Bundesautobahn 99



































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Bundesautobahn 99 in Deutschland

Bundesautobahn 99
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Karte

Verlauf der A 99

Basisdaten
Betreiber:

DeutschlandDeutschland Bundesrepublik Deutschland
Straßenbeginn:

München
Straßenende:

München
Gesamtlänge:
57,7 km

Bundesland:



Bayern



Karte Fernstraßen München.png




Die Bundesautobahn 99 (Abkürzung: BAB 99) – Kurzform: Autobahn 99 (Abkürzung: A 99), auch Autobahnring München – verbindet mehrere nach München führende Autobahnen einige Kilometer außerhalb der Stadt und ermöglicht dem Fernverkehr die Umfahrung Münchens.


Die A 99 wurde bereits in den 1930er Jahren als vollständiger Ring projektiert, ist jedoch bis heute nicht geschlossen. Er führt von der A 96 im Südwesten über die A 8 im Nordwesten und die A 92 im Nord-Nordwesten zur A 9 im Norden (Autobahnring München-Nord) und weiter zur A 94 im Osten und zur A 8/A 995 im Süden (Autobahnring München-Ost).




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


  • 2 Verkehrsaufkommen


  • 3 Baufortschritt/Planungsstand


  • 4 Besonderheiten


    • 4.1 Eschenrieder Spange


    • 4.2 Aubinger Tunnel


    • 4.3 Lkw-Kontrollstelle




  • 5 Trivia


  • 6 Weblinks


  • 7 Literatur


  • 8 Einzelnachweise





Geschichte |




Planung von 1963 mit wesentlich engerer Führung um das Stadtgebiet München


Aufgrund des Zweiten Weltkrieges wurde mit dem Bau nur stellenweise begonnen, der deutlichste Beleg für die damaligen Bautätigkeiten ist die auf Luftbildern deutlich zu erkennende Allach-Untermenzinger Trasse mitsamt Resten der Trasse für das Kreuz mit der BAB 8; eine niemals benutzte Brücke an der Stelle wurde erst Mitte der 1990er Jahre abgerissen. Ferner finden sich gerodete Waldabschnitte nördlich des Hasenbergls.


Nach dem Krieg wurde zuerst der Abschnitt zwischen dem Kreuz München-Nord und dem Kreuz München-Süd (alte Bezeichnung: Kreuz Brunnthal) Mitte der 1970er Jahre gebaut. Die A 8 München–Stuttgart wurde vorläufig über die Bundesstraße 471 an die A 9 angeschlossen. Bis dahin musste der Fernverkehr durch das Stadtgebiet von München fahren.


Die Anschlussstelle München-Fröttmaning-Nord wurde nachträglich gebaut, um den zusätzlichen Verkehr der Allianz Arena von und in Richtung Stuttgart aufzunehmen. Sie ist lediglich als Halbanschlussstelle ausgeführt. Die Ausfahrt Aschheim/Ismaning wurde ebenfalls nachträglich – einige Jahre nach Fertigstellung des Abschnitts zwischen A 9 (München–Nürnberg) und A 8 (München–Salzburg) – gebaut, um die Gemeinde Aschheim vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Dies ist jedoch nur teilweise geglückt.


Am 18. Februar 2006 wurde mit einer Feierstunde eine Weiterführung von München-Lochhausen bis zur Anschlussstelle Germering-Nord in Betrieb genommen und für den öffentlichen Verkehr ab 19. Februar 2006 freigegeben, nachdem ein weiterer Abschnitt bis zur A 96 am Autobahndreieck München-Süd-West bereits Ende November 2005 in Betrieb ging. Hier endet die A 99 heute.


