Liste der Stolpersteine in Litauen




Diese Liste zählt die Stolpersteine in Litauen auf, die seit 2016 verlegt wurden.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Verlegungen


    • 1.1 Alytus


    • 1.2 Jurbarkas


    • 1.3 Kaunas


    • 1.4 Panevėžys


    • 1.5 Šiauliai


    • 1.6 Ukmergė


    • 1.7 Vilnius




  • 2 Siehe auch


  • 3 Nachweise


  • 4 Weblinks





Verlegungen |



Alytus |


In der Stadt Alytus wurden drei Stolpersteine verlegt.[1]



























Bild
Inschrift
Standort
Name, Leben



BW



HIER WOHNTE
ŠMUELIS BEIRALAS
GEBOREN 1883
GETÖTET
SOMMER 1941
[...]
ALYTUS


Pulko g. 1

Šmuelis Beiralas



BW



HIER WOHNTE
MENDELIS
BOKŠICKIS
GEBOREN 1898
VERHAFTET 1941
GETÖTET
SEPTEMBER 1941
PANERIAI


Vilniaus g. 27

Mendelis Bokšickis



BW



HIER ARBEITETE
HIRŠAS
KALMANAVIČIUS
GEBOREN 1887
GETÖTET 1941


Užuolankos g. 30

Hiršas Kalmanavičius


Jurbarkas |


In Jurbarkas wurden elf Stolpersteine für Mitglieder der Familie Berkover verlegt.[2]



Kaunas |


In der Stadt Kaunas wurden von Gunter Demnig am 28. August 2016 neun Stolpersteine verlegt.































































Bild
Inschrift
Standort
Name, Leben

Stolperstein für Isakas Anolikas (Kaunas).jpg


HIER TRAINIERTE
ISAKAS ANOLIKAS
GEBOREN 1903
VERHAFTET
ERMORDET 1943
KAUNAS IX FORTAS


Laisvės al. 3/Krėvos

Isakas Anolikas war Radrennfahrer und zweimaliger Olympiateilnehmer. Er wurde 1903 in Šiauliai geboren und 1943 in Kaunas ermordet.

Stolperstein für Chaimas Basas (Kaunas).jpg


HIER LEBTE UND ARBEITETE
CHAIMAS BASAS
GEBOREN 1864
VERHAFTET 1941
ERMORDET AUGUST 1941
GHETTO KAUNAS


Vilniaus g. 72

Chaimas Basas (1864–1941) [1]

Stolperstein für Elizaras Basas (Kaunas).jpg


HIER LEBTE
ELIAZARAS BASAS
GEBOREN 1938
VERHAFTET 1941
GHETTO KAUNAS
ERMORDET MÄRZ 1944
[...]


Vilniaus g. 72

Eliazaras Basas (1938–1944)

Stolperstein für Leiba Basas (Kaunas).jpg


HIER LEBTE UND ARBEITETE
LEIBA BASAS
GEBOREN 1896
VERHAFTET 1941
ERMORDET JULI 1944
GHETTO KAUNAS


Vilniaus g. 72

Leiba Basas (1896–1944)

Stolperstein für Tirca Basiene (Kaunas).jpg


HIER LEBTE
TIRCA BASIENĖ
GEBOREN 1914
VERHAFTET 1941
ERMORDET JULI 1944
GHETTO KAUNAS


Vilniaus g. 72

Tirca Basienė (1914–1944)

Stolperstein für Dr. Vladimiras Lazersonas (Kaunas).jpg


HIER LEBTE
DR. VLADIMIRAS
LAZERSONAS
GEBOREN 1889
VERHAFTET 1941
GHETTO KAUNAS
DEPORTIERT 1944
ERMORDET 1945
DACHAU


Vydūno al. 67

Vladimir Lazerson war Psychiater. Er wurde 1889 geboren und 1945 ermordet. Er galt als Vater der klinischen Psychologie in Litauen.

Stolperstein für Regina Lazersoniene-Safocinskaite (Kaunas).jpg


HIER LEBTE
REGINA
LAZERSONIENĖ-
SAFOČINSKAITĖ
GEBOREN 1889
VERHAFTET 1941
GHETTO KAUNAS
DEPORTIERT 1944
ERMORDET 1945
STUTTHOF


Vydūno al. 67

Regina Lazersonienė-Safočinskaitė wurde 1889 geboren und 1945 ermordet.



