800-Meter-Lauf
Der 800-Meter-Lauf ist eine Disziplin in der Leichtathletik. Zusammen mit dem 1500-Meter-Lauf und dem Meilenlauf gehört er zu den Mittelstrecken.
Im Wettkampf sind zwei ganze Stadionrunden zu laufen. Um Drängeleien zu vermeiden, wurden seit den Olympischen Spielen 1960 die ersten 100 Meter, also die Strecke bis nach der ersten Kurve, in Bahnen gelaufen. Danach ist durch eine gekrümmte sogenannte Übergangslinie die Stelle markiert, an der der Läufer seine Bahn verlassen darf.
Die Läufer starten im Stehen, also im Hochstart. Gelegentlich, wenn die Anzahl der Einzelbahnen nicht ausreicht, laufen zwei Läufer je Bahn.
Die schnellsten Männer erreichen Zeiten von ca. 1:41 Minuten (Weltrekord: 1:40,91 min), das entspricht 7,84 m/s oder 28,23 km/h.
Die schnellsten Frauen erreichen Zeiten von ca. 1:54 Minuten (Weltrekord: 1:53,28 min), das entspricht 7,01 m/s oder 25,26 km/h.
Der 800-Meter-Lauf ist eine der ältesten Wettkampfstrecken und steht bei den Männern seit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit, 1896 im Programm. Für Frauen wurde er einmal ebenfalls zu den ersten Spielen mit Frauenbeteiligung (1928) ausgetragen, danach erst wieder ab 1960.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Meilensteine
3 Erfolgreichste Sportler
4 Statistik
4.1 Medaillengewinner der Olympischen Spiele
4.1.1 Männer
4.1.2 Frauen
4.2 Medaillengewinner der Weltmeisterschaften
4.2.1 Männer
4.2.2 Frauen
4.3 Siehe auch
4.4 Weltrekordentwicklung
4.4.1 Männer
4.4.2 Frauen
4.5 Weitere Rekorde
4.6 Weltbestenliste
4.6.1 Männer
4.6.2 Frauen
5 Trainingsmethoden
5.1 Intensives Intervalltraining (nach Woldemar Gerschler)
5.2 Dauerleistungstraining (nach Arthur Lydiard)
5.3 Multi-Stufen-Training (nach Peter Coe)
6 Siehe auch
7 Literatur
8 Weblinks
Geschichte |
Der 800-m-Lauf ist von der Strecke der halben englischen Meile abgeleitet (880 Yards oder 804,67 m), die zuerst in Großbritannien um 1830 im Wettkampf gelaufen wurde.
Lange Zeit war es üblich, die erste Runde sehr schnell zu laufen, bis man erkannte, dass sich bessere Zeiten erzielen lassen, wenn beide Runden möglichst in der gleichen Zeit gelaufen werden. Dem Briten Tommy Hampson gelang es auf diese Weise, erstmals unter 1:50 Minuten zu bleiben: Er lief am 2. August 1932 die 800 Meter in 1:49,7 min mit Rundenzeiten von 54,8 Sekunden und 54,9 Sekunden.
Seit Ende der 1930er Jahre waren Intervallläufe das bevorzugte Trainingsmittel. Dabei werden Strecken, die kürzer als die Wettkampfstrecke sind, häufig und mit nur kurzen Erholungspausen wiederholt, also z. B. 50-mal 100 Meter oder 20-mal 200 Meter. Dem Deutschen Rudolf Harbig gelang mit der Intervallmethode unter seinem Trainer Woldemar Gerschler am 15. Juli 1939 eine Weltrekordzeit von 1:46,6 min.
Seit Beginn der 1960er Jahre wurde das Intervalltraining durch Ausdauertraining verdrängt. Bei den Olympischen Spielen 1960 gewann der Neuseeländer Peter Snell als bis dahin kaum bekannter Läufer die Goldmedaille über 800 Meter, nachdem er nach der Ausdauermethode von Arthur Lydiard trainiert hatte. Vier Jahre später konnte er bei den Olympischen Spielen 1964 sowohl über 800 und 1500 Meter die Goldmedaille erringen.
Sebastian Coe war einer der ersten, die sich von der eher ausdauerorientierten Methode Lydiards abwandten und ein komplexeres Training mit geringerem Umfang (Multi-Stufen-Training) einschlugen. Coe konnte damit den 800-m-Weltrekord bis auf 1:41,73 min verbessern.
Der 800-Meter-Lauf der Frauen wurde bei den Olympischen Spielen 1928 erstmals ins Wettkampfprogramm aufgenommen, aber danach sofort wieder gestrichen, weil den anwesenden Funktionären und Journalisten die Teilnehmerinnen zu erschöpft schienen. Danach wurde die Strecke noch bei den Frauen-Weltspielen gelaufen – letztmals 1934, so dass es danach für Frauen keine hochrangigen Mittelstreckenwettkämpfe mehr gab. Seit 1954 gehört der 800-Meter-Lauf wieder zum Programm der Leichtathletik-Europameisterschaften, seit 1960 laufen die Frauen die Strecke wieder bei Olympischen Spielen.
In die Rekordlisten werden auch Zeiten aufgenommen, die bei 880-Yards-Rennen (804,67 m) erzielt wurden.
