Foul








Der Ausdruck Foul (englisch foul „schlecht“, „schmutzig“ → protogermanisch von fūlaz = faul, verrottet) bezeichnet im Sport – außer im Baseball – ein regelwidriges Verhalten: Ein Spieler missachtet während des laufenden Spieles eigene Pflichten oder gegnerische Rechte, wirkt auf einen Gegenspieler unsportlich ein und/oder er verhindert auf inkorrekte Weise einen unmittelbar bevorstehenden Erfolg des Gegners. Ein Spieler kann ein Foul absichtlich oder unabsichtlich als Folge einer missglückten regelgerechten Aktion begehen. Auch Fahrlässigkeit ist möglich. Ein Foul hat in den meisten Sportarten eine Spielunterbrechung durch den Schiedsrichter zur Folge.


Je nach Spielregeln und Schwere eines Fouls soll es mit einer Strafe belegt werden. Dies sind je nach Sportart verschiedene Bevorteilungen der durch das Foul benachteiligten Mannschaft, z. B. durch Freistoß, Freiwurf, Raumgewinn oder Strafpunkte sowie zusätzliche optionale oder auch obligatorische Personenstrafen wie Gelbe Karte (Verwarnung), Rote Karte (Ausschluss vom Spiel), Zeitstrafe (zeitweiliger Ausschluss vom Spiel).


Beim Snooker dient ein Foul als strategisches Mittel und ist sogar von zentraler Bedeutung, da das Provozieren eines Fouls meist einen Snooker voraussetzt, wonach das Spiel benannt ist. Dabei werden dem Gegner des Foulbegehenden stets Punkte gutgeschrieben.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Definition in den Fußballregeln


  • 2 Arten von Fouls


    • 2.1 Offensivfoul


    • 2.2 Taktisches Foul


    • 2.3 Revanchefoul


    • 2.4 Notbremse




  • 3 Einzelnachweise





Definition in den Fußballregeln |


Nach den derzeit geltenden Fußballregeln sind sieben Vergehen definiert, die – wenn sie fahrlässig, rücksichtslos oder brutal begangen werden – zu einem direkten Freistoß führen:[1]



  • Treten des Gegners oder Versuch, ihn zu treten

  • Beinstellen oder Versuch, ein Bein zu stellen

  • Anspringen des Gegners

  • Rempeln des Gegners

  • Schlagen des Gegners oder Versuch, ihn zu schlagen

  • Stoßen des Gegners

  • Bedrängen des Gegners


Drei weitere Vergehen führen ebenfalls zu einem direkten Freistoß:



  • Halten des Gegners

  • Anspucken des Gegners

  • Absichtliches Handspiel (außer im Fall des Torwarts im eigenen Strafraum)



Arten von Fouls |


Dabei unterscheidet man mehrere Arten.



Offensivfoul |


Ein Offensivfoul, oft auch als Stürmerfoul bezeichnet, liegt vor, wenn ein Spieler der angreifenden Mannschaft einen Gegenspieler foult. Dies hat in der Regel einen Freistoß beim Fußball oder Einwurf beim Basketball [2] zur Folge.



Taktisches Foul |


Unter einem taktischen Foul versteht man ein Foul, das ausschließlich aus taktischen Gründen, meist innerhalb der Feldhälfte des Gegners, begangen wird. Das Ziel eines taktischen Fouls ist es, eine Spielunterbrechung zu erreichen, wobei ein nachfolgender Ballbesitz des Gegners in Kauf genommen wird. Durch die Unterbrechung gewinnt die eigene Mannschaft Zeit, sich zu formieren und auf die neue Spielsituation einzustellen. Taktische Fouls werden häufig begangen, wenn der Gegner versucht, einen Konter vorzubereiten.


Taktische Fouls unterscheiden sich von gewöhnlichen durch mehrere Merkmale. „Normale“ Fouls werden in der Regel als letztes Mittel, den Gegner aufzuhalten, verwendet oder entstehen versehentlich. Unter anderem spielt häufig auch Aggression und Wut eine Rolle, etwa bei einer Blutgrätsche, was bei taktischen Fouls nicht der Fall ist. Stattdessen erfolgen Griffe an den Arm oder ans Trikot, was keine Gefährdung des Gegners nach sich zieht und den Schiedsrichter trotzdem dazu bewegt, das Spiel zu unterbrechen.


Taktische Fouls sorgen des Öfteren für Diskussionen, da sie das Reglement, das ja eigentlich für Fairness sorgen soll, zum Erreichen eines Vorteils ausnutzen. Unter anderem deshalb gibt es in einigen Sportarten (z. B. Fußball) für den Schiedsrichter die Möglichkeit, auf Vorteil zu entscheiden, wenn der gefoulte Spieler in Ballbesitz bleibt oder der Ball zu einem Mitspieler gelangt. Außerdem wird ein offensichtlich aus taktischen Motiven begangenes Foul im Fußball mit einer Verwarnung bestraft. So erhielt Michael Ballack im WM-Halbfinale 2002 nach einem taktischen Foul die Gelbe Karte und war damit für das Endspiel gesperrt.



Revanchefoul |


Ein Foul, meist als Tätlichkeit ausgeführt, als Reaktion auf ein Foul des Gegners wird auch als Revanchefoul bezeichnet.



Notbremse |


Erkennt der Schiedsrichter, dass mit Foul eine klare Torchance verhindert wurde, verweist er den schuldigen Spieler mit der Roten Karte für die restliche Spieldauer des Feldes. Ein solches Foul wird umgangssprachlich meist als Notbremse bezeichnet.



Einzelnachweise |




  1. Fußball-Regeln 2016/2017, Regel 12. Fouls und unsportliches Betragen. DFB, 25. Juli 2017, S. 60–70, abgerufen am 27. April 2018 (PDF, 69 MB). 


  2. Markus Mies: Problematik der Begriffe "Spieler im Ballbesitz" und "Mannschaft im Ballbesitz" unter Berücksichtigung der Foul- und Zeitregeln (Memento des Originals vom 25. September 2011 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bbsr.de




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