Olympische Sommerspiele 1964







































Spiele der XVIII. Olympiade

Logo der Olympischen Sommerspiele 1964
Austragungsort:

Tokio (Japan)
Eröffnungsfeier:

10. Oktober 1964
Schlussfeier:

24. Oktober 1964
Disziplinen:
25 (19 Sportarten)
Wettkämpfe:
163
Länder:
93
Athleten:
5151, davon 678 Frauen
← Rom 1960

Mexiko-Stadt 1968 →





























































































































Medaillenspiegel
Platz
Land
G
S
B
Gesamt
1

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
36
26
28
90
2

Sowjetunion 1955Sowjetunion Sowjetunion
30
31
35
96
3

JapanJapan Japan
16
5
8
29
4

Deutschland Mannschaft GesamtdeutschGesamtdeutsche Mannschaft Deutschland
10
22
18
50
5

ItalienItalien Italien
10
10
7
27
6

Ungarn 1957Ungarn Ungarn
10
7
5
22
7

Polen 1944Polen Polen
7
6
10
23
8

AustralienAustralien Australien
6
2
10
18
9

TschechoslowakeiTschechoslowakei Tschechoslowakei
5
6
3
14
10

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Großbritannien
4
12
2
18






20

BelgienBelgien Belgien
2

1
3






22

SchweizSchweiz Schweiz
1
2
1
4

Vollständiger Medaillenspiegel

Die Olympischen Sommerspiele 1964 (offiziell Spiele der XVIII. Olympiade genannt) fanden in Tokio (Japan) statt. Es waren die ersten Olympischen Spiele in Japan, nachdem das Land bereits den Zuschlag für die Austragung der Spiele 1940 erhalten, diesen aber zurückgegeben hatte.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Bewerbung und Wahl des Austragungsortes


  • 2 Vorbereitungen


  • 3 Gebäude


    • 3.1 Sportstätten


    • 3.2 Olympisches Dorf




  • 4 Teilnehmer


  • 5 Wettkampfprogramm


    • 5.1 Olympische Sportarten/Disziplinen 1964


    • 5.2 Zeitplan




  • 6 Berichterstattung


  • 7 Herausragende Sportler


  • 8 Erwähnenswertes


  • 9 Weblinks


  • 10 Einzelnachweise





Bewerbung und Wahl des Austragungsortes |


Tokio bemühte sich erstmals um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 1940, anlässlich des 2600-jährigen Bestehens des japanischen Kaiserreiches. Hidejiro Nagata, der Bürgermeister der damals als Verwaltungseinheit noch existierenden Stadt Tokio, kündigte im Juni 1930, während der Reise einer japanischen Leichtathletik-Mannschaft zu den Studenten-Weltmeisterschaften in Darmstadt, im dortigen Rathaus die Bewerbung an. Der Stadtrat von Tokio beschloss schließlich am 28. Oktober 1931 die offizielle Bewerbung um die Austragung der Spiele. Diese wurde im Juli 1932 beim Internationalen Olympischen Komitee eingereicht.[1] Die Entscheidung über die Vergabe fiel auf der IOC-Session am 31. Juli 1936 in Berlin. Japan hatte großzügige Vergünstigungen für die anreisenden Mannschaften versprochen, was das IOC veranlasste, sich gegen den Mitbewerber Helsinki und für die japanische Hauptstadt zu entscheiden.[1] Nach dem Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke am 7. Juli 1937 und aufgrund des damit ausgebrochenen Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges gab Tokio am 14. Juli 1938 die Spiele an das IOC zurück. Dieses vergab in der Folge die Austragung an den ehemals unterlegenen Mitbewerber Helsinki. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mussten aber auch die dortigen Spiele abgesagt werden und die Olympischen Spiele 1940 fielen vollständig aus.[1]


Nach dem Zweiten Weltkrieg reorganisierte sich 1946/47 das japanische NOK unter seinem neuen Präsidenten Ryotaro Azuma. Zu den Olympischen Spielen 1948 wurde Japan wie auch Deutschland nicht eingeladen, jedoch wurde 1950 Azuma anstelle von Matsuzo Nagai, der zuvor als Botschafter in Berlin tätig gewesen war, zum IOC-Mitglied gewählt. Die Anerkennung des NOK durch das IOC erfolgte erst 1951. Damit setzten auch erneute Bemühungen um die Austragung Olympischer Spiele ein. Im Mai 1952 kündigte die Präfektur Tokio die Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 1960 an. Am 7. März 1953 verabschiedete das japanische Parlament eine Resolution, mit der die Bewerbung offiziell beschlossen wurde. Die Entscheidung fiel auf der 51. IOC-Session in Paris. Tokio wurde mit fünf Stimmen letzter der sieben Bewerber.[2]


