Kyōto


































































Kyōto-shi
京都市


Kyōto

Geographische Lage in Japan

Kyōto (Japan)


Red pog.svg




Region:

Kinki

Präfektur:

Kyōto

Koordinaten:

35° 1′ N, 135° 46′ O35.011666666667135.76805555556Koordinaten: 35° 0′ 42″ N, 135° 46′ 5″ O
Basisdaten
Fläche:
827,83 km²

Einwohner:
1.468.980
(1. Oktober 2018)

Bevölkerungsdichte:
1774 Einwohner je km²

Gemeindeschlüssel:
26100-9
Symbole
Flagge/Wappen:

Flagge/Wappen von Kyōto


Baum:

Ahorn, Babylonische Trauerweide, Kuchenbaum

Blume:

Kamelie, Azalee, Prunus lannesiana
Rathaus

Adresse:

Kyōto City Hall
488 Teramachidōri – Oike Agaru – Kamihonnōjimae-chō
Nakagyō-ku, Kyōto-shi
Kyōto 604-8571Japan

Webadresse:

http://www.city.kyoto.jp/
Lage Kyōtos in der Präfektur Kyōto

Lage Kyōtos in der Präfektur


Kyōto (jap. 京都市 Audio-Datei / Hörbeispielanhören?/i -shi, im Deutschen meist Kyoto, seltener auch Kioto geschrieben) ist eine der geschichtlich und kulturell bedeutendsten Städte Japans. Sie liegt im Westen der japanischen Hauptinsel Honshū im Ballungsgebiet Kansai. Beide Schriftzeichen des heutigen Stadtnamens werden alleine jeweils „Miyako“ gelesen und bedeuten im Japanischen wörtlich „kaiserliche Residenz“. Kyōto war von 794 bis 1868 Sitz des kaiserlichen Hofes von Japan und ist heute der Verwaltungssitz der Präfektur Kyōto.


14 Tempel und Shintō-Schreine wurden zusammen mit drei anderen in den benachbarten Städten Uji und Ōtsu 1994 zum UNESCO-Welterbe Historisches Kyōto (Kyōto, Uji und Ōtsu) erklärt.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geografie


    • 1.1 Stadtgliederung


    • 1.2 Bevölkerungsentwicklung der Stadt




  • 2 Geschichte


  • 3 Politik und Verwaltung


    • 3.1 Bürgermeisterwahl 2008




  • 4 Kultur


  • 5 Wirtschaft und Wissenschaft


    • 5.1 Kyōto-Protokoll




  • 6 Verkehr


  • 7 Souvenirs


  • 8 Sport


  • 9 Angrenzende Städte und Gemeinden


  • 10 Städtepartnerschaften


  • 11 Persönlichkeiten


  • 12 Siehe auch


  • 13 Literatur


  • 14 Weblinks


  • 15 Einzelnachweise





Geografie |


Kyōto liegt etwa 400 km südwestlich von Tokio im mittleren Westen der japanischen Hauptinsel Honshū, etwa zehn Kilometer südwestlich des Biwa-Sees und ca. 40 km von Osaka entfernt. Durch die Lage in einem nur nach Süden offenen Talkessel staut sich die schwüle Luft im Sommer; der Nordteil der Stadt wird im Winter erheblich kälter als die benachbarten Städte Osaka und Kōbe. Anders als letztere ist Kyōto aber durch die bis über 1000 Meter hohen Berge vor Taifunen weitgehend geschützt und auch kaum hochwassergefährdet.


Die Stadt ist nach der klassischen chinesischen Geomantie schachbrettartig angelegt. Das Zentrum und der Süden sind das wirtschaftliche Herz der Stadt. Die touristischen Sehenswürdigkeiten befinden sich teilweise im Zentrum; ein Großteil der berühmten Tempel liegt jedoch im Nordosten und Nordwesten der Stadt oder auf Berghängen in der Umgebung.





vergrößern und Informationen zum Bild anzeigen


Blick in Richtung Westen über das Stadtzentrum vom Berg Daimonji-yama



Stadtgliederung |


Kyōto ist in elf Stadtbezirke (-ku) eingeteilt:




