Wiener Lokalbahnen









































WIENER LOKALBAHNEN GmbH




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Rechtsform

Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Gründung
1888 (als Aktiengesellschaft)

Sitz
Purkytgasse 1B
1230 Wien

Leitung
Monika Unterholzner

Mitarbeiterzahl
322 ohne Lehrlinge (Stand 31.12.2016)

Umsatz
33 Mio. Euro (2016)

Branche

Eisenbahnunternehmen

Website

www.wlb.at





Ehemalige Zentrale der Wiener Lokalbahnen in der Eichenstraße


Die Wiener Lokalbahnen GmbH (WLB) ist ein Verkehrsunternehmen im Großraum Wien mit einem Stammkapital von 1.000.000 Euro, wobei dieses auf die Wiener Stadtwerke GmbH in Höhe von 999.362,73 Euro und auf die Wiener Stadtwerke Vermögensverwaltung GmbH in Höhe von 637,27 Euro aufgeteilt ist.[1][2]


Die Wiener Lokalbahnen betreiben eine bis auf den eingleisigen Abschnitt innerhalb Badens zweigleisige und vollständig elektrifizierte Eisenbahnstrecke von Wien nach Baden, die so genannte Badner Bahn sowie einige Buslinien. Der gesamte Personenverkehr ist in den Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) eingebunden. Außerdem wickelt das Unternehmen Güterverkehr ab und verfügt seit 1999 über die Verkehrskonzession sowohl im Personen- als auch Güterverkehr auf allen Eisenbahnstrecken innerhalb der gesamten Europäischen Union.


Das Unternehmen betreibt auch die ehemalige Straßenbahnstrecke nach Traiskirchen Aspangbahn im Güterverkehr, heute als nicht elektrifizierte Verbindung zum Unternehmensgelände der ehemaligen Semperit AG sowie als Verbindung zum Netz der ÖBB.


Das Unternehmen ist Alleineigentümer der Tochterfirmen Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste GmbH (Behindertentransporte und Gelegenheitsverkehr mit Bussen) und Wiener Lokalbahnen Cargo GmbH (Güterverkehr).




Inhaltsverzeichnis






  • 1 AG der Wiener Lokalbahnen


    • 1.1 Geschäftsfeld Bahnpersonenverkehr


    • 1.2 Geschäftsfeld Buspersonenverkehr




  • 2 Tochtergesellschaften


    • 2.1 Wiener Lokalbahnen Cargo GmbH (WLC)


      • 2.1.1 Unfall im Güterverkehr




    • 2.2 Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste GmbH (WLV)


    • 2.3 Wiener Lokalbahnen Busbetrieb GmbH (WLBB) (bis 2012)


    • 2.4 Neue Geschäftsfelder




  • 3 Fahrbetriebsmittel


  • 4 Literatur


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





AG der Wiener Lokalbahnen |




Zug der Badner Bahn an der Haltestelle Schöpfwerk




Elektrischer Triebwagen von 1906




Schuldverschreibung der Wiener Localbahnen von 1894




Bus der WLB in Baden



Geschäftsfeld Bahnpersonenverkehr |


Die 30,4 Kilometer lange Bahn verkehrt zwischen Wien Oper und Baden Josefsplatz. Sie befördert täglich 30.000 Menschen zur Arbeit, Schule, Shopping City Süd oder zu diversen Veranstaltungen entlang der Bahnlinie. Zwischen den Haltestellen Baden Josefsplatz und Baden Leesdorf, sowie Wien Schedifkaplatz und Wien Oper verkehrt die Bahn im straßenbahnmäßigen Betrieb, auf der restlichen Strecke verkehrt sie als Vollbahn. Es gibt insgesamt 34 Bahnhöfe und Haltestellen, wobei die Haltestelle am Wiener Karlsplatz nur in Fahrtrichtung Wien Oper bedient wird.


Seit 2011 betätigt sich die WLB auch im externen Bahnpersonenverkehr am Netz der ÖBB mit der Führungen von Sonderzügen im Nostalgiebereich und der Abwicklung von Spezialtransporten, Lotsenleistungen oder der Stellung von Triebfahrzeugführern.