Diese Niederlage wurde auf die schlechte Vorbereitung der Kandidatur zurückgeführt. Der Wunsch, Olympische Spiele auszutragen, blieb jedoch bestehen und so wurde die Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 1964 ins Auge gefasst. Am 10. Oktober 1955 verabschiedete das Parlament der Präfektur Tokio einen Beschluss, sich erneut um die Olympischen Spiele zu bewerben. In der Folge holten die IOC-Mitglieder Azuma und Shingoro Takaishi auf Anraten des Finnen Erik von Frenckell die 55. IOC-Session 1958 in die japanische Hauptstadt. Zuvor hatte bereits die japanische Regierung einen Kabinettsbeschluss gefasst, die Olympia-Bewerbung zu unterstützen. Die IOC-Session wurde in der NHK Hall veranstaltet und überzeugte die IOC-Mitglieder von der Eignung Tokios. Auf ihr wurde zudem auf Antrag des Prinzen Axel von Dänemark die Hymne des Samaras von 1896 als Olympische Hymne anerkannt.[2] Die Fähigkeit, eine sportliche Großveranstaltung auszurichten, bewies Tokio mit der Austragung der Asien-Spiele 1958. Für diese wurde an Stelle des Meiji Jingu Gaien Stadium (engl. für Meiji jingū gaien kyōgijō, „Meiji-Schrein-Gaien-Stadion“) das spätere Olympiastadion erbaut. Azuma folgte im April 1959 Seiichiro Yasui als Gouverneur Tokios nach und war somit zugleich IOC-Mitglied und Gouverneur der Präfektur, in der die Bewerberstadt liegt.


Die Entscheidung über den Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1964 fiel auf der 56. IOC-Session in München. Am 25. Mai 1959 wählten die IOC-Mitglieder Tokio mit 34 Stimmen vor Detroit mit 10, Wien mit 9 und Brüssel mit 5 Stimmen.[3] Es war das erste Mal, dass Olympische Spiele nach Asien vergeben wurden. Die Vergabe fiel zudem in eine zehn Jahre andauernde Wachstumsphase Japans, dessen Wirtschaft von 1960 bis 1970 jährlich um durchschnittlich zehn Prozent wuchs. Politisch war Japan an den Westen angebunden, mit den USA bestand ein bilateraler Sicherheitsvertrag. Die Olympischen Spiele 1964 sollten der Welt die gesteigerte Wirtschaftskraft Japans präsentieren und das wieder gestiegene Ansehen nach dem Zweiten Weltkrieg bestätigen.[3]



Vorbereitungen |


Das Organisationskomitee für die Olympischen Sommerspiele 1964, The Organizing Committee for the Games of the XVIII Olympiad (COO), wurde am 11. Juni 1959 gegründet und hatte seinen Sitz im Kishi Kinen Taiiku Kaikan (engl. unter anderem Kishi Memorial Hall). Der erste Präsident des Komitees war Juichi Tsushima, der in diesem Jahr Azuma als Vorsitzender des japanischen NOK nachgefolgt war. Die meisten der 28 Mitglieder des Organisationskomitees stammten aus der Regierung, der Lokalpolitik und den Industriellen-Verbänden. Die Arbeit des Organisationskomitees verlief jedoch nicht reibungslos. In Folge von Vorkommnissen bei den Asienspielen 1962 in Jakarta traten der Präsident Tsushima und der Generalsekretär des Komitees, Masaji Tabata, von ihren Ämtern zurück. Die indonesische Regierung hatte Israel von den Asien-Spielen ausgeschlossen und den Athleten der Republik China (Taiwan) die Visa verweigert. Das indische IOC-Mitglied Guru Dutt Sundhi forderte die Einhaltung der olympischen Regeln, woraufhin Indonesien Sanktionen gegen Indien verhängte. Am 7. Februar 1963 wurde aufgrund dieser Vorkommnisse das indonesische NOK vom IOC ausgeschlossen. Tsushima und Tabata, die beide die indonesische Position unterstützt hatten, gaben deshalb bereits am 3. Oktober 1962 ihre Posten auf, weil sie zur Position des IOC in Opposition standen. Beide verließen zudem ihre Führungsposten im Nationalen Olympischen Komitee Japans und in der japanischen Amateursportvereinigung.[4]


