Chinesischer Bürgerkrieg
Soldaten der Volksbefreiungsarmee greifen Gebäude der Nationalisten in Shangtang an
Datum | 1927 bis 1949 |
---|---|
Ort | China |
Ausgang | Sieg der Kommunisten |
Folgen | Ausrufung der Volksrepublik China durch Mao; die Regierung der Republik China zieht sich nach Taiwan zurück und führt dort die Republik fort. |
Friedensschluss | nein |
Konfliktparteien | ||
---|---|---|
Die rechte Kuomintang
Unterstützt durch: | KP Chinas
Unterstützt durch: | Teile der linken Kuomintang |
Befehlshaber | ||
Chiang Kai-shek | Mao Zedong | Feng Yuxiang |
Truppenstärke | ||
4.300.000 (Juli 1945) 3.650.000 (Juni 1948) 1.490.000 (Juni 1949) | 1.200.000 (Juli 1945) 2.800.000 (Juni 1948) 4.000.000 (Juni 1949) | |
Verluste | ||
1928–1936: ~ 2 Millionen Tote |
Der Chinesische Bürgerkrieg war ein militärischer Konflikt von 1927 bis 1949 um die politische Führung im Lande. Er brach nach der kurzen, weltweiten Ära bürgerlicher Revolutionen des beginnenden 20. Jahrhunderts aus, die sich im nachrevolutionären China durch eine häufige Abfolge bürgerlicher Regierungen der Beiyang-Zeit sowie wechselnde Allianzen von Warlords auszeichnete. Der insgesamt 22 Jahre dauernde Bürgerkrieg wurde durch Pausen wie das Stillhalteabkommen 1937–1946 während der japanischen Invasion unterbrochen (siehe Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg) und endete erst in der Ära des Kalten Krieges.
Protagonisten in diesem Konflikt waren der rechte Flügel der Kuomintang unter Chiang Kai-shek, der die seit 1912 bestehende Republik China als Generalissimus, zeitweiliger Präsident und Premierminister anführte, und die dagegen ankämpfende Kommunistische Partei Chinas unter Mao Zedong. Diese Gruppen hatten zuvor in der sogenannten Ersten Einheitsfront (1923 bis 1927) und in der Gegenregierung von Kanton kooperiert, doch zerbrachen diese Allianzen aus mehreren Gründen. Der linke Flügel der Kuomintang unter Wang Jingwei beteiligte sich nicht an der Seite Chiangs.
Während den Kommunisten mit ihrem Sieg nach über zwei Jahrzehnten die Errichtung der Volksrepublik China als neues Staatssystem gelang, musste sich die Kuomintang mit der bisherigen chinesischen Regierung auf die früher als Formosa bekannte Insel Taiwan zurückziehen und etablierte dort die Republik China auf Taiwan, die bis 1971 noch mehrere Jahrzehnte lang den meisten Staaten als legitimer Vertreter Chinas galt. Der Bürgerkrieg hatte nicht nur Bedeutung auf nationaler Ebene. Die Komintern und ausländische Mächte (vor allem Sowjetunion und USA) unterstützten die Kriegsparteien, um ihren jeweiligen Einfluss in China zu sichern.
Inhaltsverzeichnis
1 Vorgeschichte
2 Verlauf
2.1 Bis zum Krieg gegen Japan
2.2 Während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges und des Zweiten Weltkrieges
2.3 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges
3 Rolle der ausländischen Mächte
4 Ergebnisse und Folgen
5 Literatur
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
Vorgeschichte |
Nachdem 1912 die Nationale Volkspartei Chinas (Kuomintang) und 1921 die Kommunistische Partei Chinas gegründet waren, gingen sie 1924 erstmals eine Koalition, die Erste Einheitsfront ein und führten 1925 die gemeinsame Kantoner Gegenregierung. Beide Seiten begannen vereint den Nordfeldzug gegen die Warlords der Beiyang-Regierung. Die Generalskriege der sogenannten Nördlichen Feldherren; der Zhili(直系)-, Anhui(皖系)-, Fengtian(奉系)-, Ma- (馬家軍) und Guominjun (Kuominchün, 西北軍)-Fraktion, um die Macht in Peking vor dem Nordfeldzug waren:
- 1920 Zhili-Anhui-Krieg (Zhiwan): Zhili- und Fengtian-Militaristen besiegen die Anhui-Clique.