BW



HIER LEBTE
JAKOVAS LIPŠICAS
GEBOREN 1903
VERHAFTET 1941
GHETTO KAUNAS
DEPORTIERT 1944
ERMORDET 1945
DACHAU


Darbininkų st. 15

Jakovas Lipšicas war Künstler

Stolperstein für Cerne Percikoiciute (Kaunas).jpg


HIER LERNTE
ČERNĖ
PERCIKOVČIŪTĖ
GEBOREN 1911
VERHAFTET JULI 1941
GESTORBEN 1941
GHETTO KAUNAS


Miško g. 1

Černė Percikovičiūtė wurde 1911 geboren. Er war ein Student des Künstlers Justinas Vienožinskis.


Panevėžys |


In der Stadt Panevėžys wurden von Gunter Demnig während seines Aufenthalts in Litauen im August 2016 vier Stolpersteine verlegt.

































Bild
Inschrift
Standort
Name, Leben

Stolperstein für Ona Grachauskiene-Bagdonaviciute (Panevezys).jpg


HIER LEBTE
ONA GRACHAUSKIENĖ
BAGDONAVIČIŪTĖ
JG. 1923
VERHAFTET
KONZENTRATIONSLAGER
PRAVIENIŠKĖS
DEPORTIERT NACH DEUTSCHLAND
BEFREIT


J. Tilvyčio g. 1

Ona Grachauskienė-Bagdonavičiūtė (geboren 1923)

Stolperstein für Anastazija Jablonskiene-Bagdonaviciute (Panevezys).jpg


HIER LEBTE
ANASTAZIJA
JANLONSKIENĖ
BAGDONAVIČIŪTĖ
JG. 1875
VERHAFTET 1.6.1943
ERMORDET 1943
KONZENTRATIONSLAGER
PRAVIENIŠKĖS


J. Tilvyčio g. 1

Anastazija Jablonskienė-Bagdonavičiūtė (1875–1943)

Stolperstein für Ona Matuzeviciene-Bagdonaviciute (Panevezys).jpg


HIER LEBTE
ONA MAZUTEVIČIUTE
BAGDONAVIČIŪTĖ
JG. 1905
DEPORTIERT 1943
NACH DEUTSCHLAND
BEFREIT


J. Tilvyčio g. 1

Ona Matuzevičiūtė-Bagdonavičiūtė (geboren 1905)

Stolperstein für Zose Matuzeviciute (Panevezys).jpg


HIER LEBTE
ZOSĖ MATUZEVIČIUTE
JG. 1934
VERHAFTET 1.6.1943
KONZENTRATIONSLAGER
PRAVIENIŠKĖS
DEPORTIERT
NATZWEILER-STRUTHOF
BEFREIT


J. Tilvyčio g. 1

Zosė Matuzevičiūtė (geboren 1934)


Šiauliai |


In der Stadt Šiauliai wurden von Gunter Demnig am 29. August 2016 zwei Stolpersteine verlegt.





















Bild
Inschrift
Standort
Name, Leben

Stolperstein für Samuelis Petuchauskas (Siauliai).jpg


HIER LEBTE
SAMUELIS PETUCHAUSKAS
JG. 1894
VERHAFTET 1941
ERMORDET AUGUST 1941
PANERIAI


Vasario 16-osios g. 62

Samuel Petuchauskas (1894–1941)

Stolperstein für Urijus Rozovskis (Siauliai).jpg


HIER LEBTE
URIJUS ROZOVKIS
JG. 1871
VERHAFTET
GHETTO ŠIAULIAI
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 1943
[...]


Vilniaus g. 168/Dvaro g.

Urijus Rozovkis (1871–1943)


Ukmergė |


In der Stadt Ukmergė wurden zwei Stolpersteine verlegt.[3]





















Bild
Inschrift
Standort
Name, Leben



BW



HIER WOHNTE
MAUŠA LEVI
GEBOREN 1886
[...]


Kauno g. 22

Mauša Levi



BW



HIER WOHNTE
JOSEFAS
ZUSMANOVIČIUS
GEBOREN 1895
[...]


Vienuolyno g. 2

Josefas Zusmanovičius


Vilnius |


In Vilnius, der Hauptstadt Litauens, wurden von Gunter Demnig am 30. August 2016 acht Stolpersteine verlegt.[4][5][6]

























































Bild
Inschrift
Standort
Name, Leben

Stolperstein für Fania Lewando-Fiszelewicz (Vilnius).jpg


HIER ARBEITETE
FANIA LEWANDO-
FISZELEWICZ
JG. 1888
UMGEKOMMEN 1941
AUF DER FLUCHT VOR DEN NAZIS


Vokiečių g. 14

Fania Lewando


Fania Lewando

geb. Fiszelewicz (hebräisch: פאנני לעוואנדא), wurde um 1887 in Włocławek, damals Russisches Kaiserreich, heute Polen, geboren. Sie wurde eine bekannte Köchin und die Autorin des ersten auf Jiddisch verfassten vegetarischen Kochbuchs in Europa. Sie flüchtete 1941 vor den nationalsozialistischen Besatzern und wurde von sowjetischen Soldaten festgenommen. Wie, wann und wo sie und ihr Ehemann Lazar (siehe unten) ums Leben kamen, ist nicht bekannt.