Meilensteine |
- Erster offiziell von der IAAF anerkannter Weltrekord: 1:51,9 min, Vereinigte Staaten 48 Ted Meredith, am 8. Juli 1912
- Erster Mann unter 2 Minuten: 1:59,8 min, Vereinigtes Konigreich Arthur Pelham, am 26. März 1873
- Erster offizieller Frauen-Weltrekord: 2:30,4 min, Frankreich Georgette Lenoir, am 20. August 1922
- Erste Frau unter 2 Minuten: 1:59,1 min, Korea Nord Shin Kim Dan, 12. November 1963 (kein offizieller Weltrekord)
- Männer-Weltrekord mit dem längsten Bestand: 1:41,73 min, Vereinigtes Konigreich Sebastian Coe am 10. Juni 1981, verbessert durch Danemark Wilson Kipketer am 13. August 1997
- Männer-Weltrekord am schnellsten und aktuell: 1:40,91 min, Kenia David Rudisha in 2012
- Frauen-Weltrekord mit dem längsten Bestand: 1:53,28 min, Tschechoslowakei Jarmila Kratochvílová, seit 26. Juli 1983
Erfolgreichste Sportler |
- Je zwei Olympiasiege:
Vereinigtes Konigreich Douglas Lowe, 1924 und 1928
Vereinigte Staaten 48 Mal Whitfield, 1948 und 1952
Neuseeland Peter Snell, 1960 und 1964
- Je drei Weltmeisterschafts-Siege:
Mosambik Maria de Lurdes Mutola, 1993, 2001 und 2003
Danemark Wilson Kipketer, 1995, 1997 und 1999
- Deutsche Olympiasieger:
Deutsches Reich Lina Radke, 1928
Deutschland BR Hildegard Falck, 1972
Deutschland Demokratische Republik 1949 Sigrun Wodars, 1988
Deutschland Nils Schumann, 2000
Statistik |
Medaillengewinner der Olympischen Spiele |
Männer |
Jahr | Goldmedaille | Silbermedaille | Bronzemedaille |
---|---|---|---|
1896 | Australien Edwin Flack | Ungarn 1867 Nándor Dáni | Erste Hellenische Republik Dimitrios Golemis |
1900 | Vereinigtes Konigreich Alfred Tysoe | Vereinigte Staaten John Cregan | Vereinigte Staaten 45 David Hall |
1904 | Vereinigte Staaten 45 James Lightbody | Vereinigte Staaten 45 Howard Valentine | Vereinigte Staaten 45 Emil Breitkreutz |
1906 | Vereinigte Staaten 45 Paul Pilgrim | Vereinigte Staaten 45 James Lightbody | Vereinigtes Konigreich Wyndham Halswelle |
1908 | Vereinigte Staaten 46 Mel Sheppard | Italien 1861 Emilio Lunghi | Deutsches Reich Hanns Braun |
1912 | Vereinigte Staaten 48 Ted Meredith | Vereinigte Staaten 48 Mel Sheppard | Vereinigte Staaten 48 Ira Davenport |
1920 | Vereinigtes Konigreich Albert Hill | Vereinigte Staaten 48 Earl Eby | Sudafrika 1912 Bevil Rudd |
1924 | Vereinigtes Konigreich Douglas Lowe | Schweiz Paul Martin | Vereinigte Staaten 48 Schuyler Enck |
1928 | Vereinigtes Konigreich Douglas Lowe | Schweden Erik Byléhn | Deutsches Reich Hermann Engelhard |
1932 | Vereinigtes Konigreich Tommy Hampson | Kanada 1921 Alex Wilson | Kanada 1921 Phil Edwards |
1936 | Vereinigte Staaten 48 John Woodruff | Italien 1861 Mario Lanzi | Kanada 1921 Phil Edwards |
1948 | Vereinigte Staaten 48 Mal Whitfield | Jamaika Arthur Wint | Frankreich Marcel Hansenne |
1952 | Vereinigte Staaten 48 Mal Whitfield | Jamaika Arthur Wint | Deutschland BR Heinz Ulzheimer |
1956 | Vereinigte Staaten 48 Tom Courtney | Vereinigtes Konigreich Derek Johnson | Norwegen Audun Boysen |
1960 | Neuseeland Peter Snell | Belgien Roger Moens | Westindische Föderation George Kerr |
1964 | Neuseeland Peter Snell | Kanada 1957 Bill Crothers | Kenia Wilson Kiprugut |
1968 | Australien Ralph Doubell | Kenia Wilson Kiprugut | Vereinigte Staaten Tom Farrell |
1972 | Vereinigte Staaten Dave Wottle | Sowjetunion 1955 Jewgeni Arschanow | Kenia Mike Boit |
1976 | Kuba Alberto Juantorena | Belgien Ivo Van Damme | Vereinigte Staaten Rick Wohlhuter |
1980 | Vereinigtes Konigreich Steve Ovett | Vereinigtes Konigreich Sebastian Coe | Sowjetunion 1955 Nikolai Kirow |
1984 | Brasilien 1968 Joaquim Cruz | Vereinigtes Konigreich Sebastian Coe | Vereinigte Staaten Earl Jones |