Die Stadtbezirke
































































































































die Bezirke der Stadt Kyōto

Code
mit Prüfziffer
Name Fläche (in km²)
Bevölkerung Bevölkerungs-
dichte (Ew./km²)
Rōmaji Kanji 01.10.20181
01.10.20182
01.10.20153
26100-9 Kyōto-shi 京都市 827,83 1.468.980 1.475.183 1774,49
26101-7 Kita-ku 北区 94,88 118.492 119.474 1248,86
26102-5 Kamigyo-ku 上京区 7,03 84.620 85.113 12036,98
26103-3 Sakyo-ku 左京区 246,77 167.932 168.266 680,52
26104-1 Nakagyo-ku 中京区 7,41 110.834 109.341 14957,35
26105-0 Higashiyama-ku 東山区 7,48 37.400 39.044 5000,00
26106-8 Shimogyo-ku 下京区 6,78 82.717 82.668 12200,15
26107-6 Minami-ku 南区 15,81 101.196 99.927 6400,76
26108-4 Ukyo-ku 右京区 292,07 203.992 204.262 698,44
26109-2 Fushimi-ku 伏見区 61,66 278.265 280.655 4512,89
26110-6 Yamashina-ku 山科区 28,70 134.366 135.471 4681,74
26111-4 Nishikyo-ku 西京区 59,24 149.166 150.962 2517,99


Bevölkerungsentwicklung der Stadt |
















































































































































































































































Jahr
Bevölkerung
Geschlechter-
verhältnis
Männer pro 100 Frauen
Bevölkerungs-
dichte (Ew. je km²)
Fläche
in km²
insgesamt männlich weiblich
1889 279.165 —— —— —— 9377,4 29,77
1899 358.573 180.756 177.817 101,7 12.044,8 29,77
1909 453.046 232.504 220.542 105,4 14.483,6 31,28
1920 591.323 299.686 291.637 102,8 9785,3 60,43
1925 679.963 350.759 329.204 106,6 11.252,1 60,43
1930 765.142 396.756 368.386 107,7 12.661,6 60,43
1935 1.080.593 555.792 524.801 105,9 3743,6 288,65
1940 1.089.726 545.107 544.619 100,1 3775,3 288,65
1947 999.660 483.028 516.632 93,5 3463,2 288,65
1950 1.101.854 533.426 568.428 93,8 2054,0 536,45
1955 1.204.084 585.963 618.121 94,8 2188,2 550,27
1960 1.284.818 628.250 656.568 95,7 2104,2 610,61
1965 1.365.007 670.157 694.850 96,5 2235,5 610,61
1970 1.419.165 697.418 721.747 96,6 2324,2 610,61
1975 1.461.059 718.213 742.846 96,7 2392,8 610,61
1980 1.473.065 721.402 751.663 96,0 2412,5 610,61
1985 1.479.218 721.281 757.937 95,2 2422,5 610,61
1990 1.461.103 708.601 752.502 94,2 2394,4 610,21
1995 1.463.822 706.859 756.963 93,4 2398,9 610,21
2000 1.467.785 704.281 763.504 92,2 2405,3 610,22
2005 1.474.811 703.210 771.601 91,1 1781,4 827,90
2010 1.474.015 701.088 772.927 90,7 1780,4 827,90
2015 1.475.183 699.748 775.435 90,2 1782,0 827,83
2018 1.468.980 695.829 773.151 90,0 1774,5 827,83
2019 1.465.448 694.130 771.318 90,0 1770,2 827,83

Quelle:PDF-Datei der Stadt Kyōto zur Bevölkerungsveränderung 人口及び世帯数の推移(京都市)[1]





  • Für die Jahre 1889 bis 1909 — Stand am Jahresende (Bevölkerungsregister)

  • Für die Jahre 1920 bis 2015 — Stand am Volkszählungstag (1. Oktober)

  • 2018 – Stand am 1. Oktober — Bevölkerungsfortschreibung

  • 2019 – Stand am 1. März 2019 — Bevölkerungsfortschreibung



Geschichte |




Modell vom Heian-kyō des 8. Jahrhunderts


Unter dem Namen Heian-kyō wurde Kyōto 794 nach Aufgabe von Heijō-kyō (Nara, 784) und einem gescheiterten Versuch im nahegelegenen Nagaoka-kyō (Nagaokakyō) unter Kaiser Kammu (781–806) die zweite ständige Hauptstadt Japans.


