linie überschritten worden.“ „Mit einer derartigen geschmacklosen Zeichnung entwertet man jede berechtigte Kritik an den Handlungen der israelischen Regierung“, ergänzte Klein.[55] Die Zeitung entschuldigte sich: „Laut dem SZ-Chefredakteur wollte Hanitzsch mit seiner Darstellung lediglich darauf hinweisen, dass das nächste ESC-Finale 2019 in Jerusalem stattfinden soll.“ Hanitzsch hatte auch bereits in einer Karikatur zu TTIP das Bild eines weltumspannenden Kraken gezeichnet.[56]
Gleichwohl bezogen 2012 führende Redaktionsmitglieder wie Heribert Prantl und Matthias Drobinski eine klare Position für die Religionsfreiheit der jüdischen Minderheit in Deutschland, als über diese infolge der Beschneidungsdebatte ein von antisemitischen Tönen nicht freier Empörungssturm hinwegfegte.
Wirtschaftspolitik
In medienkritischen Untersuchungen wird auch die Süddeutsche Zeitung analysiert, besonders ausführlich untersucht wurden die Bereiche Sicherheits- und Verteidigungspolitik sowie die Berichterstattung und Kommentierung der Finanzkrise. Eine Studie der gewerkschaftsnahen Otto Brenner Stiftung von Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz von März 2010 zum Thema „Wirtschaftsjournalismus in der Krise – Zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik“ betrachtete unter anderem eingehend die Arbeitsweise der Süddeutschen Zeitung von Frühjahr 1999 bis Herbst 2009. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der tagesaktuelle deutsche Wirtschaftsjournalismus als Beobachter, Berichterstatter und Kommentator des Finanzmarktes und der Finanzmarktpolitik bis zum offenen Ausbruch der globalen Finanzmarktkrise schlecht gearbeitet habe. Vor allem SZ, FAZ und HB hätten viel zu lange an einem Deutungsrahmen festgehalten – der Markt reguliert via Preis das Wirtschaftsgeschehen effizient, der Staat soll sich heraushalten – der den Ereignissen nicht mehr gerecht geworden sei. „Deshalb war sogar ihre zunehmend qualitätsvollere Berichterstattung in der Krise mit einem Orientierungschaos verbunden. Sie reflektierten diese Defizite nicht und blockierten sich so, zu einem neuen Verständnis zu kommen.“ Dieser Reflexionsmangel habe sich als ein echtes Hindernis für die Gesellschaft zu lernen entpuppt.[57]
Eine Studie des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung um Margarete Jäger und Regina Wamper aus dem Jahr 2015 legt eine von Seiten der SZ wertende und gegenüber der deutschen Bundesregierung politisch konforme Berichterstattung im Bereich der griechischen Staatsschuldenkrise nahe.[58]
Laut Informationen der Lobbyismusagentur Deekeling Arndt Advisors nahm das Deutsche Atomforum Einfluss auf das Veröffentlichungsdatum eines möglicherweise atomkritischen Berichtes in der Süddeutschen Zeitung. Eine ursprünglich geplante Veröffentlichung zum Zusammenhang zwischen Kinderkrebs und Kernkraftwerken soll so auf einen Zeitpunkt nach der Bundestagswahl 2009 verschoben worden sein.[59][60]Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, bestritt auf Nachfrage, dass es eine derartige Einflussnahme gegeben hätte.[61]
Erscheinungsbild
In den Anfangsjahren ab 1945 hatte die Süddeutsche Zeitung meist nur einen Umfang von 4–6 Seiten, und nutzte daher eine 6-Punkte-Schrift in fünf Spalten, um viel Text unterzubringen. Überschriften wurden anfangs noch in der Frakturschrift National gesetzt, da keine Alternativen verfügbar waren.[62]
In den 1950er Jahren erhielt die Süddeutsche Zeitung ihr charakteristisches Erscheinungsbild mit Excelsior als Hauptschrift und serifenlosen Überschriften, letztere erst in Gill Sans und ab 1965 in Helvetica. Einige Textelemente wurden auch in Times gesetzt. Die charakteristische Struktur der ersten Seiten, mit einer Reportage auf Seite 3 und Leitartikel, Kommentaren und Karikaturen auf Seite 4 wurde Mitte der 1960er Jahre von damaligen Chefredakteur Hermann Proebst eingeführt.