In dieser Situation wurde Prinz Tsuneyoshi Takeda, ein Mitglied der kaiserlichen Familie, am 15. Oktober 1962 zum Vorsitzenden des NOK gewählt. In dieser Position übernahm er vorübergehend auch die Präsidentschaft des Organisationskomitees. Shigeru Yosano wurde am 2. November 1962 zum Generalsekretär des COO berufen. Erst nachdem am 7. Februar 1963 der Industrielle Daigoro Yasukawa als neuer COO-Präsident eingesetzt wurde, kehrte wieder dauerhaft Ruhe in die Organisation ein.[4] In der Folge bestand das COO aus 34 Mitgliedern. Es gliederte sich in elf Komitees, 13 Abteilungen und das Zentralbüro für das olympische Dorf.


Das Konzept der Olympischen Sommerspiele 1964 unterschied sich deutlich von dem für 1940 vorgesehenen. Damals war ein Olympiapark auf dem Gelände des Komazawa-Golfplatzes geplant, das Olympiastadion sollte 100.000 Zuschauern Platz bieten.[5] Die Arbeiten kamen jedoch nicht über das Anfangsstadium hinaus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf dem 42 Hektar großen Gelände ein Sport- und Erholungszentrum errichtet. Für die Olympischen Sommerspiele 1964 griffen die Organisatoren auf einen Plan zurück, der bereits für 1940 in Betracht gezogen worden war: Die wichtigsten Sportanlagen sollten im Yoyogi-Park angelegt werden.[5] Für die Asienspiele 1958 war dort bereits das zukünftige Olympiastadion errichtet.


Das COO und die von ihm beauftragten Arbeiten wurden von der Regierung und der Präfektur Tokio finanziert. Zusätzliche Finanzierung erhielt es aus einem Fonds, der durch eine einer Stadtmarketinggesellschaft ähnelnden Vereinigung requeriert wurde. Diese Vereinigung erzielte Einnahmen aus dem Verkauf der Sonderbriefmarken, der Zigarettenmarke Olympia und von Erinnerungsmedaillen. Zudem organisierte diese Vereinigung mit Nippon Telegraph and Telephone eine Telefonbuch-Aktion und eine Lotterie. Weitere Einnahmen wurden über eine Olympia-Vignette für 10 Yen zur Verwendung auf Postsendungen erzielt.[6] Die direkt auf Olympia bezogenen Baumaßnahmen sowie der Ausbau der Infrastruktur wurden vom Staat getragen. Insgesamt wurde fast eine Billion Yen, etwa 2,78 Milliarden Dollar, investiert, womit die Olympischen Spiele von Tokio die bis dahin teuersten waren.



Gebäude |



Sportstätten |




Das Yoyogi National Gymnasium


Das Zentrum der Olympischen Spiele 1964 lag im östlichen Teil des Yoyogi-Parks, der für die Asienspiele umgestaltet worden war. An Stelle des Meiji-Schrein-Gaien-Stadions, in dem 1940 das Feldhockey-Turnier ausgetragen werden sollte, war das Jingu National Stadion mit Platz für 71.556 Zuschauer errichtet worden. Es kostete 1,4 Milliarden Yen, etwa 3,9 Millionen Dollar.[5] Es hatte acht Laufbahnen und wurde als Olympiastadion genutzt. Neben dem Stadion wurde die Tokyo-Metropolitan-Schwimmhalle errichtet, in der das Wasserball-Turnier der Olympischen Spiele ausgetragen wurde. In direkter Nachbarschaft befand sich zudem der Jingu Swimming Pool, das Tokyo Metropolitan Gymnasium für die Turn-Wettkämpfe, das für die Weltmeisterschaft im Ringen 1954 errichtet worden war, das Prince Chichibu-Stadion für das Fußball-Turnier und das olympische Pressezentrum.


Ein zweites Zentrum der Spiele lag im Süden des Yoyogi-Parks, südlich des Meiji-Schreins. Dort entstand in der Nähe der NHK Hall und des NHK-Rundfunk- und Fernsehzentrums zwischen Februar 1963 und August 1964 das Kokuritsu Yoyogi Kyōgijō (engl. Yoyogi National Gymnasium) nach einem Entwurf des berühmten Architekten Kenzo Tange. In der muschelförmigen Schwimmhalle fanden die olympischen Schwimmwettkämpfe statt, im schneckenförmigen Annex wurde das Basketball-Turnier ausgetragen.


