Regierungsbezirk Minden






















































Lage (1947)

Lage 1947
Basisdaten (1947)
Bestehen: 1816–1947

Besatzungszone:

Großbritannien

Land:

Nordrhein-Westfalen

Verwaltungssitz:

Minden
Fläche: 5.245 km²
Einwohner: 1.135.302 (19. Okt. 1946)

Bevölkerungsdichte:
216 Einwohner pro km²
Gliederung: 12 Stadt- und Landkreise
letzter Regierungspräsident:
Paul Zenz
Aufgegangen in:
Regierungsbezirk Minden-Lippe
Lage des Regierungsbezirks Minden in Nordrhein-Westfalen

Regierungsbezirk Minden in NRW 1946.svg

Der Regierungsbezirk Minden war ein von 1816 bis 1947 bestehender Regierungsbezirk im Osten Westfalens. Die längste Zeit gehörte der Regierungsbezirk zur preußischen Provinz Westfalen. Mit Westfalen fiel der Bezirk 1946 an das neugebildete Land Nordrhein-Westfalen und ging im folgenden Jahr im Regierungsbezirk Detmold auf. Sitz der Regierung war Minden, größte Stadt im Bezirk ist heute Bielefeld. Die als Synonym für den Bezirk aufgekommene Bezeichnung „Ostwestfalen“ ist bis heute verbreitet, unter anderem im Namen der Region Ostwestfalen-Lippe.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Verwaltungsgeschichte


    • 1.1 Einwohnerentwicklung




  • 2 Verwaltungsgliederung


  • 3 Regierungspräsidenten


  • 4 Literatur


  • 5 Weblinks





Verwaltungsgeschichte |


Die Geschichte des Regierungsbezirks geht auf die Preußische Verordnung über die verbesserte Einrichtung der Provinzialbehörden vom 30. April 1815 zurück. Zur damaligen Zeit wurde Preußens Regierung und Verwaltung nach dem Wiener Kongress neu geordnet und die Provinzen in insgesamt 28 Regierungsbezirke eingeteilt, einer davon der Regierungsbezirk Minden. Wie die übrigen, so nahm auch die Regierung in Minden mit dem 22. April 1816 ihre Tätigkeit auf.


Geschichtlich geht diese Bezirksregierung auf die alte Regierung Minden zurück, deren Entstehung auf die Ordnung nach dem Westfälischen Frieden von 1648 zurückzuführen ist. Nach dessen Bestimmungen fällt das Fürstentum Minden an Brandenburg, welches den Regierungssitz zunächst noch in Petershagen belässt. 1669 wird der Sitz an den bischöflichen Hof nach Minden verlegt. 1719 werden die Regierungen von Minden und Ravensberg in Minden zu Minden-Ravensberg vereinigt. 1722 wird die Verwaltung auf die Kriegs- und Domänenkammer übertragen, die Regierung bleibt vor allem Gerichtsbehörde. 1816 wird die neuorganisierte Regierung dann zentrale Verwaltungsbehörde für Ostwestfalen, das jetzt auch die ehemals nicht-preußischen Gebiete im südlichen Ostwestfalen umfasst.


Im Zuge des Beitritts des Landes Lippe 1947 nach Nordrhein-Westfalen wurde in den Lippischen Punktationen die Vereinigung der Gebiete Lippes und des Regierungsbezirkes Minden zu einem gemeinsamen Regierungsbezirk Ost-Westfalen mit Sitz im lippischen Detmold vereinbart. Trotz erbitterten Protesten von Teilen der Beamtenschaft und der Mindener Bevölkerung zog die Behörde am 1. April 1947 von Minden nach Detmold um. Am 2. Juni 1947 wurde der Bezirk entsprechend den anderen Regierungsbezirken im Land nach seinem Sitz in Regierungsbezirk Detmold umbenannt.



Einwohnerentwicklung |


Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen des Regierungsbezirks Minden nach dem jeweiligen Gebietsstand, der von 1815 bis 1947 weitestgehend unverändert blieb. Bei den Zahlen handelt es sich um Volkszählungsergebnisse. Die Angaben beziehen sich bis 1861 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1864 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und für 1946 wieder auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“.













































Jahr
Einwohner
1816 336.033
1819 340.797
1822 356.861
1825 369.204
1828 383.419
1831 389.758
1834 402.471
1837 412.587







































Jahr
Einwohner
1840 437.463
1843 447.812
1846 455.571
1849 459.954
1852 468.277
1855 458.346
1858 455.912
1861 (3. Dez.)
465.165







































Jahr
Einwohner
1864 475.457
1867 (3. Dez.)
477.152
1871 (1. Dez.)
473.555
1880 (1. Dez.)
504.657
1885 (1. Dez.)
520.617
1890 (1. Dez.)
549.709
1895 (1. Dez.)
586.130
1900 (1. Dez.)
636.875































