Nickendes Perlgras
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Nickendes Perlgras | ||||||||||||
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Nickendes Perlgras (Melica nutans) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Melica nutans | ||||||||||||
L. |
Das Nickende Perlgras (Melica nutans)[1] ist eine Art aus der Gattung der Perlgräser (Melica) innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Die Art ist in Eurasien weitverbreitet.
Inhaltsverzeichnis
1 Etymologie
2 Beschreibung
2.1 Vegetative Merkmale
2.2 Generative Merkmale
3 Vorkommen
4 Ökologie
5 Literatur
5.1 Einzelnachweise
6 Weblinks
Etymologie |
Der deutsche Trivialname „Perlgras“ bezieht sich auf die kugeligen bis eiförmigen, meist dunklen, glänzenden Ährchen, die wie auf einer Perlschnur aufgereiht erscheinen. Es existieren regionale Trivialnamen, die sich ebenfalls auf das typische Erscheinungsbild der Blütenstände beziehen wie „Saulaus“ in Österreich oder „Geisszötteli“ oder „Galläseckeli“ in der Schweiz.
Beschreibung |
Vegetative Merkmale |
Das Nickende Perlgras wächst als sommergrüne[1], ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 60 Zentimetern. Die lockere Rasen bildende Art hat eine dünne, lang kriechende Grundachse, zuweilen mit Ausläufern. Die der Halme beträgt.
Die Laubblätter sind in Blattscheide und Blattspreite gegliedert. Von den aufwärts rauen, mehr oder weniger geflügelten bis gekielten Blattscheiden sind die unteren meist purpurfarben überlaufen. Das bräunliche Blatthäutchen (Ligula) ist mit einer Länge von etwa 0,5 Millimetern relativ kurz.[1] Die hellgrüne[1] Blattspreite ist etwa 4 Millimeter breit und oben meist zerstreut behaart.
Generative Merkmale |
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Der einseitswendige, unterwärts schwach traubige, rispige Blütenstand ist kaum bis zu 10 Zentimeter lang. Die kurz gestielten, nickenden zweiblütigen Ährchen sind bei einer Länge von 6 bis 7 Millimeter verkehrt-eiförmig und glänzend violett bis braun-purpurfarben, manchmal auch etwas grün oder weißlich gescheckt. Es ist ein 5 bis 7 mm langer, kolbenförmiger, verkümmerter Blütenrest vorhanden. Grannen fehlen. Die Deckspelzen sind kahl und die Hüllspelzen braunviolett.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18, ausgehend von der Grundzahl der Gattung Melica von x = 9[2] liegt Diploidie vor.
Vorkommen |
Das Nickende Perlgras ist in den gemäßigten Zonen Eurasiens verbreitet.[3] In Österreich ist das Nickende Perlgras häufig in allen Bundesländern besonders in der collinen Höhenstufe verbreitet. In Deutschland kommt diese Art im Norden zerstreut, im Süden häufig vor. In den Allgäuer Alpen steigt es in Bayern am Gängele nordöstlich Oberstdorf bis zu 1820 m Meereshöhe auf.[4]
Das Nickende Perlgras wächst gerne auf Kalk und besiedelt an lichten Stellen in Wäldern gerne die Nordseite („Halbschattengras“). Es gedeiht am besten auf warmen, mäßig feuchten, nährstoffreichen Böden mit schwach saurer Humusauflage, aber auch Blockhalden (Steinböden).
Das Nickende Perlgras ist Charakterart der Klasse der Edel-Laubwälder (Querco-Fagetea). Weitere Hauptvorkommen liegen in der Klasse Vaccinio-Piceetea[1] und der Klasse Erico-Pinetea[5].
Ökologie |
Das Nickende Perlgras ist ein Rhizom-Geophyt oder Hemikryptophyt[1]. Vegetative Vermehrung erfolgt durch die mehrere Dezimeter langen Ausläufer.[6] Es wurzelt bis zu 50 Zentimeter tief.[5]
Blütenökologisch handelt es sich um Windblütigkeit vom „Langstaubfädigen Typ“.[6]
Diasporen (Ausbreitungseinheit) sind die von den glänzenden Spelzen locker umhüllten Karyopsen. Bei der Reife fallen zuerst die oberen Karyopsen heraus; später wird dann die unterste Karyopse mitsamt den Hüllspelzen des Ährchens als Ballonflieger verweht. Die zuerst herausgefallenen Karyopsen unterliegen der Ameisenausbreitung. Die Fruchtreife ist von Juni bis Juli, bei der untersten Blüte bis Oktober.[6]
Literatur |
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5, S. 1158.
- Hans Joachim Conert: Pareys Gräserbuch. Die Gräser Deutschlands erkennen und bestimmen. Parey, Berlin 2000, ISBN 3-8263-3327-6, S. 402.
Jürke Grau, Bruno P. Kremer, Bodo M. Möseler, Gerhard Rambold, Dagmar Triebel: Gräser. Süßgräser, Sauergräser, Binsengewächse und grasähnliche Familien Europas (= Steinbachs Naturführer). Neue, bearb. Sonderausgabe Auflage. Mosaik, München 1996, ISBN 3-576-10702-9.
Nickendes Perlgras. In: FloraWeb.de. (Abschnitte Beschreibung und Ökologie)
Einzelnachweise |
↑ abcdefg Nickendes Perlgras. In: FloraWeb.de.
↑ Mary E. Barkworth: Melica. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 24: Magnoliophyta: Commelinidae (in part): Poaceae (part 1). Oxford University Press, New York/Oxford u. a. 2007, ISBN 978-0-19-531071-9 (englisch, [http://herbarium.usu.edu/treatments/Melica.htm (Memento vom 4. November 2012 im Internet Archive) online]).
↑ Rafaël Govaerts (Hrsg.): Melica – Datenblatt bei World Checklist of Selected Plant Families des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 6. November 2016.
↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, Seite 183. IHW-Verlag, Eching bei München, 2001. ISBN 3-930167-50-6
↑ ab Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 228–229.
↑ abc Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
Weblinks |
Commons: Nickendes Perlgras (Melica nutans) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Nickendes Perlgras. In: FloraWeb.de.
Nickendes Perlgras. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
Melica nutans L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwed.)- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)