Der Bleisatz wurde 1984 durch Fotosatz ersetzt und seit 1987 wird ein Redaktionssystem benutzt. Im Juni 1988 wechselte die Süddeutsche Zeitung zum größeren nordischen Format, mit nunmehr sechs Textspalten.[62] Seit 2012 wird der in der neuentwickelten Schriftart SZ Text gesetzt, die von der Excelsior abgeleitet wurde. Für Überschriften wird seitdem die dazu passende, ebenfalls neu entwickelte SZ Sans genutzt.[63]
Verwandte Publikationen
Neben der Printausgabe der Süddeutschen Zeitung gibt es noch Publikation in verschiedenen Medien:
- Das Süddeutsche Zeitung Magazin erscheint immer freitags als Beilage der Süddeutschen Zeitung.
Jetzt, ein Onlinemagazin für 18- bis 30-Jährige.
Süddeutsche Zeitung Langstrecke erscheint seit 2015 vierteljährlich als Sammlung ausgewählter Beiträge aus der Süddeutschen Zeitung.
Süddeutsche Zeitung Audio: Artikel und Kommentare aus der Süddeutschen Zeitung zum Anhören und Herunterladen.
Süddeutsche Zeitung Archiv mit sämtlichen Ausgaben der Süddeutschen Zeitung seit 1992, Archivsuche und Recherchedienst.
Süddeutsche Zeitung TV (1993–1998 S-Zett, 1998–2006 Süddeutsche TV)[64] wurde vom 26. Januar 1993 bis zum 16. Januar 2011 in einem dctp-Fensterprogramm auf VOX ausgestrahlt.
Süddeutsche TV Thema wurde vom 20. Januar 2013 bis zum 29. Dezember 2016 auf Sat.1 Gold ausgestrahlt.
Süddeutsche Zeitung Wissen war ein vom 11. Dezember 2004 bis zum 22. Mai 2009 monatlich erscheinendes Wissensmagazin.
Süddeutsche Zeitung Wir war ein am 5. November 2008 einmalig erscheinendes Familienmagazin.
SZ-Bibliothek
Unter dem Druck, neue Umsatzquellen zu erschließen, wurde mit verschiedenen Marketingmaßnahmen Neuland betreten. Angeregt wurden diese Aktivitäten, die man als Produktlinienerweiterung bezeichnet, von ähnlichen Aktionen in Italien und Spanien. Die erfolgreichste, zunächst 2004 als Test gestartete, war die Etablierung einer Süddeutsche Zeitung Bibliothek („50 große Romane des 20. Jahrhunderts“ im Wochenrhythmus), die mit branchenunüblichen Voraussetzungen an den Start ging:
- Benennung der Reihe in Anlehnung an echte Rankings wie die Zeit-Bibliothek.
- Verschenken des ersten Bandes an jeden Käufer oder Abonnenten der Süddeutschen Zeitung vom 20. März 2004.
- Sehr niedriger Preis im Vergleich zu den in der Buchbranche gewöhnlich kalkulierten Preisen: weniger als 5 Euro für festgebundene Bücher.
- Teure Publikumswerbung: wöchentlich mehrfach vierfarbige Anzeigen und Anzeigenstrecken in SZ und SZ-Magazin; im Laufe des Jahres dann auch Anzeigen in anderen Zeitschriften (Brigitte, Spiegel etc.), die für die niedrigpreisige Ware „Buch“ in dieser Massierung üblicherweise nicht kalkulierbar sind.
- Mischung von Bestsellern und Longsellern („Name der Rose“) mit günstigeren Lizenzen (veraltete Ausgabe von Kafkas „Amerika“).