Jahr
Einwohner
1905 (1. Dez.)
687.084
1910 (1. Dez.)
736.128
1925 (16. Juni)
806.571
1933 (16. Juni)
871.767
1939 (17. Mai)
928.655
1946 (29. Okt.)
1.135.302



Verwaltungsgliederung |




Gliederung des Regierungsbezirks Minden 1817–1831


  • Gliederung 1816:


  1. Kreis Bielefeld

  2. Kreis Brakel

  3. Kreis Bünde

  4. Kreis Büren

  5. Kreis Halle (Westfalen)

  6. Kreis Herford

  7. Kreis Höxter

  8. Kreis Minden

  9. Kreis Paderborn

  10. Kreis Rahden

  11. Kreis Warburg

  12. Kreis Wiedenbrück


Von 1816 bis 1817 existierte der Stadtkreis Minden, der nach weniger als einem Jahr in den Kreis Minden eingegliedert wurde.




Gliederung 1832–1947 (Stadtkreis Bielefeld ab 1878 und hier mit Gebietsstand ab 1930, Stadtkreis Herford ab 1911)


  • Gliederung 1947:


  1. Stadt- und Landkreis Bielefeld

  2. Kreis Büren

  3. Kreis Halle (Westfalen)

  4. Stadt- und Landkreis Herford

  5. Kreis Höxter

  6. Kreis Lübbecke

  7. Kreis Minden

  8. Kreis Paderborn

  9. Kreis Warburg

  10. Kreis Wiedenbrück



Regierungspräsidenten |




Die Neue Regierung Minden, genutzt wurde sie ab 1906 bis 1947. Der durchführende Architekt war Paul Kieschke




Die Alte Regierung Minden wurde von 1846 bis 1906 genutzt und dient heute als Stadthaus Minden



  • 1816–1825: Karl von der Horst

  • 1825–1847: Karl Gottlieb Richter

  • 1847–1853: Franz von Borries

  • 1853–1858: Friedrich Wilhelm Ernst Peters

  • 1858–1866: Moritz von Bardeleben

  • 1866–1867: Ferdinand von Nordenflycht

  • 1867–1871: Ludwig von Bodelschwingh

  • 1872–1881: Hermann von Eichhorn

  • 1882–1894: Adolf von Pilgrim

  • 1894–1897: Oskar von Arnstedt

  • 1897–1899: Alexander von Bischoffshausen

  • 1899–1903: Arthur Schreiber

  • 1903–1909: Francis Kruse

  • 1909–1917: Georg von Borries

  • 1917–1920: Rudolf von Campe

  • 1920–1933: Paul Hagemeister

  • 1933–1943: Adolf von Oeynhausen

  • 1943–1945: Günther von Stosch

  • 1945–1947: Paul Zenz



Literatur |



  • Ernst Siemer: 175 Jahre alt: Eine Bezirksregierung in Ostwestfalen 1816–1991. Eine Dokumentation. Herausgegeben vom Regierungspräsidenten in Detmold, Detmold 1991. ISBN 3-926505-04-4.

  • Ernst Siemer (Bearb.): Zusammenbruch und neue Ordnung, von Minden nach Detmold. Eine Dokumentation. Detmold 1987.

  • Erich Sandow: Aus der Geschichte der Regierung Detmold. In: Regierung Detmold. Vergangenheit und Gegenwart (Festschrift zur Einweihung des neuen Regierungsgebäudes am 7. Juli 1961) Detmold 1961; Sondernummer 50a, des Amtsblatts für den Regierungsbezirk Detmold vom 15. Dezember 1961.

  • L. Bliesternig: Der Regierungsbezirk Minden. Heimatkunde für Schule und Haus. Minden 1880.


  • Karl Kneebusch: Führer durch den Regierungsbezirk Minden. Dortmund 1890.



Weblinks |



 Commons: Regierungsbezirk Minden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • W. Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden: aus amtlichen Quellen.

.mw-parser-output div.BoxenVerschmelzen{border:1px solid #AAAAAA;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;padding-top:2px}.mw-parser-output div.BoxenVerschmelzen div.NavFrame{border:none;font-size:100%;margin:0;padding-top:0}

.mw-parser-output div.NavFrame{border:1px solid #A2A9B1;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;min-height:0;padding:2px;text-align:center}.mw-parser-output div.NavPic{float:left;padding:2px}.mw-parser-output div.NavHead{background-color:#EAECF0;font-weight:bold}.mw-parser-output div.NavFrame:after{clear:both;content:"";display:block}.mw-parser-output div.NavFrame+div.NavFrame,.mw-parser-output div.NavFrame+link+div.NavFrame{margin-top:-1px}.mw-parser-output .NavToggle{float:right;font-size:x-small}




52.2880416666678.9207472222222Koordinaten: 52° 17′ N, 8° 55′ O







Popular posts from this blog

Liste der Baudenkmale in Friedland (Mecklenburg)

Single-Malt-Whisky

Czorneboh