Schweizerische Centralbahn
Von der SCB erbauter Rümlingen-Viadukt | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schweizerische Centralbahn 1861–1872 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Weitab der Stadt verlässt ein Zug den ersten Luzerner Bahnhof. |
Die Schweizerische Centralbahn (SCB oder S.C.B.) war eine der fünf grossen privaten Eisenbahngesellschaften der Schweiz. 1902 wurde die SCB mit einer Streckenlänge von 332 Kilometern in die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) integriert.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
1.1 Aufbau des Eisenbahnkreuzes
1.2 Werkstätte
1.3 Verkehrsentwicklung
1.4 Eisenbahnkrise
1.5 Erholung und Verstaatlichung
2 Infrastruktur und Fahrzeuge
2.1 Bahnhöfe
2.2 Streckennetz
2.3 Rollmaterial
3 Literatur
4 Einzelnachweise und Anmerkungen
5 Weblinks
Geschichte |
Aufbau des Eisenbahnkreuzes |
Die SCB mit Sitz in Basel wurde am 4. Februar 1853 durch Johann Jakob Speiser, Achilles Bischoff und Karl Geigy gegründet. Die Aktien befanden sich vor allem im Besitz von Pariser Bankhäusern. Aber auch Basler Banken und die Kantone Basel-Stadt und Baselland waren beteiligt. Vorgesehen war ein Aktienkapital von 36 Millionen und 12 Millionen Franken Anleihen. Spekulationsverkäufe an der Pariser Börse führten jedoch zu einem Kurssturz, so dass der Wert der SCB-Aktien von 500 auf 200 Franken reduziert wurde und das Aktienkapital schliesslich nur noch 14,5 Millionen Franken betrug, Die Kantone Luzern und Bern sowie Berner Gemeinden retteten das Unternehmen mit Stützungskäufen und Subventionen von insgesamt 6 Millionen Franken.
Das Hauptziel der SCB war das Errichten eines schweizerischen Eisenbahnkreuzes mit dem Mittelpunkt Olten. Man wollte den Zürchern zuvorkommen, die über Turgi–Waldshut auf dem rechten badischen Rheinufer Basel erreichen wollten. Der Kanton Solothurn wollte zunächst nur für die Hauensteinstrecke bis Olten eine Konzession erteilen. Er wollte damit eine direkte Linie Olten–Solothurn–Biel statt der Zweiglinie Herzogenbuchsee–Solothurn erzwingen.
Umstritten war auch die Konzessionserteilung im Aargau, da in diesem Kanton der Kampf zwischen Basel und Zürich ausgetragen wurde. Zürich plante mit Neuenburg in Konkurrenz zur SCB eine Verbindung über Les Verrières nach Frankreich. Der Kanton Baselland verweigerte die Konzession einer Bötzbergbahn, was im Aargau zu einer grossen Missstimmung führte. Trotzdem erhielt die SCB schliesslich die Konzession für die Streckenabschnitte Olten–Murgenthal und Aarburg–Zofingen. Das Teilstück von Aarau bis zur Kantonsgrenze bei Wöschnau erhielt hingegen die Nordostbahn (NOB).
Besonders schwierig war die Überwindung des Juras zwischen Sissach und Olten mit Steigungen bis 26 Promille und dem 2,5 Kilometer langen Hauensteintunnels von Läufelfingen nach Trimbach, dem damals längsten Tunnel der Schweiz. Kostenüberschreitungen und Bauverzögerungen von mehr als einem Jahr führten die SCB an den Rand des Ruins. 4 Millionen Franken Investitionshilfe des Bundes und 12 Millionen Franken Anleihen von Basler und Stuttgarter Banken sicherten 1857 die weitere Finanzierung.
