Wien Westbahnhof

























































Wien Westbahnhof

Wien 15 Westbahnhof a.jpg
Daten

Betriebsstellenart

Fernbahnhof (für WESTbahn), Kopfbahnhof

Bahnsteiggleise
11

Abkürzung
Ws (ÖBB), WS (VOR)

IBNR
8100003

Eröffnung

1858 1. Westbahnhof (Kaiserin-Elisabeth-Bahnhof),
24. Nov. 1951 Teileröffnung 2. Westbahnhof[1]
Architektonische Daten

Baustil
klassische Moderne

Architekt
Moritz Löhr (1858),
ArGe Robert Hartinger jun., Sepp Wöhnhart & Franz Xaver Schlarbaum[2] (1949–1954)[3]
Lage

Stadt/Gemeinde

Wien

Bundesland

Wien

Staat

Österreich

Koordinaten

48° 11′ 47″ N, 16° 20′ 10″ O48.19638916.336111Koordinaten: 48° 11′ 47″ N, 16° 20′ 10″ O
Eisenbahnstrecken


  • Westbahn (KBS 100)


Liste der Bahnhöfe in Österreich


i16i16i18











































Westbahnhof

U-Bahn Wien.svg

U-Bahn-Station in Wien

Westbahnhof

U-Bahn-Stationsgebäude zwischen äußerem und innerem Gürtel

Basisdaten

Bezirk:

Neubau, Rudolfsheim-Fünfhaus

Koordinaten:

48° 11′ 47″ N, 16° 20′ 10″ O48.19638916.336111

Eröffnet:
1989

Gleise (Bahnsteig):
4 (2 Mittelbahnsteige)

Stationskürzel:
WS

Nutzung

Linie(n):

U3U6

Umsteigemöglichkeiten:

WESTbahnR S-Bahn Wien5 6 9 18 52 60 N6 N49 N54 N64 Regionalbusse Vienna Airport Lines

Fahrgäste:
200.000/Tag (Stand 2011)[4]

Der Westbahnhof in Wien bildet als Kopfbahnhof den Ausgangspunkt der Westbahn. Der Bahnhof wurde am 15. Dezember 1858 anlässlich der Inbetriebnahme der „k.k. priv. Kaiserin Elisabeth-Bahn“ von Wien Westbahnhof über Linz Hauptbahnhof nach Linz Südbahnhof feierlich eröffnet. Die derzeitige, unter Denkmalschutz stehende, 1951 eröffnete Bahnhofshalle wurde am 21. Dezember 2010 nach zwei Jahren Renovierung wieder zugänglich. Darunter wurde im Herbst 2011 ein unterirdisches Einkaufszentrum fertiggestellt, das sich BahnhofCity Wien West nennt. Die Halle ist zu beiden Seiten von höheren neuen Gebäuden umgeben, in denen u. a. ein Hotel untergebracht ist. 2012 und 2013 gewann der Bahnhof die Wahl zum schönsten Bahnhof Österreichs.


Seit 13. Dezember 2015 ist der Bahnhof hauptsächlich von regionaler Bedeutung, da alle Fernzüge der ÖBB nunmehr vom Wiener Hauptbahnhof über den Bahnhof Wien Meidling verkehren.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Lage


  • 2 Linien, welche ab Wien Westbahnhof verkehren


  • 3 Bedeutung


  • 4 Geschichte


    • 4.1 1858 bis 1949


    • 4.2 Seit 1949


    • 4.3 Umbau 2008–2011




  • 5 U-Bahn-Station


    • 5.1 Geschichte der Stadtbahn- und U-Bahn-Station


    • 5.2 Die U-Bahn-Station


    • 5.3 Ausgestaltung




  • 6 Siehe auch


  • 7 Literatur


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise





Lage |


Der Westbahnhof liegt im 15. Wiener Gemeindebezirk, Rudolfsheim-Fünfhaus, an der innerstädtischen, sechs- bis achtspurigen Verkehrsachse Gürtel (Neubaugürtel) und ist mit zwei U-Bahn-Linien (U3, U6) und den Straßenbahnlinien 5, 6, 9, 18, 52 und 60 erreichbar. Die nahe der Südseite des Gebäudes in West-Ost-Richtung verlaufende Mariahilfer Straße stellt wie die U3 eine direkte Verbindung ins Stadtzentrum her.