Das dritte Zentrum der Olympischen Spiele errichtete die Präfektur Tokio in Komazawa. Dort wurde der 42 Hektar große Olympiapark Komazawa geschaffen. Es umfasste ein Stadion mit Platz für 20.784 Besucher, ein für das Ringen genutztes Gymnasium, drei Hockeyfelder und eine Volleyball-Arena. Als zweite Halle für das Volleyball-Turnier wurde das Bunka Taiikukan (engl. Cultural Gymnasium) von Yokohama genutzt. Die Boxwettbewerbe fanden in der umgerüsteten Eissporthalle von Kōrakuen statt, das Gewichtheben in der Stadthalle (engl. Public Hall) in Shibuya. Die Waseda-Gedenkhalle der Waseda-Universität wurde für die Wettbewerbe im Fechten genutzt, in der Nippon Budokan Halle in Chiyoda wurden die Judo-Wettkämpfe ausgetragen. Die Ruder-Regatten fanden auf dem Toda-Kanal statt. Dies war bereits für die Spiele von 1940 vorgesehen gewesen.[6]


Außerhalb Tokios wurden nur wenige Wettbewerbe ausgetragen. Auf dem 58 Kilometer entfernten Sagami-See fanden die Kanu-Wettbewerbe statt, die Segel-Regatten wurden in Enoshima ausgetragen statt wie für 1940 geplant in Yokohama, wo aber Volleyball- und Fußballspiele ausgetragen wurden. In Asaka und Tokorozawa die Schießwettbewerbe und Teile des Modernen Fünfkampfs statt, die Ruderwettbewerbe wurden in Toda am Arakawa veranstaltet. Die Wettbewerbe im Reiten wurden in Karuizawa veranstaltet, das 145 Kilometer von Tokio entfernt liegt. In Hachiōji in der Präfektur Tokio, 43 Kilometer außerhalb Tokios, fanden die Radsportwettbewerbe statt. Das Velodrom wurde temporär für die Olympischen Spiele errichtet und nach dem Ende der Spiele wieder abgerissen.[6]



Olympisches Dorf |


Das zentrale olympische Dorf der Olympischen Sommerspiele 1964 lag in den Washington-Höhen des Bezirks Shibuya. Dort waren nach dem Zweiten Weltkrieg amerikanische Besatzungssoldaten untergebracht worden, für die Spiele wurden auf dem 66 Hektar großen Areal sieben Wohnblöcke errichtet, die erst 7500 Athleten Platz bieten sollten. Letztendlich lag die Kapazität bei 8200 Betten.[6] Die Orientierung im olympischen Dorf wurde durch Straßennamen erleichtert, wobei Olympiastädte der Vergangenheit die Namen dafür lieferten. Das fand besondere Erwähnung, weil japanische Städte im Normalfall keine Straßennamen haben.[7]

Weitere Athletendörfer befanden sich an Sportstätten außerhalb Tokios. So am 58 Kilometer entfernten Sagami-See, im 67 Kilometer entfernten Segel-Ort Oiso, dem 145 Kilometer entfernten Karuizawa und dem 43 Kilometer von Tokio entfernten Hachiōji. Es gab getrennte olympische Dörfer für Männer und für Frauen.



Teilnehmer |




Anzahl der Athleten


































Europa (2.609 Athleten aus 29 Nationen)



  • BelgienBelgien Belgien (61)


  • Bulgarien 1948Bulgarien Bulgarien (63)


  • DanemarkDänemark Dänemark (60)


  • Deutschland Mannschaft GesamtdeutschGesamtdeutsche Mannschaft Gesamtdeutsche Mannschaft (337)


  • FinnlandFinnland Finnland (89)


  • FrankreichFrankreich Frankreich (138)


  • Erste Hellenische RepublikErste Hellenische Republik Griechenland (18)


  • Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Großbritannien (204)


  • IrlandIrland Irland (25)





  • IslandIsland Island (4)


  • IsraelIsrael Israel (10)


  • ItalienItalien Italien (168)


  • Jugoslawien Sozialistische Föderative RepublikJugoslawien Jugoslawien (75)


