Ehrenvorsitzender




Ein Ehrenvorsitzender einer politischen Partei oder eines Vereins ist eine Person, die sich um die Unterstützung und Förderung in besonderem Maße verdient gemacht hat.


Die Ehrenmitgliedschaft kann an alle genannten Mitglieder sowie an solche natürlichen und juristischen Personen verliehen werden, die sich durch große Leistungen und eine lange Zugehörigkeit ausgezeichnet haben. Der Ehrenvorsitz kann an Vorstandsmitglieder verliehen werden, die sich durch ihren uneigennützigen Einsatz und ihr Engagement für den Verein in ganz besonderer Weise Verdienst erworben haben.


Ehrenmitglieder und Ehrenvorsitzende, die nicht gleichzeitig ordentliche Mitglieder sind, nehmen ohne Stimmrecht an den Vorstandssitzungen (Ehrenvorsitzende) und an den Mitgliederversammlungen teil. Die Ehrenmitgliedschaft bzw. der Ehrenvorsitz kann nur lebenden Personen verliehen werden. Sie erlischt spätestens mit dem Tod des Ehrenmitgliedes bzw. des Ehrenvorsitzenden.



Politische Parteien in Deutschland |


Gegenwärtig haben in Deutschland die CSU und die PARTEI Ehrenvorsitzende:



  • CSU: Edmund Stoiber wurde auf dem Parteitag am 29. September 2007 gleich im Anschluss an die Wahl des neuen Parteivorsitzenden Erwin Huber ernannt. Theodor Waigel wurde auf dem Parteitag am 18. Juli 2009 entsprechend geehrt. Auch Horst Seehofer wurde am 19. Januar 2019 unmittelbar nach seiner Ablösung als CSU-Vorsitzender zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

  • Die PARTEI: Oliver Maria Schmitt ist seit dem Münsteraner Gründungsparteitag 2004 Ehrenvorsitzender.


Ehemals Ehrenvorsitzender einer deutschen Partei waren:




  • NSDAP: Anton Drexler, der die DAP und auch deren Nachfolgepartei NSDAP mitbegründet hatte, wurde 1921, als Adolf Hitler zu seinem Nachfolger als Parteivorsitzender gewählt wurde, Ehrenvorsitzender. Er blieb dies bis 1923.


  • SPD: Altbundeskanzler Willy Brandt wurde von den Delegierten auf dem außerordentlichen Parteitag am 14. Juni 1987 zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit ernannt und blieb dies bis zu seinem Tode im Jahre 1992.[1] Am 9. Juni 1990 wählte ihn auch die damals organisatorisch getrennte Ost-SPD zum Ehrenvorsitzenden.


  • CDU: Helmut Kohl legte wegen der CDU-Spendenaffäre den CDU-Ehrenvorsitz nieder. Bis zu ihrem Tode Ehrenvorsitzende waren Konrad Adenauer, Jakob Kaiser, Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger.


  • FDP: Otto Graf Lambsdorff wurde 1993 zum Ehrenvorsitzenden und blieb es bis zu seinem Tod 2009. Walter Scheel war von 1979 bis zu seinem Tod 2016, Hans-Dietrich Genscher von 1992 bis zu seinem Tod 2016 Ehrenvorsitzender seiner Partei.


  • PDS: Die PDS hatte Ex-DDR-Ministerpräsident Hans Modrow als Ehrenvorsitzenden bis zu ihrer Auflösung am 15. Juni 2007.


  • DVU: In der DVU wurde Fritz von Randow 1995 Ehrenvorsitzender und blieb dies bis zu seinem Tod.



Einzelnachweise |




  1. Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung: Bedeutende Reden Willy Brandts, abgerufen am 20. September 2014.









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