Die SCB konnte von Basel aus die Linien über Liestal–Olten nach Bern, Aarau, Thun, Biel und Luzern bauen. 1858 wurden bei Aarau nach dem Bau des Schanztunnels die Geleise der SCB mit denjenigen der NOB verbunden. 1860 wuchsen das Netz der SCB an der Kantonsgrenze bei Bern mit der Chemin de fer Lausanne–Fribourg–Berne und am Bielersee mit der Ostwestbahn zusammen. Im gleichen Jahre verknüpfte in Basel die Französische Ostbahn ihr Netz mit der Centralbahn, womit die SCB direkt ans internationale Bahnnetz angeschlossen war.
Im Bahnhof Olten befindet sich ein Steinrelief, das den Nullpunkt der vom Bund vorgeschriebenen Distanzmessung der Bahnlinien dokumentiert. Vom Ausgangspunkt in Olten aus vermass die SCB in Wegstunden die Strecken. Der Stein markierte jedoch nie den Kilometer 0. Als 1877 die alten Längenmasse durch den Meter abgelöst wurden, änderte die Centralbahn die Distanzbezeichnung ihrer Bahnlinien. Seitdem hat die Kilometrierung der SCB-Strecken ihren Ausgangspunkt in Basel.
Werkstätte |
Beim Bahnhof Olten errichtete die SCB um 1855 die Hauptwerkstätte, die der erste Werkstattleiter, Niklaus Riggenbach, von einer Werkstatt mit den üblichen Unterhaltsarbeiten zu einem Industriewerk umformte, dass auch neue Lokomotiven und Güterwagen herstellte. Aus der Hauptwerkstätte ging das heutige Industriewerk der SBB hervor.[3]
Verkehrsentwicklung |
Die Geschäftsberichte der SCB informieren über den rasch wachsenden Umfang des Bahnverkehrs auf dem Netz. Schon nach wenigen Jahren erwies sich die Kapazität der Hauensteinlinie, damals die einzige Eisenbahnverbindung vom Rheintal in das schweizerische Mittelland, als ungenügend.
Die SCB war für die Versorgung der Schweiz mit Importgütern wie Getreide oder Kohle von herausragender Bedeutung. Der Güterverkehr hatte ein entsprechend grosses und stetig wachsendes Gewicht. Die Verbesserung der finanziellen Lage führte aber zu Forderungen nach einem weiteren Ausbau des Netzes.
Eisenbahnkrise |
Schweizerische Centralbahn 1880–1901 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Ab 1872 versuchte die Schweizerische Nationalbahn (SNB) mit einer zweiten Bahnverbindung zwischen dem Genfer- und dem Bodensee, eine Konkurrenz zu den bestehenden Bahngesellschaften aufzubauen. Ursprünglich plante die Nationalbahn eine Linienführung von Aarau über Olten durch das Gäu nach Solothurn und weiter nach Lyss. Ähnlich wie die NOB liess sich die SCB auch auf waghalsige Bauverpflichtungen ein, um die Konkurrenz zu verteidigen. Im Jahre 1872 verpflichtete sich die SCB gegenüber dem Kanton Solothurn, die Gäubahn Olten–Solothurn–Lyss mit der Stichstrecke Solothurn–Biberist zu erstellen. Als Gegenleistung verlangten die Solothurner die Erstellung einer Wasserfallenbahn von Liestal durch den Jura nach Solothurn und deren Fortsetzung von Solothurn nach Schönbühl bei Bern. Die SCB verpflichtete sich zudem, eine Lokalbahn von Liestal nach Waldenburg zu bauen und sich bei der Sissach-Gelterkinden-Bahn mit einem Drittel der Baukosten zu beteiligen. Zur Finanzierung für den Bau der neuen Linien und für den Ausbau des alten Netzes auf Doppelspur erhöhte die SCB im Jahre 1873 ihr Aktienkapital von 37,5 auf 50 Millionen Franken.