  • Liechtenstein 1937Liechtenstein Liechtenstein (2)


  • LuxemburgLuxemburg Luxemburg (12)


  • MonacoMonaco Monaco (1)


  • NiederlandeNiederlande Niederlande (125)


  • NorwegenNorwegen Norwegen (26)


  • OsterreichÖsterreich Österreich (56)





  • Polen 1944Polen Polen (140)


  • PortugalPortugal Portugal (20)


  • Rumänien 1952Rumänien Rumänien (138)


  • SchwedenSchweden Schweden (94)


  • SchweizSchweiz Schweiz (66)


  • Sowjetunion 1955Sowjetunion Sowjetunion (317)


  • Spanien 1945Spanien Spanien (51)


  • TschechoslowakeiTschechoslowakei Tschechoslowakei (104)


  • TurkeiTürkei Türkei (23)


  • Ungarn 1957Ungarn Ungarn (182)


Asien (978 Athleten aus 19 Nationen)



  • Afghanistan Königreich 1931Afghanistan Afghanistan (8)


  • Birma 1948Birma Birma (11)


  • CeylonCeylon Ceylon (6)


  • Hongkong 1959Hongkong Hongkong (39)


  • IndienIndien Indien (53)


  • Irak 1963Irak Irak (13)


  • Iran 1964Iran Iran (62)





  • JapanJapan Japan (328)


  • Kambodscha 1948Kambodscha Kambodscha (13)


  • Korea SudSüdkorea Korea, Republik (154)


  • LibanonLibanon Libanon (5)


  • MalaysiaMalaysia Malaysia* (61)


  • Mongolei Volksrepublik 1949Mongolische Volksrepublik Mongolei (21)


  • NepalNepal Nepal* (6)





  • PakistanPakistan Pakistan (41)


  • Philippinen 1944Philippinen Philippinen (47)


  • TaiwanRepublik China (Taiwan) Taiwan (40)


  • ThailandThailand Thailand (54)


  • Vietnam SudSüdvietnam Vietnam, Republik (16)


Amerika (949 Athleten aus 22 Nationen)



  • ArgentinienArgentinien Argentinien (102)


  • Bahamas 1953Bahamas Bahamas (11)


  • Bermuda 1910Bermuda Bermuda (4)


  • BolivienBolivien Bolivien (1)


  • Brasilien 1960Brasilien Brasilien (61)


  • Britisch-Guayana 1954Britisch-Guayana Britisch-Guayana (1)


  • ChileChile Chile (14)


  • Costa RicaCosta Rica Costa Rica (2)





  • Dominikanische RepublikDominikanische Republik Dominikanische Republik* (1)


  • JamaikaJamaika Jamaika (21)


  • Kanada 1957Kanada Kanada (115)


  • KolumbienKolumbien Kolumbien (20)


  • KubaKuba Kuba (27)


  • Mexiko 1934Mexiko Mexiko (94)


  • Niederlandische AntillenNiederländische Antillen Niederländische Antillen (4)


  • PanamaPanama Panama (10)





  • PeruPeru Peru (31)


  • Puerto RicoPuerto Rico Puerto Rico (32)


  • Trinidad und TobagoTrinidad und Tobago Trinidad und Tobago (13)


  • UruguayUruguay Uruguay (23)


  • Venezuela 1954Venezuela Venezuela (16)


  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten (346)


Ozeanien (307 Athleten aus 2 Nationen)


  • AustralienAustralien Australien (243)



  • NeuseelandNeuseeland Neuseeland (64)


Afrika (287 Athleten aus 22 Nationen)



  • AlgerienAlgerien Algerien* (1)


  • Athiopien 1941Äthiopien Äthiopien (12)


  • ElfenbeinküsteElfenbeinküste Elfenbeinküste* (9)


  • Ghana 1964Ghana Ghana (33)


  • Kamerun 1961Kamerun Kamerun* (1)


  • KeniaKenia Kenia (37)


  • Kongo Republik 1959Republik Kongo Kongo-Brazzaville* (2)


  • Libyen Konigreich 1951Königreich Libyen Libyen(1)





  • LiberiaLiberia Liberia (1)


  • MadagaskarMadagaskar Madagaskar* (3)


  • MaliMali Mali* (2)


  • MarokkoMarokko Marokko (20)


  • NigerNiger Niger (1)


  • NigeriaNigeria Nigeria (18)


