Richard Abegg






Richard Abegg




Nachruf


Richard Wilhelm Heinrich Abegg (* 9. Januar 1869 in Danzig; † 3. April 1910 in Tessin (Pommern), heute Cieszyn bei Koszalin) war ein deutscher Chemiker und Pionier der Valenztheorie. Er fand heraus, dass die höchste positive und höchste negative Elektrovalenz eines Elements zusammen die Zahl 8 ergeben. Diese Regel wird auch Abegg’sche Regel genannt.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Leben


  • 2 Akademische Leistungen


  • 3 Luftschifffahrt


  • 4 Schriften


  • 5 Literatur


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Leben |


Richard Abegg war der Sohn des Geheimen Admiralitätsrats Wilhelm Abegg (1834–1913) und dessen Ehefrau Margarethe Friedenthal. Seine Brüder waren der preußische Politiker Wilhelm Abegg und der Verwaltungsjurist Waldemar Abegg. Richard Abegg starb bei einem Unfall mit einem Heißluftballon.



Akademische Leistungen |


Nach dem Schulbesuch des Wilhelmgymnasiums in Berlin und dem Abitur im Jahr 1886 immatrikulierte sich Abegg an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel für das Fach Physikalische Chemie. Später wechselte er nach Tübingen, wo er Mitglied der Akademischen Verbindung Igel Tübingen wurde,[1] und dann nach Berlin. Dort promovierte er am 19. Juli 1891 bei Professor August Wilhelm von Hofmann mit der Arbeit Über das Chrysen und seine Derivate zum Dr. phil.[2] Er arbeitete danach als Assistent der Professoren Wilhelm Ostwald (Leipzig), Svante Arrhenius (Stockholm) und Walther Nernst (Göttingen).


1899 wurde Abegg Privatdozent und Leiter des Chemischen Instituts in Breslau. Ein Jahr später habilitierte er sich und wurde außerordentlicher Professor an der Universität. Clara Immerwahr studierte und promovierte bei ihm. Im Jahr 1900 wurde er zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewählt.[3] 1909 wurde er ordentlicher Professor an der TH Breslau. Zusammen mit seinem Kollegen Guido Bodländer veröffentlichte er in diesen Jahren Die Elektroaffinität, ein neues Prinzip der anorganischen Chemie.


Ab 1901 war Abegg auch als Mitherausgeber der Zeitschrift für Elektrochemie tätig, der Mitgliederzeitung der Deutschen Elektrochemischen Gesellschaft.


Abegg führte den Begriff der Elektroaffinität in die Chemie ein und legte die Grundlage für das Handbuch der Anorganischen Chemie (1905–1939). 1904 stellte Abegg die Valenzregel auf, nach der die höchste positive und höchste negative Elektrovalenz eines Elements zusammen die Zahl 8 ergeben. Sie wird auch Abegg’sche Regel genannt.


1907 wurde Abegg „zum etatsmäßigen Professor und Direktor des physikalisch-chemischen Institutes der Technischen Hochschule in Breslau designiert“[4].



Luftschifffahrt |


Abegg beschäftigte sich auch mit Photographie und Luftschifffahrt. Er war Begründer und 1. Vorsitzender des Schlesischen Vereins für Luftfahrt in Breslau. Außerdem übte er die Funktion eines Beisitzers im Präsidium des Deutschen Luftschiffer Verbandes aus. Abegg starb bei einem Unfall mit dem Ballon: Beim Landen nach einer Ausfahrt mit dem Ballon Schlesien wurden die Mitfahrer, darunter auch seine Frau Lina (ebenfalls Ballonführerin), aus dem Korb geschleudert, der Ballon mit Abegg riss sich los und stürzte dann aus großer Höhe ab. Abegg erlag noch am selben Tag seinen schweren Sturzverletzungen (Schädelbruch).



Schriften |




  • Über das Chrysen und seine Derivate. Schade, Berlin 1891


  • Anleitung zur Berechnung volumetrischer Analysen. Grass, Barth & Co, Breslau 1900


  • Die Theorie der elektrolytischen Dissociation. Enke, Stuttgart 1903



Literatur |




  • G. H. Emmerich: Abegg, Richard. In: Lexikon für Photographie und Reproduktionstechnik. 1910, S. 1. 


  • Svante Arrhenius: Richard Abegg. In: Zeitschrift für Elektrochemie. Band 16, Nr. 14, 15. Juli 1910, S. 554–557, doi:10.1002/bbpc.19100161407 (onlinelibrary.wiley.com – Nachruf mit Photo). 


  • Theodor Des Coudres: Richard Abegg. In: Physikalische Zeitschrift. 11, 1910, S. 425–429 (Nachruf).


  • Walther Nernst: Richard Abegg. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 46, Nr. 1, S. 619–628, doi:10.1002/cber.19130460182 (Nachruf mit Photo und Bibliographie). 

  • Herbert Rister: Abegg, Richard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 7 (Digitalisat).



Weblinks |



  • Literatur von und über Richard Abegg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


Einzelnachweise |




  1. Theodor Des Coudres: Richard Abegg. In: Physikalische Zeitschrift. 11, 1910, S. 425–429 (hier S. 429).


  2. Lebensdaten, Publikationen und Akademischer Stammbaum von Richard Abegg bei academictree.org, abgerufen am 1. Januar 2018.


  3. Mitgliederverzeichnis Leopoldina, Richard Abegg (mit Bild)


  4. G. H. Emmerich: Richard Abegg. In: Lexikon für Photographie und Reproduktionstechnik. 1910, S. 1. 




































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