1988 | Kenia Paul Ereng | Brasilien 1968 Joaquim Cruz | Marokko Saïd Aouita |
1992 | Kenia William Tanui | Kenia Nixon Kiprotich | Vereinigte Staaten Johnny Gray |
1996 | Norwegen Vebjørn Rodal | Sudafrika Hezekiel Sepeng | Kenia Fred Onyancha |
2000 | Deutschland Nils Schumann | Danemark Wilson Kipketer | Algerien Djabir Saïd-Guerni |
2004 | Russland Juri Borsakowski | Sudafrika Mbulaeni Mulaudzi | Danemark Wilson Kipketer |
2008 | Kenia Wilfred Bungei | Sudan Ismail Ahmed Ismail | Kenia Alfred Kirwa Yego |
2012 | Kenia David Lekuta Rudisha | Botswana Nijel Amos | Kenia Timothy Kitum |
2016 | Kenia David Lekuta Rudisha | Algerien Taoufik Makhloufi | Vereinigte Staaten Clayton Murphy |
Frauen |
Jahr | Goldmedaille | Silbermedaille | Bronzemedaille |
---|---|---|---|
1928 | Deutsches Reich Lina Radke | Japan Kinue Hitomi | Schweden Inga Gentzel |
1960 | Sowjetunion 1955 Ljudmila Schewzowa | Australien Brenda Jones | Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Ursula Donath |
1964 | Vereinigtes Konigreich Ann Packer | Frankreich Maryvonne Dupureur | Neuseeland Marise Chamberlain |
1968 | Vereinigte Staaten Madeline Manning | Rumänien 1965 Ileana Silai | Niederlande Maria Gommers |
1972 | Deutschland BR Hildegard Falck | Sowjetunion 1955 Niole Sabaite | Deutschland Demokratische Republik 1949 Gunhild Hoffmeister |
1976 | Sowjetunion 1955 Tatjana Kasankina | Bulgarien 1971 Nikolina Schterewa | Deutschland Demokratische Republik 1949 Elfi Zinn |
1980 | Sowjetunion 1955 Nadeschda Olisarenko | Sowjetunion 1955 Olga Minejewa | Sowjetunion 1955 Tatjana Prowidochina |
1984 | Rumänien 1965 Doina Melinte | Vereinigte Staaten Kim Gallagher | Rumänien 1965 Fița Lovin |
1988 | Deutschland Demokratische Republik 1949 Sigrun Wodars | Deutschland Demokratische Republik 1949 Christine Wachtel | Vereinigte Staaten Kim Gallagher |
1992 | Niederlande Ellen van Langen | Vereintes Team Lilia Nurutdinowa | Kuba Ana Fidelia Quirot |
1996 | Russland Swetlana Masterkowa | Kuba Ana Fidelia Quirot | Mosambik Maria de Lurdes Mutola |
2000 | Mosambik Maria de Lurdes Mutola | Osterreich Stephanie Graf | Vereinigtes Konigreich Kelly Holmes |
2004 | Vereinigtes Konigreich Kelly Holmes | Marokko Hasna Benhassi | Slowenien Jolanda Čeplak |
2008 | Kenia Pamela Jelimo | Kenia Janeth Jepkosgei | Marokko Hasna Benhassi |
2012 | Sudafrika Caster Semenya | Kenia Pamela Jelimo | Vereinigte Staaten Alysia Montaño |
2016 | Sudafrika Caster Semenya | Burundi Francine Niyonsaba | Kenia Margaret Nyairera Wambui |
Medaillengewinner der Weltmeisterschaften |
Männer |
Jahr | Goldmedaille | Silbermedaille | Bronzemedaille |
---|---|---|---|
1983 | Deutschland BR Willi Wülbeck | Niederlande Rob Druppers | Brasilien 1968 Joaquim Cruz |
1987 | Kenia Billy Konchellah | Vereinigtes Konigreich Peter Elliott | Brasilien 1968 José Luíz Barbosa |
1991 | Kenia Billy Konchellah | Brasilien 1968 José Luíz Barbosa | Vereinigte Staaten Mark Everett |
1993 | Kenia Paul Ruto | Italien Giuseppe D’Urso | Kenia Billy Konchellah |
1995 | Danemark Wilson Kipketer | Burundi Arthémon Hatungimana | Norwegen Vebjørn Rodal |
1997 | Danemark Wilson Kipketer | Kuba Norberto Tellez | Vereinigte Staaten Rich Kenah |
1999 | Danemark Wilson Kipketer | Sudafrika Hezekiel Sepeng | Algerien Djabir Saïd-Guerni |
2001 | Schweiz André Bucher | Kenia Wilfred Bungei | Polen Paweł Czapiewski |
2003 | Algerien Djabir Saïd-Guerni | Russland Juri Borsakowski | Sudafrika Mbulaeni Mulaudzi |
2005 | Bahrain Rashid Ramzi | Russland Juri Borsakowski | Kenia William Yiampoy |
2007 | Kenia Alfred Kirwa Yego | Kanada Gary Reed | Russland Juri Borsakowski |
