Bundesautobahn 90

























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Bundesautobahn 90 in Deutschland

Bundesautobahn 90
Karte

Verlauf der A 90

Basisdaten
Betreiber:

DeutschlandDeutschland Bundesrepublik Deutschland

Bundesland:



Bayern


Status:
Planungen verworfen



Die Bundesautobahn 90 (Abkürzung: BAB 90) – Kurzform: Autobahn 90 (Abkürzung: A 90) – war eine geplante Autobahn, die im Raum nordöstlich von Augsburg bei Aichach von der A 91 abzweigen und über Pfaffenhofen, Holledau (Kreuz mit der A 9), Mainburg nach Saalhaupt (Dreieck mit der A 93) führen sollte.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Planungsgeschichte und Bau


  • 2 Liste der Verkehrsfreigaben


  • 3 Einzelnachweise


  • 4 Weblinks





Planungsgeschichte und Bau |


In der Weimarer Republik war im Plan zum sogenannten „Spitzennetz“ eine Verbindung Regensburg – Wolnzach – Augsburg nicht vorgesehen. Lediglich als Ergänzungsstrecke war die Linie Hof (Saale) – Weiden – Regensburg – Landshut – München enthalten.[1]


Obwohl die Planung und die Arbeiten für die Reichsautobahnverbindung Regensburg – Dreieck Holledau unter der Herrschaft der Nationalsozialisten frühzeitig begannen,[2] fand sich erst ab 1938 die Linie Regensburg – Wolnzach – Augsburg in den Netzplänen.[3][4][5][6][7][8][9] Bis zur Einstellung der Arbeiten im Zweiten Weltkrieg war der Abschnitt zwischen Holledau und Elsendorf im Erd- und Brückenbau weitgehend fertiggestellt. Auf der Strecke zwischen Elsendorf und Regensburg waren hingegen nur etwa 50 % der Brückenbauarbeiten und etwa 20 % der Erdarbeiten durchgeführt.[10]


Diese Vorarbeiten ermöglichten jedoch nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland die zügige Fertigstellung von zwei Teilstrecken: 1954 wurde der Abschnitt Dreieck Holledau – Mainburg und 1958 der Abschnitt Mainburg – Elsendorf einbahnig fertiggestellt.[11]


Der Ausbauplan für die Bundesfernstraßen des Gesetzes vom 27. Juli 1957[12] sah keine Autobahnverbindung von Regensburg über Wolnzach nach Augsburg vor. Lediglich die B 16/B 301 zwischen Regensburg und Holledau sowie die B 300 zwischen Langenbruck und Dasing (A 8) waren im Blauen Netz der auszubauenden und neu zu errichtenden Bundesstraßen enthalten.[13]


Dennoch war in Kartenmaterial bis 1966 die ehemalige Reichsautobahnplanung zwischen Mainburg und Regensburg zu finden, nach der ein Autobahnkreuz südlich Regensburg bei Oberisling mit der Strecke Nürnberg – Passau von Regensburg beabsichtigt war.[14][15] Mit der Planung des Aus- und Neubaus der B 15 zwischen Hof, Weiden und Regensburg wurde 1967 eine Westumgehung von Regensburg realisiert. Hieran schloss sich fortan die Planung der Strecke von Regensburg nach Mainburg an. Die Verlängerung der Strecke vom Dreieck Holledau nach Augsburg fand sich in den Karten bis 1970 allerdings nicht.[16][17]


Dies änderte sich mit dem Bedarfsplan des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 30. Juni 1971.[18] Dieser enthielt unter der internen Bezeichnung „Autobahn 88“ eine Verbindung von Weiden über Pfreimd, Schwandorf, Regensburg, Wolnzach, Schrobenhausen in den Raum südlich Augsburg mit Anschluss an die autobahnähnliche B 17n Augsburg – Landsberg am Lech.[19] Für die Realisierung des später als A 90 bezeichneten Streckenzuges waren unterschiedliche Dringlichkeitsstufen festgelegt, nämlich:













































Abschnitt
Ausbau
Dringlichkeitsstufe
Änderung für den Zeitraum 1971-1985
AD Saalhaupt – AS Elsendorf

(1. Fahrbahn in Dringlichkeitsstufe I, 2. Fahrbahn in Dringlichkeitsstufe III)
1. Fahrbahn in Dringlichkeitsstufe Ia, 2. Fahrbahn möglicher weiterer Bedarf
AS Elsendorf (B 301) – AS Mainburg
2. Fahrbahn
III
Dringlichkeitsstufe Ib
AS Wolnzach – AD Holledau
2. Fahrbahn
III
Dringlichkeitsstufe Ib
AD Holledau – südwestlich Schrobenhausen bei Autenzell
vierstreifig
III
möglicher weiterer Bedarf
südwestlich Schrobenhausen bei Autenzell – östlich Kühbach