- 1922 Erster Zhili-Fengtian-Krieg (Zhifeng I): Zhili-Clique besiegt Anhui- und Fengtian-Militaristen sowie Kuomintang.
- 1924 Zweiter Zhili-Fengtian-Krieg (Zhifeng II): Zhili-Clique wird besiegt von Fengtian- und Anhui-Militaristen sowie Zhili-Abtrünnigen (Kuominchün).
- 1926 Fengtian-Kuominchün-Krieg: Fengtian-Clique und Zhili-Reste besiegen Anhui-Reste und Kuominchün-(Nordwest)-Armee, aber
- 1926 beginnt der Nordfeldzug: Kuomintang, Kommunisten und Kuominchün-Armee, besiegen Fengtian-Militaristen und Zhili-Reste.
Mit dem Tod des Gründervaters Sun Yat-sen entbrannte innerhalb der Kuomintang, die bisher ein nationales Sammelbecken für Gegner der damaligen Herrschaft von Mandschuren darstellte, ein Machtkampf um die Führung in der Organisation. Der linke Flügel der Kuomintang unter Wang Jingwei und die Kommunisten bildeten 1927 eine weitere Gegenregierung in Wuhan, wo die Kommunisten eine große Anhängerschaft hatten.
Verlauf |
Bis zum Krieg gegen Japan |
Der Krieg begann, weil Chiang nach dem erfolgreichen gemeinsamen Feldzug gegen die nördliche Regierung nicht mehr bereit war, weiterhin mit den Kommunisten zu kooperieren. Er schlug daraufhin ab August 1927 Aufstände der Kommunisten und Gewerkschaftern in Nanchang und Kanton nieder. Inwieweit er an der Niederschlagung des nächsten Aufstands, dem Shanghaier Streik von April 1927, durch das Shanghai-Massaker, direkt beteiligt war, ist nicht belegt, da eine weitere Konfliktpartei bei diesem Aufstand die im Untergrund operierende Triadengesellschaft war.
Auf Einwirken der Komintern sollte die revolutionäre Idee auf das Land zu den Bauern getragen werden und die kommunistische Seite versuchte, dies mit dem Herbsternte-Aufstand im September 1927 umzusetzen. Diese leitete erstmals Mao Zedong, jedoch führte, wie die Aufstände des ersten Halbjahres 1927, auch dieses Unternehmen zur Niederlage der Kommunisten bzw. dem Sieg der rechten Kuomintang, in dessen Folge sich die Kommunisten zum Teil in die Berge zurückzogen.[3]
Die Kommunisten eroberten ab 1927 fünfzehn Gebiete in Süd- und Mittelchina (Hunan, Fujian) und errichteten in Jiangxi (seit 1929) eine Chinesische Sowjetrepublik (1931). Vier Großangriffe der Kuomintang-Truppen konnten die Kommunisten 1930–1934 abwehren, vor dem fünften zogen sie sich im „Langen Marsch“ 1934/35 nach Nordwestchina ab und konnten sich somit vor der Zerschlagung retten, woraufhin Mao Zedong KP-Chef wurde und in Yan’an (Nord-Shaanxi) eine neue Sowjetrepublik entstand. Die Kuomintang hatten vorerst klar die Oberhand gewonnen und stellten nun nach außen hin die einzige relevante politische Kraft des Landes dar.
Während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges und des Zweiten Weltkrieges |
Nach dem Sowjetisch-chinesischen Grenzkrieg entstand in der Mandschurei ein Machtvakuum. Die Auswirkung dieses Konflikts führte 1931 zur Mandschurei-Krise.[4] Infolge des Mukden-Zwischenfalls besetzten japanische Truppen die Mandschurei und gründeten im März 1932 den Marionettenstaat Mandschukuo. Das japanische Parlament betrachtete das Vorgehen kritisch, da aber Kritiker ermordet oder ihre Stimmen unterdrückt wurden, erfolgten keine parlamentarischen Gegenmaßnahmen. Die Kräfte der chinesischen Kuomintang-Regierung reichten nicht aus, um sowohl die Kommunisten als auch die Japaner zu bekämpfen. Chiang Kai-shek sah sich 1933 gezwungen, die japanische Besetzung der Mandschurei als Bedingung eines Waffenstillstands anzuerkennen.