Stolperstein für Lazar Lewando (Vilnius).jpg


HIER ARBEITETE
LAZAR LEWANDO
JG. 1880
UMGEKOMMEN 1941
AUF DER FLUCHT VOR DEN NAZIS


Vokiečių g. 14

Lazar Lewando (1880–1941)

Stolperstein für Dr. Samuel Margolis (Vilnius).jpg


HIER LEBTE UND ARBEITETE
DR. SAMUELIS
MARGOLIS
JG. 1889
VERHAFTET 7.8.1941
GHETTO VILNIUS
ERMORDET 6.7.1944
PANERIAI


Vilniaus g. 33/Islandijos g. 2

Samuelis Margolis wurde 1889 geboren. Er wurde am 5. Juli 1944 in Panerai ermordet. Er war Arzt.

Stolperstein für Icchokas Rudasevskis (Vilnius).jpg


HIER LERNTE
ICCHOKAS
RUDAŠEVSKIS
GEBOREN 1927
VERHAFTET SEPTEMBER 1941
GHETTO VILNIUS
ERMORDET OKTOBER 1943
PANERIAI


Rūdninkų g. 8

Isaac Rudashevsky (1927–1943)

Stolperstein für Chaja Semiaviciene-Shochot (Vilnius).jpg


HIER LEBTE
CHAJA ŠEMIAVIČIENĖ-
SHOCHOT
JG. 1902
VERHAFTET 6.9.1941
GHETTO VILNIUS
9.10.1943
[...]
ERMORDET 9.10.1943
PANERIAI


Vasario 16-osios g. 8/Šermukšnių g. 1

Chaja Šemiavičienė-Shochot, auch Khaya, geb. Shochot wurde 1902 geboren. Sie wurde 1943 in einem der Massaker von Ponary erschossen.[7]

Stolperstein für Leja Semiaviciute (Vilnius).jpg


HIER LEBTE
LEJA ŠEMIAVIČIŪTĖ
JG. 1931
VERHAFTET 6.9.1941
GHETTO VILNIUS
GEFLÜCHTET 1943
ERMORDET 1943
BEZDONYS


Vasario 16-osios g. 8/Šermukšnių g. 1

Lili Leja Šemiavičiūtė wurde am 2. Januar 1931 als Tochter von Lejba Šemiavičius (siehe unten) und Chaja geb. Shochot (siehe oben) geboren. Sie hatte einen Bruder, Mikhael, ging zur Schule und wurde von den Eltern nach dem Überfall der Deutschen auf Litauen zu Onkel und Tante nach Bezdonys geschickt. Sie hofften, dass die Tochter dort in Sicherheit wäre. 1943 kam es dort zu einem schwerwiegenden Zwischenfall. Als jüdische Arbeiter, die fürchteten erschossen zu werden, sich weigerten eine Baracke zu verlassen, eröffnete die Gestapo das Feuer, feuerte mit Maschinenpistolen und warf Granaten in die Baracke. Die Menschen, die sich darinnen befanden, fingen Feuer. Später, als die Mordstätte geräumt wurde, entdeckte man auch den Leichnam der 12-jährigen Leja.

Ihre Mutter wurde in einem der Massaker von Ponary erschossen, ihr Vater kam krank und erschöpft in einem Konzentrationslager in Estland um. Nur ihr Bruder konnte überleben. Er sandte zahlreiche Todesmeldungen nach Yad Vashem, über nähere und fernere Verwandte, aber auch für Freunde und Nachbarn. Darunter finden sich auch drei für seine Schwester.[8][7]



Stolperstein für Lejba Semiavicius (Vilnius).jpg


HIER LEBTE
LEBJA ŠEMIAVIČIŪTĖ
JG. 1889
VERHAFTET 1941
GHETTO VILNIUS
DEPORTIERT 1943
ERMORDET 1943
KONZENTRATIONSLAGER
KOHTLA (GOLDFIELDS)