Die A 99 wurde ursprünglich sechsstreifig gebaut. Mittlerweile hat sie zwischen Ausfahrt 12a (München-Neuherberg) und Kreuz München-Nord vier Fahrstreifen pro Fahrtrichtung; außerdem zwischen Kreuz München-Nord und Kreuz München-Süd unter Einbeziehung des Standstreifens vier Fahrstreifen pro Fahrtrichtung, wobei hier der Standstreifen bei hohem Verkehrsaufkommen freigegeben wird. Die Autobahn soll außerdem zwischen Kreuz München-Nord und Anschlussstelle Haar achtstreifig ausgebaut werden.[1] Der Abschnitt ist in drei Planungsabschnitte untergliedert. Für den ersten Abschnitt zwischen AK München-Nord und AS Aschheim/Ismaning wurde am 14. Januar 2013 der Planfeststellungsbeschluss erlassen.[2][3] Der gesamte Ausbau soll 147 Millionen Euro kosten.[4]



Verkehrsaufkommen |


Es gab 2015 entlang der A 99 insgesamt fünfzehn automatische Zählstellen. In West-Ost-Richtung beziehungsweise dem Uhrzeigersinn folgend betrug das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen in diesem Zeitraum:[5]



















































































Zählstelle
Kfz-Verkehr/Tag
Schwerverkehr/Tag
AS Germering–Nord (N) (9219)
77.359
6.510
AK München–West (N) (9220)
61.433
5.413
AD München–Eschenried (O) (9774)


AD München–Allach (O) (9775)
119.880
16.992
Feldmoching (9155)
118.120
14.216
AD München–Feldmoching (W) (9216)


AD München–Feldmoching (O) (9207)
80.550
11.968
AK München–Nord (W) (9215)
82.205
9.673
Aschheim–West (9218)
122.586
18.370
Aschheim/Ismaning (S) (9211)
127.312
18.310
AK München–Ost (N) (9212)
118.793
17.345
AK München–Ost (S) (9213)
112.290
13.214
Neu-Keferloh (9244)
95.558
12.679
Hohenbrunn (9228)
96.420
13.929
Ottobrunn (9229)
87.152
15.540


Die A 99 gilt mit durchschnittlich bis zu 120.000 Fahrzeugen pro Tag (Stand 2010) als verkehrsreichste Autobahn in Bayern.[6] 2015 sind es schon 160 000 Fahrzeuge pro Tag und es wird mit weiterer starker Verkehrszunahme gerechnet.[7] Stauungen sind insbesondere vor den Autobahnkreuzen München-Nord, München-Süd, Autobahndreieck Feldmoching, Eschenrieder Spange, Aubinger Tunnel und vor dem Allacher Tunnel sehr häufig (meist zweimal täglich).



Baufortschritt/Planungsstand |




A 99 zwischen der Ausfahrt Kirchheim und dem Kreuz München-Ost, Blickrichtung Süd


Ein Ringschluss im Süden von der A 96 zur A 95 und weiter zum Kreuz München-Süd (beziehungsweise zur A 995 bei Unterhaching) wurde 2003 von der Bundesregierung in den Bundesverkehrswegeplan als Projekt im weiteren Bedarf mit hohem ökologischen Risiko aufgenommen.[8][9] Im Oktober 2004 wurde eine Streichung des Projekts aus dem Bundesverkehrswegeplan beschlossen.[10] Im Mai 2006 wurde trotzdem eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Deren geschätzte Kosten von rund einer halben Million Euro teilten sich Bund und Freistaat Bayern.[11]


Am 26. November 2008 stellte die Autobahndirektion Südbayern ein Zwischenergebnisse der Studie vor.[12] Am 29. April 2009 folgte ein zweiter Zwischenbericht.[13]
Von den ursprünglich in Erwägung gezogenen 95 Trassen-Varianten sind nun nur noch elf übrig geblieben. Die Längen der Trassen variieren dabei zwischen 13 und 35 Kilometern. Die südlichste Streckenvariante verläuft südlich von Gauting, Baierbrunn und Oberhaching. Da große Teile davon unterirdisch gebaut werden müssten, würden sich die Baukosten auf bis zu 45 Mio. Euro pro Kilometer summieren. Konventionell gebaute Autobahnkilometer kosten etwa acht Millionen Euro.


