Annette Humpe






Annette Humpe (2011) neben Paul-Lincke-Statue


Annette Humpe (* 28. Oktober 1950 in Hagen; weitere, auch auf Tonträgern verwendete Schreibweisen sind Anete oder Anette) ist eine deutsche Pop-Sängerin und Musikproduzentin. Humpes Gruppe Ideal gehörte zu den stilbildenden Vertretern der Neuen Deutschen Welle. Von 2004 bis 2010 betätigte sie sich nach langer Pause mit dem Projekt Ich + Ich auch wieder als Sängerin.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Leben


  • 2 Musikkarriere


  • 3 Diskografie


  • 4 Auszeichnungen


  • 5 Trivia


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Leben |


Humpe verbrachte ihre Kindheit in Herdecke und Bad Pyrmont, wo sie 1971 am Humboldt-Gymnasium Abitur machte. Für die Schülerzeitung Unkraut-Ex schrieb sie eine Kolumne mit Schüttelversen:





„Jetzt geh’ ich in den Birkenwald, denn meine Pillen wirken bald.“




Annette Humpe[1]


Nachdem sie an der Musikhochschule Köln sechs Semester Komposition und Klavier studiert hatte, zog sie 1974 nach Berlin und sammelte erste Erfahrungen in Bands. Ihre jüngere Schwester Inga Humpe ist ebenfalls Musikerin (2raumwohnung). Annette Humpe hat einen 1992 geborenen Sohn.[2]


Annette Humpe unterstützt die Sammlungsbewegung Aufstehen.[3]



Musikkarriere |


Erste kommerzielle Erfolge erzielte sie ab 1979 gemeinsam mit ihrer Schwester Inga in der Formation Neonbabies. Humpe gründete dann 1980 in Berlin zusammen mit Ernst Ulrich Deuker und Frank Jürgen Krüger (genannt „EffJott“) die Band Ideal, die einen Teil des Repertoires der Neonbabies übernahm, darunter auch den späteren Erfolgstitel „Blaue Augen“. Mit der Band Ideal, in der sie sang und Keyboard spielte, gelang ihr der nationale Durchbruch. Fortan gehörte sie zu den bekanntesten Vertretern der Neuen Deutschen Welle. Eng befreundet war Ideal mit der Band Trio, für die Humpe mehrfach Backgroundsängerin war (so bei „Da Da Da ich lieb dich nicht du liebst mich nicht aha aha aha“ und „Herz ist Trumpf“).


1983 löste sich Ideal auf und Humpe trat erstmals als Produzentin in Erscheinung. Für die Gruppe DÖF schrieb und produzierte sie den kommerziell erfolgreichen Titel „Codo“. Gesungen wurde der Titel von den beiden österreichischen Kabarettisten Joesi Prokopetz und Manfred Tauchen sowie wiederum von ihrer Schwester Inga. 1984 produzierte sie die Band Palais Schaumburg.


Mit ihrer Schwester gründete sie 1985 die Formation Humpe & Humpe, die sie auch selbst produzierte. Bis 1987 erschienen zwei Alben der Band. Die Single „Careless Love“ erreichte in den deutschen Singlecharts Platz 24. Nebenher produzierte Humpe weitere Künstler wie Rio Reiser und Heiner Pudelko. 1990 erschien mit „Solo“ ihr für längere Zeit letztes Album, auf dem sie mit eigenen Kompositionen zu hören ist.


Danach war Humpe bis etwa 2004 ausschließlich als Komponistin und Produzentin tätig. Sie schrieb und produzierte für Künstler wie Udo Lindenberg, Die Prinzen, Lucilectric, Michael von der Heide, Nena, Band ohne Namen und Etwas. 1995 veröffentlichte sie unter dem Namen „Bamby“ – erneut mit Beteiligung ihrer Schwester – das Album „Wall of Sugar“. Von 1997 bis 2002 zog sich Humpe aus dem Musikgeschäft zurück.