  • Rhodesien Nord 1939Nordrhodesien Nordrhodesien* (12)


  • Rhodesien 1965Rhodesien Rhodesien (29)





  • SenegalSenegal Senegal*  (12)


  • TanganjikaTanganjika Tanganjika* (4)


  • TschadTschad Tschad* (2)


  • TunesienTunesien Tunesien (9)


  • UgandaUganda Uganda (13)


  • Vereinigte Arabische RepublikVereinigte Arabische Republik Vereinigte Arabische Republik (73)



(Anzahl der Athleten) *erstmalige Teilnahme an Sommerspielen


Wettkampfprogramm |


Im Vergleich zu den Olympischen Sommerspielen 1960 in Rom wurden in Tokio mit dem bereits 1957 anerkannten Volleyball – 1962 wurde auch ein Frauen-Turnier beschlossen – und dem japanischen Nationalsport Judo zwei neue Sportarten (und 2 Disziplinen) ins Programm aufgenommen. Die Anerkennung von Judo auf der IOC-Session 1960 in Rom erfolgte mit 39 zu 2 Stimmen, war jedoch auf die Spiele von 1964 begrenzt. Danach wurde es wieder aus dem Programm gestrichen, aber für 1972 in München wieder aufgenommen.[8] Die Zahl der Wettbewerbe stieg um 13 auf 163. Davon waren 119 für Männer, 33 für Frauen und 11 offene Wettbewerbe. Die Demonstrationssportarten in Tokio waren Baseball und Budo. Nachfolgend die Änderungen zu Rom 1960 im Detail:




  • Judo wurde Teil des olympischen Programms - folgende Gewichtsklassen wurden ausgetragen: Leicht-, Mittel-, Schwergewicht und eine offene Klasse.

  • Im Kanu ersetzen die K4 1000 m die K1 4 × 500 m Staffel der Männer.

  • In der Leichtathletik kamen die 400 m und der Fünfkampf für die Frauen hinzu.

  • Beim Bahnradsport erweitert die Einzelverfolgung für Männer das Programm.

  • Im Reitsport wurde in der Disziplin Dressur die Mannschaftswertung wieder eingeführt nachdem sie in Rom 1960 einmal gefehlt hatte. Darüber hinaus wurden die Männerklassen in der Disziplin Vielseitigkeitsreiten in offene Klassen umgewandelt.

  • Im Schwimmen wurde das Programm für Männer und Frauen um die 400 m Lagen erweitert - für Männer kam die 4 × 100 m Freistil Staffel hinzu und die 100 m Rücken ersetzten die 100 m Rücken.

  • Die Mannschaftssportart Volleyball wurde für Männer und Frauen olympisch.



Olympische Sportarten/Disziplinen 1964 |





  • Basketball pictogram.svg Basketball Gesamt (1) = Männer (1)


  • Boxing pictogram.svg Boxen Gesamt (10) = Männer (10)


  • Fencing pictogram.svg Fechten Gesamt (8) = Männer (6) / Frauen (2)


  • Football pictogram.svg Fußball Gesamt (1) = Männer (1)


  • Weightlifting pictogram.svg Gewichtheben Gesamt (7) = Männer (7)


  • Field hockey pictogram.svg Hockey Gesamt (1) = Männer (1)


  • Judo pictogram.svg Judo Gesamt (4) = Männer (4)


  • Canoeing (flatwater) pictogram.svg Kanu Gesamt (7) = Männer (5) / Frauen (2)


  • Athletics pictogram.svg Leichtathletik Gesamt (36) = Männer (24) / Frauen (12)


  • Modern pentathlon pictogram.svg Moderner Fünfkampf Gesamt (2) = Männer (2)


  • Radsport


    • Cycling (track) pictogram.svg Bahn Gesamt (5) = Männer (5)


    • Cycling (road) pictogram.svg Straße Gesamt (2) = Männer (2)




  • Reiten


    • Equestrian Dressage pictogram.svg Dressur Gesamt (2) = Offen (2)


    • Equestrian Jumping pictogram.svg Springen Gesamt (2) = Offen (2)


    • Equestrian Eventing pictogram.svg Vielseitigkeit Gesamt (2) = Offen (2)




  • Ringen


    • Wrestling Freestyle pictogram.svg Freistil Gesamt (8) = Männer (8)


    • Wrestling pictogram.svg Griechisch-römisch Gesamt (8) = Männer (8)




