Thaya














































































Thaya
Dyje

Thaya in Břeclav

Thaya in Břeclav


Daten
Lage

Tschechien,
Niederösterreich (Österreich)

Flusssystem

Donau
Abfluss über

March → Donau → Schwarzes Meer
Zusammenfluss
von Deutscher und Mährischer Thaya in Raabs
48° 50′ 52″ N, 15° 29′ 25″ O48.84777305764515.490379333496410


Quellhöhe
beim Zusammenfluss in Raabs: 410 m ü. A.

Mündung
bei Hohenau an der March in die March48.61648435471416.940102577209147.5Koordinaten: 48° 36′ 59″ N, 16° 56′ 24″ O
48° 36′ 59″ N, 16° 56′ 24″ O48.61648435471416.940102577209147.5


Mündungshöhe

147,5 m ü. A.
Höhenunterschied
262,5 m

Sohlgefälle
1,1 ‰
Länge
ab Raabs: 235,4 km

Einzugsgebiet
12.771,8 km²[1]
Abfluss

MQ

43,9 m³/s


Linke Nebenflüsse

Svratka (Schwarzach)

Rechte Nebenflüsse

Pulkau

Durchflossene Stauseen

Nové Mlýny, Vranovská přehrada

Mittelstädte

Břeclav


Die Thaya (tschechisch Dyje) ist ein Nebenfluss der March. Sie hat eine Länge von 235,4 Kilometern und einen stark gewundenen Lauf. Sie verläuft zu einem großen Teil an der Staatsgrenze zwischen Österreich (Niederösterreich) und Tschechien (Mähren), bildet aber nur selten exakt die Grenze.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Name


  • 2 Geographie


    • 2.1 Oberlauf


    • 2.2 Mittellauf


    • 2.3 Unterlauf


    • 2.4 Mündung




  • 3 Wichtige Orte an der Thaya


  • 4 Unglücksfälle und Hochwasser


  • 5 Verschiedenes


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Name |


Der Name des Gewässers leitet sich vom ostgermanischen Begriff *Dūhja ab, was so viel wie „Schlamm“ bzw. „Sumpf“ bedeutet.[2] Frühere Schreibweisen sind auch Taya bzw. Taja.[3]



Geographie |



Oberlauf |





Charles-Sealsfield-Gedenkplatz in der Nähe seines Heimatdorfes Poppitz




Herbst am Stausee bei Znaim


Sie hat zwei Quellflüsse, die Deutsche Thaya und die Mährische Thaya, die sich in Raabs vereinigen. Die Deutsche Thaya entspringt im Waldviertel in der Nähe von Schweiggers in einer Seehöhe von 657,5 m und durchfließt Vitis, Schwarzenau, Waidhofen an der Thaya, Thaya, Dobersberg, und Karlstein an der Thaya.


Bedeutendster Nebenfluss ist der Thauabach. Sie ist mit 76 km der längere der beiden Quellflüsse. Die Mährische Thaya (tschechisch Moravská Dyje) entspringt in der Böhmisch-Mährischen Höhe. Der Flusslauf führt längs Žatec und Dačice nach Österreich, wo sie sich nach 68 km in Raabs mit der Deutschen Thaya vereint.



Mittellauf |


Der Alte Bockgraben ist das ehemalige Flussbett der Thaya.


Im Mittellauf hat sich die Thaya tief in die Landschaft eingegraben (Höhenunterschied der Hänge etwa 100 m). Dieses markante Profil hat den Bau zahlreicher Burgen und Schlösser hoch über ihrem Ufer begünstigt (Schloss Karlstein, Burgruine Kollmitz, Drosendorf, Burg Hardegg, Ruine Kaja, Burg Raabs an der Thaya).


Bei Frain befindet sich die Vranovská přehrada (Frainer Talsperre). Im Gebiet um Hardegg, sowohl auf österreichischer als auch auf tschechischer Seite, wurde der Nationalpark Thayatal errichtet.



Unterlauf |


Im Unterlauf ab Znojmo (Znaim) ist der Fluss an mehreren Stellen aufgestaut, die größten Stauseen sind die von Nové Mlýny (Neumühl) zwischen Dolní Dunajovice (Untertannowitz) und Hustopeče (Auspitz), in den die Svratka und die Jihlava unmittelbar nach ihrem Zusammenfluss bei Ivaň einmünden. In Znaim wird der Fluss durch die als technisches Denkmal bekannte Znaimer Eisenbahnbrücke überquert.


Knapp nach Znaim wird der Thayamühlbach abgezweigt, der nach Laa an der Thaya wieder in die Thaya mündet. Der Park von Schloss Lednice (Eisgrub) entstand, indem der Fluss Thaya umgeleitet wurde. Es wurde ein großer See mit vielen Inseln geschaffen.



Mündung |


Bei Hohenau, beim Hauptgrenzstein XI/6 in 147,5 m ü. A. mündet die Thaya in die March.



Wichtige Orte an der Thaya |



  • Karlstein an der Thaya

  • Waidhofen an der Thaya

  • Raabs an der Thaya

  • Drosendorf


  • Vranov nad Dyjí (Frain an der Thaya)

  • Hardegg


  • Znojmo (Znaim)

  • Laa an der Thaya


  • Lednice (Eisgrub)


  • Břeclav (Lundenburg)



Unglücksfälle und Hochwasser |


Im Mai 1936 ertranken beim Untergang einer überladenen Seilfähre in Nové Mlýny (Neumühl) 31 Kinder aus Rakvice (Rakwitz) auf ihrem Schulausflug.


Nachdem bereits im März 2006 die Thaya das höchste Hochwasser in den letzten 100 Jahren geführt hatte, stieg am 30. Juni gleichen Jahres der Pegel durch starke Regenfälle im Oberlauf sowohl der Deutschen als auch der Mährischen Thaya innerhalb weniger Stunden während der Nacht auf den höchsten Wert seit 300 bis 400 Jahren. Dabei wurden in circa 70 Orten 1500 Gebäude unter Wasser gesetzt. Am stärksten betroffen war die Stadt Raabs, wo der Wasserstand der Deutschen Thaya auf 6,60 Meter stieg. Der Normalstand beträgt 1,20 m, beim Hochwasser 2002 betrug er 6,20 m.




Verschiedenes |


  • In Wien-Floridsdorf wurde 1953 die Thayagasse benannt.


Weblinks |



 Commons: Thaya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Wasserstands- und Durchflussanzeige auf tschechischem Gebiet (de)

  • Wasserstands- und Durchflussanzeige auf österreichischem Gebiet


  • Verein Freunde des Thayatals Informationen und Bilder


  • Eintrag zu Thaya im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)



Einzelnachweise |




  1. BMLFUW (Hrsg.): Flächenverzeichnis der Flussgebiete: Donaugebiet von der Enns bis zur Leitha. In: Beiträge zur Hydrografie Österreichs Heft 62, Wien 2014, S. 142. PDF-Download, abgerufen am 8. Juli 2018.



  2. Heinz Wiesbauer und Manuel Denner: Feuchtgebiete - Natur- und Kulturgeschichte der Weinviertler Gewässer, Wien 2013 (herausgegeben vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und dem Amt der niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Gewässerbau)



  3. Wenzel Carl Wolfgang Blumenbac: Neueste Landeskunde von Oesterreich unter der Ens, Band 1. Carl Reichard's Verlag, Güns 1834, S. 106









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