Kettenhöfstetten



























Kettenhöfstetten

Markt Flachslanden

49.39083333333310.540555555556440Koordinaten: 49° 23′ 27″ N, 10° 32′ 26″ O

Höhe:
440 m ü. NHN

Einwohner:
96 (1. Jan. 2017)[1]

Eingemeindung:
1. Januar 1972

Postleitzahl:
91604

Vorwahl:
09829



Sonnensee


Kettenhöfstetten (umgangssprachlich: Kednhechstétn bzw. Kednhefschdédn [2]) ist ein Ortsteil des Marktes Flachslanden im Landkreis Ansbach in Mittelfranken.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geografie


  • 2 Geschichte


    • 2.1 Einwohnerentwicklung




  • 3 Religion


  • 4 Verkehr


  • 5 Literatur


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Geografie |


Durch das Dorf fließt der Große Weihergraben, der im Unterlauf Borsbach genannt wird und ein linker Zufluss der Fränkischen Rezat ist. Östlich vom Ort liegt der Sonnensee, der auch als Badesee genutzt werden kann und bei dem sich ein Campingplatz befindet. Im Süden liegt das Waldgebiet Zimmerlach, in dem es zahlreiche Weiher gibt (Pfaffenweiher, Hasenweiher, Fladenweiher, Storchenweiher, Krummer Weiher). Ca. 0,5 km östlich liegt das Waldgebiet Haag.[3]



Geschichte |


Der Ort wurde 1242 als „Cottenhouestetin“ erstmals namentlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist wahrscheinlich der Personenname Cotto. Volksetymologisch jedoch wurde der Ortsname mit Ketten in Verbindung gebracht, die auf Anordnung des Markgrafen von Ansbach im Dreißigjährigen Krieg um das Dorf gespannt worden sein und es so vor der Zerstörung bewahrt haben soll. Tatsächlich aber wurde auch Kettenhöfstetten im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Dennoch bewirkte diese Erklärung die Veränderung des Ortsnamens zu „Kettenhöffstetten“ (1732 erstmals bezeugt).[2]


Urkundlich bezeugt ist, dass dem Kloster Heilsbronn am 7. Juni 1242 von den Grafen von Hohenlohe einige Güter geschenkt wurden. 1509 erwarb das Kloster durch Kauf die meisten Höfe und Güter. Während des Dreißigjährigen Kriegs verödeten 16 Anwesen.[4]


Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Kettenhöfstetten 20 Haushalte. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach im begrenzten Umfang aus. Es hatte ggf. an das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Neuhof inne. Alle Anwesen hatten das Kastenamt Neuhof als Grundherrn. Neben den Haushalten gab es noch kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Brechhaus).[5]


1801 gab es in dem Ort 18 Unterthanen, die dem Kastenamt Neuhof zugehörig waren.[6]


Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Kettenhöfstetten dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Flachslanden zugeordnet. Es gehörte auch der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Flachslanden an.[7] Am 13. September 1827 wurde die Bildung der Ruralgemeinde Kettenhöfstetten genehmigt, zu der Borsbach, Rangenmühle und Ruppersdorf gehörten. Die Gemeinde unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Ansbach und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ansbach (1920 in Finanzamt Ansbach umbenannt). 1836 wurde Birkenfels von Brünst nach Kettenhöfstetten umgemeindet.[8] Von 1862 an wurde Kettenhöfstetten vom Bezirksamt Ansbach (1938 in Landkreis Ansbach umbenannt) verwaltet. Die Gerichtsbarkeit blieb bis 1870 beim Landgericht Ansbach, 1870–1879 Stadt- und Landgericht Ansbach, seit 1880 Amtsgericht Ansbach.[9] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,048 km².[10] Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Kettenhöfstetten wieder in den Markt Flachslanden eingegliedert.[11]



Einwohnerentwicklung |


Gemeinde Kettenhöfstetten











































































































Jahr
1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner
370 384 368 377 374 392 371 386 361 337 314 305 331 350 354 330 334 309 457 459 442 331 292
Häuser[12]
64 79 80 73 63 65 66
Quelle
[13] [14] [14] [15] [14] [16] [14] [14] [17] [14] [14] [18] [14] [14] [14] [19] [14] [14] [14] [20] [14] [10] [21]

Ort Kettenhöfstetten



































































Jahr

001818

001840

001861

001871

001885

001900

001925

001950

001961

001970

001987

002011

002017
Einwohner
96 127 123 126 106 101 99 134 105 98 101 94 96
Häuser[12]
22 23 25 24 18 20 19 22
Quelle
[22] [13] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [10] [21] [23] [1]


Religion |


Seit der Reformation ist der Ort protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Laurentius (Flachslanden) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Dionysius (Virnsberg).



Verkehr |


Die Kreisstraße AN 17 führt nach Flachslanden bzw. über Ruppersdorf nach Rügland. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Borsbach zur AN 21 bzw. die Staatsstraße 2255 kreuzend nach Gödersklingen.



Literatur |




  • Johann Kaspar Bundschuh: Kettenhöfstetten. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 84 (Digitalisat). 


  • Johann Kaspar Bundschuh: Gattenhöchstetten. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 746 (Digitalisat). 

  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 113–114. 

  • Freiwillige Feuerwehr Kettenhöfstetten (Hrsg.): 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Kettenhöfstetten. Ansbach 1998. 

  • Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Michael Laßleben, Kallmünz 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 875, 998. 

  • Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 331–332 (Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879). 

  • Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964, DNB 450093387, S. 161. 



Weblinks |



 Wikisource: Kettenhöfstetten, in: Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn, Band 2 – Quellen und Volltexte



  • Kettenhöfstetten auf der Website flachslanden.de


  • Kettenhöfstetten in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek


  • Kettenhöfstetten in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg


  • Kettenhöfstetten im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie



Einzelnachweise |




  1. ab www.flachslanden.de


  2. ab E. Fechter, S. 113.


  3. Kettenhöfstetten im BayernAtlas


  4. G. Muck, Bd. 2, S. 331f.


  5. M. Jehle, Bd. 2, S. 875.


  6. J. K. Bundschuh, Bd. 3, Sp. 84.


  7. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle, Bd. 2, S. 961.


  8. M. Jehle, Bd. 2, S. 948.


  9. M. Jehle, Bd. 2, S. 998.


  10. abc Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, Abschnitt II, Sp. 755 (Digitalisat). 


  11. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 420. 


  12. ab Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840, 1852 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.


  13. ab Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 41–42 (Digitalisat).  Laut Historischen Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 338 Einwohner.


  14. abcdefghijklmn Historisches Gemeindeverzeichnis. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952. In: Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192. München 1953, S. 164, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat). 


  15. ab Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 985, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat). 


  16. ab kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen von 1871), Sp. 1149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat). 


  17. ab
    Karl von Rasp: Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Hrsg.: K. Bayer. Statistisches Bureau. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1089–1090 (Digitalisat). 



  18. ab K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1154 (Digitalisat). 


  19. ab
    Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1191 (Digitalisat). 



  20. ab
    Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, Abschnitt II, Sp. 1027 (Digitalisat). 



  21. ab
    Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, S. 169 (Digitalisat). 



  22. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 47 (Digitalisat). 


  23. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, S. 327 (Digitalisat). 


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