Karl Wilhelm von Fritsch






Karl Wilhelm Freiherr von Fritsch


Karl Wilhelm Freiherr von Fritsch (* 16. Juli 1769 in Weimar; † 16. Oktober 1850 ebenda) war ein deutscher Regierungsrat und langjähriger Staatsminister des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Leben und Werk


  • 2 Freimaurer


  • 3 Korrespondenz


  • 4 Literatur


  • 5 Quelle


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Leben und Werk |


Fritsch war ein Sohn des Politikers Jakob Friedrich von Fritsch. Er studierte an der Universität in Jena und wechselte später nach Leipzig. Nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums bekam er 1789 eine Anstellung als Regierungsassessor in seiner Heimatstadt.


Im Jahr 1791 wurde er Mitglied, 1805 Leiter der Generalpolizeidirektion in Weimar und rückte als diese 1807 zum Landespolizeikollegium erhoben wurde zu dessen Präsidenten auf. Der 1793 zum Regierungsrat ernannte Politiker wurde 1811 Mitglied des Geheimen Consiliums und für über 30 Jahre (1815–1848) Wirklicher Geheimer Rat und Staatsminister. In Anerkennung seiner Verdienste wurde ihm am 30. Januar 1816 das Großkreuz des Hausordens vom Weißen Falken des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach verliehen.[1] Beim Karlsbader Kongress des Jahres 1819 vertrat er Weimar und bei der Ministerkonferenz in Wien 1833/1834 ganz Sachsen.


1843 zwang ihn sein Augenleiden, alle seine Ämter niederzulegen und sich ins Privatleben zurückzuziehen. Drei Monate nach seinem 81. Geburtstag starb Fritsch am 16. Oktober 1850 in seiner Heimatstadt und fand dort auch seine letzte Ruhestätte. Verheiratet war er seit dem 17. Mai 1803 mit der aus fränkischem Uradel stammenden Henriette Freiin Wolfskeel von Reichenberg. Der gemeinsame Sohn war Carl von Fritsch.


Bereits zu Lebzeiten hatte ihm sein Vater das Rittergut Großgestewitz überlassen, das dieser 1804 von seiner kinderlosen Schwester geerbt hatte.



Freimaurer |


Karl Wilhelm von Fritsch ist im Jahr 1807 in Rudolstadt in die Freimaurerei aufgenommen worden. Bei der Wiedererweckung der Loge Anna Amalia zu den drei Rosen in Weimar 1808 war er dabei, 1818 wurde deren Meister vom Stuhl; er blieb es 1851. Er hielt in der Loge den Nachruf auf den Freimaurerbruder Johann Wolfgang von Goethe, welcher ebenfalls Mitglied dieser Loge war.[2]


Im Jahre 1833 bekannte sich von Fritsch bei einer Kabinettskonferenz in Wien offen zur Freimaurerei. Fritsch widerlegte in Korrespondenzen, Reden und Schriften erfolgreich alle Verdächtigungen gegenüber der Freimaurerei, welche von Klemens Wenzel Lothar von Metternich öffentlich geäußert wurden. Damit erreichte Fritsch eine Abkehr von der drohenden Sperrung der Logen in Österreich.[Lennhoff 1]



Korrespondenz |


Zwei Briefbände des Guts- und Familienarchivs auf Schloss Seerhausen mit 256 historisch wertvollen Briefen an Karl Wilhelm von Fritsch und seinen Vater Jakob Friedrich von Fritsch, darunter 25 von Johann Wolfgang von Goethe, konnte die Familie bei der Enteignung 1945 sicherstellen. Die Erbengemeinschaft übergab sie 2001 dem Sächsischen Staatsarchiv.[3]



Literatur |


  • Wolfgang Huschke: Fritsch, Carl Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 623 f. (Digitalisat).


Quelle |



  • British Envoys to Germany, Vol. II, p. 109


Weblinks |


  • Webseite der Familie von Fritsch: Carl-Wilhelm Frhr. v. Fritsch


Einzelnachweise |




  1. http://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/viewer/jportal_derivate_00226358/Weimarisches-Wochenblatt_1816_0045.tif


  2. Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurerlexikon, Überarbeitete und erweiterte Neuauflage der Ausgabe von 1932, München 2003, 951 S., ISBN 3-7766-2161-3


  3. Tobias Ossyra: Sächsisches Staatsarchiv erhält historisch wertvolle Briefe – darunter 25 Goethe-Originale., Leipziger Volkszeitung vom 14. Dezember 2011, abgerufen am 15. Dezember 2011


Internationales Freimaurer-Lexikon



  1. Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurer Lexikon. 1980. Nachdruck von 1932, Amalthena- Verlag, ISBN 978-3-7766-2478-6 , Lemma Fritsch, Wilhelm, S. 543




































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