1. Fahrbahn in Dringlichkeitsstufe I, 2. Fahrbahn in Dringlichkeitsstufe III
1. Fahrbahn in Dringlichkeitsstufe Ia, 2. Fahrbahn möglicher weiterer Bedarf
östlich Kühbach – südlich Augsburg
vierstreifig
Dringlichkeitsstufe III
möglicher weiterer Bedarf

Mit der Neustrukturierung des Netzes der Bundesautobahnen, die mit Wirkung ab 1. Januar 1975 eingeführt wurde, erhielt die Strecke Dreieck Saalhaupt – Kreuz Holledau – südwestlich Aichach die neue Bezeichnung „Bundesautobahn 90“. Bei Aichach wurde die Streckenführung modifiziert. Die A 90 war - im Gegensatz zur A 88 - nach Zahling geplant, wo sie in die A 91 Dinkelsbühl – Donauwörth – Landsberg/Lech einmünden sollte, die als östliche Umgehung von Augsburg vorgesehen wurde. Die Strecke Hof – Regensburg – Saalhaupt – Landshut – Rosenheim – Kufstein wurde als A 93 bezeichnet.[20] Hieran änderte sich auch 1976 nichts.[21] Im Bedarfsplan des Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 5. August 1976[22] veränderten sich lediglich geringfügig die Dringlichkeitsstufen.


Damit waren große Teile der später zur A 90 umbenannten Abschnitte der A 88 in die Stufe der geringsten Priorität eingeordnet. Die Planung zwischen dem Dreieck Holledau und Augsburg sah folgenden Verlauf der A 88 vor:



  • nördlich Walkersbach

  • nördlich Förnbach und Pfaffenhofen an der Ilm

  • südlich Englmannsberg

  • südlich Oberlauterbach

  • südlich Aresing

  • nördlich Autenzell

  • nördlich Gachenbach

  • nordwestlich Rapperzell

  • südlich Oberwittelsbach

  • südlich Aichach

  • südlich Aichach-Sulzbach

  • westlich Dasing-Laimering (Kreuz mit der A 8 östlich AS Dasing)

  • östlich Friedberg-Harthausen

  • westlich Rinnenthal

  • östlich Ottmaring

  • südöstlich Kissing

  • nördlich Mering

  • Dreieck mit der B 17n bei Oberottmarshausen


Im Bedarfsplan des Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985 vom 25. August 1980[23] war die Strecke AD Saalhaupt bis AD Holledau weiterhin als A 90 enthalten. Gestrichen wurde jedoch die Verbindung AD Holledau – Aichach – Zahling. Die Ostumgehung von Augsburg war nunmehr als vierstreifige B 2n vorgesehen. Statt des Neubaus der A 90 war teilweise der Aus- und Neubau der B 300 zwischen Pörnbach und Aichach vorgesehen. Die Strecke Regensburg-Süd – Abensberg war als laufendes Vorhaben sowie der Abschnitt Abensberg – Elsendorf in Dringlichkeitsstufe I aufgenommen.


Mit dem Bedarfsplan des Dritten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Ausbau der Bundesfernstraßen vom 21. April 1986[24] kam das Aus für die A 90. Der Teilabschnitt zwischen Regensburg und dem Dreieck Holledau wurde nunmehr Bestandteil der A 93. Zwischen Langenbruck und Augsburg verblieben nur noch folgende Maßnahmen im Bedarfsplan:

































Kurzbezeichnung
Abschnitt
Ausbau
Dringlichkeitsstufe
B 300
OU Pörnbach
zweistreifig
laufendes Vorhaben
B 300
Ausbau westlich Schrobenhausen
zweistreifig
weiterer Bedarf
B 300
OU Dasing
zweistreifig
weiterer Bedarf
B 300
OU Friedberg (Bayern)
zweistreifig
weiterer Bedarf [mit Anschluss an die Ostumgehung Augsburg (B 2n, vierstreifig, weiterer Bedarf)]


  • B 300: OU Pörnbach (zweistreifig, laufendes Vorhaben)

  • B 300: Ausbau westlich Schrobenhausen (zweistreifig, weiterer Bedarf)

  • B 300: OU Dasing (zweistreifig, weiterer Bedarf)

  • B 300: OU Friedberg (Bayern) (zweistreifig, weiterer Bedarf) mit Anschluss an die Ostumgehung Augsburg (B 2n, vierstreifig, weiterer Bedarf)


Im Bedarfsplan des Vierten Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes vom 15. November 1993[25] blieb die A 90 weiterhin gestrichen. Vorgenommen war weiterhin der Aus- und Neubau der Strecke Langenbruck – Augsburg:



























































Kurzbezeichnung
Abschnitt
Ausbau
Dringlichkeitsstufe
Änderungen im fünften Gesetz
B 300
OU Hohenwart-Weichenried
zweistreifig
vordringlicher Bedarf

B 300
OU Gachenbach-Peutenhausen
zweistreifig
vordringlicher Bedarf

B 300
Kühbach – Aichach
vierstreifiger Ausbau
weiterer Bedarf

B 300
Aichach – A 8
vierstreifig
vordringlicher Bedarf

B 300
OU Dasing
zweistreifig
vordringlicher Bedarf
später laufendes Vorhaben
B 300
OU Friedberg
zweistreifig
vordringlicher Bedarf
später weiterer Bedarf mit Planungsrecht
B 2
Ostumgehung Augsburg
vierstreifig
weiterer Bedarf


Der Bedarfsplan des Fünften Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes vom 4. Oktober 2004[26] brachte im Hinblick auf die A 90 keine Wiederaufnahme. Geplant war weiterhin der Aus- und Neubau der Strecke Langenbruck – Augsburg.