  • Rowing pictogram.svg Rudern Gesamt (7) = Männer (7)


  • Shooting pictogram.svg Schießen Gesamt (6) = Männer (6)


  • Schwimmsport


    • Swimming pictogram.svg Schwimmen Gesamt (18) = Männer (10) / Frauen (8)


    • Water polo pictogram.svg Wasserball Gesamt (1) = Männer (1)


    • Diving pictogram.svg Wasserspringen Gesamt (4) = Männer (2) / Frauen (2)




  • Sailing pictogram.svg Segeln Gesamt (5) = Offen (5)


  • Gymnastics (artistic) pictogram.svg Turnen Gesamt (14) = Männer (8) / Frauen (6)


  • Volleyball (indoor) pictogram.svg Volleyball Gesamt (2) = Männer (1) / Frauen (1)



Anzahl der Wettkämpfe in Klammern



Zeitplan |


















































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































Zeitplan
Disziplin Sa.
10.
So.
11.
Mo.
12.
Di.
13.
Mi.
14.
Do.
15.
Fr.
16.
Sa.
17.
So.
18.
Mo.
19.
Di.
20.
Mi.
21.
Do.
22.
Fr.
23.
Sa.
24.
Ent-
schei-
dungen
Oktober

Olympic rings without rims.svg Eröffnungsfeier


Basketball pictogram.svg Basketball
1
1

Boxing pictogram.svg Boxen
10
10

Fencing pictogram.svg Fechten
1 1 1 1 1 1 1 1
8

Football pictogram.svg Fußball
1
1

Weightlifting pictogram.svg Gewichtheben
1 1 1 1 1 1 1
7

Field hockey pictogram.svg Hockey
1
1

Judo pictogram.svg Judo
4
4

Canoeing (flatwater) pictogram.svg Kanu
7
7

Athletics pictogram.svg Leichtathletik
3 4 5 6 5 4 3 6
36

Modern pentathlon pictogram.svg Moderner Fünfkampf
2
2
Radsport
Cycling (track) pictogram.svg Bahn
1 1 1 2
4

Cycling (road) pictogram.svg Straße
1 1
2
Reitsport
Equestrian Dressage pictogram.svg Dressur
2
2

Equestrian Jumping pictogram.svg Springen
2
2

Equestrian Eventing pictogram.svg Vielseitigkeit
2
2
Ringen
Wrestling Freestyle pictogram.svg Freistil
8
8

Wrestling pictogram.svg Griech.-Röm.
8
8

Rowing pictogram.svg Rudern
7
7

Shooting pictogram.svg Schießen
1 1 1 1 1 1
6
Schwimm-sport
Swimming pictogram.svg Schwimmen
2 2 3 3 2 2 4
29

Water polo pictogram.svg Wasserball
1
1

Diving pictogram.svg Wasserspringen
1 1 1 1
4

Sailing pictogram.svg Segeln
5
5

Gymnastics (artistic) pictogram.svg Turnen
2 2 5 5
14

Volleyball (indoor) pictogram.svg Volleyball
2
2

Olympic rings without rims.svg Schlussfeier


Demonstrationswettbewerbe
Baseball
Budo Kendō
Kyūdō
Sumō
Entscheidungen 1 4 3 17 19 12 12 13 17 9 14 13 27 2
163
Sa.
10.
So.
11.
Mo.
12.
Di.
13.
Mi.
14.
Do.
15.
Fr.
16.
Sa.
17.
So.
18.
Mo.
19.
Di.
20.
Mi.
21.
Do.
22.
Fr.
23.
Sa.
24.

Oktober

Farblegende



  • Eröffnungsfeier


  • Wettkampftag (keine Entscheidungen)


  • Wettkampftag (x Entscheidungen)


  • Schlussfeier



  • Berichterstattung |


    Die Presseplätze waren in Tokio erstmals mit Fernsehgeräten ausgestattet.[6] Die Resultate der Wettbewerbe standen bereits kurz nach dem Ende der Wettkämpfe elektronisch zur Verfügung. Das Informationszentrum befand sich im Akasaka-Palast. Das System zur Datenverarbeitung wurde von IBM gestellt. In Rom 1960 befand es sich noch in den Anfängen, nun war es ausgereift.[8]


