Universität Tokio



































Universität Tokio

Logo
Gründung
1877
Trägerschaft
staatlich
Ort

Bunkyō (Tokio), Japan
Leitung

Makoto Gonokami
(五神 真)
Studierende
28.753[1]
Mitarbeiter
2429 Vollzeit
175 Teilzeit[2]
Website

www.u-tokyo.ac.jp




Das Akamon




Der Kashiwa-Campus


Die Universität Tokio (jap. .mw-parser-output .Hani{font-size:110%}東京大学, Tōkyō Daigaku, abgekürzt: 東大, Tōdai) ist eine staatliche Universität in Bunkyō, Tokio, und wird generell als die Universität Japans mit dem größten Prestige angesehen.


Die Universität hat fünf Standorte sowie zehn Fakultäten mit insgesamt ca. 28.000 Studenten, von denen 2.100 Ausländer sind. Obwohl so gut wie jeder akademische Zweig an der Tōdai unterrichtet wird, ist sie durch ihre Jura- und Literatur-Fakultäten bekannt. Viele wichtige japanische Politiker und Spitzenbeamte in den Ministerien sind Absolventen der Tōdai.


Der Hauptcampus liegt auf dem Gelände, auf dem sich zur Edo-Zeit die Kaga-yashiki genannte Stadtresidenz der Mori, Lehnsfürsten von Kanazawa, befand. Der bekannteste Eingang zum Universitätsgelände, das „Rote Tor“ (Akamon, 赤門), stammt aus dieser Zeit. Zur selben Residenz gehörte auch der von Grün umgebene Teich, der heute nach einem Roman von Natsume Sōseki den Namen Sanshirō-Teich trägt. Das Symbol der Universität ist die Ginkgoblüte wegen der vielen Bäume auf dem Campus.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


  • 2 Standorte


  • 3 Fakultäten


  • 4 Absolventen


  • 5 Einzelnachweise


  • 6 Weblinks





Geschichte |


Die Universität wurde im April 1877 von der Meijiregierung als Universität Tokio gegründet, wobei die Fakultäten der Rechts-, Natur- und Geisteswissenschaften aus der früheren „Kaisei-Schule Tokio“ (Tōkyō Kaisei Gakkō 東京開成学校) und die Fakultät für Medizin aus der „Medizinschule Tokio“ (Tōkyō Igakkō 東京医学校) gebildet wurden. Die Tōkyō Kaisei Gakkō wiederum ging auf die 1811 gegründete „Untersuchungsbehörde für ausländische Schriften“ (Bansho Shirabejo 蕃書調所) zurück, die dem 1684 gegründeten „Astronomieamt“ (Temmonkata 天文方) des Tokugawa-Shogunats unterstand. Die „Medizinschule Tokio“ entstand aus der 1858 gegründeten „Pockenimpfbehörde“ (Shutōjo 種痘所). Ein weitere Vorgängereinrichtung war die 1797 auf dem Gelände der „Heilige Halle Yushima“ (Yushima Seidō) gegründete konfuzianische „Akademie Shōheizaka“ (Shōheizaka Gakumonjo 昌平坂学問所).[3]


Vor allem das Wirken deutscher Mediziner beim Aufbau der Medizinischen Fakultät ist bis heute unvergessen. Die Pioniere Benjamin Karl Leopold Müller und Theodor Hoffmann (Sanitätsoffizier) kamen kurz nach dem Deutsch-Französischen Krieg im Jahre 1871 ins Land. Die Unterrichtssprache war zunächst Deutsch, die Lehrbücher waren noch lange auf Deutsch abgefasst. Sprachlich beschlagene japanische Mediziner fertigten auch Übersetzungen wichtiger Vorlesungen an. Neben Müller wurden Erwin Bälz und Julius Scriba schon zu Lebzeiten mit Bronzebüsten auf dem Universitätsgelände geehrt. Deutsche Juristen, Erziehungswissenschaftler und andere Fachleute mehr folgten.


1886 wurde die Universität Tokio zuerst in Kaiserliche Universität (帝国大学, Teikoku Daigaku) als damals einzige Universität Japans und 1897 mit der Gründung der Universität Kyoto als zweiter kaiserlicher Universität in Kaiserliche Universität Tokio (東京帝国大学, Tōkyō Teikoku Daigaku) umbenannt. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gab es insgesamt neun kaiserliche Universitäten. 1947, nach der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg, bekam die Universität wieder ihren ersten Namen.


1923 wurde die Universität durch das große Kantō-Erdbeben schwer beschädigt. Die Rockefeller-Stiftung gab Mittel zum Wiederaufbau. Die Gebäude aus dieser Zeiten zeigen deutlich einen englischen College-Stil.


Die Universität Tokio ist Mitglied der Hochschulnetzwerke Association of Pacific Rim Universities (APRU), Association of East Asian Research Universities (AEARU) und BESETOHA (gemeinsam mit der Peking-Universität, Seoul National University und Universität Hanoi). Seit 2006 gehört die Universität dazu dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities (IARU) an.