Im letzten Schritt der Machbarkeitsstudie sollte untersucht werden, welche Auswirkungen die vorgeschlagenen Trassen auf Umwelt, Raumstruktur, Verkehr und Baukosten haben würden. Am 17. Mai 2010 stellte die Autobahndirektion Südbayern den Abschlussbericht der Studie vor.[14]
Die Präsentation des Berichts kommt zu dem Abschlussergebnis, dass „bei Berücksichtigung der Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung von Eingriffen … der Lückenschluss des Autobahnrings grundsätzlich sinnvoll und realisierbar“ sei. In dem Abschlussbericht wird eine Planungsempfehlung für zwei der ursprünglichen untersuchten Streckenführungen abgegeben. Beide Streckenführungen verbinden das Autobahndreieck München-Süd-West mit unterschiedlichen Teilabschnitten der A 995 in Höhe Unterhaching bzw. Taufkirchen. Beide Streckenführungen sehen die Untertunnelung der Ortschaft Krailling mit dem Würmtal vor. Je nach Streckenführung ist ferner eine Untertunnelung des Isartals zusammen mit Grünwald und Pullach bzw. eine etwas weiter nördlich verlaufende Untertunnelung vorgesehen. Für beide Streckenführungen werden Kosten von 1,2 Mrd. Euro veranschlagt.


Die Fortführung der A 99 ist politisch umstritten. Am 15. Juni 2010 stoppte der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer das Projekt.[15]


Die A99 wird zwischen dem Autobahnkreuz München-Nord und Aschheim/Ismaning in den Jahren 2017 bis 2019 ausgebaut.[16] Dafür hatten bereits im Jahr 2016 Vorbereitungen für die provisorische Verkehrsführung begonnen. Während des Baus stehen sechs Fahrstreifen zur Verfügung. Die Freischaltung des Seitenstreifens ist jedoch nicht möglich. Es kann zu größeren Verkehrsbehinderungen kommen.



Besonderheiten |



Eschenrieder Spange |


Eine bauliche Besonderheit ist die Eschenrieder Spange – oft auch als „A 99a“ bezeichnet – ein vier Kilometer langer Seitenarm der A 99, der zur A 8 Richtung Stuttgart führt.



Aubinger Tunnel |


Der Aubinger Tunnel ist mit seinen 1956 Metern Bayerns längster Autobahntunnel. Er wurde vom ADAC als einer der sichersten Tunnel ausgezeichnet. Der Tunnel hat ferner eine der modernsten Geschwindigkeitskontrollanlagen Europas. In beiden Fahrtrichtungen erfolgen die Messungen seit Anfang März 2008, ohne dass die Fahrer davon etwas bemerken. Jeweils 500 Meter nach der Einfahrt sind in beiden Richtungen Messstellen eingerichtet, die die gemessenen Daten direkt an die Polizei weiterleiten. In der ersten Woche nach der Einführung sind laut Pressemitteilungen mehr als 1500 Geschwindigkeitsübertretungen registriert worden.



Lkw-Kontrollstelle |


Zwischen den Anschlussstellen Hohenbrunn und Haar befindet sich in Fahrtrichtung Nürnberg/Stuttgart eine Lkw-Kontrollstelle der Polizei und des Bundesamtes für Güterverkehr. Bereits vor der Kontrollstelle werden zur Überprüfung des zulässigen Gesamtgewichtes von Lkw über Sensoren in der Fahrbahn der Autobahn die Achslasten von Lkw gemessen. Auffällige Lkw werden dann an der Kontrollstelle herausgewinkt; dort befindet sich eine geeichte Waage, mit der das genaue Gewicht ermittelt werden kann.[17]



Trivia |


Zum 1. Januar 2016 lagen die Zuständigkeiten für die A 99 wie folgt:[18]



  • im Bereich Autobahndreieck München-Süd-West mit der A 96 (4/35) und Autobahnkreuz München-Nord mit der A 9 (13/72) bei der Autobahnmeisterei München-Nord/West,

  • im Bereich Autobahnkreuz München-Nord mit der A 9 und der A 995 (13/72) und Autobahnkreuz München-Süd (21/95) bei der Autobahnmeisterei Hohenbrunn.