    Der Nachrichtensatellit Syncom 3 ermöglichte erstmals interkontinentale Fernsehübertragungen. Die Fernsehbilder wurden von NHK produziert. Die japanische Fernsehgesellschaft hatte die Rechte an den Spielen für 568 Millionen Yen (1.577.778 US-Dollar) vom COO erworben. NHK schloss mit der EBU für Westeuropa, OIRT für die sozialistischen Länder, NBC für die USA, CBC für Kanada, ABC für Australien und Neuseeland und NBCI für Lateinamerika und Afrika weitere Verträge ab. Insgesamt wurden 165 Stunden von den Olympischen Sommerspielen 1964 gesendet, was rund elf Stunden pro Tag entsprach.[8]



    Herausragende Sportler |



    • Der US-amerikanische Schwimmer Don Schollander gewann vier Goldmedaillen.

    • Die Kunstturnerin Larissa Latynina aus der UdSSR fügte ihrer Sammlung sechs weitere Medaillen hinzu. Insgesamt gewann sie bei drei Olympischen Spielen 18 Medaillen, je viermal Gold und Silber, und führte bis zu den Olympischen Spielen 2008 die ewige Bestenliste als erfolgreichste Sportlerin an. Abgelöst wurde sie vom US-amerikanischen Schwimmer Michael Phelps.



    Erwähnenswertes |



    • Das olympische Feuer wurde von Yoshinori Sakai entzündet, der am 6. August 1945 geboren wurde, dem Tag, an dem die erste Atombombe über Hiroshima abgeworfen wurde.

    • Offiziell eröffnet wurden die Spiele durch den japanischen Kaiser Hirohito.

    • Den Athleteneid sprach der japanische Turner Takashi Ono.

    • Das IOC schloss gleich fünf Länder von einer Teilnahme aus: VR China, Indonesien, Nordkorea, Nordvietnam und Südafrika – das war ein negativer Olympiarekord.

    • Die Stadtverwaltung von Tokio beschloss am 11. August 1964, allen Sportlern, Funktionären und Journalisten die Benützung der städtischen Verkehrsmittel (Straßenbahnen, Autobusse, U-Bahnen) kostenlos zu ermöglichen, dies vom 15. September bis 4. November.[9]

    • Die deutschen Athleten traten – wie auch bei den Olympischen Sommerspielen 1956 in Melbourne und 1960 in Rom – erneut mit einer gemeinsamen Mannschaft an und letztmals bis Barcelona 1992. 1964 wurden die Athleten aus Ost und West jedoch strikt getrennt.[10]

    • Zum ersten Mal bei Olympischen Spielen fanden Wettkämpfe im Judo statt; dies wohl auch vor dem Hintergrund, dass Japan das Geburtsland dieser Sportart war. Als in der Offenen Klasse – anders als im Leicht-, Mittel- und Schwergewicht, wo jeweils japanische Athleten die Goldmedaille errangen, – Antonius Johannes Geesink aus den Niederlanden im Finale den stark favorisierten Japaner Akio Kaminaga besiegte, konnten viele japanische Zuschauer ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.

    • Die US-amerikanische Schwimmmannschaft gewann sieben von zehn möglichen Goldmedaillen bei den Männern.[11]


    • Libyen nahm zwar an der Eröffnungsfeier teil. Der einzige Teilnehmer, ein Marathonläufer, zog seine Teilnahme allerdings kurz vor dem Start des Wettbewerbs zurück.[12]



    Weblinks |



     Commons: Olympische Sommerspiele 1964 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


    • Seite des IOC zu den Sommerspielen 1964 (englisch)


    Einzelnachweise |




    1. abc Kluge, S. 659.


    2. ab Kluge, S. 660.


    3. ab Kluge, S. 661.


    4. ab Kluge, S. 662.


    5. abc Kluge, S. 663.


    6. abcde Kluge, S. 664.


    7. Spalten 4 und 5: «Olympisches Dorf für 14.000». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 2. September 1964, S. 12 (arbeiter-zeitung.at – das offene Online-Archiv – Digitalisat). 


    8. abc Kluge, S. 665.


    9. Spalte 2, Mitte: «Tokio: Freie Fahrt für Olympiateilnehmer». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 12. August 1964, S. 12 (arbeiter-zeitung.at – das offene Online-Archiv – Digitalisat). 


    10. "Teilweise war es eine Farce. Wir waren wie Fremde", welt.de.


    11. www.sport-komplett.de


    12. Olympischer Bericht 1964


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