Nach dem Dōkyō-Zwischenfall sollte der Einfluss buddhistischer Klöster zurückgedrängt werden, indem sie in der neuen Hauptstadt aus dem inneren Stadtgebiet von etwa 4500 × 5200 Metern verbannt wurden.


Die Heian-Zeit, in der die politische Macht im Wesentlichen von Kyōto ausging (allerdings schon bald nicht mehr vom Kaiser selbst), dauerte bis 1185. Während der Muromachi-Zeit von 1333 bis 1568 residierte dann das zunächst an der Ostküste gebildete Shōgunat wieder in Kyōto, verlor dabei aber ständig an Macht. Mit den Verwüstungen des Ōnin-Kriegs (1467–1477) begann der Verfall der Stadt, die schließlich nur noch aus zwei getrennten Gebieten auf der östlichen Stadthälfte bestand. Erst unter Hideyoshi wurde ab 1580 mit einem Wiederaufbau[2] begonnen. Nun erst entstanden Tempel innerhalb der Stadt, was in den Zeiten zuvor untersagt war. Im Jahr 1568 wurde eine erste christliche Gebetsstätte erbaut, die im Volksmund Namban-ji hieß.


In der Edo-Zeit ab 1603 verlagerte sich das politische Zentrum Japans endgültig von Kyōto weg an die Ostküste. Die höfische Kultur wurde am Sitz des Tennō weiterhin gepflegt.




Kyoto, Hauptstraße, 1891


Die moderne Stadt Kyōto entstand am 1. April 1889 im Zuge der Reorganisation des japanischen Gemeindewesens aus den Bezirken Kamigyō-ku und Shimogyō-ku, die am 10. April 1879 als Teil der alten Stadtpräfektur Kyōto (Kyōto-fu) gegründet wurden. Am 1. April 1929 wurden von beiden die neuen Stadtbezirke Higashiyama-ku, Nakagyō-ku und Sakyō-ku abgetrennt. Zum 1. April 1931 wurden eine Vielzahl umliegender Orte eingemeindet, wodurch Fushimi-ku und Ukyō-ku entstanden.


Im Zweiten Weltkrieg stand Kyoto ursprünglich ganz oben auf der Liste der Ziele für den ersten Einsatz der Atombombe. Insbesondere General Leslie R. Groves forderte den Abwurf auf Kyoto, da die Lage in einem Tal die Auswirkung der Explosion noch verstärkt hätte. Auf Drängen des US-Kriegsministers Henry L. Stimson, der die Stadt einst besucht hatte und um deren kulturelle Bedeutung wusste, wurde sie jedoch von der Liste gestrichen.[3] Aus demselben Grund wurde Kyoto auch von schweren Luftangriffen verschont.[4]


Am 1. September 1951 wurde Kita-ku von Kamigyō-ku und Minami-ku von Shimogyō-ku abgetrennt. Die letzte Änderung der Stadtgliederung fand am 1. Oktober 1976 statt, als Nishikyō-ku von Ukyō-ku und Yamashina-ku von Higashiyama-ku abgetrennt wurden.



Politik und Verwaltung |



Fraktionen im Stadtrat
(Stand: 20. März 2018)[5]











       











Insgesamt 67 Sitze


  • LDP: 20


  • KPJ: 18


  • Kōmeitō: 11


  • Minshintō: 7


  • chiiki seitō Kyōto-tō („Regionalpartei Kyōto-Partei“): 4


  • Kyōto Ishin no Kai・mushozoku („Versammlung der Restauration/Erneuerung Kyōto, Unabhängige“): 4


  • Fraktionslos: 3




Der wie in allen Gemeinden direkt gewählte Bürgermeister von Kyōto (Kyōto shichō) ist seit 2008 Daisaku Kadokawa. Er wurde im Februar 2016 mit Unterstützung der großen nicht kommunistischen Parteien (LDP, DPJ, Kōmeitō) mit über 60 % der Stimmen gegen die Kommunistin Kumiko Honda und einen Unabhängigen für eine dritte Amtszeit wiedergewählt.[6]


Der zuletzt im April 2015 gewählte Stadtrat von Kyōto (Kyōto shikai) besteht regulär aus 69 Mitgliedern. Die LDP wurde mit 21 Abgeordneten stärkste Partei, nur knapp gefolgt von der Kommunistischen Partei Japans (KPJ), die in ihrer traditionellen Hochburg 18 Sitze gewann.


