Gerasdorf bei Wien
Stadtgemeinde Gerasdorf bei Wien | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Korneuburg | |
Kfz-Kennzeichen: | KO (seit 2017; alt: WU) | |
Fläche: | 35,24 km² | |
Koordinaten: | 48° 18′ N, 16° 28′ O48.29516.4675165 | |
Höhe: | 165 m ü. A. | |
Einwohner: | 11.155 (1. Jän. 2018) | |
Postleitzahl: | 2201 | |
Vorwahl: | 02246 | |
Gemeindekennziffer: | 3 12 35 | |
NUTS-Region | AT126 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Gemeindeverwaltung von Gerasdorf bei WienKirchengasse 2 2201 Gerasdorf bei Wien | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Alexander Vojta (SPÖ) | |
Gemeinderat: (2015) (37 Mitglieder) | ||
Lage von Gerasdorf bei Wien im Bezirk Korneuburg | ||
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap | ||
Kirche von Gerasdorf | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Gerasdorf bei Wien ist eine Stadtgemeinde mit 11.155 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2018) im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
1 Geografie
1.1 Gemeindegliederung
1.2 Nachbargemeinden
2 Geschichte
2.1 Bevölkerungsentwicklung
2.1.1 Demographische Daten
2.2 Religionen
3 Politik
4 Kultur und Sehenswürdigkeiten
5 Wirtschaft und Infrastruktur
6 Verkehr
7 Weblinks
8 Einzelnachweise
Geografie |
Gerasdorf bei Wien liegt im Weinviertel in Niederösterreich an der nördlichen Wiener Stadtgrenze und war die einzige Gemeinde des damaligen Bezirks Wien-Umgebung linksseits der Donau. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 35,24 Quadratkilometer, rund ein Prozent der Fläche ist bewaldet.
Gemeindegliederung |
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2018[1]):
- Gerasdorf (9442)
- Gerasdorf (ca. 1500)
- Kapellerfeld (ca. 2500)
- Föhrenhain (ca. 820)
- Oberlisse (ca. 3000)[2]
- Gerasdorf (ca. 1500)
- Seyring (1713)
Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden (Fläche 2016[3]):
- Gerasdorf (1.764,52 ha)
- Kapellerfeld (805,29 ha)
- Seyring (954,69 ha)
Nachbargemeinden |
Großebersdorf (Bez. Mistelbach) | Wolkersdorf im Weinviertel (Bez. Mistelbach) | Pillichsdorf (Bez. Mistelbach) |
Hagenbrunn | Deutsch-Wagram (Bez. Gänserndorf) | |
Wien |
Gerasdorf (links) um 1873
Seiring und das „Kapeller Feld“ im Marchfeld um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)
Geschichte |
Bis 1848 unterstanden Gerasdorf und Seyring Grundherrschaften: In Gerasdorf waren dies das Wiener Schottenstift, das Stift Klosterneuburg und die Herrschaften Bisamberg (Familie Abensperg und Traun) und Süßenbrunn;[4]
in Seyring war es die deutsche Familie Beroldingen. Ab 1849 bestanden zwei selbstständige Ortsgemeinden.
Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Dritte Reich wurde der Ort im Herbst 1938 Groß-Wien eingemeindet. 1946 beschlossen, 1954 durchgeführt, gehörte Gerasdorf nach dem Gebietsänderungsgesetz zu jenen 80 Wiener Randgemeinden, die wieder in das Bundesland Niederösterreich rückgegliedert wurden.
1972 wurde die Gemeinde Seyring in die Gemeinde Gerasdorf eingegliedert. Im Mai 1992 wurde Gerasdorf zur Marktgemeinde erhoben. Am 17. Dezember 1998 hat der Niederösterreichische Landtag die Stadterhebung von Gerasdorf beschlossen.
Die ältesten Orte der Gemeinde sind Gerasdorf und Seyring. Gerasdorf wird um 1200 im Klosterneuburger Traditionsbuch erstmals urkundlich genannt, „Viricus des Gerhartesdorf“ ist Zeuge einer Schenkung an das Kloster.
Die ältesten urkundlichen Nennungen von Seyring stammen ebenfalls aus dem 11. Jahrhundert, es finden sich erste Nennungen als „Seuringe“. Angeblich soll ein Ring aus Seen die Ortschaft früher umgeben haben, worauf der Ortsname zurückzuführen sein könnte.
Erst in der Zwischenkriegszeit nach 1918 entstanden sind die beiden Siedlungen Oberlisse und Kapellerfeld, wobei der Name Kapellerfeld auf eine bereits 1258 als „Capellen“ bezeugte, später verlassene Siedlung verweist, welche sich einen halben Kilometer südlich der heutigen Siedlung befunden haben soll.