2009 | Sudafrika Mbulaeni Mulaudzi | Kenia Alfred Kirwa Yego | Bahrain Yusuf Saad Kamel |
2011 | Kenia David Lekuta Rudisha | Sudan Abubaker Kaki | Russland Juri Borsakowski |
2013 | Athiopien Mohammed Aman | Vereinigte Staaten Nick Symmonds | Dschibuti Ayanleh Souleiman |
2015 | Kenia David Lekuta Rudisha | Polen Adam Kszczot | Bosnien und Herzegowina Amel Tuka |
2017 | Frankreich Pierre-Ambroise Bosse | Polen Adam Kszczot | Kenia Kipyegon Bett |
Frauen |
Jahr | Goldmedaille | Silbermedaille | Bronzemedaille |
---|---|---|---|
1983 | Tschechoslowakei Jarmila Kratochvílová | Sowjetunion Ljubow Gurina | Sowjetunion Jekaterina Podkopajewa |
1987 | Deutschland Demokratische Republik 1949 Sigrun Wodars | Deutschland Demokratische Republik 1949 Christine Wachtel | Sowjetunion Ljubow Gurina |
1991 | Sowjetunion Lilia Nurutdinowa | Kuba Ana Fidelia Quirot | Rumänien Ella Kovacs |
1993 | Mosambik Maria de Lurdes Mutola | Russland Ljubow Gurina | Rumänien Ella Kovacs |
1995 | Kuba Ana Fidelia Quirot | Suriname Letitia Vriesde | Vereinigtes Konigreich Kelly Holmes |
1997 | Kuba Ana Fidelia Quirot | Russland Jelena Afanassjewa | Mosambik Maria de Lurdes Mutola |
1999 | Tschechien Ludmila Formanova | Mosambik Maria de Lurdes Mutola | Russland Swetlana Masterkowa |
2001 | Mosambik Maria de Lurdes Mutola | Osterreich Stephanie Graf | Suriname Letitia Vriesde |
2003 | Mosambik Maria de Lurdes Mutola | Vereinigtes Konigreich Kelly Holmes | Russland Natalja Chruschtscheljowa |
2005 | Kuba Zulia Calatayud | Marokko Hasna Benhassi | Russland Tatjana Andrianowa |
2007 | Kenia Janeth Jepkosgei | Marokko Hasna Benhassi | Spanien Mayte Martínez |
2009 | Sudafrika Caster Semenya | Kenia Janeth Jepkosgei | Vereinigtes Konigreich Jennifer Meadows |
2011 | Russland Marija Sawinowa | Sudafrika Caster Semenya | Kenia Janeth Jepkosgei Busienei |
2013 | Kenia Eunice Jepkoech Sum | Vereinigte Staaten Brenda Martinez | Vereinigte Staaten Alysia Montaño |
2015 | Weissrussland Maryna Arsamassawa | Kanada Melissa Bishop | Kenia Eunice Jepkoech Sum |
2017 | Sudafrika Caster Semenya | Burundi Francine Niyonsaba | Vereinigte Staaten Ajeé Wilson |
Siehe auch |
- Medaillengewinner bei Olympischen Spielen
- Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften
- Medaillengewinnerinnen bei Olympischen Spielen
- Medaillengewinnerinnen bei Weltmeisterschaften
Weltrekordentwicklung |
Männer |
y: Endzeit in einem 880-Yards-Lauf (804,68 m)
Zeit (min) | Name | Datum | Ort |
---|---|---|---|
1:51,9 | Vereinigte Staaten 48 Ted Meredith | 8. Juli 1912 | Stockholm |
1:51,6 y | Deutsches Reich Otto Peltzer | 3. Juli 1926 | London |
1:50,6 | Frankreich Séra Martin | 14. Juli 1928 | Colombes |
1:49,8 | Vereinigtes Konigreich Tommy Hampson | 2. August 1932 | Los Angeles |
1:49,8 y | Vereinigte Staaten 48 Ben Eastman | 16. Juni 1934 | Princeton |
1:49,7 | Vereinigte Staaten 48 Glenn Cunningham | 20. August 1936 | Stockholm |
1:49,6 y | Vereinigte Staaten 48 Elroy Robinson | 11. Juli 1937 | New York |
1:48,4 | Vereinigtes Konigreich Sydney Wooderson | 20. August 1938 | Motspur Park |
1:46,6 | Deutsches Reich NS Rudolf Harbig | 15. Juli 1939 | Mailand |
1:45,7 | Belgien Roger Moens | 3. August 1955 | Oslo |
1:44,3 | Neuseeland Peter Snell | 3. Februar 1962 | Christchurch |
1:44,3 | Australien Ralph Doubell | 15. Oktober 1968 | Mexiko-Stadt |
1:44,3 | Vereinigte Staaten Dave Wottle | 1. Juli 1972 | Eugene |
1:44,1 y | Vereinigte Staaten Rick Wohlhuter | 8. Juni 1974 | Eugene |
1:43,7 | Italien Marcello Fiasconaro | 27. Juni 1973 | Mailand |
1:43,5 | Kuba Alberto Juantorena | 25. Juli 1976 | Montreal |
1:43,4 | Kuba Alberto Juantorena | 21. August 1977 | Sofia |
1:42,4 | Vereinigtes Konigreich Sebastian Coe | 5. Juli 1979 | Oslo |