Im 60-köpfigen Präfekturparlament von Kyōto (Kyōto fugikai) ist die Stadt Kyōto mit 34 Abgeordneten vertreten, darunter bei der ebenfalls im einheitlichen Wahlzyklus durchgeführten Präfekturparlamentswahl 2015 je zwölf Liberaldemokraten und Kommunisten, je vier von Kōmeitō und DPJ und zwei der Ishin no Tō.[7][8]


Bei Wahlen zum Abgeordnetenhaus, dem Unterhaus des Nationalparlaments, erstreckt sich die Stadt Kyōto in vier der sechs Wahlkreise der Präfektur Kyōto. Die Wahlkreise 1 und 2, die ganz in der Stadt liegen, gewannen bei der Abgeordnetenhauswahl 2017 unverändert der Liberaldemokrat Bunmei Ibuki und der Demokrat Seiji Maehara (nach der Wahl zur Partei der Hoffnung), die Wahlkreise 3 und 4, die sich auch auf andere Gemeinden erstrecken, hielten Kenta Izumi (Partei der Hoffnung) und Hideyuki Tanaka (LDP).



Bürgermeisterwahl 2008 |


Die Wahl selbst fand am 17. Februar statt. Daisaku Kadokawa setzte sich knapp gegen den Kandidaten Kazuo Nakamura, welcher von der KPJ unterstützt wurde, durch. Der Vorsprung betrug allerdings nur 951 Wahlstimmen.[9]


Der Wahl kam eine besondere Bedeutung zu, da ein Nachfolger für Yorikane Masumoto gesucht wurde, der seinen Rücktritt nach drei Amtsperioden (entspricht zwölf Jahren) bekannt gegeben hatte.



Kultur |




Der Kinkaku-ji (Goldener Pavillon) im Nordwesten der Stadt




Der Ginkaku-ji (Silberner Pavillon)





Torii-Bogengang beim Inari-Schrein in Fushimi




Geishas in Kyoto


Kyōto hat den Stellenwert des kulturellen Zentrums von Japan.


Von den Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs wurde Kyōto als eine von wenigen Städten bewusst verschont. Dadurch ist es mit seinen 1600 buddhistischen Tempeln, 400 Shintō-Schreinen, Palästen und Gärten eine der besterhaltenen Städte Japans. In der Neuzeit kam eine Reihe von Museen wie das Nationalmuseum Kyōto und das National Museum of Modern Art Kyōto dazu. Eine ganze Reihe der berühmtesten Bauwerke Japans befinden sich in Kyōto, und viele davon wurden 1994 von der UNESCO zum Welterbe erklärt. Dadurch ist Kyōto das beliebteste Touristenziel Japans.


Eine Auswahl der Sehenswürdigkeiten:



  • der Kaiserpalast Kyōto Gosho (京都御所), bis 1868 Residenz des Tennō

  • die kaiserliche Katsura-Villa (桂離宮 Katsura-rikyū), einer von Japans schönsten Architekturschätzen

  • die kaiserliche Shugakuin-Villa (Shugakuin-rikyū, 修学院離宮) mit einem von Japans schönsten Gärten


  • Gion (祇園), Zentrum der Geisha-Kultur
    • Gion Matsuri



  • Pontochō (先斗町), ein altes Vergnügungsviertel

  • der Arashiyama (嵐山) am malerischen Fluss Hozugawa

  • der Philosophenweg (哲学の道 Tetsugaku no michi), eine Route im Osten der Stadt, die an zahlreichen Tempeln vorbeiführt

  • Burgen und Burgruinen:


    • Burg Nijō, die Burg des Shōgun in Kyōto

    • Burg Fushimi

    • Burg Yodo



  • Berg Funaoka-yama, der die Trümmer des gleichnamigen Schlosses und den Kenkun-Schrein beherbergt

  • diverse Tempel und Schreine:


    • Kiyomizu-dera (清水寺), ein hölzerner Tempel auf Pfeilern an einem Berghang

    • Rokuon-ji (鹿苑寺) bzw. Kinkaku-ji (金閣寺) nach seinem Wahrzeichen – dem Goldenen Pavillon

    • Jishō-ji (慈照寺), bzw. Ginkaku-ji (銀閣寺) nach seinem Wahrzeichen – dem Silbernen Pavillon

