Neustrelitz
Wappen | Deutschlandkarte | |
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53.36472222222213.06361111111173Koordinaten: 53° 22′ N, 13° 4′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Mecklenburgische Seenplatte | |
Höhe: | 73 m ü. NHN | |
Fläche: | 138,14 km2 | |
Einwohner: | 20.135 (31. Dez. 2017)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 146 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17235 | |
Vorwahl: | 03981 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 71 110 | |
Stadtgliederung: | 13 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Markt 1 17235 Neustrelitz | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Andreas Grund (parteilos) | |
Lage der Stadt Neustrelitz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte | ||
Neustrelitz ist eine Mittelstadt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Land Mecklenburg-Vorpommern im Nordosten der Bundesrepublik Deutschland. Die frühere Residenzstadt mecklenburgischer Herzöge und einstige Landeshauptstadt von Mecklenburg-Strelitz ist heute eines der 18 Mittelzentren des Landes. Sie liegt knapp 30 km südlich des Oberzentrums Neubrandenburg.
Neustrelitz wurde 1733 als barocke Planstadt nahe der Stadt Strelitz (heute Stadtteil Strelitz-Alt) gegründet, nachdem das Strelitzer Wasserschloss des regierenden Herzogs Adolf Friedrich III. 1712 abgebrannt war. Dieser bezog daraufhin 1731 sein im ehemaligen Ort Glienecke neu erbautes Residenzschloss Neustrelitz. Es folgte der Bau einer Siedlung nach den Plänen von Hofbaumeister Julius Löwe für Hofstaat und Landesverwaltung sowie am 20. Mai 1733 ein Aufruf des Herzogs zur Ansiedlung von Neubürgern. Dieses Schriftstück gilt heute als Gründungsurkunde der Stadt Neustrelitz. Der historische Stadtkern mit vielen Baudenkmalen ist weitgehend erhalten.
Das einstige (groß-) herzogliche Schloss brannte am Ende des Zweiten Weltkriegs aus. Die Reste wurden bis 1950 abgerissen. Es war die Hauptresidenz des Landesteils Mecklenburg-Strelitz, wichtiger baulicher Bezugspunkt nördlich des Stadtkerns und diente ab 1918 als Sitz des Landtags des Freistaates Mecklenburg-Strelitz. Erhalten blieben der Neustrelitzer Schlosspark, die Schlosskeller, die neogotische Schlosskirche, die klassizistische Orangerie, der Luisentempel und eine Reihe weiterer Sehenswürdigkeiten im Neustrelitzer Residenzviertel. Ein Wiederaufbau des Schlosses oder von Teilen davon wurde seit den 1990er Jahren wiederholt von Bürgerinitiativen ins Gespräch gebracht.
Durch die zentrale Lage im Mecklenburger Seenland, an der B 96 sowie Berliner Nordbahn und Lloydbahn, die schiffbare Verbindung mit überregionalen Gewässern, Kulturveranstaltungen wie die Festspiele im Schlossgarten und das Immergut Festival, sowie die vielen Baudenkmale in der Stadt, wurde Neustrelitz zu einem der bekannten Urlaubsziele in Mecklenburg-Vorpommern.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat in Neustrelitz bedeutende Einrichtungen der Fernerkundung aus dem Weltall für das Earth Observation Center und ist an der Entwicklung der europäischen Satellitennavigation Galileo beteiligt. Das Gymnasium Carolinum ist eine der größten Schulen in Mecklenburg-Vorpommern. Das Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz ist Heimstatt mehrerer kultureller Einrichtungen der Stadt (Museum, Bibliothek, Archive). Sportlich ist die Stadt für ihren Fußballverein TSG Neustrelitz bekannt.