1:41,73 | Vereinigtes Konigreich Sebastian Coe | 10. Juni 1981 | Florenz |
1:41,73 | Danemark Wilson Kipketer | 7. Juli 1997 | Stockholm |
1:41,24 | Danemark Wilson Kipketer | 13. August 1997 | Zürich |
1:41,11 | Danemark Wilson Kipketer | 24. August 1997 | Köln |
1:41,09 | Kenia David Lekuta Rudisha | 22. August 2010 | Berlin |
1:41,01 | Kenia David Lekuta Rudisha | 29. August 2010 | Rieti |
1:40,91 | Kenia David Lekuta Rudisha | 9. August 2012 | London |
Frauen |
y: Endzeit in einem 880-Yards-Lauf (804,68 m)
Zeit (min) | Name | Datum | Ort |
---|---|---|---|
2:45,0 y | Vereinigtes Konigreich Nelly Hicks | 2. August 1922 | Torquay |
2:30,4 | Frankreich Georgette Lenoir | 20. August 1922 | Paris |
2:26,2 y | Vereinigtes Konigreich Mary Lines | 30. August 1922 | London |
2:23,8 | Deutsches Reich Lina Batschauer | 7. August 1927 | Breslau |
2:20,4 | Schweden Inga Gentzel | 16. Juni 1928 | Stockholm |
2:19,6 | Deutsches Reich Lina Batschauer | 1. Juli 1928 | Brieg |
2:16,8 | Deutsches Reich Lina Radke | 2. August 1928 | Amsterdam |
2:15,9 | Schweden Anna Larsson | 28. August 1944 | Stockholm |
2:14,8 | Schweden Anna Larsson | 19. August 1945 | Helsingborg |
2:13,8 | Schweden Anna Larsson | 30. August 1945 | Stockholm |
2:13,0 | Sowjetunion 1923 Jewdokija Wassiljewa | 17. Juli 1950 | Moskau |
2:12,2 | Sowjetunion 1923 Walentina Pomogajewa | 26. Juli 1951 | Moskau |
2:12,0 | Sowjetunion 1923 Nina Pletnjowa | 26. August 1951 | Minsk |
2:08,5 | Sowjetunion 1923 Nina Pletnjowa | 15. Juni 1952 | Kiew |
2:07,3 | Sowjetunion 1923 Nina Pletnjowa | 27. August 1953 | Moskau |
2:06,6 | Sowjetunion 1923 Nina Otkalenko | 16. September 1954 | Kiew |
2:05,0 | Sowjetunion 1923 Nina Otkalenko | 24. September 1955 | Zagreb |
2:04,3 | Sowjetunion 1955 Ljudmila Schewzowa | 7. September 1960 | Rom |
2:04,3 | Sowjetunion 1955 Ljudmila Schewzowa | 3. Juli 1960 | Moskau |
2:01,2 | Australien Dixie Willis | 3. März 1962 | Perth |
2:01,1 | Vereinigtes Konigreich Ann Packer | 20. Oktober 1964 | Tokio |
2:01,0 | Australien Judy Pollock | 28. Juli 1967 | Helsinki |
2:00,5 | Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Vera Nikolić | 20. Juli 1968 | London |
1:58,5 | Deutschland BR Hildegard Falck | 11. Juli 1971 | Stuttgart |
1:57,5 | Bulgarien 1971 Swetla Slatewa | 24. August 1973 | Athen |
1:56,0 | Sowjetunion 1955 Walentina Gerassimowa | 12. Juni 1976 | Kiew |
1:54,94 | Sowjetunion 1955 Tatjana Kasankina | 26. Juli 1976 | Montreal |
1:54,85 | Sowjetunion 1955 Nadeschda Olisarenko | 12. Juni 1980 | Moskau |
1:53,43 | Sowjetunion 1955 Nadeschda Olisarenko | 27. Juli 1980 | Moskau |
1:53,28 | Tschechoslowakei Jarmila Kratochvílová | 26. Juli 1983 | München |
Weitere Rekorde |
(Stand: 2012)
Klasse | Zeit (min) | Name | Datum | Ort |
---|---|---|---|---|
Olympischer Rekord | 1:40,91 | Kenia David Lekuta Rudisha | 09.08.2012 | London |
Junioren-Weltrekord (M) | 1:42,69 | Sudan Abubaker Kaki | 06.06.2008 | Oslo |
Junioren-Weltrekord (F) | 1:54,01 | Kenia Pamela Jelimo | 29.08.2008 | Zürich |
Jugend-Weltrekord (M) | 1:44,34 | Bahrain Belal Mansoor Ali | 17.06.2005 | Coneglio |
Jugend-Weltrekord (F) | 1:57,18 | China Volksrepublik Wang Yuan | 08.09.1993 | Peking |
Österreichischer Landesrekord (M) | 1:46,21 | Osterreich Michael Wildner | 19.07.1992 | Ingolstadt |
Österreichischer Landesrekord (F) | 1:56,64 | Osterreich Stephanie Graf | 25.09.2000 | Sydney |
Schweizer Landesrekord (M) | 1:42,55 | Schweiz André Bucher | 17.08.2001 | Zürich |
Schweizer Landesrekord (F) | 1:57,95 | Schweiz Selina Büchel | 04.07.2015 | Paris |
Weltbestenliste |
Männer |
Alle Läufer mit einer Zeit von 1:43,17 Minuten oder schneller.