    • der Heian-jingū (平安神宮), ein neuzeitlicher Shintō-Schrein zu Ehren der kaiserlichen Familie


    • Ryōan-ji (竜安寺), berühmt durch seinen Zen-Garten

    • der Shunkō-in (春光院)


    • Hongan-ji (本願寺)


      • Higashi Hongan-ji (東本願寺)


      • Nishi Hongan-ji (西本願寺)




    • Nanzen-ji (南禅寺)


    • Kamo-Schreine (賀茂神社)


    • Tō-ji (東寺)


    • Chion-in (知恩院)


    • Chion-ji (知恩寺)


    • Hōkai-ji (法海寺)


    • Daigo-ji (醍醐寺)


    • Daitoku-ji (大徳寺)


    • Ninna-ji (仁和寺)


    • Saihō-ji (西苔寺, volkstümlich Kokedera, Moos-Tempel)


    • Yasaka-Schrein (八坂神社)


    • Hirano-Schrein (平野神社)


    • Tenryū-ji (天龍寺)


    • Kōzan-ji (高山寺)


    • Tōfuku-ji (東福寺)


    • Kōryū-ji (広隆寺)


    • Daikaku-ji (大覚寺)


    • Kurama-dera (鞍馬寺)


    • Sanzen-in (三千院)


    • Kitano Tenman-gū (北野天満宮)


    • Sanjūsangen-dō (三十三間堂)


    • Fushimi Inari-Taisha (伏見稲荷大社)


    • Shisendō (詩仙堂), Wohnsitz des Dichters Ishikawa Jōzan (1583–1672)


    • Myōhō-in (妙法院)

    • der Shosei-en (Kikoku-tei, „versteckter Orangenhain“), Garten

    • ausgedehnte Tempel- und Schreinanlage im Maruyama-Park


    • Hōkō-ji mit dem Mimizuka

    • Rokuharamitsu-ji

    • Imamiya-Schrein




Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Kyōtos verteilen sich auf drei Gebiete, den Osten, den Norden und den Westen der Stadt, denn die meisten Tempel sind auf den umliegenden Berghängen oder etwas abgelegen (im Norden) erbaut.


Kyōto ist ebenfalls für seine Küche bekannt, die typischerweise vor allem pflanzliche Zutaten verwendet und bei aller Einfachheit besonders stilvoll angerichtet wird (beispielsweise Yudōfu, ein Tofu-Gericht). Auch gehören verschiedene Arten von eingelegtem Gemüse (Tsukemono) dazu: Die Gemüsesorten der Umgebung Kyōtos sind meist etwas kleiner und teils geschmacksintensiver als im übrigen Japan.


Kyōto ist das Zentrum der Tee-Zeremonie und des Ikebana und die Geburtsstätte der klassischen japanischen Theaterkünste (Nō-Theater, Kyōgen und Kabuki).


Eine weitere Besonderheit ist der Kyoto-Dialekt, eine gehobenere, vornehme Variante des Kansai-Dialekts, in der sich die alte Hofkultur der ehemaligen Hauptstadt widerspiegelt. Der Kyōto-Dialekt kennt eigene Abstufungen des Keigo, der japanischen Höflichkeitssprache, die im modernen Hochjapanisch fehlen.


Seit 2011 hat die Stadt eine deutsche Kultureinrichtung, die Villa Kamogawa, in der deutsche Stipendiaten für drei Monate leben und arbeiten können.


Die Opernfestspiele finden seit 2013 statt.



Wirtschaft und Wissenschaft |




Universität Kyōto




Das Kyoto International Conference Center im nordöstlichen Stadtteil Sakyō-ku, hier die Außenansicht, beherbergte für elf Tage die teilnehmenden Delegierten während der Arbeitssitzungen des Kyōto-Protokolls














































BIP (PPP) pro Kopf[10][11]
Jahr Int.-$
1975 5.324
1980 9.523
1985 13.870
1990 19.438
1995 22.738
2000 26.978
2005 32.189
2010 36.306
2014 40.794

Eine wichtige Einnahmequelle ist der Tourismus. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt ziehen Japaner aller Altersgruppen an, auch viele ausländische Touristen besuchen die Stadt. Die Stadt hat eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur.


