Liste der häufigsten Familiennamen in Deutschland
Inhaltsverzeichnis
1 Bemerkungen
2 Liste der 100 häufigsten Familiennamen in Deutschland
2.1 Regionale Unterschiede
2.2 Slawische Namen
2.3 Türkische Namen
2.4 Andere Herkunftsländer
3 Literatur
4 Einzelnachweise
Bemerkungen |
Auffällig ist die beherrschende Stellung der Berufsbezeichnungen. Vor allem die zur Zeit der Namenbildung im Mittelalter weit verbreiteten Berufe finden sich auf den ersten Plätzen. Der Beruf des Bauern war so weit verbreitet, dass er zur Unterscheidung verschiedener Personen im ländlichen Raum ungeeignet war. Er liegt daher nur auf Platz 13. Die Bauern trugen meist Wohnstättennamen, welche die Lage des Hofes genauer beschrieben.
Liste der 100 häufigsten Familiennamen in Deutschland |
Müller, Berufsbezeichnung[1][2]
Schmidt, Berufsbezeichnung (alle homophonen Schreibvarianten zusammen ergäben Platz 1)
Schneider, Berufsbezeichnung
Fischer, Berufsbezeichnung
Weber, Berufsbezeichnung
Meyer, Standesbezeichnung (alle homophonen Schreibvarianten zusammen ergäben Platz 2)
Wagner, Berufsbezeichnung
Becker, Berufsbezeichnung, Wohnstättenname
Schulz, Standesbezeichnung
Hoffmann, Berufsbezeichnung, Wohnstättenname
Schäfer, Berufsbezeichnung
Koch, Berufsbezeichnung
Bauer, Berufsbezeichnung
Richter, Berufsbezeichnung
Klein, Eigenschaft („Der Kleine“)
Wolf, meist von Vornamen abgeleitet (Wolfgang, Wolfhard etc.), oft auch Übername
Schröder (Schneider), Berufsbezeichnung
Neumann, Eigenschaft („Der Neue“)
Schwarz, Eigenschaft („Der Schwarzhaarige“)
Zimmermann, Berufsbezeichnung
Braun, Eigenschaft („Der Braunhaarige“) oder von Vornamen abgeleitet (Brunhold)
Krüger, Berufsbezeichnung
Hofmann, Berufsbezeichnung
Hartmann, Vorname
Lange, Eigenschaft („Der Große“)
Schmitt, Berufsbezeichnung
Werner, Vorname
Schmitz, Berufsbezeichnung
Krause, Eigenschaft
Meier, Standesbezeichnung
Lehmann, Standesbezeichnung
Schmid, Berufsbezeichnung
Schulze, Standesbezeichnung
Maier, Berufsbezeichnung
Köhler, Berufsbezeichnung
Herrmann, Vorname
König, Übername, Hausname
Walter, Vorname
Mayer, Standesbezeichnung
Huber, Standesbezeichnung
Kaiser, Übername, Hausname
Fuchs, Übername
Peters, Vorname
Lang, Eigenschaft
Scholz, Standesbezeichnung
Möller, Berufsbezeichnung
Weiß, Eigenschaft
Jung, Eigenschaft
Hahn, Übername
Schubert, Berufsbezeichnung (Schuhmacher)
Vogel, Übername, Hausname
Friedrich, Vorname
Keller, Berufsbezeichnung
Günther, Vorname
Frank, Herkunft (aus Franken)
Berger, Wohnstättenname
Winkler, Berufsbezeichnung
Roth, Übername, Wohnstättenname
Beck, Berufsbezeichnung (Bäcker) oder Wohnstättenname (Bach)
Lorenz, Vorname
Baumann, Berufsbezeichnung (Bauer)
Franke, Herkunft (aus Franken)
Albrecht, Vorname
Schuster, Berufsbezeichnung
Simon, Vorname
Ludwig, Vorname
Böhm, Herkunft (aus Böhmen)
Winter, Übername
Kraus, Eigenschaft
Martin, Vorname
Schumacher, Berufsbezeichnung
Krämer, Berufsbezeichnung (Kleinhändler)
Vogt, Standesbezeichnung (advocatus, Verwalter)
Stein, Wohnstättenname
Jäger, Berufsbezeichnung
Otto, Vorname
Sommer, sozial bedingte Beziehung zur Jahreszeit
Groß, Eigenschaft
Seidel, Standesbezeichnung (Siedler)
Heinrich, Vorname
Brandt, Personenname (Hildebrand, Gerbrand, Wolbrand etc.)