Zu Beginn der japanischen Besetzung standen sich Kommunisten und Kuomintang unversöhnlich gegenüber. Chiang Kai-shek proklamierte weiterhin, dass die Bekämpfung der Kommunisten voranschreiten solle. Nach dem Zwischenfall von Xi’an (Entführung Chiangs durch seine eigenen Verbündeten, um ihn zu Gesprächen mit den Kommunisten zu zwingen) ging er im Dezember 1936 eine sich gegenseitig misstrauende Koalition zwischen Kuomintang und Kommunisten ein, die bis zum Neue-Vierte-Armee-Zwischenfall im Winter 1940 anhalten sollte.
1937 brach nach dem Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke der Zweite Chinesisch-Japanische Krieg aus. Japanische Truppen marschierten über die Mandschurei in den Norden Chinas ein, eroberten Peking und rückten in Richtung Shanghai vor. Die Kuomintang lehnten den am 5. November 1937 angebotenen Waffenstillstand zunächst ab, der als Bedingung neben der Anerkennung der japanischen Vorherrschaft über die Mandschurei und dem Unterdrücken antijapanischer Elemente auch den gemeinsamen Kampf gegen den Kommunismus enthielt; als die chinesische Führung das Angebot knapp einen Monat später annehmen wollte, hatte sich die militärische Situation für die Japaner durch den Sieg in der zweiten Schlacht um Shanghai soweit verbessert, dass diese zu den genannten Konditionen keinen Waffenstillstand mehr anbieten wollten.
Nach der blutigen Eroberung Nanjings, der damaligen Hauptstadt der Kuomintang-Regierung, verlagerte sich das Machtzentrum der Kuomintang nach Chongqing. In Nanjing selbst kam es zur Bildung einer antikommunistischen Kollaborations-Regierung (die sogenannte Neuorganisierte Regierung der Republik China) unter der Führung von Wang Jingwei und weiteren abtrünnigen Kuomintang-Mitgliedern. Wang, der dem linken Flügel der Kuomintang angehörte, hatte schon 1927 mit den Kommunisten versucht, eine Gegenregierung in Wuhan aufzubauen.
Das Bündnis zwischen Kuomintang und den Kommunisten bestand trotz allem weiter, wobei die militärische Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten von mangelnder Kommunikation, offenem Misstrauen und regelmäßigen Zusammenstößen geprägt blieb. Schließlich brach das Bündnis im Winter 1940 beim sogenannten Neue-Vierte-Armee-Zwischenfall völlig auseinander, nachdem die Truppen der Kuomintang die kommunistischen Streitkräfte bei der Räumung der Provinzen Anhui und Jiangsu angegriffen hatten.
Die Nationalrevolutionäre Armee wurde vom offenen Kampf gegen die japanische Armee im Verlauf des Krieges zunehmend geschwächt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges |
Die USA waren nach der Kapitulation Japans angesichts der drohenden Gefahr eines sich ausweitenden ideologisch motivierten Krieges in Ostasien schnell dazu entschlossen, beide Parteien zu Verhandlungen um eine friedliche Lösung zu bewegen. So kam es bis 1947 zu mehreren Treffen zwischen den Führern beider Seiten; unter anderem auch am 28. August 1945, zwei Wochen nach der japanischen Kapitulation, zwischen Mao Zedong und Chiang Kai-shek in Chongqing. Dabei war der amerikanische General und spätere Außenminister George C. Marshall bis 1947 mit der Rolle des Unterhändlers betraut.
