USS Abraham Lincoln (CVN-72)
Die Lincoln 2004 im Pazifik | |
Übersicht | |
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Bestellung | 27. Dezember 1982 |
Kiellegung | 3. November 1984 |
Stapellauf | 13. Februar 1988 |
1. Dienstzeit | |
Indienststellung | 11. November 1989 |
Technische Daten | |
Verdrängung | ca. 97.000 Standardtonnen (voll beladen) |
Länge | 317 Meter (Wasserlinie), 332,85 Meter (Flugdeck) |
Breite | 40,84 Meter (Rumpf), 76,80 Meter (Flugdeck) |
Tiefgang | 12,50 Meter |
Besatzung | 3200 Schiffsbesatzung |
Antrieb | 2 Nuklearreaktoren, 4 Propeller |
Geschwindigkeit | 30+ Knoten |
Bewaffnung | 2 Sea-Sparrow- und 2 Rolling-Airframe-Starter |
Flugzeuge | bis zu 85 |
Die USS Abraham Lincoln (CVN-72) ist der fünfte Flugzeugträger der Nimitz-Klasse der US Navy. Der Name wurde zu Ehren von Abraham Lincoln, dem 16. Präsidenten der USA, gewählt.
Das Schiff wurde von der Newport News Shipbuilding Company in Newport News, Virginia gebaut. Die Indienststellung erfolgte auf der Marinebasis Norfolk, Virginia. Nach einer umfangreichen Generalüberholung in Bremerton, Washington, ist die USS Abraham Lincoln seit 1997 in der Naval Station Everett, Washington beheimatet. Im Mai 2007 war das Carrier Air Wing Two (CVW-2) auf der Abraham Lincoln stationiert.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Einsätze
3 Zwischenfälle
4 Weblinks
5 Einzelnachweise
Geschichte |
Nach ihrer Indienststellung 1989 kehrte das Schiff noch einmal für mehrere Wochen ins Trockendock zurück, da Kühlwasser aus dem Reaktor ausgelaufen war. Nach der Überführung in den Pazifik im September 1990 sollte im Mai 1991 der erste Einsatz folgen. Das Schiff wurde in den persischen Golf entsandt, um als Kommandoschiff der Alliierten Streitkräfte die Nachbereitung des Zweiten Golfkrieges durchzuführen. Noch während der Fahrt wurde das Schiff jedoch auf die Philippinen umgeleitet, um Staatsbürger der USA nach dem Ausbruch des Vulkans Pinatubo zu evakuieren.
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Operation lief der Träger den persischen Golf an, um an der Überwachung der von den USA und Großbritannien eingerichteten Flugverbotszonen im Süden des Irak teilzunehmen. Auch 1992, 1995 und 1998 war das Schiff in dieser Funktion im persischen Golf im Einsatz.
1993 wurde die USS Abraham Lincoln vor die Küste Somalias entsandt, um Unterstützung bei der UN-Friedensmission zu leisten. 1997 fand eine einjährige Modernisierung des Schiffes statt.
Nach den Anschlägen des 11. September 2001 wurde das Schiff in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt und in den Indischen Ozean entsandt. Inwieweit der Träger an der Operation Enduring Freedom beteiligt war, ist unklar, da es hier widersprüchliche Informationen gibt. Vermutlich agierte er gemeinsam mit dem britischen Flugzeugträger HMS Illustrious als Kommandoplattform für die alliierten Streitkräfte in Afghanistan.
2003 übernahm der Träger die Führungsrolle im Irakkrieg. Während sich das Schiff bereits auf dem Rückweg in die USA befand, landete US-Präsident George W. Bush am 1. Mai 2003 an Bord einer S-3B Viking auf der USS Abraham Lincoln. In einer medienwirksam inszenierten Rede erklärte er unter dem Schlagwort Mission Accomplished das Ende der Kampfhandlungen im Irak. Aufgrund der unbefriedigenden Gesamtsituation im Irak wurde dieser Auftritt lange Zeit kontrovers diskutiert. Im Zusammenhang mit diesem Besuch des Präsidenten gab es zum ersten Mal die Navy One.
Infolge des Seebebens im Indischen Ozean befand sich die Abraham Lincoln ab dem Jahreswechsel 2004/2005 zusammen mit Teilen ihrer Trägergruppe und dem Hubschrauberträger USS Bonhomme Richard (LHD-6) mehrere Monate vor der Küste von Sumatra, um Katastrophenhilfe zu leisten (insbesondere Lufttransport von Hilfsgütern).
