Bundesautobahn 56
























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Bundesautobahn 56 in Deutschland

Bundesautobahn 56
Karte

Verlauf der A 56

Basisdaten
Betreiber:

DeutschlandDeutschland Bundesrepublik Deutschland

Bundesland:



Nordrhein-Westfalen


Ausbauzustand:

Planung verworfen, jedoch teilweise
als A562 und B56n ausgeführt

Die Bundesautobahn 56 (Abkürzung: BAB 56) – Kurzform: Autobahn 56 (Abkürzung: A 56) – war eine in den 1970er Jahren geplante Autobahn, die von der Bundesgrenze Deutschland/Niederlande bei Waldfeucht über Jülich, Düren, Euskirchen, Bonn nach Waldbröl führen sollte.


An der A 565, der A 1 und der A 44 wurden als Bauvorleistungen unter anderem für die geplanten Autobahnkreuze mit der geplanten A 56 teilweise eine Brücke, teilweise auch fast das komplette Kreuz gebaut. Bei Bonn-Ückesdorf führt die A 565 über eine Brücke (Welt-Icon50.6892247.057052), die fast vollständig eingegraben ist und heute keinerlei Funktion hat. Die B 56n an der Doppelanschlussstelle Euskirchen (Welt-Icon50.6776566.741925) benutzt lediglich ca. 40 % der Breite der für eine Bundesstraße überdimensionierten Brücke. Zwischen der Anschlussstelle und Euskirchen überspannt eine „Soda-Brücke“ einen Feldweg (Welt-Icon50.6775346.748438). Die AS Jülich-West (Welt-Icon50.9140876.323383) auf der A 44 ist als unvollständiges Autobahnkreuz mit zwei Tangenten und zwei Kleeblättern gebaut worden. Von der Brücke der A 56 über die A 44 wurden lediglich die Pfeiler gebaut.




Die Soda-Brücke bei Euskirchen als Bauvorleistung der ursprünglich geplanten A 56. Im Hintergrund links das Ende der B 56n Zülpich - Kreuz Frauenberg.


Auf der Bohrungskarte des Geologischen Dienst Nordrhein–Westfalen lässt sich der geplante Verlauf der A 56 westlich der Rheinquerung gut verfolgen anhand der Lage der öffentlich zugänglichen (grün markierten) Bohrungen, die im Rahmen der vorbereitenden Trassenerkundung durchgeführt wurden.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Fertiggestellte Abschnitte


  • 2 Planungsgeschichte


  • 3 Weblinks


  • 4 Einzelnachweise





Fertiggestellte Abschnitte |


Auf der für die Bundesautobahn 56 vorgesehenen Trasse wurden Teilstrecken als Vorleistungen dem Verkehr übergeben:


  • 1972 wurde die Rheinbrücke Bonn mit Anschluss an die Bundesstraße 9 auf der westlichen Rheinseite und an die Bundesstraße 42 auf der östlichen Rheinseite vierspurig auf einer Länge von 2,0 Kilometern fertiggestellt. 1978 folgte auf der östlichen Rheinseite der Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Bonn-Beuel-Süd und dem Kreuz Bonn-Ost mit 1,3 Kilometern Länge. Dieser Gesamtabschnitt wurde in den Straßenbauberichten der Bundesregierung zunächst als „Bundesstraße 56“ (1972), „A 56/B 56n“ (1974), „A 56/B 56n/B 56z“ (1975), „A 451“ (1976) und „A 562“ (ab 1977) bezeichnet. Sie erhielt schließlich die Widmung als Bundesautobahn 562.

  • 1986 wurde der Abschnitt zwischen Zülpich und dem Autobahnkreuz Frauenberg (A 1, heute: Doppelanschlussstelle Euskirchen) mit einer Länge von 6,3 Kilometern einbahnig und als B 56n gewidmet unter Verkehr gebracht. Bis 1984 war diese Strecke in den Straßenbauberichten der Bundesregierung noch als 1. Fahrbahn der A 56 bezeichnet worden.


Planungsgeschichte |


Im Bedarfsplan des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 30. Juni 1971[1] war zwar der später als Bundesautobahn 55 gewidmete Streckenzug nicht als Vorhaben des Neubaus einer Autobahn enthalten, doch insgesamt bereits als autobahnähnliches, vierstreifiges Bundesstraßenbauprojekt vorgesehen. Es gliederte sich in folgende Abschnitte:



  • B 56n: Bundesgrenze D/NL bei Waldfeucht – südwestlich Heinsberg (Bundesstraße 221) in Dringlichkeitsstufe III

  • B 56n: südwestlich Heinsberg (B 221) – Heinsberg-Dremmen (Kreuz mit der geplanten B 1109, die später als Bundesautobahn 46 realisiert wurde) – südwestlich Linnich (Kreuz mit der B 57n, die später die Projektbezeichnung Bundesautobahn 51 erhielt) – Jülich-Koslar (Kreuz mit der B 1, der späteren Bundesautobahn 44) – westlich Niederzier – Arnoldsweiler (Kreuz mit der Bundesautobahn 4) in Dringlichkeitsstufe II