Linien, welche ab Wien Westbahnhof verkehren |







































































Linie
Verlauf
REX Wien Westbahnhof – Wien Penzing – Wien Hütteldorf – Tullnerbach-Pressbaum – Rekawinkel – St. Pölten Hbf
REX Wien Westbahnhof – Wien Hütteldorf – Tullnerfeld – St. Pölten Hbf – Pöchlarn – Amstetten (via Wienerwaldtunnel)

WESTbahn
WESTgreen: Wien Westbahnhof – Wien Hütteldorf – St.Pölten Hbf – Amstetten – Linz Hbf – Wels – Attnang-Puchheim – Salzburg Hbf
S-Bahn Wien
Wien Westbahnhof – Wien Penzing – Wien Hütteldorf – Wien Wolf in der Au – Wien Hadersdorf – Wien Weidlingau – Unterpurkersdorf – Purkersdorf Zentrum – Unter Tullnerbach – Tullnerbach-Pressbaum – Pressbaum – Dürrwien – Rekawinkel – Neulengbach
U3
Ottakring – Kendlerstraße – Hütteldorfer Straße – Johnstraße – Schweglerstraße – Westbahnhof – Zieglergasse – Neubaugasse – Volkstheater – Herrengasse – Stephansplatz – Stubentor – Landstraße – Rochusgasse – Kardinal-Nagl-Platz – Schlachthausgasse – Erdberg – Gasometer – Zippererstraße – Enkplatz – Simmering
U6
Siebenhirten – Perfektastraße – Erlaaer Straße – Alterlaa – Am Schöpfwerk – Tscherttegasse – Bahnhof Meidling – Niederhofstraße – Längenfeldgasse – Gumpendorfer Straße – Westbahnhof – Burggasse-Stadthalle – Thaliastraße – Josefstädter Straße – Alser Straße – Michelbeuern-AKH – Währinger Straße-Volksoper – Nußdorfer Straße – Spittelau – Jägerstraße – Dresdner Straße – Handelskai – Neue Donau – Floridsdorf
5
Praterstern – Friedensbrücke – Franz-Josefs-Bahnhof – Lazarettgasse, Allgemeines Krankenhaus – Lerchenfelder Straße – Westbahnhof
6
Burggasse-Stadthalle – Westbahnhof – Gumpendorfer Straße – Margaretengürtel – Matzleinsdorfer Platz – Favoritenstraße – Geiselbergstraße – Enkplatz/Grillgasse – Simmering – Zentralfriedhof 3. Tor – Kaiserebersdorf, Zinnergasse
9 Wallrißstraße – Gersthof – Elterleinplatz – J.-Nepomuk-Berger-Platz – Schweglerstraße – Urban-Loritz-Platz – Westbahnhof
18 Burggasse-Stadthalle – Westbahnhof – Gumpendorfer Straße – Margaretengürtel – Matzleinsdorfer Platz – Hauptbahnhof – Quartier Belvedere – St. Marx – Schlachthausgasse
52
Westbahnhof – Mariahilfer Straße – Diesterweggasse, Penzing – Baumgarten
60
Westbahnhof – Mariahilfer Straße – Penzinger Straße – Schloss Schönbrunn – Hietzing – Mauer – Rodaun
N6
Westbahnhof – Gumpendorfer Straße – Matzleinsdorfer Platz – Favoritenstraße – Geiselbergstraße – Enkplatz/Grillgasse
N49 Hütteldorf, Bujattigasse – Baumgarten – Hütteldorfer Straße – Johnstraße – Schweglerstraße – Westbahnhof – Volkstheater – Kärntner Ring, Oper
N54 Urban-Loritz-Platz – Westbahnhof – Unter St. Veit
N64
Alterlaa – Hetzendorf – Bahnhof Meidling – Längenfeldgasse – Westbahnhof – Gürtel – Währinger Straße-Volksoper – Gürtel – Handelskai