In der heutigen Katastralgemeinde Seyring befand sich im Zweiten Weltkrieg der Militärflugplatz Seyring mit dem Decknamen „Wetterfrosch“ der deutschen Luftwaffe sowie eine Luftkampfschule („Wien-Seyring“). Beim Balkanfeldzug 1941 war dort die 4. (F)Aufklärungsgruppe 121 (Luftflotte 4) stationiert. Ab 1944 war dieser Militärflugplatz Ziel alliierter Luftangriffe. Bombentrichter in den umgebenden Wäldern und Überreste dieses Flughafens – wie betonierte Start- und Landebahnen, Erdwälle um frühere Geschützstellungen und Fundamentreste der Hangars – sind in und um Seyring heute noch sichtbar.
Im September 2015 wurde bekannt, dass der Bezirk Wien-Umgebung mit 31. Dezember 2016 aufgelöst wird. Gerasdorf sollte ab 1. Jänner 2017 Teil des Bezirks Gänserndorf werden.[5] Bei einer Online-Bürgerbefragung, die von der Stadtgemeinde veranstaltet wurde, hat sich allerdings im September 2015 eine Zweidrittelmehrheit für die Zugehörigkeit zum Bezirk Korneuburg ausgesprochen.[6] Am 24. September 2015 hat der Niederösterreichische Landtag dem Wunsch der Bürger entsprochen und der Zuordnung von Gerasdorf zum Bezirk Korneuburg zugestimmt.[7]
Bevölkerungsentwicklung |
[8]
Demographische Daten |
Merkmal | Summe | Anteil an der Bevölkerung | Männer | Frauen |
---|---|---|---|---|
0–4 Jahren | 450 | 4,2 % | 225 | 225 |
5–9 Jahren | 553 | 5,1 % | 292 | 261 |
10–14 Jahren | 579 | 5,4 % | 313 | 266 |
15–19 Jahren | 669 | 6,2 % | 360 | 309 |
20–24 Jahren | 543 | 5,0 % | 311 | 232 |
25–29 Jahren | 430 | 4,0 % | 225 | 205 |
30–34 Jahren | 533 | 5,0 % | 251 | 282 |
35–39 Jahren | 662 | 6,2 % | 305 | 357 |
40–44 Jahren | 880 | 8,2 % | 432 | 448 |
45–49 Jahren | 1082 | 10,1 % | 537 | 545 |
50–54 Jahren | 998 | 9,3 % | 505 | 493 |
55–59 Jahren | 782 | 7,3 % | 395 | 387 |
60–64 Jahren | 553 | 5,1 % | 283 | 270 |
65–69 Jahren | 603 | 5,6 % | 288 | 315 |
70–74 Jahren | 549 | 5,1 % | 264 | 285 |
75–79 Jahren | 467 | 4,3 % | 229 | 238 |
80–84 Jahren | 234 | 2,2 % | 94 | 140 |
85–89 Jahren | 135 | 1,3 % | 49 | 86 |
90 Jahren oder älter | 52 | 0,5 % | 18 | 34 |
[9]
Religionen |
Römisch-katholische Pfarren bestehen in Gerasdorf (mit Oberlisse und Kapellerfeld) und Seyring. Von 1953 bis 1965 war Kurt Knotzinger Kaplan und Pfarrer in Gerasdorf.
In Gerasdorf und in Kapellerfeld gibt es eine evangelische Kirche.
Politik |
Gemeinderatswahlen % 60 50 40 30 20 10 0 42,26 % (-7,83 %p) 27,12 % (+1,92 %p) 19,17 % (+1,67 %p) 6,10 % (-1,11 %p) 5,36 % (n. k.) SPÖ ÖVP FPÖ GRÜNE DU 2010 2015 |
Bürgermeister der Stadtgemeinde ist seit 11. März 2008 Alexander Vojta (SPÖ). Nach der Bildung der ersten SPÖ / ÖVP-Koalition in der Gemeinde war ab dem 3. März 2015 der Abgeordnete Lukas Mandl (ÖVP) Vizebürgermeister. Nach seinem Wechsel als Abgeordneter in das EU-Parlament brachte Lukas Mandl am 4. Dezember 2017 seinen Verzicht auf die Funktionen als Gemeinderat und Vizebürgermeister im Rathaus ein.[10] Im Dezember 2017 wurde Stadtrat Dietmar Ruf (FPÖ) zum Vizebürgermeister gewählt.[11] Amtsleiter ist Stadtamtsdirektor Herbert Klenk.
Im Stadtgemeinderat gibt es bei insgesamt 37 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 25. Jänner 2015 folgende Mandatsverteilung:[12]
- Liste SPÖ: 16
- Liste ÖVP: 10
FPÖ: 7- GRÜFO (Die Grünen-Forum S1): 2
- Die Unabhängigen Gerasdorf: 2
Kultur und Sehenswürdigkeiten |
Pfarrkirche Hl. Peter und Paul, von einem Friedhof und ehemaliger Wehrmauer umgeben. Spätbarocker Pfarrhof.