Als nach dem Deutsch-Französischen Krieg Elsass-Lothringen 1871 zu Deutschland gekommen war, kamen Bestrebungen einer Eisenbahnverbindung von Delle über Delsberg–Langenthal nach Luzern auf (Jura-Gotthard-Bahn). Zudem plante die Bern-Luzern-Bahn (BLB) eine Zufahrt zum Gotthard über Langnau. Um sich gegen diese doppelte Konkurrenz zu wehren, begann die SCB mit Bau einer Bahnlinie Langenthal–Wauwil. Sie hätte die Linien Bern–Olten und Olten–Luzern miteinander verbunden und den Umweg über Aarburg erheblich abgekürzt.
Die weitere Geldbeschaffung stiess jedoch wegen der Wirtschaftskrise auf Schwierigkeiten und führte zu wesentlichen Einschränkungen des Bauprogramms. Der Bau der Wasserfallenbahn und der Linie Langenthal–Wauwil, in welcher bereits 3,5 Millionen Franken investiert wurde, musste eingestellt werden. Die Auszahlung von Dividenden wurde eingestellt und die Reinerträge von 2 ½ Jahren wurden zur Abschreibung der Baukosten der aufgegebenen Linien verwendet. Die nicht realisierte Wasserfallenbahn kostete die SCB 1881 die für die Konzession geleistete Kaution von 125 000 Franken. Der Bau der Waldenburgerbahn wurde einer besonderen Unternehmung überlassen.
Mehr Erfolg hatte die SCB mit den Gemeinschaftsunternehmungen mit der NOB. Von 1871 bis 1875 baute die SCB zusammen mit der NOB die Bözbergbahn von Pratteln nach Brugg und von 1873 bis 1882 eine Anschlussverbindung ihrer Linien an die Gotthardbahn, die von der Centralbahn betriebene Aargauische Südbahn von Rupperswil über Wohlen nach Immensee. Die Eröffnung dieser beiden Strecken führte zu einem Verkehrsrückgang auf der Hauensteinlinie.
Auch in diese Zeitepoche fällt der Bau der Basler Verbindungsbahn. Im Staatsvertrag zum Bau und Betrieb der Gotthandbahn verpflichtete sich die Schweiz, mit einer Bahn über den Rhein ihr Netz mit den badischen Eisenbahnen zu verbinden. Die Basler Verbindungsbahn wurde von der SCB zusammen mit der Badischen Staatseisenbahnen gebaut und am 3. November 1873 in Betrieb genommen. Ein Jahr zuvor wurde durch einen Bundesbeschluss der Abschnitt der Elsässerlinie von der französischen Grenze bei St. Ludwig bis zum Centralbahnhof[1] von der Französischen Ostbahn der SCB übertragen. Am 28. Oktober 1872 wurde die Salinenbahn Pratteln–Schweizerhalle in Betrieb genommen.
Erholung und Verstaatlichung |
Durch die Eröffnung der Gotthardbahn erhielt die SCB ab 1882 starken Aufschwung. Sowohl der Personen- als auch der Güterverkehr nahmen kräftig und dauerhaft zu. Am Gewinn der hochrentablen Bötzbergbahn war die SCB zu Hälfte beteiligt. Auch die zunächst defizitäre Südbahn warf ab 1882 reichliche Gewinne ab, die hälftig der SCB zugutekamen. Bereits nach 1873 konnte die SCB wieder Dividenden an die Aktionäre ausrichten, die 1898 bis 1900 neun oder mehr Prozent des Aktienkapitalwerts erreichten. Diese hohen Vergütungen an die Aktienbesitzer kurz vor der Verstaatlichung stiessen nicht überall auf Wohlgefallen.
Die Eisenbahnkrise hatte viele einheimische Aktionäre veranlasst, ihre Anteile an in- und ausländische Banken zu verkaufen. Die Eisenbahnaktien spielten eine wichtige Rolle bei den Spekulationen der Börse. Für die neuen mehrheitlich ausländischen Aktienbesitzer wurde die kurzfristige Gewinnmaximierung zum leitenden Grundsatz. 1887 und 1896 wurde die Direktion durch einen bei den Banken genehmeren Präsidenten ersetzt.
