Kerker










Verlies (Hexenkeller) in der Wewelsburg





Alte Burg Penzlin – Verlies (Hexenkeller)


Kerker (von lat. carcer, Gefängnis) ist die alte Bezeichnung für Strafanstalt.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


  • 2 Synonyma


    • 2.1 Kerker


    • 2.2 Betzekämmerchen


    • 2.3 Karzer


    • 2.4 Verlies




  • 3 Literatur


  • 4 Weblinks


  • 5 Einzelnachweise





Geschichte |


Bis zum Zweiten Weltkrieg war in Deutschland Kerkerhaft verschärfter Freiheitsentzug im Unterschied zu Gefängnis und Zuchthaus. Kerkerhaft wurde insbesondere für militärische Vergehen verhängt. In Österreich wurde die Kerkerstrafe mit dem Strafrechtsanpassungsgesetz von 1974 abgeschafft und durch die allgemeine Haftform Strafhaft ersetzt.



Synonyma |



Kerker |


Wenn die Rede vom Mittelalter ist, besteht kein Unterschied zwischen den Begriffen Kerker und Gefängnis. Später wurde Kerker dann für die strengere Form der Strafe benutzt.



Betzekämmerchen |



Betzekämmerchen waren von Außen einsehbare Räume in öffentlich zugänglichen Gebäuden, die in erster Linie der Zurschaustellung des Delinquenten und nicht der Inhaftierung dienten. Dem Spott der Passanten ausgesetzt verbüßte der Delinquent eine nicht entehrende Strafe für die Begehung leichterer Delikte.



Karzer |



Der Begriff Karzer ist ebenfalls eine Ableitung von lat. carcer, bezeichnet aber den (leichten) Arrest, der bis Anfang des 20. Jahrhunderts an Universitäten für Studenten verhängt werden konnte.



Verlies |




Verlies im Alten Rathaus Regensburg


Ein Verlies war im Mittelalter ein burg- oder stadteigener Kerker, meist in (fensterlosen) Kellerräumen oder im untersten Teil einer Festung (Kasematten), eines Turmes (Bergfrieds). Oft war es nur durch die Decke über eine einzige Öffnung, ein so genanntes Angstloch erreichbar. Das niederdeutsche Wort Verlies ist mit „verlieren“[1] verwandt und gelangte im 18. Jahrhundert in die Schriftsprache. Eine frühere Bedeutung ist Verlust (niederl. verlies) und später „sich verlieren“, für andere unsichtbar werden.



Literatur |




  • Daniel Burger: In den Turm geworfen. Gefängnisse und Folterkammern auf Burgen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. In: Burgenbau im späten Mittelalter II. Hrsg. von der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern in Verbindung mit dem Germanischen Nationalmuseum (= Forschungen zu Burgen und Schlössern, Bd. 12), Berlin und München (Deutscher Kunstverlag) 2009, S. 221–236. ISBN 978-3-422-06895-7.

  • Joachim Zeune: Verliese, Gefängnisse und Folterkammern. In: Burgen in Mitteleuropa. Ein Handbuch, Bd. 1: Bauformen und Entwicklung, hrsg. von der Deutschen Burgenvereinigung, Darmstadt 1999, S. 314–315.



Weblinks |



 Commons: Kerker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wiktionary: Kerker – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


 Wiktionary: Verlies – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


 Wiktionary: Gefängnis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


 Wikiquote: Kerker – Zitate


  • BGBl. Nr. 422/1974 der Republik Österreich (Strafanpassungsgesetz) (erfordert Cookies)


Einzelnachweise |




  1. Duden – Herkunftswörterbuch, Mannheim: Dudenverlag 2001 3. Aufl. Band 7 S. 892f.









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