Lithiumhydroxid
Kristallstruktur | |||||||||||||
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__ Li+ __ O2− __ H+ | |||||||||||||
Kristallsystem | orthorhombisch | ||||||||||||
Raumgruppe | P4/mmm (Nr. 123)Vorlage:Raumgruppe/123 | ||||||||||||
Gitterkonstanten | a = 3,549 Å, c = 4,334 Å | ||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||
Name | Lithiumhydroxid | ||||||||||||
Andere Namen |
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Verhältnisformel | LiOH | ||||||||||||
Kurzbeschreibung | weißer Feststoff[1] | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 23,95 g·mol−1 | ||||||||||||
Aggregatzustand | fest | ||||||||||||
Dichte | 1,46 g·cm−3[2] | ||||||||||||
Schmelzpunkt | 450 °C[2] | ||||||||||||
Siedepunkt | 924 °C[2] | ||||||||||||
Löslichkeit | mäßig löslich in Wasser | ||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Toxikologische Daten | 210 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)[2] | ||||||||||||
Thermodynamische Eigenschaften | |||||||||||||
ΔHf0 | −484 kJ·mol−1[3] | ||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Lithiumhydroxid LiOH, das Hydroxid des Lithiums, ist eine zwar starke, in Wasser aber nur mäßig lösliche Base.
Inhaltsverzeichnis
1 Synthese
2 Eigenschaften
3 Verwendung
4 Weblinks
5 Einzelnachweise
Synthese |
Reines Lithiumoxid Li2O reagiert mit Wasser zu Lithiumhydroxid.
Die technische Herstellung erfolgt durch Umsetzung von Lithiumcarbonat mit Calciumhydroxid:[4]
- Li2CO3+Ca(OH)2⟶2LiOH+CaCO3{displaystyle {ce {Li2CO3 + Ca(OH)2 -> 2LiOH + CaCO3}}}
Reines Lithiumhydroxid kann durch Reaktion von Lithiumsulfat mit Bariumhydroxid-Oktahydrat hergestellt werden. Das entstehende Monohydrat kann mit P4O10 im Vakuum zum Anhydrat umgesetzt werden.[5]
- Li2SO4+Ba(OH)2⋅8H2O⟶2LiOH⋅H2O+BaSO4+6H2O{displaystyle {ce {Li2SO4 + Ba(OH)2.8H2O -> 2LiOH.H2O + BaSO4 + 6H2O}}}
- LiOH⋅H2O⟶LiOH+H2O{displaystyle {ce {LiOH.H2O -> LiOH + H2O}}}
Alternativ kann Lithiumhydroxid auch durch Elektrolyse von wässrigen Lithiumsalzlösungen hergestellt werden.
Eigenschaften |
Lithiumhydroxid ist ein weißer, durchscheinender Feststoff mit einer Kristallstruktur vom PbO-Typ (Raumgruppe P4/mmm (Raumgruppen-Nr. 123)Vorlage:Raumgruppe/123, a = 3,549, c = 4,334 Å).[5] Es ist eine starke Base und reagiert als solche mit Säuren. Außerdem ist Lithiumhydroxid fähig, Kohlenstoffdioxid zu binden (1 g wasserfreies Lithiumhydroxid bindet 450 ml CO2[6]).
Verwendung |
Der größte Teil des Lithiumhydroxids wird für die Herstellung von Lithiumstearaten benötigt, die wichtige Schmierfette für Autos oder Flugzeuge sind. Weiterhin wird es auf Grund seiner Kohlenstoffdioxid-bindenden Wirkung als Luftreiniger eingesetzt. Dies spielt vor allem in der Raumfahrt, auf U-Booten und bei Pendelatem-Tauchgeräten (Rebreather) eine Rolle. Lithiumhydroxid kann Zement zugesetzt werden und ist dabei in der Lage, die Alkali-Kieselsäure-Reaktion zu unterdrücken. Weiterhin ist Lithiumhydroxid ein möglicher Zusatzstoff in Nickel-Eisen-Akkus.[4]
In Druckwasserreaktoren wird Lithiumhydroxid dem Primärkreislauf zugesetzt, um Borsäure zu neutralisieren und einen pH-Wert von etwa 7,2 zu erreichen.[7]
Weitere Anwendungsgebiete sind Fotoentwickler, keramische Erzeugnisse und die Herstellung von Boraten.[6]
Weblinks |
Commons: Lithiumhydroxid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- International Chemical Safety Card (ICSC) für Lithium hydroxide beim National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH).
Einzelnachweise |
↑ abcd Eintrag zu Lithiumhydroxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Februar 2018 (JavaScript erforderlich).
↑ abcd Datenblatt Lithiumhydroxid bei AlfaAesar, abgerufen am 6. Februar 2010 (PDF) (JavaScript erforderlich)..
↑ A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 1513 (Leseprobe: Teil A – Grundlagen der Chemie Der Wasserstoff. books.google.de).
↑ ab U. Wietelmann, R. Bauer: Lithium and Lithium compounds. In: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 2000, doi:10.1002/14356007.a15_393
↑ ab Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 958.
↑ ab Eintrag zu Lithiumhydroxid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 2. Januar 2015.
↑ H.-G. Heitmann: Chemische Belange in Kernkraftwerke. In: Chemie Ingenieur Technik - CIT, 1976, 48, 2, S. 124–129, doi:10.1002/cite.330480210.
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