Am 30. Mai 1898 wurde eine Gruppe von mit Gleisarbeiten beschäftigten Bahnangestellten der Centralbahn am südlichen Ausgang des Gütschtunnels bei Luzern von einem Personenzug der Nordostbahn überfahren. Sieben Bahnarbeiter wurden sofort getötet, vier schwer verletzt.[5] Am 4. Juni 1899 fuhr beim Eisenbahnunfall von Aarau der Nachtschnellzug Zürich–Genf der Nordostbahn (NOB) über den vorgesehenen Haltepunkt hinaus und stiess dabei in zwei stehende Lokomotiven der Centralbahn. Der Unfall forderte zwei Tote und drei Schwerletzte.[6]
1891 bot ein Bankenkonsortium dem Bund die Aktienmehrheit an der SCB an. Die Politik hätte damit einen grösseren Einfluss auf die SCB bekommen. Gegen den Kauf wurde jedoch das Referendum ergriffen und das Geschäft vom Stimmvolk wegen der hohen Kosten abgelehnt. Die Verstaatlichung der SCB wurde erst 1898 mit der Annahme des Rückkaufgesetzes beschlossen. Die Centralbahn ging 1902 in den Besitz des Bundes über und wurde Bestandteil der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB).
Infrastruktur und Fahrzeuge |
Bahnhöfe |
Basel Centralbahnhof, 1861
Bahnhof Olten, um 1860
Bahnhof Olten, um 1900
Bahnhof Bern, 1860
Bahnhof Bern mit Aufnahmegebäude von 1891
Bahnhof Biel, Aufnahmegebäude, 1864
Bahnhof Biel, gebaut 1864
Erster Bahnhof Luzern
Luzern, links 1896 gebauter zweiter Bahnhof, rechts Seebrücke
Streckennetz |
Nr. | Bahnstrecke | Streckenabschnitt | Eröffnung | Doppelspur | Bemerkung | Länge |
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1. | St. Ludwig–Basel | St. Ludwig–Basel St. Johann | (15. Juni 1844) | (15. Juni 1860) | 1. Mai 1872 von der EST übernommen | 3,5 km |
Basel St. Johann–Basel Centralbahnhof | (15. Juni 1860) | |||||
2. | Basel–Olten –Bern | Basel Centralbahnhof–Pratteln–Liestal | 19. Dez. 1854 | 1857[7] | provisorischer Basler Bahnhof bis 3. Juni 1860 | 108 km |
Liestal–Sissach | 1. Juni 1855 | |||||
Sissach–Läufelfingen | 1. Mai 1857 | 1. Mai 1857[7] | ||||
Läufelfingen–Olten | 1. Mai 1858 | 1. Sept. 1858[7] | mit Hauensteintunnel | |||
Olten–Aarburg | 9. Juni 1856 | 1858 | gemeinsam mit Strecke Olten–Luzern | |||
Aarburg–Rothrist | 16. März 1857 | 1874 | ||||
Rothrist–Murgenthal | 16. Juli 1872 | |||||
Murgenthal–Herzogenbuchsee | 1874 | |||||
Herzogenbuchsee–Zollikofen | 16. Juni 1857 | 1. Juni 1896 | ||||
Zollikofen–Bern Wylerfeld | 1864 | gemeinsam mit Strecke Biel–Bern der BSB | ||||
Bern Wylerfeld–Bern | 15. Nov. 1858 | 1. Juli 1859 | gemeinsam mit Strecke Bern–Thun | |||
3. | Olten–Aarau | Olten–Wöschnau (Kantonsgrenze SO-AG) | 9. Juni 1856 | 16. Juli 1872 | bis 30. April 1858 provisorischer Bahnhof Aarau Schachen | 13 km |
Wöschnau–Aarau | 15. Mai 1858 | Eigentum der NOB, von SCB gepachtet | ||||
4. | Bern–Thun–Scherzligen | Bern Wylerfeld–Gümligen | 1. Juli 1859 | – | gemeinsam mit Strecke Bern–Luzern der BSB | 29 km |
Gümligen–Thun | ||||||
