Lithiumhydroxid












































































Kristallstruktur

Kristallstruktur von Lithiumhydroxid

__ Li+      __ O2−     __ H+

Kristallsystem

orthorhombisch



Raumgruppe

P4/mmm (Nr. 123)Vorlage:Raumgruppe/123



Gitterkonstanten

a = 3,549 Å, c = 4,334 Å


Allgemeines
Name
Lithiumhydroxid
Andere Namen


  • Ätzlithion

  • Ätzlithium

  • Lithiumoxidhydrat



Verhältnisformel
LiOH
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]


Externe Identifikatoren/Datenbanken




















CAS-Nummer


  • 1310-65-2

  • 1310-66-3 (Monohydrat)




ECHA-InfoCard

100.013.804

PubChem

3939

Wikidata

Q407613

Eigenschaften

Molare Masse
23,95 g·mol−1

Aggregatzustand

fest



Dichte

1,46 g·cm−3[2]



Schmelzpunkt

450 °C[2]



Siedepunkt

924 °C[2]



Löslichkeit

mäßig löslich in Wasser
(12,8 g / 100 g Wasser bei 20 °C)[1]


Sicherheitshinweise









GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]



06 – Giftig oder sehr giftig

05 – Ätzend

Gefahr



H- und P-Sätze
H: 301​‐​314
P: 280​‐​301+330+331​‐​305+351+338​‐​309+310 [1]


Toxikologische Daten

210 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)[2]


Thermodynamische Eigenschaften

ΔHf0

−484 kJ·mol−1[3]


Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.



Lithiumhydroxid LiOH, das Hydroxid des Lithiums, ist eine zwar starke, in Wasser aber nur mäßig lösliche Base.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Synthese


  • 2 Eigenschaften


  • 3 Verwendung


  • 4 Weblinks


  • 5 Einzelnachweise





Synthese |


Reines Lithiumoxid Li2O reagiert mit Wasser zu Lithiumhydroxid.


Die technische Herstellung erfolgt durch Umsetzung von Lithiumcarbonat mit Calciumhydroxid:[4]


Li2CO3+Ca(OH)2⟶2LiOH+CaCO3{displaystyle {ce {Li2CO3 + Ca(OH)2 -> 2LiOH + CaCO3}}}

Reines Lithiumhydroxid kann durch Reaktion von Lithiumsulfat mit Bariumhydroxid-Oktahydrat hergestellt werden. Das entstehende Monohydrat kann mit P4O10 im Vakuum zum Anhydrat umgesetzt werden.[5]



Li2SO4+Ba(OH)2⋅8H2O⟶2LiOH⋅H2O+BaSO4+6H2O{displaystyle {ce {Li2SO4 + Ba(OH)2.8H2O -> 2LiOH.H2O + BaSO4 + 6H2O}}}

LiOH⋅H2O⟶LiOH+H2O{displaystyle {ce {LiOH.H2O -> LiOH + H2O}}}


Alternativ kann Lithiumhydroxid auch durch Elektrolyse von wässrigen Lithiumsalzlösungen hergestellt werden.



Eigenschaften |


Lithiumhydroxid ist ein weißer, durchscheinender Feststoff mit einer Kristallstruktur vom PbO-Typ (Raumgruppe P4/mmm (Raumgruppen-Nr. 123)Vorlage:Raumgruppe/123, a = 3,549, c = 4,334 Å).[5] Es ist eine starke Base und reagiert als solche mit Säuren. Außerdem ist Lithiumhydroxid fähig, Kohlenstoffdioxid zu binden (1 g wasserfreies Lithiumhydroxid bindet 450 ml CO2[6]).



Verwendung |


Der größte Teil des Lithiumhydroxids wird für die Herstellung von Lithiumstearaten benötigt, die wichtige Schmierfette für Autos oder Flugzeuge sind. Weiterhin wird es auf Grund seiner Kohlenstoffdioxid-bindenden Wirkung als Luftreiniger eingesetzt. Dies spielt vor allem in der Raumfahrt, auf U-Booten und bei Pendelatem-Tauchgeräten (Rebreather) eine Rolle. Lithiumhydroxid kann Zement zugesetzt werden und ist dabei in der Lage, die Alkali-Kieselsäure-Reaktion zu unterdrücken. Weiterhin ist Lithiumhydroxid ein möglicher Zusatzstoff in Nickel-Eisen-Akkus.[4]


In Druckwasserreaktoren wird Lithiumhydroxid dem Primärkreislauf zugesetzt, um Borsäure zu neutralisieren und einen pH-Wert von etwa 7,2 zu erreichen.[7]


Weitere Anwendungsgebiete sind Fotoentwickler, keramische Erzeugnisse und die Herstellung von Boraten.[6]



Weblinks |



 Commons: Lithiumhydroxid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • International Chemical Safety Card (ICSC) für Lithium hydroxide beim National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH).


Einzelnachweise |




  1. abcd Eintrag zu Lithiumhydroxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Februar 2018 (JavaScript erforderlich).


  2. abcd Datenblatt Lithiumhydroxid bei AlfaAesar, abgerufen am 6. Februar 2010 (PDF) (JavaScript erforderlich)..


  3. A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 1513 (Leseprobe: Teil A – Grundlagen der Chemie Der Wasserstoff. books.google.de).


  4. ab U. Wietelmann, R. Bauer: Lithium and Lithium compounds. In: Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 2000, doi:10.1002/14356007.a15_393


  5. ab Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 958.


  6. ab Eintrag zu Lithiumhydroxid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 2. Januar 2015.


  7. H.-G. Heitmann: Chemische Belange in Kernkraftwerke. In: Chemie Ingenieur Technik - CIT, 1976, 48, 2, S. 124–129, doi:10.1002/cite.330480210.


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