Haas, Hausname, Übername für den Jäger
Schreiber, Berufsbezeichnung
Graf, Standesbezeichnung (Aufsichtsbeamter), Übername
Schulte, Standesbezeichnung (Schultheiß)
Dietrich, Vorname
Ziegler, Berufsname (Ziegelbrenner)
Kuhn, Abkürzung des Vornamens Konrad
Kühn, Eigenschaft
Pohl, Herkunft aus Polen; Beziehung zu Polen
Engel, Vorname, Hausname
Horn, Wohnstättenname, Herkunftsbezeichnung
Busch, Wohnstättenname
Bergmann, Wohnstättenname (am Berg wohnend), Berufsbezeichnung
Thomas, Vorname
Voigt, Standesbezeichnung (advocatus, Verwalter)
Sauer, Eigenschaft (böse, grimmig)
Arnold, Vorname
Wolff, Übername oder von Vornamen (Wolfgang, Wolfhard etc.) abgeleitet
Pfeiffer, Berufsbezeichnung (Spielmann)
Regionale Unterschiede |
Obwohl Müller im deutschen Sprachraum der häufigste Name ist, liegen in einigen Gebieten andere Familiennamen in der Häufigkeit vor Müller. Die häufigen Namen Schmidt und Schmitz führen im mitteldeutschen Sprachraum und im östlichen niederdeutschen Sprachraum. Meyer liegt besonders im niederdeutschen Sprachraum, insbesondere in Niedersachsen, vor Müller, andererseits ist Meyer im mitteldeutschen Raum ein nicht häufiger Name (Meier-Loch), weil die Berufsbezeichnung dort zumeist Hof(f)mann lautete. Bauer führt im östlichen oberdeutschen Sprachraum Bayern. Besonders interessant ist die regionale Häufung eher seltener Namen im Süden und Norden. Huber ist in Südbayern mit Ausnahme von München der häufigste Name. Die eher seltenen Patronyme Jans(s)en, Hansen und Petersen sind die häufigsten Namen im Norden (Niedersachsen und Schleswig-Holstein).
Slawische Namen |
Vor allem in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind aufgrund der zur Entstehungszeit von Nachnamen überwiegend slawischsprachigen Besiedlung (die in der Lausitz bis heute andauert), sowie auch in Österreich viele Familiennamen slawischen Ursprungs.
Als Folge der Zuwanderung von mehreren 100.000 Personen (auch etwa 130.000 „Ruhrpolen“) aus dem polnischen Sprachgebiet ins alt-deutsche Sprachgebiet von Mitte des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts tragen insbesondere in Nordrhein-Westfalen mit Schwerpunkt im Ruhrgebiet und im Bereich von Berlin viele Einwohner polnische Namen, die von der Schreibweise aber zumeist „eingedeutscht“ sind (Beispiele: Schimanski, Schymanietz, Matussek oder Mattner, Koslowski, Wischnewski usw.). Etwa 13 % der Bevölkerung tragen heute Namen slawischer Herkunft.
- 156. Nowak (polnisch)
- 262. Noack (sorbisch)
- 435. Pietsch (sorbisch)
- 849. Kowalski (polnisch)
Türkische Namen |
Die hohe Zahl von Zuwanderern aus der Türkei führte dazu, dass türkische Namen auch relativ oft vorkommen.
- 587. Yılmaz
- 938. Kaya
Andere Herkunftsländer |
Während die meisten Namen aus nicht deutschsprachigen Ländern eine geringe bis normal häufige Verbreitung aufweisen, ist unter den 5000 verbreitetsten Namen ein vietnamesischer Name auffallend häufig vertreten. Das liegt daran, dass 40 % der vietnamesischen Bevölkerung diesen Namen tragen und nach dem Vietnam-Krieg viele Vietnamesen in Deutschland Asyl suchten oder als Gastarbeiter in der DDR arbeiteten und nach der Wiedervereinigung in Deutschland blieben. Auch in anderen Staaten mit einer größeren Zahl an vietnamesischen Einwanderern gehört er zu den häufigeren Familiennamen, so etwa in Frankreich (Rang 54) oder in den USA (Rang 57).
- 815. Nguyen
Literatur |
- Rosa und Volker Kohlheim: Duden Familiennamen, Herkunft und Bedeutung von 20.000 Nachnamen. Duden, Mannheim / Leipzig / Wien / Zürich 2005, ISBN 3-411-70852-2.
- Konrad Kunze, Hans-Joachim Paul: dtv-Atlas Namenkunde, Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. dtv, München 1998, ISBN 3-423-03234-0.
Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon, Herkunft und Bedeutung von 15000 Vor- und Nachnamen. Gondrom, Bindlach 20004, ISBN 3-8112-2271-6.
Max Gottschald: Deutsche Namenkunde, Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde von Rudolf Schützeichel. 5. Auflage, de Gruyter, Berlin 1982, ISBN 3-11-008618-2.
Josef Karlmann Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen. Zwei Bände. Starke, Limburg an der Lahn 1985, ISBN 3-7980-0355-6.- Horst Naumann: Das große Buch der Familiennamen. Alter, Herkunft, Bedeutung. Bechtermünz, Augsburg 2005, ISBN 3-8289-1955-3.
Ernst Schwarz: Deutsche Namenforschung. Band 1: Ruf- und Familiennamen, Band 2: Orts- und Flurnamen, Deutsche Namenforschung, Göttingen 1949–1950, OCLC 163125901
Einzelnachweise |
↑ wdr.de: Die 50 häufigsten Familiennamen in Deutschland
↑ Geogen 4.1