Hauptschauplatz des dennoch bald wieder aufflammenden Bürgerkrieges war zunächst die nach der japanischen Kapitulation von sowjetischen Truppen besetzte Mandschurei. Der Waffenstillstand zwischen den USA und Japan enthielt die Bedingung, dass die hier verbliebenen japanischen Truppen sich den chinesischen Streitkräften zu ergeben hatten. Rasch kam es zu einem „Wettrennen“ der Kommunisten mit den Kuomintang darum, wem sich die japanischen Truppen ergeben sollten. Dieses Wettrennen verschärfte die Rivalität der beiden Parteien, da sich die Kuomintang als einzig legitime Regierung begriff. Jedoch hatte die sowjetische Besatzungsmacht gezielt darauf hingewirkt, die chinesischen Kommunisten mit japanischen Beutewaffen zu versorgen, und auch die Ausbildung der kommunistischen Truppen für den (wie von beiden Seiten angenommen wurde) unmittelbar bevorstehenden Bürgerkrieg vorangetrieben. Die chinesischen Kommunisten hatten de facto ihre komplette Machtbasis in die Mandschurei verlegt und begannen mit sowjetischer Hilfe mit dem Aufbau einer zivilen Verwaltung und eines Netzes von Parteibüros. Chiang Kai-shek war diese kommunistische Übernahme der Mandschurei mit ihrer, hauptsächlich im Verlauf der japanischen Besatzung geschaffenen, industriellen Infrastruktur ein Dorn im Auge, und er erbat sich deshalb, den geplanten Abzug der sowjetischen Besatzungstruppen aus der Mandschurei so lange zu verzögern, bis auch die Kuomintang Gelegenheit erhalten hatten, ihren Einfluss in der Mandschurei auszubauen. Die sowjetische Regierung kam diesem Antrag nach und nutzte die gewonnene Zeit zum Abtransport der japanischen Industrieanlagen in die UdSSR.
Durch starke finanzielle und militärische Unterstützung durch die USA begannen die Kuomintang im Herbst 1945 schließlich damit, sich die Kontrolle über die Mandschurei zu erkämpfen. Die Kommunisten lieferten sich unter dem Kommando von Lin Biao bei Siping an der Bahnlinie nach Norden eine verlustreiche offene Feldschlacht, die einen Monat lang andauerte. Zuletzt schickte Lin Biao noch rund 100.000 Fabrikarbeiter aus Changchun in den Kampf. Als jedoch der amerikanische Druck zur Aufnahme von diplomatischen Gesprächen zunahm, stimmten die Kuomintang dem von den Kommunisten verlangten Waffenstillstand zu, und unternahmen auch die Entwaffnung von etwa 1,5 Millionen Mann der Truppen.
Wahrscheinlich brachte diese Entscheidung, die Kampfhandlungen, wie von den Amerikanern verlangt, zugunsten einer friedlichen Einigung mit den Kommunisten niederzulegen, Chiang um den Sieg. Die Kommunisten nutzten die Gelegenheit zur weiteren Verstärkung ihrer Truppen und umzingelten die Truppen der Kuomintang in ihren Garnisonen, indem sie mit ihrer Flugabwehr eine Versorgung der nationalistischen Streitkräfte unterbanden. Zudem blieb die Unterstützung der Kuomintang-Truppen durch die Bevölkerung und ihre allgemeine Kampfmoral relativ gering, auch aufgrund von sich ausweitenden Korruptionsproblemen und der hohen Inflationsrate als Resultat der hohen Schulden, die die Kuomintang-Regierung im Verlauf der anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzungen anhäufte.
Während der Kampf in der Mandschurei somit andauerte, zettelten die Kommunisten im übrigen China kleinere Guerillakriege an, um weitere Truppen der Nationalisten von der Mandschurei fernzuhalten. Tatsächlich hatte ihr Plan Erfolg: 1948 kapitulierten die letzten Truppen der Kuomintang in der Mandschurei. Zu diesem Zeitpunkt war die eigentliche Entscheidung des Bürgerkrieges gefallen: Die Kommunisten eroberten nach der massiven Verstärkung ihrer konventionellen Streitkräfte schnell Nordchina und zogen von dort aus nach Süden.
Die entscheidende Schlacht des Krieges fand bei Huaihai in Zentralchina statt. Fünfhunderttausend Soldaten der KPCh kämpften hier gegen eine zahlenmäßig etwa gleich starke nationalistische Armee. In diesem ab November 1948 über zwei Monate währenden Kampf wurden die Truppen der Nationalisten fast völlig aufgerieben.