Thun–Scherzligen | 1. Juni 1861 | Anschluss an Thunerseeschifffahrt | ||||
5. | (Olten–) Aarburg–Luzern | (Olten–) Aarberg–Zofingen–Emmenbrücke | 9. Juni 1856 | – | 52 km | |
Emmenbrücke–Untergrund[8] | 1. Juni 1859 | |||||
Untergrund–Fluhmühle[8] | 1. Juni 1859 | gemeinsam mit Strecke Zug–Luzern der ZZL | ||||
Fluhmühle–Luzern | 1. Juni 1859 | gemeinsam mit Strecke Bern–Luzern der BSB ab 1. Januar 1896 geänderte Zufahrt zum neuen Luzerner Bahnhof | ||||
6. | Herzogenbuchsee– (Neu Solothurn–) Solothurn[2] | 1. Juni 1857 | – | bis 1876 Teil der Strecke Olten–Biel | 13 km | |
7. | Gäubahn Olten–Biel (–Nidau) | Olten–Neu Solothurn[4] | 4. Dez. 1876 | – | bis 1876 Verbindung über Herzogenbuchsee | 59 km |
Solothurn–Biel | 1. Juni 1857 | bis 30. Mai 1864 provisorischer Bahnhof Biel | ||||
Biel–Nidau | 1. Aug. 1858 | Anschluss an Bielerseeschifffahrt, am 10. Dez. 1860 aufgehoben | (1 km) | |||
Neu Solothurn–Biberist | 4. Dez. 1876 | 21. Nov. 1883 Übergabe an die Emmentalbahn | (4 km) | |||
8. | Bern–Thörishaus | Bern–Thörishaus Station (Kantonsgrenze BE-FR) | 2. Juli 1860 | – | Anschluss an Linie nach Freiburg der LFB | 10 km |
9. | Pratteln–Schweizerhalle | 28. Okt. 1872 | – | Anschluss der Rheinsalinen[9] | 2 km | |
10. | Neu-Solothurn–Busswil | 4. Dez. 1876 | – | in Busswil Anschluss an die BSB | 21 km | |
11. | Zofingen–Suhr | (6. Sept. 1877) | – | erbaut durch Schweizerische Nationalbahn (SNB), am 1. April 1881 von NOB übernommen | 17 km | |
12. | Basler Verbindungsbahn | Basel Centralbahnhof–Basel Badischer Bahnhof | (3. Nov. 1873) | – | Gemeinschaftsunternehmen von SCB und BadStB, am 1. Januar 1884 in SCB integriert | 4 km |
Total (190) | 122 km (37 %) | 332 km | ||||
Mit anderer Bahn gemeinsam betriebene Strecken: | ||||||
1. | Suhr–Aarau | (6. Sept. 1877) | – | erbaut durch Nationalbahn, am 1. Juni 1880 von SCB zusammen mit NOB übernommen | 24 km | |
2. | Aargauische Südbahn (ASB) | Rupperswil–Hendschiken–Wohlen–Immensee und Brugg–Hendschiken (ASB) | 1874 bis 1882 | – | SCB und NOB (durch die SCB betrieben) | 57 km |
3. | Wohlen-Bremgarten-Bahn (WM) | 1. Sept. 1876 | – | SCB, NOB und Gemeinde Bremgarten (durch die SCB betrieben) | 7 km | |
4. | Bözbergbahn (BöB) | Pratteln–Stein-Säckingen–Brugg | 2. Aug. 1875 | – | SCB und NOB (durch die NOB betrieben) | 48 km |
Stein-Säckingen–Koblenz | 1. Aug. 1892 | 26 km | ||||
Total | 73 km |
Rollmaterial |
Seit 1859 bezeichnete die SCB ihre Lokomotiven mit Grossbuchstaben: Serie A waren Schnellzug- und Personenzuglokomotiven, Serie B Lokomotiven mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h, Serie C Güterzuglokomotiven und Serien D, E und F Tender- und Rangierlokomotiven. Diese Bezeichnung blieb auch 1887 mit der Einführung des schweizweit einheitlichen Bezeichnungssystems bestehen, weil sie sich mit dem neu eingeführten Schema übereinstimmte.
