Liste der Stolpersteine im Trenčiansky kraj
Die Liste der Stolpersteine im Trenčiansky kraj enthält die Stolpersteine in der Region Trenčiansky kraj, Slowakei, die an das Schicksal der Menschen dieser Region erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demnig konzipiert und werden in den meisten Fällen von ihm persönlich verlegt.
Die Stolpersteine werden auf slowakisch „stolpersteine“, alternativ auch pripomienkové kamene beziehungsweise pamätné kamene (beides für „Gedenksteine“) genannt.
Inhaltsverzeichnis
1 Prievidza
2 Verlegedaten
3 Weblinks
4 Anmerkungen
5 Einzelnachweise
Prievidza |
Stolperstein | Übersetzung | Verlegeort | Name, Leben |
---|---|---|---|
HIER LEBTE IZÁK HELLMANN GEB. 1873 DEPORTIERT 1942 NACH AUSCHWITZ ERMORDET | Košovská cesta | Izák Godel Hellmann (* 1873 Leczyc, Poľsko; † 1942) war der letzte und der ältere Kantor der jüdischen Gemeinde in Prievidza, wo er seit Ende des 19. Jahrhunderts lebte. Als solcher war er für die richtige Durchführung ritueller Gottesdienste, war Vorbeter bei Ritualen, Ritualfleischer, und beaufsichtigte die Synagoge, in deren direkter Nachbarschaft er mit seiner Familie wohnte. 1942 wurde er zusammen mit seiner Ehefrau Matilda Hellmannová in ein Konzentrationslager in Polen deportiert und kehrte nicht zurück.[1] | |
HIER LEBTE MATILDA HELLMANNOVÁ GEB. ŠIMKOVÁ GEB. 1880 DEPORTIERT 1942 NACH AUSCHWITZ ERMORDET | Košovská cesta | Matilda Hellmannová geb. Šimková (* 1880 Rajčany; † 1942) war die Ehefrau von Izák Godel Hellmann. Mit ihm wurde sie 1942 in ein Konzentrationslager in Polen deportiert und kehrte nicht zurück.[1] | |
HIER LEBTE FÉLIX ROSENTHAL GEB. 1870 ERMORDET IN DER KALKBRENNEREI IN NEMECKÁ | Námestie slobody | Félix Rosenthal[Anm. 1] (* 1870 Prievidza; † 1944/45 Nemecká); Rosenthals Familie gehörte zu den ältesten und angesehensten jüdischen Familien in Prievidza. Felix Rosenthal, Händler mit Misch- und Eisenwaren, war Mitglied der Gemeindevertretung und im Aufsichtsrat der Prvá prievidzská banka (Erste Prievidzaer Bank). Mit seiner Ehefrau Berta Rosenthalová unterstützte er öffentliche und karitative Sammlungen und Stiftungen. Er war auch der letzte Vorsitzende des Vereins Chevrah kadiša. Nach der Besetzung der Stadt durch die Wehrmacht 1944 musste er sich verstecken und wurde etwa 1944/1945 in der Kalkbrennerei in Nemecká ermordet.[1][2] | |
HIER LEBTE BERTA ROSENTHALOVÁ GEB. STEINEROVÁ GEB. 1880 ERMORDET IN DER KALKBRENNEREI IN NEMECKÁ | Námestie slobody | Berta Rosenthalová geb. Steinerová (* 1880 Turčiansky Svätý Martin; † 1944/45 Nemecká), Ehefrau von Felix Rosenthal, beteiligte sich ebenfalls an der Unterstützung von verschiedenen Stiftungen. Zusammen mit ihrem Ehemann versteckte sie sich ab 1944 vor den Deutschen, wurde jedoch etwa 1944/1945 mit ihm in einer Kalkbrennerei in Nemecká ermordet.[1][3] | |
HIER LEBTE ALEXANDER STEINER GEB. 1900 INTERNIERT IN NOVÁKY DEPORTIERT 1942 ERMORDET | Námestie slobody 33[4] | Alexander Steiner | |
HIER LEBTE IZIDOR STEINER GEB. 1907 INTERNIERT IN NOVÁKY DEPORTIERT 1942 ERMORDET | Námestie slobody 33[4] | Izidor Steiner | |
HIER LEBTE JOZEF STEINER GEB. 1940 INTERNIERT IN NOVÁKY DEPORTIERT 1942 ERMORDET | Námestie slobody 33[4] | Jozef Steiner | |
HIER LEBTE RÓBERT STEINER GEB. 1931 INTERNIERT IN NOVÁKY VERFOLGT 1944 AUF DER FLUCHT ERMORDET | Námestie slobody 33[4] | Róbert Steiner | |