Letzte Veränderung: 22. Juli 2018
- 1:40,91 min Kenia David Lekuta Rudisha, London, 9. August 2012
- 1:41,11 min Danemark Wilson Kipketer, Köln, 24. August 1997
- 1:41,73 min Vereinigtes Konigreich Sebastian Coe, Florenz, 10. Juni 1981
- 1:41,73 min Botswana Nijel Amos, London, 9. August 2012
- 1:41,77 min Brasilien 1968 Joaquim Cruz, Köln, 26. August 1984
- 1:42,05 min Kenia Emmanuel Kipkurui Korir, London, 22. Juli 2018
- 1:42,23 min Sudan Abubaker Kaki, Oslo, 4. Juni 2010
- 1:42,28 min Kenia Sammy Koskei, Köln, 26. August 1984
- 1:42,34 min Kenia Wilfred Bungei, Rieti, 8. September 2002
- 1:42,37 min Athiopien Mohammed Aman, Brüssel, 6. September 2013
- 1:42,47 min Russland Juri Borsakowski, Brüssel, 24. August 2001
- 1:42,51 min Bosnien und Herzegowina Amel Tuka, Monaco, 17. Juli 2015
- 1:42,53 min Kenia Timothy Kitum, London, 9. August 2012
- 1:42,53 min Frankreich Pierre-Ambroise Bosse, Monaco, 18. Juli 2014
- 1:42,55 min Schweiz André Bucher, Zürich, 17. August 2001
- 1:42,58 min Norwegen Vebjørn Rodal, Atlanta, 31. Juli 1996
- 1:42,60 min Vereinigte Staaten Johnny Gray, Koblenz, 28. August 1985
- 1:42,61 min Algerien Taoufik Makhloufi, Rio de Janeiro, 15. August 2016
- 1:42,62 min Kenia Patrick Ndururi, Zürich, 13. August 1997
- 1:42,67 min Kenia Alfred Kirwa Yego, Rieti, 6. September 2009
- 1:42,69 min Sudafrika Hezekiél Sepeng, Brüssel, 3. September 1999
- 1:42,69 min Kenia Japheth Kimutai, Brüssel, 3. September 1999
- 1:42,79 min Kenia Frederick Onyancha, Atlanta, 31. Juli 1996
- 1:42,79 min Bahrain Yusuf Saad Kamel, Monaco, 29. Juli 2008
- 1:42,81 min Burundi Jean-Patrick Nduwimana, Zürich, 17. August 2001
- 1:42,82 min Vereinigte Staaten Duane Solomon, London, 9. August 2012
- 1:42,84 min Kenia Ferguson Cheruiyot, Monaco, 18. Juli 2014
- 1:42,85 min Kuba Norberto Téllez, Atlanta, 31. Juli 1996
- 1:42,86 min Sudafrika Mbulaeni Mulaudzi, Rieti, 6. September 2009
- 1:42,87 min Kenia Alfred Kipketer, Paris, 27. August 2016
- 1:42,88 min Vereinigtes Konigreich Steve Cram, Zürich, 21. August 1985
- 1:42,91 min Kenia William Yiampoy, Rieti, 8. September 2002
- 1:42,93 min Vereinigte Staaten Clayton Murphy, Rio de Janeiro, 15. August 2016
- 1:42,95 min Kenia Boaz Kiplagat Lalang, Rieti, 29. August 2010
- 1:42,95 min Vereinigte Staaten Nick Symmonds, London, 9. August 2012
- 1:42,97 min Vereinigtes Konigreich Peter Elliott, Sevilla, 30. Mai 1990
- 1:42,97 min Dschibuti Ayanleh Souleiman, Monaco, 17. Juli 2015
- 1:42,98 min Kenia Patrick Konchellah, Köln, 24. August 1997
- 1:43,03 min Kenia Kennedy Kimwetich, Stuttgart, 19. Juli 1998
- 1:43,05 min Kenia Jonathan Kiprotich Kitilit, Paris, 27. August 2016
- 1:43,06 min Kenia Billy Konchellah, Rom, 1. September 1987
- 1:43,07 min Kuba Yeiman López, Jerez de la Frontera, 24. Juni 2008
- 1:43,08 min Brasilien 1968 José Luíz Barbosa, Rieti, 6. September 1991
- 1:43,09 min Algerien Djabir Saïd-Guerni, Brüssel, 3. September 1999
- 1:43,12 min Kenia Wycliffe Kinyamal, London, 22. Juli 2018
- 1:43,13 min Kenia Abraham Kipchirchir Rotich, Monaco, 20. Juli 2012
- 1:43,15 min Frankreich Mehdi Baala, Rieti, 8. September 2002
- 1:43,15 min Kenia Asbel Kiprop, Monaco, 22. Juli 2011
- 1:43,16 min Kenia Paul Ereng, Zürich, 16. August 1989
- 1:43,17 min Kenia Benson Koech, Rieti, 28. August 1994
- Deutscher Rekord: Willi Wülbeck - 1:43,65 min am 9. August 1983 in Helsinki
- Österreichischer Rekord: Michael Wildner - 1:46,21 min am 19. Juli 1992 in Ingolstadt
- Schweizer Rekord: André Bucher - 1:42,55 min am 17. August 2001 in Zürich
Frauen |
Alle Läuferinnen mit einer Zeit von 1:56,60 Minuten oder besser. h = handgestoppte Zeit
Letzte Veränderung: 20. Juli 2018
- 1:53,28 min Tschechoslowakei Jarmila Kratochvílová, München, 26. Juli 1983
- 1:53,43 min Sowjetunion 1955 Nadeschda Olisarenko, Moskau, 27. Juli 1980