Pfarrkirche Hl. Rosalia am Anger in Seyring, frühbarock.- Schloss Seyring ist ein zweigeschoßiger, klassizistischer Bau mit eingeschoßigen Seitenflügeln. Es ist teilweise erhalten und erweitert worden. Schloss Seyring ist in einem parkartigen Areal gelegen und beherbergt ein Kulturzentrum, eine Sportanlage und eine Volksschule. Das Kulturzentrum bietet eine breite Palette von Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen oder Kabarettprogramme.
Wirtschaft und Infrastruktur |
- 214 Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten (2001), kleinere Industrie- und Gewerbebetriebe z. B. Wursterzeugung Stastnik, Kunststofftechnik EDER Robust Plastik, Sonnenschutztechnik STOTTAN
- 47 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (1999)
- 3.779 Erwerbstätigen am Wohnort (2001)
- 47,3 % Erwerbsquote (2001)
Verkehr |
In Gerasdorf befindet sich ein wichtiger Bahnknotenpunkt einerseits der Strecke von Wien-Stadlau nach Wolkersdorf/Mistelbach/Laa an der Thaya sowie andererseits der Strecke von Wien-Floridsdorf nach Gänserndorf/Hohenau/Breclav. Im Gemeindegebiet von Gerasdorf bei Wien befinden sich nicht nur der Bahnhof Gerasdorf (Kernzonengrenze Wien, Strecke S2), sondern auch die Bahn-Haltestellen Kapellerfeld und Seyring. Die Haltestelle Süßenbrunn (Kernzonengrenze Wien, Strecke S1) befindet sich in der gleichnamigen, direkt benachbarten Wiener Katastralgemeinde. Da die Stadtgrenze durch den Bahnsteig der Haltestelle Gerasdorf verläuft, befindet sich diese selbst zum Teil in Wien.
- Bahn: Mit der S-Bahn-Linie S1 gelangt man halbstündlich von der in Wien gelegenen Haltestelle Süßenbrunn nach Gänserndorf und ins Wiener Stadtzentrum. Mit der S-Bahn-Linie S2 gelangt man bis zu vier Mal in der Stunde vom Bahnhof Gerasdorf nach Wolkersdorf und nach Wien sowie bis zu zwei Mal in der Stunde nach Mistelbach und in die Thermenstadt Laa an der Thaya. Seit dem 13. Dezember 2015 halten hier zudem Züge der S7 vom und bis zum Flughafen Wien und von/nach Wolfsthal. Kapellerfeld und Seyring werden im gleichen Takt wie der Bahnhof Gerasdorf von Zügen der ÖBB bedient.
- Bus: es gibt außerdem vier Regionalbuslinien (124 und 125, die Gerasdorf mit den Wiener Katastralgemeinden Süßenbrunn, Leopoldau und Stammersdorf verbinden sowie 220 und 225, welche Gerasdorf an die nördlichen Nachbargemeinden anschließen). Auf Gerasdorfer Gebiet befinden sich zudem, weit abgelegen vom Ortszentrum und nur über Umwege erreichbar, die Stationen Wagramer Straße/Ostbahn und Campingplatzweg, welche von der Linie 25A (zwischen Rennbahnweg U und Süßenbrunner Platz) angefahren werden.
Weblinks |
Commons: Gerasdorf bei Wien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
31235 – Gerasdorf bei Wien. Gemeindedaten, Statistik Austria.
www.gerasdorf-wien.gv.at Homepage der Stadtgemeinde Gerasdorf
Einzelnachweise |
↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2018 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2018), (CSV)
↑ [1]
↑ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Regionalinformation, Stichtag 31. Dezember 2016, abgerufen 19. Februar 2017
↑ Friedrich Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens, Bände 23 und 24, S. 97, Mechitharisten, Wien 1834
↑ NÖN: Bezirk Wien Umgebung wird aufgelöst. Artikel vom 10. September 2015, abgerufen am 10. September 2015.
↑ Gerasdorfer Gemeindekurier vom Okt./Nov. 2015 (siehe S. 3) (Memento des Originals vom 30. November 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gerasdorf-wien.gv.at
↑ WU-Gemeinden werden neu geordnet ORF, abgerufen am 24. September 2015.
↑ Ein Blick auf die Gemeinde Gerasdorf bei Wien <31235>. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. September 2017 (deutsch).
↑ Demographische Daten Gerasdorf bei Wien. (xlsx) Statistik Austira, 17. Juli 2017, S. 1, abgerufen am 20. September 2017 (deutsch).
↑ NÖN: Gerasdorf: Mandl scheidet aus. Wer wird neuer Vizebürgermeister?. Artikel vom 8. Dezember 2017, abgerufen am 9. Dezember 2017.
↑ NÖN: Gerasdorf: Ruf folgt Mandl als Vizebürgermeister. Artikel vom 20. Dezember 2017, abgerufen am 20. Dezember 2017.
↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Gerasdorf bei Wien. URL ungültig Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 22. November 2018.
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