Bedeutung |


Bis zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 war der Westbahnhof Ausgangspunkt des Bahnfernverkehrs nach Deutschland, in die Schweiz, nach Frankreich und Belgien und Verladestelle der Autoreisezüge nach Salzburg Hbf, Schwarzach-St. Veit, Innsbruck Hbf, Feldkirch, Düsseldorf Hbf, Hamburg-Altona und Berlin-Wannsee. An seine Stelle traten zu diesem Zeitpunkt die Bahnhöfe Wien Meidling und Wien Hauptbahnhof.


Das private Konkurrenzunternehmen WESTbahn, welches seit Dezember 2011 Züge im Taktverkehr Richtung Linz und Salzburg führt, lässt seine Züge nach wie vor zum / vom Wiener Westbahnhof verkehren. Für die ÖBB ist der Westbahnhof weiterhin Ausgangspunkt der regionalen Verbindungen in das westliche Niederösterreich, die in den Verkehrsverbund Ost-Region eingebunden sind und teilweise zur Wiener S-Bahn gehören.


Da über die Verbindungsbahn Anschluss an die Bahnen nach Italien, Slowenien, Ungarn, Serbien und Rumänien im Süden, Osten und Südosten besteht, wurden auch legendäre Fernzüge wie der Orientexpress einst über Wien Westbahnhof geführt. Da der Westbahnhof ein Kopfbahnhof ist, mussten alle Züge für die Weiterfahrt den Bahnhof entgegen der Einfahrtsrichtung verlassen.



Geschichte |



1858 bis 1949 |


Der mit der Westbahn – ursprünglich: k.k. privilegierte Kaiserin Elisabeth-Bahn – im Jahr 1858 eröffnete Kaiserin-Elisabeth-Bahnhof wurde vom Bahnarchitekten Moritz Löhr entworfen. Bei seiner Eröffnung lag der Westbahnhof außerhalb der Stadt Wien und des sie umgebenden Linienwalls. Ab 1873 wurde die Gürtelstraße, bald nur Gürtel genannt, parallel zur Stirnseite des Bahnhofs gebaut; der damalige Bahnhof zeigte vom Gürtel aus nur seine Schmalseite, nicht das repräsentative Eingangsportal. 1892 wurden die so genannten Vororte, unter anderem das Bahnhofsareal, eingemeindet. Ab 1894 wurde der Linienwall abgetragen. Seit 1897 verkehrt die erste elektrische Straßenbahnlinie Wiens, seit 1907 (bis heute) Linie 5 oder 5er genannt, vom Westbahnhof zum Nordbahnhof, dem damals wichtigsten Bahnhof Wiens.


Der Bahnhof umfasste vier in historisierendem Baustil errichtete Bauteile. Die Bahnhofshalle war ursprünglich 104 m lang und 27,2 m breit. Sie wurde durch ein eisernes Zeltdach mit Trägern gedeckt und bot Platz für vier Gleise. Ausgeprägte Zungenbahnsteige waren zunächst nicht vorhanden. Die Ausfahrt aus der Halle war von zwei Türmen flankiert. Im Osten schloss ein zweistöckiges Verwaltungsgebäude die Gleisanlage gegen den Gürtel hin ab.


Die Seitentrakte nahmen die Einrichtungen für Ab- und Anreise auf. Die nach Süden gelegene Abfahrtsseite bestand aus einem repräsentativen Portal mit Freitreppe und drei großen, von Säulen getragenen Bögen, die von Statuen gekrönt waren; Verbindungstrakte rechts und links davon stellten eine Verbindung zu je zwei zweistöckigen Bürogebäuden her. Durch das Portal erreichte man die Kassenhalle und den Bahnsteig für die Abfahrt. Auf leicht erhöhtem Terrain gelegen, bot die Abfahrtsseite von Südosten her die eindrucksvollste Ansicht des Bahnhofs. An der im Norden gelegenen Ankunftsseite wiederholte sich diese Gliederung; bedingt durch das Gelände entfiel hier aber der Gebäudesockel und das Portal war weniger hoch ausgeführt, dafür boten Arkaden Passagieren, die auf Fiaker oder Fuhrwerke warteten, Schutz vor der Witterung.