HIER LEBTE ŽIGMUND STEINER GEB. 1905 INTERNIERT IN NOVÁKY VERFOLGT 1944 AUF DER FLUCHT ERMORDET | Námestie slobody 33[4] | Žigmund Steiner | |
HIER LEBTE AURÉLIA STEINEROVÁ GEB. KOHNOVÁ GEB. 1909 INTERNIERT 1942 IN NOVÁKY GEFLÜCHTET 1944 AUF DER FLUCHT ERMORDET | Námestie slobody 33[4] | Aurélia Steinerová geb. Kohnová | |
HIER LEBTE BERTA STEINEROVÁ GEB. SCHLESINGEROVÁ GEB. 1873 INTERNIERT IN NOVÁKY GESTORBEN | Námestie slobody 33[4] | Berta Steinerová geb. Schlesingerová | |
HIER LEBTE JOLANA STEINEROVÁ GEB. WEISSOVÁ GEB. 1919 INTERNIERT IN NOVÁKY DEPORTIERT 1942 ERMORDET | Námestie slobody 33[4] | Jolana Steinerová geb. Weissová | |
HIER LEBTE MIRIAM STEINEROVÁ GEB. 1940 INTERNIERT IN NOVÁKY DEPORTIERT 1942 ERMORDET | Námestie slobody 33[4] | Miriam Steinerová | |
HIER LEBTE ŠARLOTA STEINEROVÁ GEB. HOLZMANNOVÁ GEB. 1909 INTERNIERT IN NOVÁKY DEPORTIERT 1942 ERMORDET | Námestie slobody 33[4] | Šarlota Steinerová geb. Holzmannová | |
HIER LEBTE JOZEF WERNER GEB. 1889 DEPORTIERT 1942 NACH AUSCHWITZ ERMORDET | Pribinovo námestie / Námestie slobody | Jozef Werner (* 1889 Hričovské Podhradie; † 1942 Auschwitz), war Großhändler. Nach Prievidza kam er nach 1918 und betrieb ein Dampfsägewerk sowie Handel mit Baumaterial. Er zählte zu den erfolgreichsten Unternehmern dort. Zusammen mit seiner Ehefrau Margita Wernerová unterstützte er gemeinnützige Stiftungen und Zwecke. Nach der Verabschiedung der antijüdischen Gesetze (Judenkodex vom September 1941) wurden sie verfolgt und enteignet. Er, seine Ehefrau, Tochter Judita (* 1923) und Tochter Erika (* 1929) wurden in das Sammellager für Juden in Nováky gebracht und von dort am 22. September 1942 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden. Ihr Sohn Pavol (* 1923) starb bei einem Luftangriff 1944 in Budapest.[1] | |
HIER LEBTE ERIKA WERNEROVÁ GEB. 1929 DEPORTIERT 1942 NACH AUSCHWITZ ERMORDET | Pribinovo námestie / Námestie slobody | Erika Wernerová (* 1929 in Prievidza; † 1942 Auschwitz) war die Tochter von Jozef Werner und Margita Wernerová. Sie und ihre Familie wurden in das Sammellager für Juden in Nováky gebracht und von dort am 22. September 1942 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden.[1] | |
HIER LEBTE JUDITA WERNEROVÁ GEB. 1923 DEPORTIERT 1942 NACH AUSCHWITZ ERMORDET | Pribinovo námestie / Námestie slobody | Judita Wernerová (* 1923 in Prievidza; † 1942 Auschwitz) war die Tochter von Jozef Werner und Margita Wernerová. Nach der Verabschiedung der antijüdischen Gesetze musste sie das Gymnasium verlassen. Sie und ihre Familie wurden in das Sammellager für Juden in Nováky gebracht und von dort am 22. September 1942 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden.[1] | |
HIER LEBTE MARGITA WERNEROVÁ GEB. BIENENSTOCKOVÁ GEB. 1889 DEPORTIERT 1942 NACH AUSCHWITZ ERMORDET | Pribinovo námestie / Námestie slobody | Margita Wernerová geb. Bienenstocková (* 1896 Prievidza; † 1942 Auschwitz), Ehefrau von Jozef Werner. Sie, ihr Ehemann und ihre Kinder wurden in das Sammellager für Juden in Nováky gebracht und von dort am 22. September 1942 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden.[1] |
Verlegedaten |
Die erste Verlegung in Trenčiansky kraj fand am 7. August 2016 in Prievidza statt.