- Platzierung am Markt als qualitativ hochwertige Auswahl mit Kanoncharakter durch redaktionell aufgemachte Werbung auf der ersten Seite und der ersten Seite des Feuilletons der jeweiligen Samstagsausgabe, dem Erscheinungstermin des jeweiligen Bandes; zusätzlich „redaktionelle“ Werbung am Tag davor. Als Autoren fungierten die Redakteure der Süddeutschen Zeitung, von denen gesagt wird, sie hätten die ursprüngliche große Lizenzeinkaufsliste zusammengestellt.
- Nutzen sämtlicher Verkaufsstellen, die einem Zeitungsvertrieb zur Verfügung stehen: vor allem Kioske, Tankstellen, Zeitungsstände und Buchhandlungen.
- Günstiger Lizenzeinkauf bei den Rechteinhabern mit dem Argument der Masse; damit Verringerung des Risikos, falls sich ein Titel möglicherweise schlechter verkaufen sollte. Es wurden 80.000 komplette Serien, insgesamt sogar mehr als 11 Mio. Bücher verkauft. In Österreich wurde diese Serie unter gleichem Namen ebenfalls vertrieben, hier von der Tageszeitung Der Standard, an welcher der Süddeutsche Verlag bis 2008 mit 49 Prozent beteiligt war.
Beginnend mit Frühstück bei Tiffany (Truman Capote) stockte man ab 21. April 2007 weitere 50 Bände auf (je einen Euro teurer).
Nach dem gleichen Muster wurde am 20. Oktober 2004 eine CD-Klassik-Edition gestartet, der Klavier Kaiser, eine Sammlung von 20 CDs, bei der 14 Pianisten, darunter Daniel Barenboim, Alfred Brendel und Glenn Gould vom Musikkritiker Joachim Kaiser besprochen werden. Begleitet wird diese Aktivität zusätzlich von Hörfunksendern. Bis April 2005 wurden hier 75.000 Ausgaben verkauft. Die SZ Klassik wurde Ende Oktober 2006 um die Jahrhundert Geiger erweitert, Aufnahmen von 16 großen Geigern.
Mit diesen Zusatzaktivitäten, die gleichzeitig Werbung bei den potentiellen Zielgruppen machen, erlöste die Süddeutsche Zeitung im Jahr 2004 zusätzliche Umsätze von 26 Mio. Euro (SZ vom 23. April 2005).
Am 5. März 2005 startete die SZ-Cinemathek, eine Sammlung von 100 Kinofilmen großer Regisseure auf DVD.[65][66][67] Begleitend wird in der Wochenend-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung der aktuelle Film von bekannten Personen aus der Filmwelt, wie z. B. Caroline Link und Volker Schlöndorff besprochen. Alles läuft ab nach dem Muster der SZ-Bibliothek inkl. Freiexemplar zum Start für jeden Käufer. Hier wurden bis Mitte April 2005 bereits 20.000 komplette Serien und insgesamt 600.000 DVDs verkauft. (Zu einer kritischen Einschätzung dieser Sammlung siehe Artikel Filmgeschichte.) Mittlerweile wurde die Cinemathek ergänzt um die SZ-Junge Cinemathek, SZ-Cinemathek Screwball Comedy, SZ-Cinemathek Série Noire, SZ-Cinemathek Traumfrauen, SZ-Deutsche Thriller, SZ-Politthriller und SZ-Berlinale.
Im Juni 2005 ging es weiter mit der SZ-Diskothek, im September mit der Kinderbuchreihe Junge Bibliothek, im Januar 2006 mit der SZ-Kriminalbibliothek; es erschien rechtzeitig zur Fußball-WM 2006 die SZ-WM-Bibliothek, im Herbst 2006 die Hörbuchedition SZ-Bibliothek der Erzähler, im Oktober 2006 die SZ-Vinothek, die Wein verkauft.