Um dem gestiegenen Fahrgastaufkommen Rechnung zu tragen, wurden bei einem von 1910 bis 1912 vorgenommenen Umbau die beiden Türme, die die Ausfahrt flankierten, entfernt, die Dachkonstruktion geändert und Platz für ein fünftes Gleis geschaffen. Zusätzlich wurden im Vorfeld der Hallengleise weitere überdachte Bahnsteige und Abfahrtsgleise angelegt.


Im April 1945 wurde der Bahnhof im Zuge der Kampfhandlungen am Ende des Zweiten Weltkriegs von Bomben getroffen und brannte aus; das Dach der Halle stürzte ein. Nach Kriegsende wurden die Gebäude für den Bahnbetrieb zunächst notdürftig adaptiert, man entschloss sich jedoch zu einem völligen Neubau, sodass der Bahnhof ab 1949 abgerissen wurde.


An den alten Bahnhof erinnert noch eine Statue der ursprünglichen Namensgeberin der Bahn, Kaiserin Elisabeth, die sich früher an der Fassade des Bahnhofs befand und jetzt in der unteren Halle des Westbahnhofs aufgestellt ist.




Seit 1949 |


Für den Neubau hatte die Generaldirektion der ÖBB mit dem Wiener Stadtbauamt und der Österreichischen Post- und Telegraphenverwaltung einen Wettbewerb ausgeschrieben: Die Beurteilung der Entwürfe erfolgte vom Standpunkt des Gesamteindruckes, des funktionellen Charakters, der städtebaulichen Lösung, der architektonischen Gestaltung und der Konstruktionen. Die Teilnehmer an diesem Wettbewerb hatten sich unter anderem auch mit der Verbindung zur Stadtbahn und zum Westbahnhofbunker zu beschäftigen. (Rathauskorrespondenz, 2. Juni 1949).[2] Eingelangt waren 55 Entwürfe, dreizehn davon kamen in die engste Auswahl.


Da sich das Preisgericht auch nach mehrmaligen eingehenden Prüfungen der Entwürfe zu keinem ersten Preis entscheiden konnte, wurde ein zweiter Preis vergeben: Der von der Arbeitsgemeinschaft Architekt Robert Hartinger, Architekt Sepp Wöhnhart und Franz Xaver Schlarbaum eingereichte Entwurf zum Neubau des Westbahnhofs[2] wurde von 1949 bis 1954 realisiert[3] und konnte bereits am 24. November 1951 teileröffnet werden.[1]


Da an den Seiten nur schmale Verwaltungstrakte errichtet wurden, war Raum für insgesamt elf Gleise vorhanden, die durch überdachte Zungenbahnsteige erschlossen werden. Zentraler Bereich ist die große, vom Gürtel (seit 21. Juni 1958: Europaplatz)[5] her zu betretende Bahnhofshalle, die in eine untere und eine über zwei Stiegen- und Rolltreppenanlagen zu erreichende obere Ebene geteilt ist. Die Halle wird durch hohe Fenster belichtet, die in die Fassade nach Osten und nach Westen (dort oberhalb der Überdachungen der Bahnsteige) eingebaut sind. Unter der oberen Halle, zugänglich von der unteren Halle, waren bis 2008 die Fahrkartenschalter angeordnet. An der zum Gürtel (Europaplatz) hin gelegenen Außenseite bot ein Vordach Schutz vor schlechtem Wetter beim Aus- und Einsteigen in Autos und Taxis.