Inhaltsverzeichnis
1 Geographie
1.1 Lage
1.2 Stadtgliederung
2 Geschichte
2.1 Name
2.2 Vorgeschichte (1701–1733)
2.3 Residenzstadt, Landeshauptstadt, Kreisfreie Stadt (1733–1933)
2.4 Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945)
2.5 Sowjetische Besatzungszone (1945–1949)
2.6 DDR-Zeit
2.7 Bundesrepublik Deutschland
2.8 Einwohnerentwicklung
3 Politik
3.1 Stadtvertretung
3.2 Wappen
3.3 Partnerstädte
4 Kultur, Sehenswürdigkeiten und Freizeit
4.1 Bauwerke
4.1.1 Marktplatz
4.1.2 Residenzviertel
4.1.3 Schlosspark
4.1.4 Hafengebiet
4.1.5 Gebäudekomplex Tiergartenstraße / Ecke Töpferstraße
4.1.6 Sonstige Bauwerke
4.2 Kulturstätten
4.2.1 Theater
4.2.2 Museen und Galerien
4.2.3 Weitere Kultur- und Freizeitstätten
4.3 Gedenkstätten, Kunst-Denkmäler und Gedenktafeln
4.4 Veranstaltungen
4.5 Bademöglichkeiten
5 Infrastruktur
5.1 Bildung
5.2 Bibliotheken und Archive
5.3 Forschung
5.4 Gesundheit
5.5 Sport
6 Wirtschaft und Verkehr
6.1 Wirtschaft
6.2 Medien
6.3 Verkehr
6.3.1 Straßenverkehr
6.3.2 Schienenverkehr
6.3.3 Öffentlicher Personennahverkehr
6.3.4 Verbindung mit überregionalen Gewässern
7 Persönlichkeiten
8 Sonstiges
9 Literatur
10 Weblinks
11 Einzelnachweise
Geographie |
Lage |
Naturräumlich ist Neustrelitz Teil des Neustrelitzer Kleinseenlandes in der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Stadt liegt am Zierker See, der über den Kammerkanal und den Woblitzsee mit der Oberen Havel-Wasserstraße verbunden ist. Innerhalb oder nahe der Stadt liegen 29 größere und kleinere Seen, wie der an die Innenstadt grenzende Zierker See mit Stadthafen, Glambecker See, Domjüchsee, Großer Fürstenseer See, Großer Prälanksee, Langer See, Krebssee, Kluger See und Buttersee.
Das Mittelzentrum Neustrelitz ist vom nächsten Mittelzentrum, der Stadt Waren (Müritz), knapp 45 km entfernt. Das nächste Oberzentrum von Neustrelitz aus ist die 28 km entfernte Stadt Neubrandenburg. Grundzentren im Umkreis von 40 km sind Wesenberg, Penzlin, Mirow, Burg Stargard, Rechlin und Feldberger Seenlandschaft. Die nächstgelegenen Ballungsräume sind Berlin im Süden, Stettin im Osten, die Regiopole Rostock im Nordwesten und Hamburg im Westen.[3]
Stadtgliederung |
Neben der Kernstadt gehören zum Stadtgebiet:
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Geschichte |
- Zur Geschichte der bis 1931 und von 1945 bis 1946 selbständigen Stadt Strelitz – siehe dort!
Name |
Der Name Neustrelitz (in älteren Schriften auch: Neu-Strelitz, N. Strelitz oder missverständlich einfach nur Strelitz) wurde vom Namen der Mutterstadt Strelitz abgeleitet, welche erst 1931 eingemeindet wurde.[4] Als Neuenstrelitz erscheint der Ort bereits am 20. März 1732 in einer Quittung, die der Hofgärtner und herzogliche Baumeister Christoph Julius Löwe einem Arbeiter ausstellte.[5] Seit dem Entstehen der sich entwickelnden neuen Residenz Neustrelitz wurde die alte Mutterstadt Strelitz zur besseren Unterscheidung umgangssprachlich immer häufiger als Alt-Strelitz bezeichnet, ohne dass es jedoch zu einer offiziellen Umbenennung gekommen wäre.[6] Strelitz trägt seit 1994 offiziell den Stadtteilnamen Strelitz-Alt.[7][8]
Vorgeschichte (1701–1733) |
Im Ergebnis des Hamburger Vergleichs (1701) erfolgte die Dritte Mecklenburgische Hauptlandesteilung. Es entstanden die Teilherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Der erste Regent von Mecklenburg-Strelitz, Herzog Adolf Friedrich II., benötigte eine standesgemäße Residenz, das neue Herzogtum selbst eine Hauptstadt. Nachdem sich die ursprüngliche Absicht, Neubrandenburg zur Hauptstadt zu machen, als unausführbar erwiesen und weil Adolf Friedrich II. in Strelitz schon seit längerem seinen Wohnsitz in einer alten Wasserburg hatte, wurde die Stadt Strelitz zur Haupt- und Residenzstadt ausgebaut. Die Ansiedlung der neuen Hofbehörden folgte. Die Lage änderte sich, als 1712 das Strelitzer Residenzschloss abbrannte und die Bürger der Stadt die von Herzog Adolf Friedrich III. für den Wiederaufbau geforderten Hand- und Spanndienste verweigerten.[9] Damit setzte eine Entwicklung ein, die zunächst zum Bau eines neuen Residenzschlosses wenige Kilometer nördlich von Strelitz und im Anschluss daran zum Entstehen einer neuen Residenzstadt – eines neuen Strelitz führte.