Der SCB standen die folgenden Lokomotiven zur Verfügung. In Klammern ist die ab 1902 gültige Bezeichnung aufgeführt.
Serie bis 1887 | Serie ab 1887 | SCB-Nr. bis 1902 | SBB-Nr. ab 1902[10] | Anzahl | Baujahr | Hersteller | Achsfolge | vmax | ausrangiert | Bemerkung | Bild |
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A | A2E (Eb 2/4) | 15–26, 56, 71–74 | 5434–5435 | 17 | 1857–72 | Esslingen | B’2 | 75 | 1893–1904 | Bauart Engerth | |
A I | B3T (C 3/3) | 101–110 | – | 10 | 1875 | SACM | C | 60 | 1897–1899 | ||
A II | A3 (Eb 3/5) | 91'–95' | 5891–5895 | 5 | 1882–1884 | SCB Olten | 1'C1' | 75 | 1904–1908 | ||
– | A3T (B 3/4) | 111–117 | 1461–1467 | 7 | 1887–89 | SCB Olten | 1'C | 75 | 1917 | ||
– | A2 (Eb 2/4) | 141–145 | 5595–5599 | 5 | 1891 | SLM | 2'B | 75 | 1923–1924 | ||
146–155 | 5481–5490 | 10 | 1893 | SACM | 1915–1933 | ||||||
156–160 | 5491–5495 | 5 | 1896 | SLM | 1921–1938 | ||||||
– | A3T (B 3/4) | 201–210 | 1471–1480 | 15 | 1892 | SACM | 1'C | 75 | 1925 | ||
211–215 | 1481–1485 | 5 | 1896 | SLM | |||||||
216–225 | 1486–1495 | 10 | 1900 | SLM | 1926–28 | ||||||
– | A2T (A 2/4) | 251–265 | 401–415 | 15 | 1897–1901 | SLM | 2’B | 90 | 1923 | mit Vierzylinder-Verbundmaschine Nr. 416–420 von SBB nachgebaut | |
B | B2E (Ec 2/5) | 1–14, 27–38 | 6995–6999 | 26 | 1854–58 | Esslingen | B’3 | 60 | 1883–1906 | Bauart Engerth | |
C | D3E (Ed 3/5) | 39–52 | – | 14 | 1858–1859 | Esslingen | C’2 | 45 | 1894–1900 | Bauart Engerth Nr. 55 ursprünglich vorgesehen für JI | |
53–55 | 3 | 1859 | SCB Olten | 1894–1902 | |||||||
C I | – (E 3/3) | 65–70, 75–78 | – | 10 | 1871–1873 | Esslingen | C | 40 | Lok Nr. 100 1877 an SLM verkauft Alle andern Loks 1877 an Russland verkauft, gelangten nach Russisch-Türkischem Krieg an CFR | ||
C I | C3 (Ed 3/4) | 65'–69' | 7495–7499 | 5 | 1878 | SLM | 1'C | 55 | 1916–1925 | ||
C II | – (Ed 3/3) | 91–100 | – | 14 | 1874–1875 | SACM | C | 50 | Alle Loks 1877 an Russland verkauft, gelangten nach Russisch-Türkischem Krieg an CFR | ||
C II | C3T (D 3/4) | 96'–100', 126–127 | 3891–3897 | 7 | 1885–1890 | SCB Olten | 1'C | 55 | 1913–1916 | ||
– | C4 (Ed 2×2/2) | 181–196 | 7681–7696 | 16 | 1891–1893 | Maffei | B+B | 55 | 1910–1938 | Bauart Mallet | |
D | B3 (Eb 3/4) | 57–60, 79 | – | 5 | 1864–1873 | SCB Olten | 1'C | 65 | 1892–1893 | ||
– | D4T (D 2×2/2) | 169–180 | 4601–4612 | 12 | 1897–1900 | SLM | B+B | 55 | 1923–1926 | Bauart Mallet | |
E | D3 (Ed 3/3) | 61–64, 80 | – | 5 | 1868–1873 | SCB Olten | C | 40 | 1884–1893 | ||