Geschäftsfeld Buspersonenverkehr |


Derzeit betreiben die WLB selbst die Buslinien 357, 358, 359, 360, 361 und 362 im Verkehrsverbund Ostregion. Diese Linien verkehren in bzw. um Baden. Die Linien 357, 358 und 359 sind die drei Badener Citybus-Linien. Die Linie 360, der so genannte Casinobus Baden, verkehrt auf der Strecke Wien Oper – Baden – Bad Vöslau – Gainfarn und ist seit dem 26. März 2006 in das NightLine-Netz der Wiener Linien inkludiert. Die Linie 361 verkehrt zwischen Baden, Oeynhausen, Möllersdorf, Bad Vöslau und dem Industriezentrum Niederösterreich Süd. Die Linie 362 verkehrt innerhalb von Baden und verbindet den Bahnhof einerseits mit Rauhenstein und andererseits mit dem Krankenhaus und der Haidhofsiedlung.



Tochtergesellschaften |



Wiener Lokalbahnen Cargo GmbH (WLC) |




Güterzug mit einer Lokomotive der Wiener Lokalbahnen Cargo


Die Wiener Lokalbahnen GmbH besitzt die Fahrkonzession für alle Eisenbahnstrecken Österreichs und in der EU. Die WLB führen sowohl auf der eigenen Infrastruktur (mit eigenen Dieselloks), als auch auf fremder (mit eigenen Diesel- und elektrischen Lokomotiven) Güterverkehr durch; auch einige eigene Güterwagen befinden sich im Fuhrpark.
Folgendes Fahrmaterial ist in Verwendung:



  • eine Diesellokomotive, Reihe 2064, gebaut von den ehemaligen Jenbacher Werken

  • drei Diesellokomotiven, V100/Reihe 2000.


Ebenfalls hat die WLC 12 Loks des Typs Eurosprinter ES64 U2 bei Dispolok gemietet und fünf Loks des Typs Eurosprinter ES64 U4, die im Eigentum der WLC stehen. Außerdem besitzt die WLC seit Anfang Dezember 2014 auch eine Siemens Vectron (193 980) und Anfang 2017 wurden zusätzlich noch drei neue elektrische Lokomotiven von Bombardier (TRAXX AC3) in den Fuhrpark aufgenommen.


Drei E-Loks der Baureihe 182 (gleich der österreichischen Baureihe 1116) werden als Bosporussprinter bezeichnet, da sie mit den Zugbeeinflussungssystemen der Eisenbahnen in Ungarn (EVM 120), Rumänien, Bulgarien und in der Türkei ausgestattet sind. Diese Loks sind für den unter der Woche verkehrenden »East Line Shuttle« (Duisburg – Enns/Krems/Wien – Budapest) im grenzüberschreitenden Verkehr von und nach Ungarn eingesetzt.


Darüber hinaus werden neun E-Loks der Baureihe 182 (gleich der österreichischen Baureihe 1116) und fünf der Baureihe 1216/183 vor allem im deutschen Nord-Süd-Verkehr (Nordseehäfen–Österreich) sowie im Verkehr an den slowenischen Hafen Koper eingesetzt.


Zwei E-Loks der 1216/183-Flotte tragen eine von Firmenkunden entworfene Ganzwerbung, dies sind die 1216.954 »Hödlmayr« und die 1216.955 »Roland Spedition«.


Alle Lokomotiven tragen, bis auf zwei 1216 mit Ganzwerbung für Firmenkunden und der Lok 83 (Jenbacher, diese ist rot lackiert) den Anstrich der WLC. Die Farben sind die Hausfarben Blau und Cremeweiß.


Die Sparte Güterverkehr wurde Ende 2007 ausgegliedert (Eintragung in das Firmenbuch am 5. September 2007) und wird als hundertprozentige Tochtergesellschaft unter dem Namen Wiener Lokalbahnen Cargo GmbH (WLC) geführt. Im Jahr 2006 erreichte der Umsatz 26,1 Millionen Euro. Als Ziel für 2008 wird eine Steigerung der jährlichen Zuganzahl von 2500 auf 3000 angestrebt, wobei vor allem der Kombinierte Ladungsverkehr ausgebaut werden soll.[3]



Unfall im Güterverkehr |


Am 9. Juni 2013, einem Sonntag, gegen 5:20 Uhr, waren die letzten vier Wagen eines 620 Meter langen und 750 Tonnen schweren Autotransportzuges der Wiener Lokalbahn Cargo GmbH auf der rechten Rheinstrecke kurz hinter Lorch (Rheingau) entgleist und wurden rund zehn Kilometer mitgeschleppt, bevor der Zug im Bahnhof Rüdesheim (Rhein) angehalten wurde. Der Zug war auf einer Leerfahrt von Emmerich am Rhein nach Passau unterwegs. Er hinterließ an den Gleisanlagen erhebliche Schäden. Auf die Fahrbahn der parallel verlaufenden Bundesstraße 42 wurden über mehrere Kilometer Schottersteine geschleudert. Im Gleis durchtrennten die entgleisten Wagen Kabel, zerstörten Kabelschächte des elektronischen Stellwerks, beschädigten Weichen, fuhren Signalmasten um und zerstörten Schwellen und Geländer. Im Bahnhof Rüdesheim wurde das Einfahrsignal mitgerissen. Bei der Durchfahrt durch Assmannshausen wurden durch umherfliegenden Bahnschotter Fensterscheiben etlicher dicht neben den Gleisanlagen stehender Häuser und parkende Straßenfahrzeuge beschädigt. Personen kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden.