- 1:54,01 min Kenia Pamela Jelimo, Zürich, 29. August 2008
- 1:54,25 min Sudafrika Caster Semenya, Paris, 30. Juni 2018
- 1:54,44 min Kuba Ana Fidelia Quirot, Barcelona, 9. September 1989
- 1:54,81 min Sowjetunion 1955 Olga Minejewa, Moskau, 27. Juli 1980
- 1:54,94 min Sowjetunion 1955 Tatjana Kasankina, Montreal, 26. Juli 1976
- 1:55,05 min Rumänien 1965 Doina Melinte, Bukarest, 1. August 1982
- 1:55,19 min Mosambik Maria de Lurdes Mutola, Zürich, 17. August 1994
- 1:55,19 min Slowenien Jolanda Čeplak, Heusden-Zolder, 20. Juli 2002
- 1:55,26 min Deutschland Demokratische Republik 1949 Sigrun Wodars, Rom, 31. August 1987
- 1:55,32 min Deutschland Demokratische Republik 1949 Christine Wachtel, Rom, 31. August 1987
- 1:55,42 min Bulgarien 1971 Nikolina Schterewa, Montreal, 26. Juli 1976
- 1:55,46 min Sowjetunion 1955 Tatjana Prowidochina, Moskau, 27. Juli 1980
- 1:55,47 min Burundi Francine Niyonsaba, Monaco, 21. Juli 2017
- 1:55,54 min Niederlande Ellen van Langen, Barcelona, 3. August 1992
- 1:55,54 min China Volksrepublik Liu Dong, Peking, 9. September 1993
- 1:55,56 min Sowjetunion Ljubow Gurina, Rom, 31. August 1987
- 1:55,60 min Deutschland Demokratische Republik 1949 Elfi Zinn, Montreal, 26. Juli 1976
- 1:55,61 min Vereinigte Staaten Ajee Wilson, Monaco, 21. Juli 2017
- 1:55,68 min Rumänien 1965 Ella Kovacs, Bukarest, 2. Juni 1985
- 1:55,69 min Sowjetunion Irina Podjalowskaja, Kiew, 22. Juni 1984
- 1:55,74 min Deutschland Demokratische Republik 1949 Anita Weiß, Montreal, 26. Juli 1976
- 1:55,87 min Russland Swetlana Masterkowa, Moskau, 18. Juni 1999
- 1:55,96 min Sowjetunion Ljudmila Weselkowa, Athen, 8. September 1982
- 1:55,96 min Sowjetunion Jekaterina Podkopajewa, Leningrad, 27. Juli 1983
- 1:55,99 min Vereintes Team Lilija Nurutdinowa, Barcelona, 3. August 1992
- 1:56,00 min Sowjetunion 1955 Walentina Gerasimowa, Kiew, 12. Juni 1976
- 1:56,00 min Sowjetunion Inna Jewsejewa, Kiew, 25. Juni 1988
- 1:56,00 min Russland Tatjana Andrianowa, Kasan, 18. Juli 2008
- 1:56,04 min Kenia Janeth Jepkosgei, Osaka, 28. August 2007
- 1:56,09 min Kuba Zulia Calatayud, Monaco, 19. Juli 2002
- 1:56,10 min Sowjetunion Rawilja Agletdinowa, Podolsk, 21. August 1982
- 1:56,15 min Jamaika Natoya Goule, Monaco, 20. Juli 2018
- 1:56,20 min Bulgarien 1971 Totka Petrowa, Paris, 6. Juli 1979
- 1:56,20 min Sowjetunion Tatjana Mischkel, Podolsk, 21. August 1982
- 1:56,21 min Deutschland Demokratische Republik 1949 Martina Kämpfert, Moskau, 27. Juli 1980
- 1:56,21 min Sowjetunion Samira Saizewa, Leningrad, 27. Juli 1983
- 1:56,21 min Vereinigtes Konigreich Kelly Holmes, Monaco, 9. September 1995
- 1:56,24 min China Volksrepublik Qu Yunxia, Peking, 9. September 1993
- 1:56,40 min Vereinigte Staaten Jearl Miles Clark, Zürich, 11. August 1999
- 1:56,42 min Rumänien 1965 Paula Ivan, Ankara, 16. Juli 1988
- 1:56,43 min Marokko Hasna Benhassi, Athen, 23. August 2004
- 1:56,44 min Sowjetunion 1955 Swetlana Styrkina, Montreal, 26. Juli 1976
- 1:56,51 min Kroatien Slobodanka Čolović, Belgrad, 17. Juni 1987
- 1:56,53 min Frankreich Patricia Djaté-Taillard, Monaco, 9. September 1995
- 1:56,56 min Tschechien Ludmila Formanová, Zürich, 11. August 1999
- 1:56,57 min Sowjetunion 1955 Soja Rigel, Prag, 31. August 1978
- 1:56,59 min Russland Natalja Chruschtscheljowa, Tula, 31. Juli 2004
- 1:56,60 min Russland Natalja Zyganowa, Tula, 25. Juli 2000
- Deutscher Rekord: Sigrun Wodars - 1:55,26 min am 31. August 1987 in Rom
- Österreichischer Rekord: Stephanie Graf - 1:56,64 min am 25. September 2000 in Sydney
- Schweizer Rekord: Selina Büchel - 1:57,95 min am 4. Juli 2015 in Paris
Trainingsmethoden |
Es gibt drei Trainingsmethoden, die man als Haupttrainingsmethoden bezeichnen kann: Intensives Intervall-Training, Dauerleistungstraining, Multi-Stufen-Training. Des Weiteren gibt es eine Reihe von Abwandlungen dieser Methoden.