Ein weiterer Wirtschaftszweig sind kleine Betriebe und Familienunternehmen, die sich dem traditionellen japanischen Handwerk verschrieben haben. Berühmt ist Kyōto vor allem für seine Seidenmanufakturen (Nishijin, nach dem gleichnamigen Stadtteil) und seine Kimono-Produktion. Ende des 17. Jahrhunderts wurde von Yūzen Miyazaki in Kyōto eine besondere Färbetechnik (Kyō-yūzen) entwickelt, die heute außer in Kyōto fast nur noch in Kanazawa praktiziert wird. In den letzten Jahrzehnten stagniert dieser Sektor allerdings.


Der südliche Stadtteil Fushimi-ku ist neben Niigata und Nada (Kōbe) einer der namhaftesten Entstehungsorte von Sake.


Drittes Standbein der Stadt ist die Elektronik. In Kyōto befinden sich die Zentralen von Nintendo, OMRON, Kyocera, muRata Electronic und Wacoal. Die Hightech-Industrie kann den Rückgang des traditionellen Handwerks jedoch nur teilweise ausgleichen, so dass eine große Zahl Erwerbstätiger täglich nach Osaka pendelt.


Kyōto ist eine Universitätsstadt mit Studenten aus allen Landesteilen. Unter den rund 40 Universitäten und Hochschulen finden sich so namhafte wie:



  • die staatliche Universität Kyōto (.mw-parser-output .Hani{font-size:110%}
    京都大学),

  • die staatliche Präfekturuniversität Kyōto (
    京都府立大学)

  • die private Dōshisha-Universität (
    同志社大学),

  • die private Ritsumeikan-Universität (
    立命館大学),

  • die Städtische Kunsthochschule Kyōto (
    京都市立芸術大学),

  • die staatliche Pädagogische Hochschule Kyōto (
    京都教育大学),

  • die private Ōtani-Universität (
    大谷大学)

  • die private Ryūkoku-Universität (
    龍谷大学),

  • die private Fremdsprachenhochschule Kyōto (
    京都外国語大学).


Auch zahlreiche ausländische Kulturinstitute unterhalten Einrichtungen in Kyōto.



Kyōto-Protokoll |



Vom 1. bis 10. Dezember 1997 fand in Kyōto eine internationale Klimakonferenz statt, auf der sich die Industrieländer im Rahmen des Kyoto-Protokolls verpflichteten, ihre Treibhausgas-Emissionen zu senken.



Verkehr |




Hauptbahnhof von Kyōto, Blick von der obersten Besucherterrasse


Der Hauptbahnhof von Kyōto liegt südlich und damit etwas abseits der Innenstadt. Seit der Eröffnung der ersten Shinkansen-Strecke 1964 wird auch Kyōto von den Hochgeschwindigkeitszügen angefahren. JR betreibt außerdem anderen Fernverkehr sowie zahlreiche Nahverkehrsstrecken. Der Hauptbahnhof von Kyōto wurde 1997 vollständig neu gebaut und ist architektonisch ebenso attraktiv wie umstritten, da er nicht in das traditionelle Stadtbild Kyōtos passt.


Mehrere Privatbahnen fahren in Kyōto, darunter Hankyū und Keihan nach Osaka. Die städtische Straßenbahn Kyōto – das erste elektrische Verkehrssystem Japans – existiert seit 1978 nicht mehr, nur noch die Keifuku-Straßenbahn verkehrt im Nordwesten der Stadt, und seit 1981 gibt es die U-Bahn Kyōto, die inzwischen zwei Linien umfasst. Eine davon ist zudem über die Keihan-Straßenbahnstrecke nach Ōtsu durchgebunden.


Das Straßennetz von Kyōto ist nach dem Muster alter chinesischer Städte schachbrettartig angelegt. Die großen Straßen sind durchnummeriert, was eine Navigation einfach macht. Der Straßenverkehr in der Stadt ist allerdings für japanische Verhältnisse unzureichend geregelt.


Kyōto besitzt ein gut ausgebautes Bussystem, das allerdings unter chronisch verstopften Straßen leidet. Für Touristen ist das Bus-Tagesticket eine preiswerte Möglichkeit, zu den Sehenswürdigkeiten zu gelangen. Die Kartenverkaufsstelle am Hauptbahnhof stellt auch englischsprachige Buspläne zur Verfügung.