Bis 11:30 Uhr war der Straßenverkehr gesperrt, damit die Straßenmeisterei mit Räumfahrzeugen den Schotter von der Fahrbahn räumen konnte.[4][5] Der Schienenverkehr auf der rechten Rheinstrecke war bis zum 16. Juni vollständig eingestellt. Zwischen Rüdesheim und Kaub musste ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Ab dem 17. Juni stand zwischen Kaub und Geisenheim für den Zugverkehr nur ein Gleis zur Verfügung.



Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste GmbH (WLV) |


Das Hauptaufgabengebiet dieser Gesellschaft ist der Transport von zum Teil schwerstbehinderten Menschen. Der zuvor zu den Verkehrsdiensten gehörende Bereich Busreisen der WLB wurde ausgegliedert und als eigenständiger Bereich Busreisen bei den WLV eingegliedert.


Der Fuhrpark besteht aus über 98 Mercedes-Kleinbussen, die alle voll behindertengerecht ausgerüstet sind und einer Reihe von Reisebussen, meist der Hersteller Setra, Volvo und Neoplan.


1968 war, zur Abrundung und besseren Ausnützung der Buskapazitäten, vorerst nur in Baden bei Wien ein Reisebüro eröffnet worden. Dem zunehmenden Interesse des Publikums Rechnung tragend, konnte auch in Wien eine Filiale eingerichtet werden. Von den beiden Geschäftsstellen wurden alle Reisebüroagenden wahrgenommen (IATA-Agenturvertrag, offizielle Bahnkartenverkaufsstelle des Österreichischen Verkehrsbüros) und Reiseangebote aller namhaften Veranstalter vermittelt.[6] Der Geschäftszweig Reiseservice konnte 1988, dem Jahr, in welchem die Wiener Lokalbahnen ihr einhundertjähriges Bestehen feierten, 20 Jahre Erfahrung in der Reiseabwicklung bewerben.[7]



Wiener Lokalbahnen Busbetrieb GmbH (WLBB) (bis 2012) |




Linienbus der WLBB


Die Wiener Lokalbahnen Busbetrieb GmbH (WLBB) wurde im Jahr 2004 gegründet und war seit Anfang 2005 operativ tätig. Die ersten zwei Linien der WLBB waren die Buslinien 27A (ab dem 2. Juni 2005) und 37A (ab dem 9. Oktober 2005), die im Auftrag der Wiener Linien betrieben wurden. Am 1. Februar 2006 wurde der Betrieb der Buslinien 16A und 60A von der AG der Wiener Lokalbahnen an die Tochter WLBB abgegeben. Somit werden nur noch die Buslinien im Badener Raum sowie Überlandlinien von und nach Wien von der AG der Wiener Lokalbahnen selbst betrieben. Ab 6. August 2006 betrieben die WLBB anstelle der ÖBB-Postbus GmbH die Wiener Buslinie 80A im Auftragsverkehr. Am 13. Juni 2008 kam es zu einem Linientausch mit den Wiener Linien. Die Linie 27A wurde abgegeben und dafür der Betrieb der Linien 67A und 70A übernommen. Die Linie 60A wurde am 4. September 2009 an Blaguss übergeben. Am 2. Jänner 2010 wurde der Betrieb der neu eingeführten Linie 33A übernommen.


Die Wiener Lokalbahnen Busbetrieb GmbH wurde zum 1. März 2012 samt den Linien 16A, 33A, 37A, 67A, 70A und 80A sowie dem „Ikea-Bus“ und dem Fuhrpark der WLBB vom Verkehrsbetrieb Gschwindl gekauft und existiert bis heute unter dem Namen Herbert Gschwindl Buslinien GmbH.