  • B 56n: Arnoldsweiler (Kreuz mit der A 4) – westlich Merzenich (Bundesstraße 264) in Dringlichkeitsstufe I

  • B 56n: westlich Merzenich (B 264) – westlich Vettweiß – nordwestlich Zülpich (Bundesstraße 265) in Dringlichkeitsstufe II

  • B 56n: nordwestlich Zülpich (B 265) – Euskirchen-Frauenberg (Kreuz mit der Bundesautobahn 1) – nördlich Euskirchen – Swisttal-Miel (Kreuz mit der Bundesautobahn 61) in Dringlichkeitsstufe I

  • B 56: Swisttal-Miel (Kreuz mit der A 61) – nördlich Witterschlick – Bonn-Röttgen – Bonn-Poppelsdorf – Bonn-Beuel (Kreuz mit der Bundesautobahn 59) in Dringlichkeitsstufe I

  • B 56z: Bonn-Beuel (Kreuz mit der A 59) – Dambroich (Kreuz mit der Bundesautobahn 3) in Dringlichkeitsstufe I

  • B 56z: Dambroich (Kreuz mit der A 3) – südöstlich Hennef (Kreuz mit der Bundesautobahn 31) in Dringlichkeitsstufe II

  • B 478n: südöstlich Hennef (Kreuz mit der A 31) – Waldbröl (Übergang in die vierspurige B 256) in Dringlichkeitsstufe II


Zwischen Waldbröl und Freudenberg war der zweistreifige Neubau der B 478 bis zur Bundesautobahn 45 bei Freudenberg vorgesehen, allerdings nur in Dringlichkeitsstufe III. Während noch 1972 diese Planungen als Bundesstraßenneubauprojekt in den Plänen der Bundesregierung enthalten waren, änderte sich 1973 der Status zumindest der Strecke Bundesgrenze D/NL – Bonn (A 3) zu einem Bundesautobahnprojekt unter der internen Bezeichnung „Autobahn 204“.[2][3]


Mit der Neustrukturierung des Netzes der Bundesautobahnen, die mit Wirkung ab 1. Januar 1975 eingeführt wurde, erhielt der Streckenzug Bundesgrenze D/NL – Jülich – Düren – Euskirchen – Bonn – Waldbröl die neue Bezeichnung als „Bundesautobahn 56“.[4][5]


Auch nach dem Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 5. August 1976[6] war die A 56 im Bedarfsplan enthalten. Allerdings wurde die Dringlichkeit der einzelnen Abschnitte geändert:



  • Bundesgrenze D/NL – Jülich – Düren (Kreuz mit der A 4) als möglicher weiterer Bedarf

  • Düren (Kreuz mit der A 4) – Zülpich (B 265) einbahnig in Dringlichkeitsstufe Ib, 2. Fahrbahn als möglicher weiterer Bedarf

  • Zülpich (B 265) – Euskirchen (B 51) einbahnig in Dringlichkeitsstufe Ia, 2. Fahrbahn als möglicher weiterer Bedarf

  • Euskirchen (B 51) – Swisstal-Miel (Kreuz mit der A 61) einbahnig in Dringlichkeitsstufe Ib, 2. Fahrbahn als möglicher weiterer Bedarf

  • Swisttal-Miel (Kreuz mit der A 61) – Bonn-Poppelsdorf (B 9) als möglicher weiterer Bedarf

  • Bonn-Poppelsdorf – Dambroich (Kreuz mit der A 3) in Dringlichkeitsstufe Ia

  • Dambroich (Kreuz mit der A 3) – Waldbröl als möglicher weiterer Bedarf


Der Bedarfsplan des zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 25. August 1980[7] sah die A 56 zwar weiterhin vor, jedoch nur noch zwischen der Bundesgrenze D/NL – Heinsberg – Jülich – Düren – Zülpich – Euskirchen (Kreuz mit der A 1). Die restliche Strecke war als Bundesautobahnplanung gestrichen. Der Abschnitt Jülich (Kreuz mit A 44) – Düren – Zülpich wurde in Dringlichkeitsstufe I eingeordnet, der Abschnitt Bundesgrenze – Jülich (Kreuz mit der A 44) der Stufe II zugeordnet. Der Bau der Strecke Zülpich – Euskirchen (Kreuz mit der A 1) war als laufendes Vorhaben enthalten. Daneben waren auf der ehemaligen Trasse der A 56 zwischen Euskirchen und Waldbröl folgende Vorhaben für Bundesstraßenneubauten im Bedarfsplan enthalten:



  • B 56n: Kreuz mit der A 1 bei Euskirchen – Swisttal-Miel (zweistreifig)

  • B 56n: Witterschlick – Bonn-Röttgen (Bundesautobahn 565) (zweistreifig)

  • B 56n: Bonn-Röttgen – Bonn-Poppelsdorf (vierstreifig)

  • B 56: Bonn-Beuel – Dambroich (Dreieck mit der A 3) (zweistreifig)


Alle vier vorgenannten Vorhaben waren der Dringlichkeitsstufe I zugeordnet.