Souvenirs |




Yatsuhashi, eine Süßigkeit aus Kyōto


Ein beliebtes Mitbringsel (Miyage) aus Kyōto ist Yatsuhashi, eine japanische Süßigkeit, die aus Reis und Zimt hergestellt wird.



Sport |


Kyōto ist die Heimat des Fußballvereins Kyōto Sanga aus der J. League Division 2, dessen Spiele im Nishi-Kyōgoku Stadion ausgetragen werden.



Angrenzende Städte und Gemeinden |



  • Präfektur Kyōto

    • Uji

    • Nagaokakyō

    • Mukō

    • Yawata

    • Kameoka

    • Nantan

    • Kumiyama

    • Ōyamazaki




  • Präfektur Shiga

    • Ōtsu

    • Takashima




  • Präfektur Osaka

    • Takatsuki

    • Shimamoto





Städtepartnerschaften |


Schwesterstädte:[12]




  • Köln, Deutschland


  • Prag, Tschechische Republik


  • Kiew, Ukraine


  • Xi’an, Volksrepublik China


  • Paris, Frankreich


  • Florenz, Italien


  • Zagreb, Kroatien


  • Boston, USA


  • Guadalajara, Mexiko


Partnerstädte:[13]




  • Jinju, Südkorea


  • Konya, Türkei


  • Qingdao, Volksrepublik China


  • Huế, Vietnam


  • Istanbul, Türkei


  • Vientiane, Laos



Persönlichkeiten |




Siehe auch |



  • Kyoto-Protokoll

  • Kyoto-Preis

  • Universität Kyōto

  • Aufstand am Hamaguri-Tor



Literatur |



  • Kyōto: Residenz der Kaiser und Götter. In: Geo-Magazin. Hamburg 1979, 3, S. 40–66. Informativer Erlebnisbericht: "Hisako Matsubara, Tochter eines hohen Shinto-Priesters in Kyoto, beschreibt ihre Vaterstadt und die Impulse, die von hier ausgingen und das Land veränderten". ISSN 0342-8311


Weblinks |



 Commons: Kyōto – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wikivoyage: Kyōto – Reiseführer



  • Offizielle Website der Stadt Kyōto (japanisch, englisch, chinesisch und koreanisch)

  • Japanische Botschaft: Kyoto, die alte Kaiserstadt


  • Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).

  • Kyōtoer Ansichten

  • Weitere künstlerisch wertvolle Fotos aus Kyōto und Umgebung des amerikanischen Fotografen Jeffrey Friedl der in Kyōto lebt.



Einzelnachweise |




  1. PDF-Datei zur Einwohnerentwicklung (japanisch), abgerufen am 17. März 2019


  2. In Japan spricht man von der Kyōto-Renaissance.


  3. Tsuyoshi Hasegawa: Racing the Enemy: Stalin, Truman, and the Surrender of Japan. Harvard University Press, 2005, ISBN 0-674-01693-9, S. 67–68, 149–150 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 


  4. Arthur Waldron: Henry L. Stimson. In: Robert Cowley, Geoffrey Parker (Hrsg.): The Reader’s Companion to Military History. Houghton Mifflin, 1996, ISBN 0-618-12742-9, S. 445 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 


  5. Stadtrat Kyōto: Abgeordnete nach Fraktion (japanisch)


  6. Kyōto Shimbun: Bürgermeisterwahl 2016


  7. Yomiuri Shimbun, Einheitliche Regionalwahlergebnisse 2015: Präfektur Kyōto, Parlament


  8. Präfekturparlament Kyōto: Abgeordnete nach Wahlkreis


  9. Kadokawa narrowly wins Kyoto mayoral race (Memento vom 2. März 2008 im Internet Archive) – National – DAILY YOMIURI ONLINE (The Daily Yomiuri)


  10. 県民経済計算 (japanisch) Kabinettsbüro. Abgerufen am 16. Oktober 2017.


  11. Purchasing power parities (PPP) - OECD Data


  12. Sister Cities of Kyoto City. Stadt Kyoto, 27. März 2012, abgerufen am 21. Januar 2014 (englisch). 


  13. Partner Cities of Kyoto City. Stadt Kyoto, 17. Februar 2016, abgerufen am 19. August 2016 (englisch). 


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