Standorte |



  • Hongo-Campus (Bunkyō, Präfektur Tōkyō)

  • Komaba-Campus (Meguro, Präfektur Tōkyō)

  • Kashiwa-Campus (Kashiwa, Präfektur Chiba)

  • Shirokane-Campus (Minato, Präfektur Tōkyō)

  • Nakano-Campus (Nakano, Präfektur Tōkyō)



Fakultäten |




Der humanoide Roboter Kotarō, entwickelt im Jouhou System Kougaku Laboratory der Universität Tokyo


Heute hat die Universität Tokio zehn Fakultäten:



  • Medizin

  • Ingenieurwissenschaften

  • Geisteswissenschaften

  • Naturwissenschaften

  • Agrarwissenschaften

  • Wirtschaftswissenschaften

  • Liberal Arts

  • Pädagogik

  • Pharmazeutik

  • Rechtswissenschaften


Die Fakultät für Liberal Arts besuchen alle Studenten zwei Jahre lang, einige Studenten bleiben dort zum interdisziplinären Studium. Sie hat fünf Standorte, aber die meisten Studenten besuchen zwei von ihnen: anfangs zwei Jahre den Komaba-Campus und danach zwei Jahre den Hongo-Campus.


Außerdem hat die Universität viele Forschungsanstalten in Japan, wobei viele ehemalige Forschungsanstalten der Universität Tokio heute unabhängige Institutionen sind.



Absolventen |


Viele bekannte Japaner absolvierten ihr Studium an der Universität Tokio.
Kronprinzessin Masako schrieb sich nach dem Abschluss ihres Studiums an der Harvard University als Studentin der juristischen Fakultät ein. Nach einem Jahr musste sie sich aber exmatrikulieren, da sie das Staatsexamen zur Diplomatin bestanden hatte. Ihr Vater Hisashi Owada, ehemaliger Richter des Internationalen Gerichtshofes, war Absolvent der juristischen Fakultät.


Andere Absolventen sind z. B. (Familienname zuerst):



  • Richter des Internationalen Gerichtshofes: Oda Shigeru, Tanaka Kōtarō (auch Professor dort), Owada Hisashi, Iwasawa Yūji

  • Premierminister: Kishi Nobusuke, Miyazawa Kiichi, Nakasone Yasuhiro, Satō Eisaku (Friedensnobelpreisträger 1974), Yoshida Shigeru, Hatoyama Yukio

  • Wissenschaftler: Bunji Sakita (theoretischer Physiker), Esaki Reona (Nobelpreisträger für Physik 1973), Hasumi Shigehiko (ehem. Rektor, Kulturwissenschaft), Itō Kiyoshi (Mathematiker), Kikkawa Keiji (theoretischer Physiker), Kunihiko Kodaira (Fields-Medaillenträger 1954), Kondō Jun (theoretischer Physiker), Koshiba Masatoshi (Nobelpreisträger für Physik 2002), Sasaki Takeshi (heute Rektor, Politikwissenschaft), Nambu Yōichirō (Nobelpreisträger für Physik 2008), Negishi Ei-ichi (Nobelpreisträger für Chemie 2010), Yoro Takeshi (ehem. Professor der medizinischen Fakultät, daneben auch Schriftsteller von Bestsellern), Kajita Takaaki (Nobelpreisträger für Physik 2015), Ōsumi Yoshinori (Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin 2016)

  • Schriftsteller: Kawabata Yasunari (Nobelpreisträger 1968), Mori Ōgai, Natsume Sōseki (bekannt als Abbild auf dem 1000 Yen-Schein), Ōe Kenzaburō (Nobelpreisträger 1994)

  • andere: Horie Takafumi (Vorsitzender von Livedoor), Nishida Kitarō (Philosoph), Inoue Kiyoshi (Historiker), Ōkawa Shūmei (noch zu Zeiten der Kaiserlichen Universität Tokio), Takahata Isao (Regisseur), Takata Mayuko (Schauspielerin), Uekusa Kazuhide (Wirtschaftswissenschaftler), Yuasa Takashi (Internationaler Rechtsanwalt), Nobuchika Mamine (Internationaler Rechtsanwalt), Ayaka Nishiwaki (Sängerin, Perfume), Naoya Kihara (Pokerspieler)



Einzelnachweise |




  1. 東京大学 (学生数)学生・研究生・聴講生数. Abgerufen am 14. Juni 2007.


  2. The University of Tokyo [Organization Number of Students / Personnel]. Abgerufen am 14. Juni 2007.


  3. [東京大学の歴史]沿革略図. Universität Tokio, abgerufen am 8. Juli 2009 (japanisch). 



Weblinks |



 Commons: Universität Tokio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Webseite der Universität Tokio (japanisch, englisch)





Japanische Namensreihenfolge

Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Kaga der Familienname, Yashiki der Vorname.

35.713333333333139.76222222222Koordinaten: 35° 42′ 48″ N, 139° 45′ 44″ O







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