2004 gründete sie mit dem Sänger Adel Tawil die Formation „Ich + Ich“, für die sie komponierte und die sie auch koproduzierte; bei einigen Titeln war sie als Sängerin zu hören. Auf der Bühne wird die Musik von „Ich + Ich“ jedoch seit 2007[4] ohne Humpe präsentiert. Gegenüber dem Spiegel sagte sie dazu: „Ich habe mich von der Bühne verabschiedet, bevor irgend jemand fragt: Was macht denn die Alte da auf der Bühne?“ Ich + Ich wurde die bislang erfolgreichste Produktion von Annette Humpe. Sowohl die beiden bislang veröffentlichten Alben „Ich + Ich“ und „Vom selben Stern“ als auch einige Singles erreichten vordere Chartpositionen. Das Album „Vom selben Stern“ erreichte Platz 1 der Albumcharts und hielt sich über 50 Wochen in den Top 15. 2009 veröffentlichten Ich + Ich als Vorabsingle ihres Albums Gute Reise den Song Pflaster, der auf Anhieb auf Platz 1 der deutschen Singlecharts landete. Ende August 2010 wurde eine „kreative Pause“ des Duos bekanntgegeben; beide möchten ihren Soloprojekten nachgehen.[4][5]


Danach produzierte Annette Humpe ein Album für Max Raabe (Januar 2011), mit dem zusammen sie auch die Lieder schrieb. 2012 schrieb sie für die Band „Ich Kann Fliegen“, die beim Bundesvision Song Contest 2012 für Niedersachsen antrat, den Titel „Mich kann nur Liebe retten“.



Diskografie |



Studioalben



















































Jahr
Titel
Pseudonym
Chartplatzierungen
Anmerkungen

DeutschlandDeutschland DE

OsterreichÖsterreich AT

SchweizSchweiz CH

Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich UK
1985
Humpe • Humpe
Humpe • Humpe
19
(16 Wo.)




Erstveröffentlichung: 14. Mai 1985
(mit Inga Humpe)

1987
Swimming with Sharks
Inga & Anete Humpe
54
(6 Wo.)




Erstveröffentlichung: 20. November 1987
(mit Inga Humpe)

1990
Solo
Annette Humpe





Erstveröffentlichung: 1990
1995
Wall of Sugar
Bamby





Erstveröffentlichung: 25. August 1995


Auszeichnungen |



  • 1983: Adolf-Grimme-Preis mit Silber für die Regie bei Jetzt kommt die Flut: Liebe, Geld und Tod

  • 1996: ECHO Pop in der Kategorie „Erfolgreichste Produzentin“

  • 2005: 1 Live Krone für das Lebenswerk gemeinsam mit ihrer Schwester Inga Humpe

  • 2009: Deutscher Musikautorenpreis

  • 2011: ECHO Pop für ihr Lebenswerk, die Laudatio hielt Max Raabe

  • 2011: Paul-Lincke-Ring der Stadt Goslar

  • 2018: Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland[6]



Trivia |


Der von Annette Humpe getextete und komponierte Titel „Vom selben Stern“ wird am Ende des Animationsfilms Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache Nian zitiert und im Abspann in einer orchestralen Fassung (ohne Text) gespielt.


Annette Humpe trat 2015 im Film B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979–1989 auf, einer Dokumentation mit Mark Reeder, Jörg A. Hoppe, Klaus Maeck, Heiko Lange und Alexander von Sturmfeder.



Weblinks |



 Commons: Annette Humpe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Literatur von und über Annette Humpe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


  • Annette Humpe in der Internet Movie Database (englisch)


  • Annette Humpe im Munzinger-Archiv, abgerufen am 25. Juni 2017 (Artikelanfang frei abrufbar)

  • Website von Annette Humpe mit umfangreichem Video-Interview

  • Website von „Ich + Ich“ mit Biografie


  • „Sängerin Annette Humpe: ‚Das ist doch alles Ego-Shit‘“, Spiegel Online, 19. Juni 2007, Interview mit Fotos



Einzelnachweise |




  1. F. Bajohr u. a. (Hrsg.), Mehr als eine Erzählung. Zeitgeschichtliche Perspektiven auf die Bundesrepublik. Göttingen 2016. in der Google-Buchsuche


  2. Annette Humpe: Ich habe einen Traum, DIE ZEIT Nº 16/2005, 14. April 2005


  3. aufstehen Die Sammlungsbewegung: Unterstützerinnen


  4. ab spiegel.de


  5. FAZ, Bilder und Zeiten, Seite Z6: Wie bleibt man auf der Höhe der Zeit, Frau Humpe?


  6. Ordensverleihung zum Tag der Deutschen Einheit. In: bundespräsident.de. 2. Oktober 2018, abgerufen am 2. Oktober 2018.




























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