2006 war der Träger Teil der Übung Valiant Shield, der größten Übung der US-Streitkräfte im Pazifik seit Jahrzehnten. Nach einer Einsatzfahrt im Rahmen der Operation Enduring Freedom begann im Oktober 2008 eine neunmonatige Überholung in der Puget Sound Naval Shipyard, die 250 Millionen Dollar kostete. Im September 2010 folgte die erste Verlegung seit der Überholung, die Lincoln fuhr im Pazifik und im Persischen Golf. Im März 2010 vergab die US Navy den RCOH-Auftrag (Refueling and Complex Overhaul) an Northrop Grumman. Jeder Flugzeugträger der Nimitz-Klasse durchläuft diese Generalüberholung mit Reaktorwiederbefüllung einmal in seinem Leben. Arbeiten für 80,1 Millionen US-Dollar sind bereits vergeben, mit allen Optionen kann der Vertrag bis zu 678,6 Millionen US-Dollar wert sein.[1]
Am 7. Dezember verließ die Lincoln Everett Richtung arabisches Meer, wo der Träger das Schwesterschiff USS John C. Stennis ablöste. Am 22. Januar 2012 durchquerte der Träger die Straße von Hormus, ohne dass dies unmittelbar zu einem Zwischenfall führte[2][3] und legte am 1. Februar 2012 im Hafen von Bahrain an. Bis Anfang Juli wurde die Operation Enduring Freedom unterstützt.
Am 16. Juli passierte die USS Abraham Lincoln den Suez-Kanal und legte darauf im Hafen von Antalya an. Von dort kehrte der Träger nicht an die Westküste der USA zurück, sondern fuhr nach Ablösung durch die USS Dwight Eisenhower zur Naval Station Norfolk. Dort wurde der Flugzeugträger auf die für Anfang 2013 geplante Refueling and Complex Overhaul (RCOH) vorbereitet. Wegen Budgetkürzungen bei der Navy wurde die Generalüberholung verschoben, sodass erst am 28. Mai 2013, anderthalb Monate später als geplant, die USS Abraham Lincoln zu Newport News Shipbuilding geschleppt wurde. Nach dieser vier Jahre dauernden Generalüberholung verließ die USS Abraham Lincoln am 9. Mai 2017 um 10 Uhr die Werft zu einer viertägigen Testfahrt vor der US-Ostküste[4] und wurde am 12. Mai an die Navy übergeben.
Einsätze |
- 1990: Desert Shield (Irak/Kuwait/Saudi-Arabien)
- 1991: Desert Storm (2. Golfkrieg)
- 1991: Rettungsmaßnahmen beim Pinatubo-Ausbruch
- 1992: Operation Southern Watch (Überwachung der Flugverbotszonen im Irak)
- 1993: Eastern Exit (Somalia): USS Abraham Lincoln
- 2002: Southern Watch (Überwachung der Flugverbotszonen im Irak)
- 2003: Operation Iraqi Freedom (Unterstützung des Irak-Krieges)
- 2004: Unified Assistance (Hilfseinsatz vor Indonesien)
- 2006: Westpazifik (u. a. Valiant Shield u. RIMPAC)
- 2008: Operation Iraqi Freedom u. Operation Enduring Freedom
- 2010/11: Operation Enduring Freedom u. Operation New Dawn
- 2012: Operation Enduring Freedom
Zwischenfälle |
- 27. Juli 1989 - Austreten von Kühlwasser aus dem Reaktor
- 29. Juni 1991 - Zusammenstoß von zwei F-14 Tomcats in der Luft. Beide Crews überleben.
- 8. Juli 1991 - Absturz einer F-14 Tomcat. Beide Piloten werden gerettet.
- 9. Juli 1991 - Eine EA-6 Prowler muss nach technischen Problemen auf der Abraham Lincoln notlanden.
- 24. August 1991 - Eine F-18 Hornet stürzt nach dem Start ins Meer. Der Pilot kann gerettet werden.
- 25. Oktober 1994 - Lieutenant Kara Spears Hultgreen, die erste F-14-Pilotin der Welt, stirbt bei einem Landeunfall.
- 29. September 2000 - Eine F-18 Hornet stürzt in den persischen Golf, der Pilot kommt ums Leben.
Weblinks |
Commons: USS Abraham Lincoln (CVN-72) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Eintrag im Naval Vessel Register (engl.)
USS Abraham Lincoln official website engl.
NavSource Online: USS Abraham Lincoln web page engl.
Einzelnachweise |
↑ Northrop Grumman: Northrop Grumman Awarded Planning Contract for the Refueling and Complex Overhaul of USS Abraham Lincoln (CVN 72), 17. März 2010. 18. März 2010.
↑ spiegel.de: US-Flugzeugträger trifft im Persischen Golf ein
↑ US-Flugzeugträger kreuzen vor Iran.
↑ Überholung des Träger CVN 72 abgeschlossen: „Lincoln“ macht erste Fahrt nach vier Jahren. In: FLUG REVUE. (flugrevue.de [abgerufen am 10. Mai 2017]).
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