– | E3 (Ed 3/3) | 1–2 | 8398–8399 | 2 | 1876 | SCB Olten | C | 40 | 1903/04 | 1883 von WB übernommen | |
F | F3 (E 3/3) | 81–90 | 8581–8589 | 10 | 1873–1874 | SLM | C | 40 | 1886–1917 | ||
– | F3 (E 3/3) | 71'–80', 5'–13', 41'–46' | 8401–8425 | 25 | 1896–1901 | SLM | C | 40 | 1936–1945 | ||
– | – (C 2/3) | (4–6) | – | 3 | 1845 | Baldwin & Witney | 1'B | 1864 | 1854 von K.W.St.E. übernommen |
Tenderlok Nr. 80 „Hagberg“, gebaut 1873 von der SCB, 1893 ausrangiert
Güterzuglok D 3/4 Nr. 97, gebaut 1885 von der SCB, hier als SBB Nr. 3892
Güterzuglok D 3/4 Nr. 127, gebaut 1890 von der SCB, später SBB Nr. 3897
Literatur |
Placid Weissenbach: Das Eisenbahnwesen der Schweiz. (PDF 14,8 MB) Erster Teil. Geschichte des Eisenbahnwesens. 1913, abgerufen am 1. Februar 2014.
Hans-Peter Bärtschi: Schweizerische Centralbahn (SCB). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 27. Oktober 2011, abgerufen am 1. Februar 2014.
Schweizerische Centralbahn. In: bahndaten.ch. Daten zu den Schweizer Eisenbahnen 1847–1920. Thomas Frey und Hans-Ulrich Schiedt, ViaStoria, abgerufen am 1. Februar 2014.
Dietler: Schweizerische Zentralbahn. In: Röll: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. 1917, abgerufen am 1. Februar 2014.
- Hans G. Wägli: Schienennetz Schweiz und Bahnprofil Schweiz CH+. AS Verlag, Zürich 2010, ISBN 978-3-909111-74-9. (Text deutsch und französisch).
Einzelnachweise und Anmerkungen |
↑ abc heute Basel SBB
↑ ab Mit der Eröffnung des Bahnhofes Neu Solothurn wurde der bestehende Bahnhof in Alt Solothurn umbenannt. Heute trägt er die Bezeichnung Solothurn West.
↑ Fotofactum: Riggenbach Hallen, SBB Werkstätten Olten
↑ ab heute Solothurn
↑ Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über seine Geschäftsführung im Jahre 1889. (PDF, 0.4 MB) Justiz- und Polizeidepartement. In: Schweizerisches Bundesblatt. 1. März 1899, S. 411, abgerufen am 20. November 2013.
↑ Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung zum Begnadigungsgesuche des wegen fahrlässiger Eisenbahngefährdung verurteilten Heinrich Metzger, gewesenen Lokomotivführers der schweizerischen Nordostbahn, in Seebach bei Zürich. (PDF, 0.4 MB) In: Schweizerisches Bundesblatt. 21. Juni 1902, S. 885, abgerufen am 20. Oktober 2013.
↑ abc 1. Juni 1895 Übergang vom Rechts- zum Linksbetrieb
↑ ab heute Gütsch
↑ heute Anschlussgleis
↑ Die SBB nummerierten die übernommen Lokomotiven nach der Fälligkeit der Kesselrevisionen.