Vasario 16-osios g. 8/Šermukšnių g. 1

Lejba Šemiavičius, auch Leyb Shemevich, wurde 1889 geboren. In der Zwischenkriegszeit baute die Familie eine Brauerei, eine Weinhandlung und eine Getreidemühle auf. Durch die Weltwirtschaftskrise wurden die Unternehmen im Jahr 1929 hart getroffen und mussten schließen. Die Brüder Leyb und Jeremias befassten sich danach mit der Vermietung von Wohnungen. Er selbst lebte mit seiner Frau Chaya geb. Shochot (siehe oben), der Tochter Lili Leja (siehe oben) und dem Sohn Mikhael in dem Haus, vor dem die Stolpersteine verlegt wurden. Es gehörte seinem Bruder. Nach der Eroberung Litauens durch das NS-Regime wurde die Tochter Leja zu Onkel und Tante nach Bezdonys geschickt, weil ihre Eltern hofften, sie wäre dort in Sicherheit. Die Eltern mussten im Ghetto von Vilnius leben. Drei der vier Familienmitglieder wurden im Jahr 1943 vom NS-Regime ermordet, Lejba Šemiavičius in einem Konzentrationslager in Estland, seine Frau in einem der Massaker von Ponary und die gemeinsame Tochter in Bezdonys.[7][9]

Sohn Mikhael konnte überleben, suchte vergeblich nach Familienfotos, versuchte das Schicksal seiner Familie zu rekonstruieren. Er veröffentlichte ein Buch daüber.



Stolperstein für Dr. Jakovas Vygodskis (Vilnius).jpg


HIER LEBTE UND ARBEITETE
DR. JAKOVAS
VYGODSKIS
JG. 1854
VERHAFTET 24.6.1941
[...] 1941
LUKIŠKĖS-GEFÄNGNIS


Vilniaus g. 31/Islandijos g. 1

Jakob Wygodski,


Jakob Wygodski, 1933

auch Yakov Vygodsky und andere Schreibweisen, wurde 3. April 1856 in Babrujsk, damals Russisches Kaiserreich, heute Weißrussland, geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann Yochel Mendelevich Vygodsky (geboren 1829) und die Hausfrau Rona Leibovna (geboren 1832). 1860 übersiedelte die Familie nach Vilnius. Er hatte zwei Brüder, Gavriil Efimovich (1863–1939) und Lazar Efimovich. Alle drei Söhne studierten Medizin. Jakob Wygodski heiratete Elena Semyonovna. Das Paar hatte zwei Kinder, Alexandra Yakovlevna (1884–1968), die den Arzt Sergey Aleksandrovich Brushteyn (1892–1947) heiratete und Schriftstellerin wurde, und Semen Yakovlevich (1892–1956), später Bauingenieur. Er war von 1918 bis 1919 Minister für jüdische Angelegenheiten Litauens und wurde 1941 vom NS-Regime im Lukiškės-Gefängnis ermordet.[10]

Seine Kinder und Enkelkinder konnten das NS-Regime überleben. Seine Tochter Aleksandra Brusztein schrieb mehr sechzig Theaterstücke für Kinder, seine Enkelin Nadeschda Sergejewna Nadeschdina wurde Ballerina des Bolschoi-Balletts.




Siehe auch |



  • Holocaust in Litauen

  • Liste der Orte mit Stolpersteinen



Nachweise |




  1. Mantoeises, Alytus, abgerufen am 30. September 2018.


  2. Mantoeises, Jurbarkas, abgerufen 30. September 2018.


  3. Mantoeises, Ukmergė, abgerufen am 7. Dezember 2018


  4. Department of National Minorities under the Government of the Republic of Lithuania: Stolpersteine in Vilnius, abgerufen am 14. Juli 2018


  5. Vilnius Tourism: Memorial Placques, abgerufen am 14. Juli 2018


  6. obzor.lt: Камни памяти (Erinnerungssteine) (auf russisch) (8 Stolpersteine in Vilnius, mit Fotos, verlegt am 30. August 2016) (abgerufen am 2. August 2018)


  7. abc Manoteises: Leyb, Khaya, Leah Shemevich, abgerufen am 1. August 2018


  8. Central Database of Shoah Victims' Names verfügt über drei Zeugenberichte des Bruders, alle abgerufen am 1. August 2018: Lili Leja Szemjawicz, Golda Lea Szemjawicz und .


  9. Central Database of Shoah Victims' Names verfügt über drei Zeugenberichte des Sohnes, alle abgerufen am 1. August 2018: , und


  10. Manoteises: Dr. Jacob Vygodsky, abgerufen am 1. August 2018




Weblinks |


  • Stolpersteine.eu

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