Liste der Verkehrsfreigaben |


Die einzelnen Abschnitte der ursprünglich als Bundesautobahn 90 gewidmeten und heute als Bundesautobahn 93 bezeichneten Strecke wurden wie folgt dem Verkehr übergeben:



  • 1954: AS Mainburg – AD Holledau (1. Fahrbahn, 11,0 km)

  • 1958: AS Elsendorf – AS Mainburg (1. Fahrbahn, 13,0 km)

  • 1976: AS Mainburg – AD Holledau (2. Fahrbahn, 11,0 km)

  • 1979: AS Elsendorf – AS Mainburg (2. Fahrbahn, 13,0 km)

  • 1984: AS Regensburg-Süd – AS Abensberg (vierstreifig, 24,2 km; davon entfallen auf den Abschnitt AD Saalhaupt – AS Abensberg als Teil der A 90 ca. 13 km)

  • 1986: AS Abensberg – AS Elsendorf (vierstreifig, 15,8 km)



Einzelnachweise |




  1. Vorentwurf zu einem Kraftwagenstraßennetz Deutschlands – Spitzennetz


  2. Geschichte der A 93 Regensburg – AD Holledau. Henning Maruhn, abgerufen am 17. Mai 2015 (Internetbeitrag). 


  3. Reichsautobahnen 1935. Abgerufen am 30. November 2014 (Bilddatei). 


  4. Reichsautobahnen Stand 31. Dezember 1935. Abgerufen am 30. November 2014 (Bilddatei). 


  5. Netzkarte von 1938. Abgerufen am 5. Oktober 2014 (Bilddatei). 


  6. Netzkarte vom 15. August 1938. Abgerufen am 17. Mai 2015 (Bilddatei). 


  7. Autobahn-Übersichtskarte, Stand: 1940. Abgerufen am 5. Oktober 2014 (Bilddatei). 


  8. Autobahn-Übersichtskarte, Stand 1. Januar 1941. Abgerufen am 13. November 2014 (Karte). 


  9. Autobahn-Übersichtskarte, Stand 1. Mai 1941. Abgerufen am 13. November 2014 (Karte). 


  10. Geschichte der A 93 Regensburg – AD Holledau. Henning Maruhn, abgerufen am 17. Mai 2015 (Internetbeitrag). 


  11. Geschichte der A 93 Regensburg – AD Holledau. Henning Maruhn, abgerufen am 17. Mai 2015 (Internetbeitrag). 


  12. Bundesgesetzblatt, Jg. 1957, Teil I, S. 1189


  13. Ausbauplan für die Bundesfernstraßen. Aufgestellt vom Bundesminister für Verkehr. Bundesdruckerei, Bonn 1957, Anlage 1


  14. Der Große Shell Atlas, Mairs Geographischer Verlag, 1. Auflage, Stuttgart 1960, Bl. 66


  15. Der Große Shell Atlas, Mairs Geographischer Verlag, 8. Auflage, Stuttgart 1963/64, Bl. 66


  16. Der Große Shell Atlas, Mairs Geographischer Verlag, 13. Auflage, Stuttgart 1967/68, Bl. 66


  17. Der Große Shell Atlas, Mairs Geographischer Verlag, 15. Auflage, Stuttgart 1969/70, Bl. 66


  18. Bundesgesetzblatt Jg. 1971, Teil I, S. 873


  19. Bauleistungen auf Bundesfernstraßen im Jahre 1972. Ausbau der Bundesfernstraßen in den Jahren 1971 bis 1985. Anlage zum Straßenbaubericht 1972. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, abgerufen am 31. März 2013 (Kartenausschnitt). 


  20. Struktur und Numerierung der Bundesautobahnen. Vorgesehenes Gesamtnetz. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, 15. Juni 1974, abgerufen am 18. September 2013 (Kartenausschnitt). 


  21. Netz der Bundesautobahnen und Bundesstraßen. Stand 1. Januar 1976. Bundesminister für Verkehr Abt. Straßenbau, abgerufen am 31. März 2013 (Kartenausschnitt). 


  22. Bundesgesetzblatt Jg. 1976, Teil I, S. 2093


  23. Bundesgesetzblatt Jg. 1980, Teil I, S. 1614


  24. Bundesgesetzblatt Jg. 1986, Teil I, S. 557


  25. Bundesgesetzblatt Jg. 1993, Teil I, S. 1877


  26. Bundesgesetzblatt Jg. 2004, Teil I, S. 2574



Weblinks |


  • Detaillierte Streckenbeschreibung der Bundesautobahn 90

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