Unter der Rubrik Süddeutsche Zeitung Edition werden verschiedenste Bücher auf den Markt gebracht, teils bestehend aus Zweitverwertungen der Redaktionsarbeit (Streiflicht, Reportagen von Seite drei).
Mit der Süddeutsche Zeitung Mediathek (seit 2007: Süddeutsche Zeitung Shop) wurde ein Online-Versandhändler eingerichtet, der die oben genannten Objekte, unter Umgehung des Handels, direkt an die Endkunden vertreibt.
Im Frühjahr 2011 erschienen zum ersten Mal zehn Bände der Süddeutsche Zeitung Bibliothek Graphic Novels (darunter u. a. Persepolis von Marjane Satrapi),[68] gefolgt von weiteren zehn Bänden im Jahr 2012 (darunter u. a. Sandman von Neil Gaiman).[69] Die Reihe erfuhr im März des folgenden Jahres eine Fortsetzung um acht neue Bände, in denen Krimis präsentiert wurden (darunter u. a. From Hell von Alan Moore und Eddie Campbell).[70]
Gesellschaftliches Engagement
Adventskalender für gute Werke
1948 initiierte Werner Friedmann die Spendenaktion der Süddeutschen Zeitung zur Unterstützung bedürftiger Familien und Einzelpersonen, die jedes Jahr vor Weihnachten in der Süddeutschen Zeitung zu Spenden aufruft.[71] Von 1953 bis 1959 und in den 1970er Jahren hatte Karin Friedrich die Leitung der SZ-Hilfsaktion.[72] Im Jahr 2015 wurden fast 5,6 Millionen Euro von Lesern der Süddeutschen Zeitung für einen guten Zweck gespendet.
Haus der Gegenwart
Das Haus der Gegenwart ist das Ergebnis eines gleichnamigen Architekturwettbewerbs und ein experimentelles Wohngebäude auf dem Gelände der Bundesgartenschau 2005 in München wurde in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München, der Bayerischen Hausbau GmbH und der Fördergesellschaft Landespflege Bayern e. V. als gemeinnütziges Projekt durch das Süddeutsche Zeitung Magazin realisiert.[73][74]
Preisträger bei Journalistenpreisen
Theodor-Wolff-Preis[75]
- 1998: Gerd Kröncke
- 1999: Annette Ramelsberger
- 2000: Evelyn Roll
- 2001: Heribert Prantl
- 2003: Stefan Ulrich
- 2005: Wolfgang Görl
- 2007: Sebastian Glubrecht, Süddeutsche Zeitung Magazin
- 2008: Thomas Kistner, Süddeutsche Zeitung Magazin
- 2009: Bastian Obermayer, Süddeutsche Zeitung Magazin
- 2010: Arne Perras, Joachim Kaiser für sein Lebenswerk[76]
- 2012: Alexander Gorkow
- 2013: Jochen Arntz
- 2014: Kai Strittmatter
Henri-Nannen-Preis[77]
- 2005: Streiflicht
- 2005: Freddie Röckenhaus, zusammen mit Thomas Hennecke vom Kicker-Sportmagazin[78]
- 2006: Kurt Kister
- 2007: Markus Balser, Hans Leyendecker, Klaus Ott
- 2010: Marc Baumann, Martin Langeder, Mauritius Much, Bastian Obermayer, Süddeutsche Zeitung Magazin, Sonderpreis für den Beitrag „Briefe von der Front“[79]
- 2014: Moises Saman, Süddeutsche Zeitung Magazin, Preis für die Foto-Reportage „Im Reich des Todes“[80]
Wächterpreis der deutschen Tagespresse[81]
- 2001: Sonderpreis für Hans Leyendecker
- 2003: Tomas Avenarius
- 2007: Hans Leyendecker und Nicolas Richter
- 2013: Christina Berndt, zusammen mit Jürgen Gückel vom Göttinger Tageblatt und Heike Haarhoff von der Tageszeitung (taz)
- 2015: Bastian Obermayer und Uwe Ritzer
Axel-Springer-Preis[82]