Nach dem Brand des Strelitzer Residenzschlosses bewohnte Herzog Adolf Friedrich III. mit seiner Familie verschiedene seiner kleineren Schlösser. Eines von ihnen war das von ihm auf dem Gelände einer Meierei errichtete einstöckige Jagdschloss Glienecke. Dieses ließ er schrittweise zu einem Residenzschloss aus- und umbauen und in dessen Nähe eine Siedlung für die Hofbediensteten anlegen, in die schon bald die noch in Strelitz ansässigen Verwaltungsbehörden des Herzogtums umzogen.
Residenzstadt, Landeshauptstadt, Kreisfreie Stadt (1733–1933) |
Da die Entwicklung von einer Siedlung für Hofbedienstete zu einer neuen Stadt Adolf Friedrich III. nicht zügig genug voranschritt, erließ er am 20. Mai 1733 einen Aufruf an alle, die gewillt waren, sich dort anzusiedeln und gewährte jedem Bauwilligen einen kostenfreien Bauplatz, kostenloses Bauholz und Steuerfreiheit für zehn Jahre. Dieses Schriftstück wird heute als Gründungsurkunde der Stadt Neustrelitz angesehen, obwohl die ersten Wohngebäude schon Jahre zuvor entstanden waren. Es kamen in der Folgezeit viele Handwerker in die Stadt, die selbst am Bau der Stadtkirche und weiterer Bauwerke mitwirkten. Zuvor war das erste Neustrelitzer Residenzschloss bereits von Neubürgern errichtet worden.
Noch um die Mitte des 18. Jahrhunderts gab man sich unentschlossen, ob Neustrelitz nur ein Stadtteil von Strelitz werden sollte oder eine eigene Stadt. Auf die Ursprungsidee eines neuen Stadtteils deutet hin, dass für Neustrelitz die sonst im Stadtgründungsakt übliche Übertragung von kommunalen Selbstbestimmungs- und Selbstverwaltungsrechten an die neugegründete Stadt unterblieben war (bekannt als Stadtrecht). Damit blieb Neustrelitz auch weiterhin Teil des fürstlichen Grundbesitzes – des Domaniums. Es gab keine gewählten Volksvertreter, und die Bürger hatten auch sonst zunächst kaum Mitspracherechte. Folge davon war auch, dass Neustrelitz im politischen System des mecklenburgischen Staates bis zum Ende der Monarchie 1918 bedeutungslos blieb, während die benachbarte Mutterstadt Strelitz, die nahe gelegene Vorderstadt Neubrandenburg und alle anderen Landstädte des Strelitzschen Landesteils landtagsfähig waren und damit zumindest de jure an politischen Entscheidungen mitwirken konnten. Neubrandenburg wurde mit dem Baubeginn des Palais am Markt und des Belvedere 1775 zur Strelitzer Sommer- und Nebenresidenz ausgebaut.
Besonders baufreudige Landesherren waren Herzog Adolf Friedrich IV. und Großherzog Georg. In Georgs Diensten konnte der von der Schinkelschule geprägte Friedrich Wilhelm Buttel von 1821 bis 1869 seine architektonischen und landschaftsgestalterischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Das Stadtbild wurde von ihm im Stil des Klassizismus und der Neogotik entscheidend geprägt.
Nach dem Ende der Monarchie war Neustrelitz von 1919 bis 1933 Landeshauptstadt des gleichnamigen Freistaates Mecklenburg-Strelitz. Nach Eingemeindung der Stadt Strelitz (1931) war Neustrelitz bis 1945 kreisfreie Stadt.[10]
Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) |
Mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 begann in Deutschland die Zeit des Nationalsozialismus.
Am 1. Januar 1934 wurden die nur eineinhalb Jahrzehnte selbstständigen Länder Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin zum Land Mecklenburg wiedervereinigt. Mit der Vereinigung verlor Neustrelitz die Funktion einer Landeshauptstadt. Die Aufgaben ehemaliger Landesbehörden wurden nach Schwerin verlagert und das Hauptarchiv des früheren Landes Mecklenburg-Strelitz nach Schwerin überführt. Dort überstand es den Zweiten Weltkrieg (1939–1945) und bildet bis heute im Landeshauptarchiv Schwerin einen eigenen Bestand. Die Kultureinrichtungen – das erst in den 1920ern entstandene Neustrelitzer Landesmuseum und die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichende Neustrelitzer Landesbücherei – gerieten immer mehr ins Abseits.