Weblinks |



 Commons: Bundesautobahn 99 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

  • Detaillierte Streckenbeschreibung der Bundesautobahn 99


Literatur |



  • Nikolaus Dezasse: A99 – das Ringbuch. ADAC Südbayern, München 2008. 

  • Roland Gabriel, Wolfgang Wirth: Mitten hindurch oder außen herum? Die lange Planungsgeschichte des Autobahnrings München. Verlag Franz Schiermeier, München 2013, ISBN 978-3-943866-16-2. 



Einzelnachweise |




  1. Autobahndirektion Südbayern: 8-streifiger Ausbau der A 99 zwischen dem Autobahnkreuz München-Nord und der Anschlussstelle Haar. In: www.abdsb.bayern.de. Januar 2010, abgerufen am 18. April 2014 (PDF). 


  2. Regierung von Oberbayern gibt grünes Licht für den 8-streifigen Ausbau der Bundesautobahn A 99 Ost. Autobahnring München zwischen dem AK München-Nord bis zur AS Aschheim-Ismaning, Pressemitteilung Nr. 032. In: www.regierung.oberbayern.bayern.de. Regierung von Oberbayern, 29. Januar 2013, abgerufen am 18. April 2014. 


  3. Regierung von Oberbayern: Planfeststellungsbeschluss A99 Ost, 8-streifiger Ausbau AK München-Nord – AS Haar. Bauabschnitt 1 AK München-Nord bis AS Aschheim-Ismaning. In: www.regierung.oberbayern.bayern.de. 14. Januar 2013, abgerufen am 18. April 2014 (PDF). 


  4. Anna Günther, Marco Völklein: A 99 soll achtspurig ausgebaut werden. In: www.sueddeutsche.de. 9. November 2011, abgerufen am 18. April 2014. 


  5. bast - Bundesanstalt für Straßenwesen: Automatische Zählstellen 2015 - A 99. Online auf www.bast.de, abgerufen am 22. Oktober 2016.


  6. Manuelle Straßenverkehrszählung 2010. In: www.bast.de. Bundesanstalt für Straßenwesen, 11. November 2011, archiviert vom Original am 19. April 2014; abgerufen am 18. April 2014 (PDF). i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bast.de 


  7. Ausbau der A 99 kann beginnen. In: Süddeutsche Zeitung. 20. Juli 2015, abgerufen am 5. Oktober 2015. 


  8. Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen: Bundesverkehrswegeplan 2003. 2. Juli 2003, S. 51, abgerufen am 15. April 2014 (PDF). 


  9. Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen: Bundesverkehrswegeplan 2003 (Liste Bayern). 2. Juli 2003, S. 95, abgerufen am 15. April 2014 (PDF). 


  10. Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (14. Ausschuss): Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes. Drucksache 15/3412. Deutscher Bundestag, 18. Juni 2004, S. 80, abgerufen am 15. April 2014 (PDF). 


  11. Neuer Anlauf für Münchner Autobahnring. In: Münchner Merkur. Nr. 100, 2. Mai 2006 (bi-muenchen.de [abgerufen am 15. April 2014]). 


  12. 1. Zwischenbericht zur Machbarkeitsstudie Südring (26. November 2008) (PDF; 4,7 MB)


  13. 2. Zwischenbericht zur Machbarkeitsstudie Südring (29. April 2009) (PDF; 4,7 MB)


  14. Abschlussbericht zur Machbarkeitsstudie Südring (27. Mai 2010) (PDF; 8,0 MB)


  15. Autobahn-Südring: Das Projekt ist begraben – die Probleme bleiben, SZ vom 14. März 2011


  16. 8-streifiger Ausbau der A 99 zwischen AK München-Nord und AS Aschheim/Ismaning. In: www.abdsb.bayern.de. Abgerufen am 26. Dezember 2016. 


  17. http://www.abdsb.bayern.de/wir_ueber_uns/am_hohen_b.php


  18. Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr: Freistaat Bayern - Straßenübersichtskarte - Zuständigkeiten der Autobahnmeistereien. PDF. 1. Januar 2016, online auf www.baysis.bayern.de, abgerufen am 17. September 2016.


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