- 2006: Steffen Kraft
- 2007: Redaktionsteam Jetzt.de
- Grimme Online Award
- 2006: Jetzt.de[83]
Verkaufte Auflage von Tageszeitungen aus München
Titel | Ausgabeort | Verkaufte Auflage Mo–Fr[84] | Verkaufte Auflage Sa[84] |
---|---|---|---|
Süddeutsche Zeitung | Gesamtausgabe | 418.415 | 535.250 |
Süddeutsche Zeitung | Landeshauptstadt München | 117.486 | 137.830 |
tz | Landeshauptstadt München | 104.391 | 127.887 |
Abendzeitung | Landeshauptstadt München | 100.856 | 114.547 |
Bild | Landeshauptstadt München | 66.378 | 57.507 |
Münchner Merkur | Landeshauptstadt München | 26.864 | 27.982 |
Verbreitung von Tageszeitungen aus München
Nationale Reichweite der in München erscheinenden Tageszeitungen | |||
---|---|---|---|
Medium | 2005 | 2009 | 2013 |
Süddeutsche Zeitung | 1.161.000 | 1.160.000 | 1.431.000 |
tz | 298.000 | 335.000 | 256.000 |
Abendzeitung | 280.000 | 233.000 | 210.000 |
Bild München | 406.000 | 379.000 | 331.000 |
Münchner Merkur | 703.000 | 722.000 | 723.000 |
Leser-Reichweiten in Deutschland laut Media-Analyse Pressemedien 2005, 2009 und 2013 |
Literatur
- Knud von Harbou: Als Deutschland seine Seele retten wollte. Die Süddeutsche Zeitung in den Gründerjahren nach 1945. dtv, München 2015, ISBN 978-3-423-28055-6.
Süddeutsche Zeitung. Münchner neueste Nachrichten aus Politik, Kultur, Wirtschaft, Sport. Süddeutscher Verlag, München 1.1945, 1ff. (24. Aug.) ISSN 0174-4917
Weblinks
Commons: Süddeutsche Zeitung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Literatur zur Süddeutschen Zeitung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website der Süddeutschen Zeitung
Erste Ausgabe der Süddeutschen Zeitung (PDF; 662 kB)
Eintrag zur Süddeutschen Zeitung im Historisches Lexikon Bayerns
Einzelnachweise
↑ laut IVW (Details auf ivw.eu)
↑ SZ-Redaktionsstatut, zitiert nach Ludwig Maaßen: Die Zeitung: Daten – Deutungen – Porträts. Heidelberg 1986, S. 95.
↑ Kurt Kister: Die neue "SZ am Wochenende": Das Beste zweier Welten. In: sueddeutsche.de. 15. Januar 2015 (sueddeutsche.de).
↑ Veronika Westhoff, Ernst Ulrich Große: Die Leitmedien. In: DeuFraMat. Abgerufen am 27. Februar 2009.
↑ Siegfried Weischenberg, Maja Malik, Armin Scholl: Journalismus in Deutschland 2005. (Memento des Originals vom 9. März 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wiso.uni-hamburg.de In: Media Perspektiven, Nr. 7/2006, S. 359. Abgerufen am 6. März 2016 (PDF; 299 kB).
↑ laut IVW, (Details auf ivw.eu)
↑ laut IVW, drittes Quartal 2018, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu)
↑ laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.eu)
↑ laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.eu)
↑ Bayerischer Rundfunk: Medienkompetenz – Folge 2: Printmedien – Nutzung und Informationsgewinn. In: br.de. 30. Januar 2012, abgerufen am 19. Januar 2016.
↑ Michael Brenner: Meinung: Hitler mit Fußnoten. In: Jüdische Allgemeine. Zentralrat der Juden in Deutschland K.d.ö.R, 3. Mai 2012, abgerufen am 19. Januar 2016.
↑ Friedmann: Von Lola zu Lolita. In: Der Spiegel. Nr. 21, 1960, S. 18 (online).