Nachträglich wurde in der unteren Halle ein Pavillon errichtet, der ein Servicezentrum für Buchungen, Hotelreservierungen und anderes beherbergte. An der Nordseite des Bahnhofs wurde in den 1980er Jahren ein (inzwischen abgerissenes) Parkhaus angeschlossen. Das Aufnahmsgebäude mit seiner Fachwerkdachkonstruktion steht unter Denkmalschutz.
Im Zuge der Errichtung der U-Bahnlinie U3 entstand um 1993 im südlichen Bereich der Halle eine große Stahl-Glas-Konstruktion, in der in mehreren Ebenen Teile des Bahnhofsrestaurants und ein Café untergebracht waren. Von der unteren Ebene der Halle war das unterirdische Verbindungsgeschoß zu den U-Bahn-Stationen von U3 und U6 erreichbar.


In beiden Ebenen der Bahnhofshalle waren bis zum Sommer 2008 verschiedene Geschäfte, wie ein Supermarkt, eine Bäckerei, Trafiken, ein Internetcafé, ein Postamt, ein Kopierladen, Imbissstuben, ein Blumenladen, ein Friseur und weitere Geschäfte untergebracht; die Polizeiinspektion wurde 2006 wegen Unbenützbarkeit gesperrt und in den in der Felberstraße liegenden Teil des Westbahnhofs verlegt.




Umbau 2008–2011 |


Westbahnhof Wien. Außenansicht von Nordosten (2012).jpg



Die historische Kassenhalle wurde nach Vorgaben des Denkmalschutzes restauriert




Blick auf Bahnsteig 6


2002 wurde das Architekturbüro Neumann & Steiner in einem Wettbewerb zur Umgestaltung der Anlage als Gewinner gekürt. Es war das einzige Projekt, das den Erhalt der Halle vorsah, und durch Anbauten, Hotel und Bürokomplex die Vorgaben der ÖBB erfüllte. Erste Vorarbeiten zur Neugestaltung begannen 2007. Die Bahnhofshalle war von September 2008 bis Dezember 2010 gesperrt; in dieser Zeit wurden u. a. Böden und Decke restauriert. Südlich der Halle war ein provisorisches Abfertigungsgebäude errichtet worden, das im Jänner 2011 geschlossen und dann abgetragen wurde. 2008 bis 2011 wurde das Bahnhofsareal umgestaltet. Neben der Modernisierung des Bahnhofsgebäudes selbst, die im Dezember 2010 abgeschlossen wurde, war die verstärkte ökonomische Nutzung des Areals für nicht bahnbetriebliche Funktionen sein Ziel.


Im Februar 2011 begann die Sanierung der Bahnsteige. Sie umfasste unter anderem die Erhöhung der Bahnsteigkanten auf die in Österreich gängige Höhe von 55 cm, die Sanierung der Bahnsteigdächer sowie die Erneuerung der Ausstattung und Beleuchtung.[6]


Links und rechts der unter Denkmalschutz stehenden historischen Bahnhofshalle wurden achtgeschoßige Bauten an den Ecken zur äußeren Mariahilfer Straße und zur Felberstraße errichtet, die nicht für Bahnzwecke verwendet werden. Hier wurden Büros, Dienstleistungsbetriebe und Ecke Felberstraße ein preisgünstiges Zwei-Sterne-Kettenhotel untergebracht.


Unter die Bahnhofshalle wurde auf drei Ebenen ein Einkaufszentrum mit 90 Geschäften auf 17.000 Quadratmeter gebaut. Die Neubau- und Umbauarbeiten kosteten etwa 200 Millionen Euro, waren eine öffentlich-private Partnerschaft und wurden 2011 abgeschlossen. Die Eröffnung der Bahnhofscity Wien West erfolgte am 23. November 2011.[7] Im April 2012 übersiedelte die Polizei in die neue Inspektion, von der Felberstraße auf den Europaplatz.[8]


Architekturkritik

In der architektonischen Kritik des erneuerten Bahnhofs und der ihn umgebenden Neubauten wurde der äußerst geringe Abstand der Neubauten zum historischen Abfertigungsgebäude bemängelt: Wie eine Schraubzwinge klemmen die beiden Blechkonserven die alte Halle zwischen sich ein, schrieb Wojciech Czaja 2011 in der Wiener Tageszeitung Der Standard[9], Flächenmaximierung nennt sich diese Form der Adipositas. Er verwies auf diesbezügliche Kritik aus dem Bundesdenkmalamt und aus der für Stadtgestaltung zuständigen Wiener Magistratsabteilung 19, die vom unabhängigen Stadtplaner Reinhard Seiß (Immobilienprojekt mit Gleisanschluss) unterstrichen wurde.


