Horstmann Cars






Horstmann 8.9 HP von 1914




Horstmann von 1915




Schriftzug auf dem Kühlergrill




Kühlerfigur


Horstmann Cars Limited, gelegentlich auch Horstman geschrieben, war ein britischer Hersteller von Automobilen.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Vorgeschichte


  • 2 Automobilbau


  • 3 Horstmann Cars Limited


  • 4 Fahrzeuge


  • 5 Literatur


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise





Vorgeschichte |


Das Unternehmen wurde von Sidney Adolph Horstmann (1881–1962) gegründet, seinerseits Sohn des 1850 aus Westfalen eingewanderten Uhrmachers und Erfinders Gustav Horstmann (1828–1893). Dieser hat in seinem Leben über 100 Patente erhalten[1] und 1856 das auf ein 10/10.000 Zoll genaue Mikrometer erfunden. Es befindet sich heute im Science Museum in London. Gustav Horstmann hatte sieben Kinder; alle vier Söhne gingen bei ihm in die Lehre.[1] Sein 1854 an der Union Street in Bath (Somerset) gegründetes Uhrmacher- und Juweliergeschäft firmierte später unter G. Horstmann & Sons und war die Keimzelle mehrerer anderer Unternehmen. Es ging 1925 in der Horstman Gear Company auf.[2]


Sydney Horstmann arbeitete bereits um 1900 mit dem Ingenieur Richard John Baynton Hippisley (1865–1956) an einem dreirädrigen Automobil mit Einzylindermotor.[3] Er erfand ein stufenloses Fahrzeuggetriebe und gründete im folgenden Jahr die Horstmann Gear Company zur Auswertung des Patents. Der Erfolg blieb aus, doch machte sich das Unternehmen einen guten Namen mit Uhrwerken, Chronometern und mechanischen Timern.[3]



Automobilbau |


1903 stellte Sydney Horstmann einen Light Car (eine ehemalige Fahrzeugklasse zwischen Voiturette und Kleinwagen) an der London Motor Show aus. Das Fahrzeug wurde bis 1912 bei der Horstmann Gear Company gebaut, allerdings wohl nur in kleinen Stückzahlen.[4]



Horstmann Cars Limited |


Die Automobilabteilung wurde 1913 als Horstmann Cars Limited ein selbständiges Unternehmen[5][6], oder, wahrscheinlicher, als Tochtergesellschaft teilselbständig. Es wurde anlässlich der London Motor Show dieses Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt.[5] Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, und damit nach sehr kurzer Produktionszeit, wurde der PKW-Bau ausgesetzt. Im Lauf des Ersten Weltkriegs änderte der Brite Horstmann den Namen seiner Betriebe von Horstmann auf die englische Schreibweise Horstman,[7][3], die damit deutlich verbreiteter ist als die ursprüngliche.


Der Konstrukteur und Erfinder George Carwardine (ca. 1886–1947) war seit 1912 als Vorarbeiter bei Horstmann tätig; von 1916 bis 1923 war er Werksleiter.[8]


Nach Kriegsende erschienen wieder Horstman-Automobile. Alle hatten leichte Aufbauten und einen sportlichen Einschlag. Die Vierzylindermotoren wurden von Anzani und Coventry Climax bezogen.[7] Sie waren im Motorsport durchaus erfolgreich[7] und wurden auch an Clubrennen in Brooklands eingesetzt.[6]


1929 endete die Produktion[7][5]; das Unternehmen wurde 1930 aufgelöst.


Es gibt einen ungeklärten Bezug zur Horstman Ltd. in Bath, welche Nockenwellen und andere Präzisionsteile für den Maschinenbau fertigte. Dieses Unternehmen wurde 1955 von Simms übernommen und gelangte 1969 zu Lucas Industries. 1975 wurde der Nockenwellenbau abgetrennt und an Weyburn Engineering verkauft[9]; der verbliebene Teil wurde zur heute noch existierenden Horstman Defence Systems.[9]





Vikers-Panzer mit Horstmann-Laufwerk


Je nach Quelle wurden zwischen 1913 und 1929 1500[7][5] resp. zwischen 1915 und 1929 3000[6] Automobile hergestellt; Zahlen zu den 1904 bis 1912 bei Horstmann Gear hergestellten Fahrzeugen liegen nicht vor. Im Jahr 1922 erfand Sidney Horstmann das Horstmann-Laufwerk, eine Federung für militärische Raupenfahrzeuge.



Fahrzeuge |



































































Modell Bauzeit Zylinder Hubraum cm³ Leistung PS
Bemerkung
8.9 HP 1914 4 995 15
10 HP 1919–1921 4 1327 20
11 HP 1921 4 1498 33
12/30 HP 1923–1929 4 1496 Motor von Anzani
9/20 HP 1924–1925 4 1100 25 Motor von Coventry-Simplex
9 HP 1927 4 1208
9/25 HP 1928–1929 4 1247

Etwa zehn Fahrzeuge dieser Marke sollen noch existieren[5]; eines davon ist im Haynes International Motor Museum in Sparkford (Somerset) zu besichtigen.



Literatur |



  • Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die große Automobil-Enzyklopädie. BLV, München 1986, ISBN 3-405-12974-5.


  • G. N. Georgano: Autos. Encyclopédie complète. 1885 à nos jours. Courtille, 1975 (französisch)

  • David Culshaw, Peter Horrobin: The Complete Catalogue of British Cars 1895–1975. Veloce Publishing, Dorchester (1997), ISBN 1-874105-93-6 (englisch)



Weblinks |



 Commons: Horstmann Cars – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH (abgerufen am 22. Dezember 2013)


  • Allcarindex (englisch, abgerufen am 6. Dezember 2015)


  • Horstman Defense Systems, Website (englisch, abgerufen am 4. März 2016)


  • Grace’s Guide: Sidney Horstmann (englisch, abgerufen am 4. März 2016)


  • Grace’s Guide: Horstman cars (englisch, abgerufen am 4. März 2016)


  • Grace’s Guide: G. Horstmann & Sons (englisch, abgerufen am 4. März 2016)


  • Grace’s Guide: Gustav Horstmann (englisch, abgerufen am 4. März 2016)


  • Grace’s Guide: Richard John Baynton Hippisley (englisch, abgerufen am 4. März 2016)


  • Grace’s Guide: George Carwardine (englisch, abgerufen am 4. März 2016)


  • Grace’s Guide: Horstman (englisch, abgerufen am 4. März 2016)



Einzelnachweise |




  1. ab
    Grace’s Guide: Gustav Horstmann




  2. Grace’s Guide: G. Horstmann & Sons



  3. abc
    Grace’s Guide: Sidney Horstmann




  4. Grace’s Guide: Horstman Gear Company



  5. abcde
    Grace’s Guide: Horstman cars



  6. abc
    Horstman Defense Systems: Website, History



  7. abcde
    GTÜ: Horstman




  8. Grace’s Guide: George Carwardine



  9. ab
    Grace’s Guide: Horstman



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