↑ abc ‚SZ‘-Abwanderung. Keine Verlustängste. In: Der Tagesspiegel. 26. März 2001.
↑ Der Lauf der Dinge. Gleich drei führende „FAZ“-Feuilletonisten wechseln zur „Süddeutschen“. In: Berliner Zeitung. 7. Februar 2001.
↑ Offline. In: Die Zeit. Nr. 7, 2001.
↑ Deutsche Satire provoziert nicht zum ersten Mal (Böhmermanns Vorgänger)
↑ „Hochhausdebatte in München“ (Memento vom 5. Dezember 2004 im Internet Archive)
↑ Groß-Projekt: „Süddeutsche Zeitung“ erwägt Sonntagsausgabe. In: kress.de, 17. Juli 2006.
↑ Süddeutscher Verlag legt Pläne für Sonntagszeitung für unbestimmte Zeit auf Eis. In: horizonte.net, 12. November 2008.
↑ „FAZ“ und „SZ“ gegen Perlentaucher: Urteil im November. In: Die Welt. 12. Oktober 2006.
↑ Klagen abgewiesen, Perlentaucher, 23. November 2006.
↑ Johannes Friedmann ist der Sohn von Werner Friedmann. Johannes Friedmann. In: Der Spiegel. Nr. 20, 1957 (online).
↑ SZ, 13. März 2008.
↑ Panama Papers. The secrets of dirty money. panamapapers.sueddeutsche.de vom 3. April 2016.
↑ Jakobs wird Chef von Sueddeutsche.de. In: Horizont.net. 11. Dezember 2006, abgerufen am 12. Dezember 2010.
↑ Stefan Plöchinger wird neuer Chef von Sueddeutsche.de. Horizont.net, 23. Dezember 2010, abgerufen am 2. Januar 2012.
↑ IVW-Ausweisung sueddeutsche.de. IVW, archiviert vom Original am 8. Januar 2012; abgerufen am 2. Dezember 2011.
↑ Chefredaktion: In eigener Sache – Diskussion braucht Qualität. In: Süddeutsche.de. 7. Dezember 2007, abgerufen am 11. Juli 2012.
↑ Richard Meusers: Netzwelt-Ticker – Toshiba mit 128 GB Flash-Speicher. In: Spiegel Online. 10. Dezember 2007, abgerufen am 22. September 2017.
↑ Kolumnen und Meinungen zu aktuellen Nachrichten. In: blog.handelsblatt.de. Handelsblatt, abgerufen am 19. August 2016.
↑ Stefan Plöchinger: Schöner, schlichter, besser. In: SZblog. 2. Januar 2012.
↑ Stefan Plöchinger: Opulenter, innovativer, lesbarer. In: SZblog. 26. November 2012.
↑ Stefan Plöchinger: Facelift in anderthalb Jahren – Werkstattbericht zum neuen Layout. In: SZblog. 26. November 2012.
↑ Anne Fromm: Leserkommentare auf Sueddeutsche.de: Ein digitaler Debattensalon. In: taz.de. 3. September 2014, abgerufen am 22. September 2017.
↑ Bezahlpläne: Süddeutsche.de will Paid Content wagen, Horizont.net, abgerufen am 24. Mai 2014.
↑ Paywall: Süddeutsche zieht im Internet Bezahlschranke hoch, heise, 28. Februar 2015, abgerufen am 28. Februar 2015.
↑ Süddeutsche Zeitung führt Online-Bezahlmodell ein (Memento des Originals vom 29. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.die-zeitungen.de, Die Zeitungen, 25. März 2015, abgerufen am 29. Dezember 2015.
↑ Max Muth: Süddeutsche Zeitung – „Hölle-Preis“ für Flaggschiff des Qualitätsjournalismus? In: Deutschlandfunk online. 27. April 2017, abgerufen am 22. September 2017.
↑ Hölle-Preis für die Süddeutsche Zeitung: Freischreiber kritisiert „Enteignung“ freier Autoren. In: Meedia. 2. Mai 2017, abgerufen am 22. September 2017.