Czaja lobte andererseits die behutsame und historisch angemessene Sanierung der historischen Halle, dereinst geplant von Robert Hartinger, Sepp Wöhnhart und Franz Xaver Schlarbaum. Hier stellten Neumann & Steiner ihre Fähigkeiten unter Beweis: Akribie, Detailverliebtheit und technische Konstruktion. […] Hier regiert jene Subtilität, die man sich auch für die Ausschreibung und Planung der Neubauten gewünscht hätte.


Das ÖBB-Immobilienmanagement hob hervor, der Westbahnhof sei das erste Bauvorhaben der Bahn, bei dem es gelungen sei, ein Infrastrukturprojekt zur Gänze mit einem Immobilienprojekt zu finanzieren.



U-Bahn-Station |



Geschichte der Stadtbahn- und U-Bahn-Station |


Die erste Station der von Otto Wagner gestalteten Wiener Dampfstadtbahn wurde hier im Jahr 1898 eröffnet, ab 1925 verkehrte dann ersatzweise die neue Wiener Elektrische Stadtbahn. Die Tiefbahnstation mit dem typischen Aufnahmsgebäude befand sich auf dem heutigen Europaplatz. Neben den reinen Stadtbahnlinien bediente von 1925 bis 1945 auch die kombinierte Straßen- und Stadtbahnlinie 18G die Station. Das Stadtbahn-Aufnahmsgebäude von 1898 wurde mit dem Neubau des Westbahnhofs 1949 abgetragen und die ehemals offene Station mit einer Betondecke nach oben verschlossen.


Am 22. Dezember 1951 wurde das neue Stationsgebäude nach acht Monaten Umbau fertiggestellt: Vestibül, Kassen und Sperren waren nun unter das Straßenniveau verlegt. Der 110 Meter lange Haltestelleneinschnitt wurde mit einer Betondecke eingedeckt.[10] Der Zugang zu den Stadtbahnlinien „GD“ (Gürtel–Donaukanal) und „G“ (Gürtel) erfolgte nun über die Kassenhalle des neuen Westbahnhofs durch einen 30 Meter langen unterirdischen Gang,[11][12] über Stiegenabgänge am äußeren Gürtel und über einen Personentunnel zum Hesser-Denkmal auf dem Mittelstreifen zwischen äußerem und innerem Gürtel.[10][13]




Hesser-Denkmal, alter und neuer Ort


So bestand die Station bis 1990, als sie von der heutigen Station der Linie U6, der Nachfolgerin der Gürtel-Stadtbahn, unter dem Mittelstreifen des Neubaugürtels abgelöst wurde. Zunächst hielten die Züge der Linie U6 ab dem 28. Jänner 1990 in Fahrtrichtung Heiligenstadt beziehungsweise Friedensbrücke (Gleis 1) provisorisch in der neuen Station, am 3. Februar 1990 dann auch in Fahrtrichtung Meidling (Gleis 2). Die Fertigstellung der endgültigen Aufgänge samt Rolltreppen konnte jedoch erst zum 8. November 1991 erfolgen, der daher als offizielles Eröffnungsdatum der Haltestelle gilt.[14] Das alte Stationsbauwerk von 1898 wurde damals aufgelassen und zugeschüttet. Der Zufahrtstunnel selbst existiert jedoch noch heute und wurde nicht zugeschüttet, um ihn bei Bedarf als Straßentunnel nachnutzen zu können.[15]
Das Hesser-Denkmal wurde auf der Gürtelmitte um rund 200 m nach Norden versetzt (Bild).