1949 musste Chiang Kai-shek sich schließlich endgültig geschlagen geben. Er zog sich mit seiner Kuomintang und ca. 2 Millionen Zivilisten nach Taiwan zurück, während der Kommunistenführer Mao Zedong am 1. Oktober 1949 die Volksrepublik China ausrief. Im Süd-Westen isolierte Kuomintang-Reste zogen sich nach Nord-Birma und Nord-Thailand zurück und wurden teilweise nach Taiwan evakuiert. Ein beträchtlicher Teil der verbliebenen Truppen sowie deren zivile Anhänger wendeten sich hier im „Goldenen Dreieck“ dem Opiumanbau zu. Im Mai 1950 wurde die Insel Hainan von den Kommunisten erobert. Damit endeten die letzten größeren Kampfhandlungen des Chinesischen Bürgerkrieges, nicht unbedingt dieser als solcher.
Rolle der ausländischen Mächte |
Der Verlauf des Kampfes um die politische Führung in China wurde zu einem großen Teil von ausländischen Mächten beeinflusst und gelenkt. So stellte das antikommunistische Kaiserreich Japan als äußere Bedrohung einen katalytischen Faktor dar, der in China die Schwachstellen des Kuomintang-Regimes hervortreten ließ und den Kommunisten die Gelegenheit bot, ihren Einfluss auszubauen. Auch weitere Großmächte, insbesondere die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion, übten gemäß ihren eigenen Interessen großen Einfluss auf die Entwicklung des chinesischen Bürgerkriegs aus. Die USA hatten in erster Linie eine friedliche Beilegung des Konflikts und die Erhaltung der Kuomintang-Regierung im Sinne. Die Sowjets wirkten aktiv auf die Errichtung eines kommunistischen Pufferstaates in der Mandschurei und die Verbreitung des Kommunismus in China hin.
Ergebnisse und Folgen |
Es bestehen als Resultat des Bürgerkrieges bis heute zwei separate chinesische Staaten. Zum einen die sozialistische Volksrepublik China, die das gesamte Festland umfasst und zum Anderen die heute demokratische Republik China der damaligen Kuomintang auf Taiwan. Beide Staaten erkannten die Souveränitätsansprüche ihrer Widersacher grundsätzlich nicht an und betrachteten sich jahrzehntelang als die alleinige Vertretung Chinas, was zu vielerlei Streitigkeiten zwischen den Staaten (dem sogenannten Taiwan-Konflikt) bis zum heutigen Tag führt. Mit der Demokratisierung Taiwans in den 1990er Jahren wurden jedoch (Souveränitäts-)Ansprüche auf das Gebiet der Mongolei und der Volksrepublik China von der Republik China nicht mehr erhoben und der kommunistische Souveränitätsanspruch auf das Festland, jedoch nicht auf Taiwan anerkannt. Die Volksrepublik China behält dagegen den Anspruch auf Taiwan als einer „abtrünnigen Provinz“ bis heute mit ihrer „Ein-China-Politik“ aufrecht.
Der chinesische Bürgerkrieg forderte über eine Million Todesopfer und führte zu Verwüstungen, Hungerkatastrophen, Epidemien und Flüchtlingsströmen auf dem chinesischen Festland.
Literatur |
Henry A. Kissinger: China: Zwischen Tradition und Herausforderung, C. Bertelsmann Verlag, 2011.
Jeffrey D. Sachs: Das Ende der Armut: Ein ökonomisches Programm für eine gerechtere Welt, Abschnitt China: Aufholjagd nach einem halben Jahrtausend, Pantheon Verlag, 2010.
Weblinks |
Commons: Chinesischer Bürgerkrieg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise |
↑ ab Joseph Cummins: The War Chronicles, From Flintlocks to Machine Guns: A Global Reference of All the Major Modern Conflicts. Fair Winds Press, Beverly, Massachusetts 2009, ISBN 978-1-59233-305-9, S. 282–299.
↑ ab Joseph Cummins: History’s Greatest Wars: The Epic Conflicts that Shaped the Modern World. Fair Winds Press, Beverly, Massachusetts 2011, ISBN 978-1-59233-471-1, S. 232–243.
↑ Veröffentlichungen von www.onewar.com: The Autumn Harvest Uprising in China 1927
↑ Felix Patrikeeff: Russian Politics in Exile. The Northeast Asian. Balance of Power 1924–1931. Palgrave Macmillan UK, 2002, S. 52 f.