Prievidza: Die Stolpersteine wurden am 7. August 2016[5][6][7][8] und am 23. September 2017[9][10] von Gunter Demnig verlegt. Beide Aktionen wurden organisiert und finanziert durch den Verein „Spolu sme Prievidza“.[11]
Weblinks |
Commons: Stolpersteine in Prievidza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Stolpersteine.eu, Demnigs Website
Anmerkungen |
↑ Die Quelle Yad Vashem gibt den Vornamen als „Felix-Zelig“ an, den Sterbeort dann mit Zvolen (ungenügend belegt).
Einzelnachweise |
↑ abcdefgh
Erik Kližan: Stolpersteine, unter Verwendung des Materials aus www.stolpersteine.eu sowie des Vereins „Spolu sme Prievidza“ auf www.spolusmeprievidza.sk, in: Prievidzský občasník 4/2016, S. 13 ff., online auf: historia.maticapd.sk/…
↑
FELIX ROSENTHAL, Datenbank Yed Vashem, online auf: yvng.yadvashem.org (ergänzend zu der Hauptquelle)
↑
BERTHA ROSENTHAL, Datenbank Yed Vashem, online auf: yvng.yadvashem.org (ergänzend zu der Hauptquelle)
↑ abcdefghij
Die Verlegeorte und Koordinaten der Familie Steiner sind den Seiten des Portals OMA.sk entnommen (online auf: poi.oma.sk), das sich mit Kartographie und angrenzenden Gebieten befasst; im Einzelnen: poi/…/Alexander Steiner, poi/…/Izidor Steiner, poi/…/Jozef Steiner, poi/…/Róbert Steiner, poi/…/Žigmund Steiner, poi/…/Aurélia Steinerová, poi/…/Berta Steinerová, poi/…/Jolana Steinerová, poi/…/Miriam Steinerová, poi/…/Šarlota Steinerová
↑
Osadia pripomienkové kamene obetiam holokaustu, Bericht auf der offiziellen Webseite der Stadt Prievidza vom 5. August 2016, online auf: prievidza.sk
↑
Tri zavraždené židovské rodiny pripomínajú v Prievidzi pamätné kamene, Bericht des Nachrichtenportals TASR vom 7. August 2016, online auf: teraz.sk
↑
Zavraždené židovské rodiny majú v Prievidzi v dlažbe pamätné kocky, Bericht der Zeitung der Region Nitra (Lokalausgabe Prievidza), Internetausgabe vom 8. August 2016, online auf: myprievidza.sme.sk
↑
Chronik der Verlegungen, offizielle Webseite von Gunter Demnig, Chronik August 2016, online auf: stolpersteine.eu
↑
Obete holokaustu v Prievidzi pripomínajú kamene, o ktoré sa potknete! Bekanntmachung des Vereins „Spolu sme Prievidza“ vom 23. September 2017, online auf: spolusmeprievidza.sk/…
↑
Chronik der Verlegungen, offizielle Webseite von Gunter Demnig, Chronik September 2017, online auf: stolpersteine.eu
↑
Stolpersteine, Selbstdarstellung des Vereins „Spolu sme Prievidza“, online auf: spolusmeprievidza.sk
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