Am 4. September 1993 erfolgte die Betriebsaufnahme der Linie U3.



Die U-Bahn-Station |




Bahnsteige der Linie U3




Bahnsteige der Linie U6


Unter dem Westbahnhof und unter dem davor situierten Europaplatz und dem Neubaugürtel befindet sich die gleichnamige U-Bahn-Station Westbahnhof, ein dreigeschoßiger, unterirdischer Kreuzungsbahnhof der U-Bahn-Linien U3 und U6. Die Linie U3 führt vom Westbahnhof nach Osten ins Stadtzentrum und südöstlich weiter bis Simmering sowie nach Nordwesten bis Ottakring (16. Bezirk). Die Linie U6 verbindet – zum Teil entlang des Gürtels – das Stadtzentrum umfahrend die nördlichen, westlichen und südwestlichen Gebiete Wiens von Floridsdorf (21. Bezirk) bis Siebenhirten (23. Bezirk, Liesing).


Die U-Bahn-Station Westbahnhof zählt zu den meistfrequentierten Knoten im Wiener Nahverkehr. Es besteht die Möglichkeit, zu den Straßenbahnlinien 5, 6, 9, 18, 52 und 60 sowie zur S-Bahn-Linie 50 in Richtung Tullnerbach-Pressbaum umzusteigen. Weiters wird eine direkte Buslinie zum Flughafen Wien geführt.


Die Anlagen der U3 liegen als Seitenbahnsteige in zwei getrennten, parallel angeordneten und per Mittelbahnsteig verbundenen Tunnelröhren und erstrecken sich drei Stockwerke tief schräg zwischen dem Neubaugürtel und der Langauergasse. Die Bahnsteige der U6, die ebenfalls per Mittelbahnsteig zusammenhängen, liegen direkt unter dem Mittelstreifen des Neubaugürtels. Ausgänge führen in ein Aufnahmsgebäude, das sich auf dem Mittelstreifen des Neubaugürtels befindet und von Straßenbahn-Haltestellen umgeben ist.


Beide Stationen sind über ein Verteilergeschoß verbunden. Von dort führen Rolltreppen und Aufzüge direkt in die Kassenhalle des Westbahnhofs sowie in die innere und äußere Mariahilfer Straße. Dieses Verteilergeschoß wird zwar mit Betriebsschluss der U-Bahn für den Publikumsbetrieb gesperrt, kann aber ansonsten auch ohne Fahrausweis betreten werden. In ihm befindet sich auch eine Informationsstelle der Wiener Linien.



Ausgestaltung |


Ebenfalls im Verteilergeschoß befindet sich seit 1993 die von Adolf Frohner gestaltete Installation „Circa 55 Schritte durch Europa“. Das 40 Meter lange Kunstwerk stellt die Entwicklung der Menschheit vom Urschlamm (links) bis zur Gegenwart (rechts) dar. Die Darstellung beginnt links mit einem rauen, unbearbeiteten Stein der Urzeit und endet rechts mit einer perfekten, glatten Kugel aus Edelstahl.[16] Der Versuch, die Installation auch mit avantgardistischer Musik zu beschallen, hat sich nicht bewährt und wurde wieder eingestellt. Wegen wiederholter Vandalismusschäden wurde vor dem Kunstwerk Mitte der 2000er Jahre eine Glasbrüstung aufgestellt.


Am Bahnsteig befindet sich eine kleine Bronzestatue der Hl. Barbara, Schutzpatronin der Bergleute und Tunnelbauer.