Intensives Intervalltraining (nach Woldemar Gerschler) |
Das von dem Dresdner Woldemar Gerschler erstmals bei Rudolf Harbig angewandte Training zielt auf besonders häufige und auch schnelle Wiederholungen kurzer Strecken (bis max. 600 Meter) mit geringen Pausen ab. Dadurch wird die Schnelligkeitsausdauer dermaßen verbessert, dass über 800 Meter die Laktat-Belastung am Ende eines Rennens nicht mehr so extrem ist.
Harbig lief durch diese Methode z. B. 1939 den Weltrekord über 800 Meter von 1:46,6 min und wurde 1938 auch Europameister.
Dauerleistungstraining (nach Arthur Lydiard) |
Ende der 1950er Jahre gelangte der Neuseeländer Arthur Lydiard zu der Erkenntnis, dass man durch hohe Dauerlauf-Umfänge (bis zu 160 Kilometer pro Woche) die individuelle anaerobe Schwelle (die Schwelle zwischen jeweils überwiegend durch Glykolyse bewirkte Energiebereitstellung) weiter nach oben verschieben kann.
Durch diese Trainingsmethode gewann z. B. Peter Snell dreimal olympisches Gold über 800 und 1500 Meter. Snell verbesserte auch den Weltrekord über 800 Meter.
Multi-Stufen-Training (nach Peter Coe) |
Das Multi-Stufen-Training wurde Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts durch den Briten Peter Coe, Vater des legendären Sebastian Coe, entwickelt. Diese Trainingsmethode zielt auf ein komplexes Training ab. Es werden also das ganze Jahr über Dauerläufe, Schnelligkeitstraining, Krafttraining und koordinatives Training absolviert. Je nach Saisonzeitpunkt werden aber die Schwerpunkte des Trainings verändert. So werden im Winter auf der Nordhalbkugel eher lange Läufe bevorzugt, um eine Grundlage für das im Frühjahr beginnende Tempotraining zu erarbeiten. Im Sommer oder vor Saisonhöhepunkten kann dann mit vielen kurzen Tempoläufen der letzte Schliff für den Wettkampfsportler gegeben werden. Grundlegende Aspekte des Multi-Stufen-Training waren bereits im Multi-Tempo-Training Frank Horwills vom British Milers Club, dem auch Sebastian Coe angehörte, enthalten.
Mit dieser Trainingsmethode gewann z. B. Sebastian Coe zweimal olympisches Gold über 1500 und zweimal olympisches Silber über 800 Meter. Des Weiteren stellte Coe zahlreiche Weltrekorde von 800 Meter bis zur Meile auf. Auch Saïd Aouita und die Trainingsgruppe um Hicham El Guerrouj wendeten leicht abgeänderte Versionen des Multi-Stufen-Trainings an.
Siehe auch |
- Liste der olympischen Mannschaftskürzel
- Liste der Nationalrekorde im 800-Meter-Lauf der Frauen
Literatur |
Arnd Krüger: Die Einordnung der Leistung Roger Bannisters in die Geschichte des Trainings für Mittel- und Langstrecke, in: J. BUSCHMANN & S. WASSONG (Hrsg.): Langlauf durch die olympische Geschichte. Festschrift für Karl Lennartz. Köln: Carl und Liselott Diem – Archiv 2005, 349 – 372. ISDN: 3883380156
Arnd Krüger: Viele Wege führen nach Olympia. Die Veränderungen in den Trainingssystemen für Mittel- und Langstreckenläufer (1850–1997), in: N. Gissel (Hrsg.): Sportliche Leistung im Wandel. Hamburg 1998: Czwalina, S. 41–56.- Progression of World best performances and official IAAF World Records, 2003 Edition, Monaco, 2003, S. 50 ff. u. S. 259 ff. (englisch)
Weblinks |
Ewige Weltbestenliste der IAAF, 800 m Männer (englisch)
Ewige Weltbestenliste der IAAF, 800 m Frauen (englisch)
Leichtathletik-Jahres-Weltbestenliste bis Platz 20 (Memento vom 18. Juli 2009 im Internet Archive) (englisch)
Statistische Website über den 800-m-Lauf (englisch)
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