Neue Geschäftsfelder |


Die Aktiengesellschaft der Wiener Lokalbahnen übernahmen 2008 für rund drei Millionen Euro durch ihre Tochtergesellschaft Wiener Lokalbahnen Verkehrsdienste GmbH Teile der angeschlagenen C & K Airportservice Transportgesellschaft m.b.H. und deren weiteren Unternehmen. Da jedoch nur Unternehmensteile gekauft wurden, bestand keine Rechtsnachfolge.[8]
Die Marke und die Telefonnummer blieb erhalten, der Fuhrpark erneuert und auch die Mitarbeiter wurden auf Basis des branchenüblichen Kollektivvertrages übernommen.[9][10][11][12]


Zwischenzeitlich wurde „C & K“ an die Firma Blaguss verkauft, die die Marke „C & K“ seit dem 1. Juli 2011 parallel zum „Airportdriver“ betreibt.



Fahrbetriebsmittel |












































































Dampflokomotiven der Wiener Lokalbahnen
Nummer Anzahl Bauart Baujahr Hersteller Bemerkungen
26–28 3 B n2t 1886 StEG
Dampftramway-Lokomotiven, 1888 von NWT, Nr. 27 1889 zurück an NWT
33 1 B n2t 1887 StEG Dampftramway-Lokomotive, 1889 von NWT, Ersatz für Nr. 27
50–53 4 C n2t 1887 Wr. Neustadt Dampftramway-Lokomotiven, 1888 von NWT
54–57 4 C n2t 1893/1894 Wr. Neustadt Dampftramway-Lokomotiven
60+61 2 C n2t 1899/1900 Floridsdorf
62–64 1 C n2 1873 Wr. Neustadt 1905 von kkStB gekauft, kkStB 49.08, 1906 UN 62→64
72+73 2 D n2vt 1918
Krauss/Linz
als kkStB 178.217–218 bestellt gewesen, 1919 gekauft
74 1 1'D1' h2t 1944 Floridsdorf 1951 an ÖBB (ÖBB 93.1468 → ÖBB 93.1500) im Tausch gegen ÖBB 92.2256


Literatur |



  • Hans Sternhart, Hans Pötschner: Hundert Jahre Badner Bahn. Die Geschichte der Badner Straßenbahn und der Lokalbahn Wien-Baden. Slezak, Wien 1973, ISBN 3-900134-19-7.

  • Reinhold Köhler (Red.), Günther Zimmerl (Red.): Festschrift – 100 Jahre Wiener Lokalbahnen 1888–1988. Aktiengesellschaft der Wiener Lokalbahnen, Wien 1988.

  • Wolfgang Kaiser: Straßenbahnen in Österreich. GeraMond-Verlag, München 2004, ISBN 3-7654-7198-4.



Weblinks |



 Commons: Wiener Lokalbahnen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Webauftritt der Wiener Lokalbahnen

  • Wiener Lokalbahnen im Stadtverkehr-Austria-Wiki

  • Bilanz 2007


  • 100 Jahre Wiener Lokalbahnen, Sonderpostmarke, 1988, Austria-Forum, abgerufen am 4. Mai 2010



Einzelnachweise |




  1. Protokoll der 129. ordentlichen Hauptversammlung am 7. Juni 2018; FN 128256 m, 71 Fr 8590/18 i


  2. Firmenbuchauszug FN 128256 m


  3. Peter Wolfgang Berndt: Kräftige Expansion im Cargo-Bereich. Wiener Lokalbahnen AG schaffen mit neuer Güterverkehrstochter WLB-Cargo immer bessere Verbindungen in Europa. In: Güterbahnen. Güterverkehr auf der Schiene, Markt, Technik, Verkehrspolitik. Heft 1/2008. Alba Fachverlag, Düsseldorf 2008, ZDB-ID 2096911-9, OBV, S. 47 f.


  4. Assmannshausen. Güterzug entgleist, Sperrung der B42 nach Stunden aufgehoben. In: Allgemeine Zeitung, 9. Juni 2013.


  5. An einer Katastrophe vorbei gekommen. Entgleiste Güterwagen hinterlassen große Schäden. In: Rheingau Echo, 17. Juni 2013.


  6. Köhler, Zimmerl: Festschrift. S. 24.


  7. Köhler, Zimmerl: Festschrift. A-4-Blatt als Beilage


  8. Börse Express: Wiener Lokalbahnen kaufen C & K


  9. der Standard: Wiener Lokalbahnen kaufen C & K


  10. Wirtschaftsblatt: Wiener Lokalbahnen kaufen insolvente Mietwagenfirma C. &. K. (Memento vom 20. August 2011 im Internet Archive)


  11. Wirtschaftsblatt: C & K geht für 3 Millionen fix an WLB. (Memento vom 20. August 2011 im Internet Archive)


  12. Wirtschaftsblatt: 31300 überbot kurzfristig die WLB. (Memento vom 20. August 2011 im Internet Archive)




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