Siehe auch |


  • Liste der Fernverkehrsbahnhöfe in Österreich


Literatur |


  • Wolfgang Kos, Günter Dinhobl (Hrsg.): Großer Bahnhof. Wien und die weite Welt. Czernin, Wien 2006, ISBN 3-7076-0212-5 (= Sonderausstellung des Wien-Museums 332, Ausstellungskatalog, Wien Museum, 28. September 2006 bis 25. Februar 2007)


Weblinks |



 Commons: Wien Westbahnhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wikivoyage: Wien Westbahnhof – Reiseführer


  • wien.gv.at, Rudolfsheim-Fünfhaus: Wiener Westbahnhof im Wandel der Zeit

  • tramway.at: III. Die Verkehrsgeschichte Wiens – Die Stadtbahn

  • tramway.at: Michael Suda: Die Geschichte der Wiener Hauptbahnhöfe – Wien Westbahnhof (bis 1949)

  • tramway.at: Michael Suda: Die Geschichte der Wiener Hauptbahnhöfe – Wien Westbahnhof (ab 1949)

  • Österreichische Bundesbahnen: Wettbewerb Wien-West mit Präsentation des Siegerentwurfs

  • Baudoku.at: Multimedial Baudokumentation der aktuellen Umbauarbeiten


  • Eintrag zu Wien Westbahnhof im Austria-Forum (als Briefmarkendarstellung)

  • F. K.: Der neue Westbahnhof kriegt sein Kleid / Und der alte liegt in den letzten Zügen. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 28. Juni 1951, S. 5 (arbeiter-zeitung.at – das offene Online-Archiv – Digitalisat). 


  • Informationen zum Umbau auf der Seite der ÖBB Infrastruktur Seite



Einzelnachweise |




  1. ab wien.gv.at: Wien im Rückblick: Der Bundespräsident besichtigt Stadtbahnstation Westbahnhof, 23. November 1951


  2. abc wien.gv.at: Ausstellung der Westbahnhof-Projekte, 2. Juni 1949


  3. ab SOLID Wirtschaft und Technik am Bau: Vom Wiener Verkehrszentrum zum Regionalbahnhof, 29. September 2009. Abgerufen am 19. Februar 2010.


  4. derStandard.at – Stephansplatz hat die meisten U-Bahn-Fahrgäste, aufgerufen am 5. November 2011


  5. wien.gv.at: „Europaplatz“ – Ein Bekenntnis Wiens zum vereinigten Europa


  6. ORF Wien Westbahnhof bekommt neue Bahnsteige (abgerufen am 28. Februar 2011)


  7. Shoppen bis der Zug kommt, ORF-Website, 17. November 2011


  8. Polizeiinspektion am Wiener Westbahnhof eröffnet@1@2Vorlage:Toter Link/www.bmi.intra.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) i Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.


  9. in: Bahnhof. Verstehen?, Ausgabe vom 19. November 2011, Beilage Album, Seite A 4


  10. ab wien.gv.at: Wien im Rückblick: Stadtbahnstation Westbahnhof fertiggestellt – Tageslicht aus 160 Neonröhren, 22. Dezember 1951


  11. „Die Presse“: Die große Wandlung des Westbahnhofes, 13. Mai 1950. Zitiert in „Die Presse“: Die Welt bis gestern: 1950: Westbahnhof, Numero zwei, Printausgabe vom 11. Oktober 2008


  12. tramway.at: Michael Suda: Der Westbahnhof seit 1949 (Memento des Originals vom 14. März 2007 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tramway.at


  13. tramway.at: Fotoserie zur Stadtbahn Westbahnhof, Bild 1 bis Bild 8, 3. November 1985


  14. Chronik 1990–2000 auf wiener-untergrund.at, abgerufen am 29. Oktober 2017


  15. Was geschah mit aufgelassenen Stationen?


  16. Dieter Ronte in Johann Hödl (Hrsg.): Wiener U-Bahn-Kunst. Wiener Linien, Wien 2011, ISBN 978-3-200-02173-0, S. 111ff.















Vorherige Station

S-Bahn Wien
Nächste Station

Wien Penzing
← Neulengbach
 

S50
 
-

















Vorherige Station

U-Bahn Wien
Nächste Station

Schweglerstraße
← Ottakring

U3

Zieglergasse
Simmering →

Gumpendorfer Straße
← Siebenhirten

U6

Burggasse-Stadthalle
Floridsdorf →



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