↑ Cyberangriff auf SZ-Magazin: Hacker erbeuten Nutzerdaten Bericht auf T-Online.de am 31. Mai 2016, abgerufen am 1. Juni 2016
↑ Schweigen ist Gold, zeit-online, abgerufen am 12. Juli 2011.
↑ Impressum. In: sueddeutsche.de. 14. Dezember 2018. Abgerufen am 14. Dezember 2018.
↑ Ronen Steinke: Wie ein Leserbrief voller Judenhass in die SZ kam In: Süddeutsche Zeitung vom 9. April 2018.
↑ Wener Bergmann: Bleibtreu-Affäre (1949). In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Band 4: Ereignisse, Dekrete, Kontroversen De Gruyter Saur, Berlin 2011, ISBN 9783110255140, S. 53ff
↑ abcde Mirjam Fischer: Antisemitismus zwischen den Zeilen In: Die Zeit vom 13. April 2016.
↑ UN: Kein Massaker in Dschenin, in Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 1. August 2002
↑ Tobias Jaecker: Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September: neue Varianten eines alten Deutungsmusters, LIT-Verlag, Münster 2004, ISBN 978-3-8258-7917-4, Seite 102 ff.
↑ Julia Bernstein, Florian Diddens, Ricarda Theiss, Nathalie Friedlender: „Mach mal keine Judenaktion!“ Lösungsansätze in der professionellen Bildungs-und Sozialarbeit gegen Antisemitismus, Frankfurt am Main 2018, S. 166
↑ Margarete Jäger und Siegfried Jäger:Die Nahost-Berichterstattung zur Zweiten Intifada (Kurzfassung) (PDF), Duisburg 2003, S. 23
↑ Jörn Schumacher: Antisemitische SZ-Karikatur löst Empörung aus - auch in Israel, Israelnetz vom 29. Juli 2004
↑ Protest gegen Scharon-Karikatur, Focus Nr. 46/2004
↑ Michael Wuliger: Gefräßiges Monster Israel: Wie die Süddeutsche Zeitung antisemitischen Spin produziert. Jüdische Allgemeine, 2. Juli 2013
↑ Antisemitismus-Vorwurf wegen Karikatur - "SZ" bezeichnet Veröffentlichung als "Fehler", Spiegel-Online vom 3. Juli 2013
↑ Hanning Voigts: Antisemitismus Süddeutsche - Keine Antisemiten, nirgends! Frankfurter Rundschau vom 26. Februar 2014.
↑ dpa: Antisemitismusbeauftragter fühlt sich an Nazi-Propaganda erinnert. In: FAZ.net. 17. Mai 2018, abgerufen am 13. Oktober 2018.
↑ „Hätte aus dem Stürmer stammen können“ – Süddeutsche Zeitung entschuldigt sich wegen antisemitischer Karikatur › Meedia. Abgerufen am 16. Mai 2018.
↑ Hans-Jürgen Arlt, Wolfgang Storz: Zusammenfassung der Studie „Wirtschaftsjournalismus in der Krise – Zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik“. In: wolfgangstorz.de/. Abgerufen am 20. Juni 2018 (PDF; 297 kB).
↑ Die SZ folgt dem technokratischen Herangehen der politischen Akteure. heise.de
↑ Die Geheimpapiere der Atomlobby: Teil 2 von Herbst 2009. In: die tageszeitung. 28. Oktober 2011, abgerufen am 30. Oktober 2011 (PDF; 3,5 MB).
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↑ Liste der Titel Nr. 51 bis 100 (Memento des Originals vom 30. Januar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sz-shop.sueddeutsche.de (PDF)
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↑ ab IVW Verbreitungsanalyse: IVW Verbreitungsanalyse Online (Memento des Originals vom 7. März 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ivw.de Mai 2009.
48.137211.6357Koordinaten: 48° 8′ 13,9″ N, 11° 38′ 8,5″ O