Mit dem dritten Gesetz zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes vom 21. April 1986[8] kam das Aus für die Bundesautobahn 56. Es verblieben nur auf der ehemaligen Trasse folgende Bundesstraßenneubauprojekte im Bedarfsplan:



  • B 56: Puffendorf (Bundesstraße 57) – Jülich-Koslar – westlich Niederzier (B 56 alt), zweistreifig, als weiterer Bedarf

  • B 56: Düren (B 264) – Zülpich, zweistreifig, als weiterer Bedarf

  • B 56n: Kreuz Euskirchen (A 1) – östlich Euskirchen (B 56 alt), zweistreifig, als vordringlicher Bedarf

  • B 56n: Witterschlick – Bonn-Röttgen (Bundesautobahn 565), zweistreifig, als weiterer Bedarf

  • B 56n: Bonn-Röttgen – Bonn-Poppelsdorf, vierstreifig, als weiterer Bedarf

  • B 56: Bonn-Beuel – Dambroich (Dreieck mit der A 3), zweistreifig, als vordringlicher Bedarf


Die A 56 war auch nach dem Vierten Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes vom 15. November 1993[9] im Bedarfsplan nicht enthalten. Es verblieben folgende Bundesstraßenneubauprojekte, die auf der bisherigen projektierten Trasse der A 56 lagen, im Bedarfsplan:



  • B 56: OU Düren (B 264), zweistreifig, als vordringlicher Bedarf

  • B 56: Kreuz Euskirchen (A 1) – östlich Euskirchen (B 56 alt), zweistreifig, als vordringlicher Bedarf

  • B 56: OU Swisttal-Miel, zweistreifig, als vordringlicher Bedarf

  • B 56: Witterschlick – Bonn-Röttgen (Bundesautobahn 565), zweistreifig, als weiterer Bedarf

  • B 56: Bonn-Röttgen – Bonn-Poppelsdorf, vierstreifig, als vordringlicher Bedarf

  • B 56: Bonn-Beuel – Dambroich (Dreieck mit der A 3), zweistreifig, als vordringlicher Bedarf


Der Bundesverkehrswegeplan 2003 brachte keine Neuaufnahme der A 56. Es waren nur noch folgende Bundesstraßenneubauprojekte im Zuge der B 56 vorgesehen:



  • B 56: OU Swisttal-Miel (2,6 km, zweistreifig, vordringlicher Bedarf)

  • B 56: OU Düren (6,9 km, davon 2,6 km vierstreifig, vordringlicher Bedarf)

  • B 56: OU Euskirchen-Kuchenheim und OU Ludendorf-Essig (9,2 km, zweistreifig, vordringlicher Bedarf)


Der Bau der Bonner Südtangente wurde aus dem Bedarfsplan gestrichen. Dies geschah insbesondere mit Blick darauf, „dass den Maßnahmen in Anbetracht erheblicher Widerstände vor Ort keine realistischen Durchsetzungschancen eingeräumt werden.“[10]



Weblinks |


Bohrungen in NRW. Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen. Abgerufen am 31. Januar 2019.



Einzelnachweise |




  1. Bundesgesetzblatt Jg. 1971, Teil I, S. 873


  2. Bauleistungen auf Bundesfernstraßen im Jahre 1972. Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985. Anlage zum Straßenbaubericht 1972. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, abgerufen am 31. März 2013 (Kartenausschnitt). 


  3. Der Große Shell-Atlas, Mairs Geographischer Verlag, Stuttgart 1973/74, Blatt 41f.


  4. Struktur und Nummerierung der Bundesautobahnen. Vorgesehenes Gesamtnetz. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, 15. Juni 1974, abgerufen am 18. September 2013 (Kartenausschnitt). 


  5. Netz der Bundesautobahnen und Bundesstraßen. Stand 1. Januar 1976. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, abgerufen am 31. März 2013 (Kartenausschnitt). 


  6. Bundesgesetzblatt Jg. 1976, Teil I, S. 2093


  7. Bundesgesetzblatt Jg. 1980, Teil I, S. 1614


  8. Bundesgesetzblatt Jg. 1986, Teil I, S. 537


  9. Bundesgesetzblatt Jg. 1993, Teil I, S. 1877


  10. Die Südtangente – das war‘s. Verein Lebenswerte Siebengebirgsregion e.V., abgerufen am 2. Mai 2014 (Internetpräsenz von Gegnern des Projektes). 


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