Für die Ausbildung zum schulischen Leibeserzieher am Gymnasium hatte die Führerschule Neustrelitz von 1934 bis 1936 unter der Verantwortung von Bernhard Zimmermann (Sportwissenschaftler) entscheidende Bedeutung. Hier fand im Rahmen der Weiterbildung im Wehrsport (nicht Wehrturnen) auch die Selektion der für den nationalsozialistischen Staat zuverlässigen hauptamtlichen Lehrkräfte an den Instituten für Leibesübungen statt. Niemand konnte Institutsdirektor werden, der nicht in Neustrelitz durch Carl Krümmel eine Empfehlung bekam.[11] Die Direktoren der Institute für Leibesübungen in der Bundesrepublik hatten sich ganz überwiegend in Neustrelitz bewährt.
Seit 1935 war Neustrelitz wieder Garnisonsstadt für das ehemalige Infanterieregiment Döberitz (später Infanterieregiment 48). Dafür wurden neue Kasernen am Ende der Penzliner Straße sowie ein neues Offizierskasino (später Haus der Werktätigen) im Gelände der Schlosskoppel errichtet.
Neustrelitz gehörte zu den Städten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern, in denen es 1933 Bücherverbrennungen gab. Die Bücherverbrennung fand auf dem heutigen Buttelplatz statt.
Die Heil- und Pflegeanstalt Domjüch war während der Zeit des Nationalsozialismus in die Aktion T4 involviert.[12][13] Für die Opfer gibt es kein Erinnerungszeichen.
Nichts in der Stadt erinnert an die Lager für Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg. In Fürstensee (heute ein Ortsteil von Neustrelitz) befand sich eine Lufthauptmunitionsanstalt, in der einheimische Arbeiterinnen beschäftigt waren und Häftlinge des Konzentrationslagers Ravensbrück arbeiten mussten.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten begann im Deutschen Reich die Verfolgung der Juden – in Alt- und Neustrelitz lebten zu dieser Zeit noch 50 Bürger jüdischen Glaubens.[14] Schon bald hingen an mehreren Geschäften in Altstrelitz Schilder mit der Aufschrift „Juden haben keinen Zutritt“ oder „Deutsche kauft nicht beim Juden“.[15] An den Wochenenden marschierten Marschkolonnen der SA durch den Stadtteil und riefen wiederholt im Sprechchor „Deutschland erwache, Juden raus“.[15] Der Antisemitismus in Neustrelitz wie auch in ganz Deutschland nahm für die Juden existenzbedrohliche Formen an. Die Juden – wer im Deutschen Reich ab 1935 als „Jude “ galt, definierte die Erste Verordnung zum Reichsbürgergesetz – waren nach Inkrafttreten des Reichsbürgergesetzes (1935) zunehmender Diskriminierung und nationalsozialistischem Terror ausgesetzt. In den Frühstunden des 10. November 1938 – während der von den Nationalsozialisten organisierten Reichspogromnacht[16] – wurde die Altstrelitzer Synagoge der Jüdischen Gemeinde in Brand gesetzt.[17][18] Der Zeitzeuge und Heimatforscher Klaus Giese berichtete über die Hintergründe:
„Allmählich sickerte die Wahrheit über die Brandstiftung durch. Danach waren drei jugendliche NS-Fanatiker von der NSDAP-Leitung Neustrelitz angefeuert worden, in ihrem Heimatort Strelitz mit Unterstützung der SA ein Exempel der ‚Volksempörung‘ zu statuieren.“[17]
Am Vormittag aber auch noch am nächsten Tag wurden auf Veranlassung der Gestapo von der Neustrelitzer Polizei elf jüdische Frauen und acht Männer verhaftet, in das Altstrelitzer Gefängnis gebracht und vorübergehend in „Schutzhaft“ genommen.[16][19][20] Daraufhin setzte eine Auswanderungswelle ein. Mit dem 15. Oktober 1941 begann die systematische Deportation deutscher Juden in den Osten.[21] Nur wer in „Mischehe“ lebte, blieb vorerst verschont.[22] Ab 23. Oktober 1941 war allen Juden die Auswanderung aus Deutschland verwehrt.[23] Am 12. November 1942 wurden die letzten 20 bis 24 jüdischen Einwohner – darunter auch Großstadtflüchtlinge – von Sammelpunkten in Alt- und Neustrelitz abgeholt und mit einem Eisenbahntransport in das KZ Theresienstadt gebracht.[24] Hier und nach weiterer Deportation starben 85,85 % (36.848 Tote) der deportierten Deutschen.[25] Die Ruine der Altstrelitzer Synagoge wurde abgerissen.[18] Nur der Jüdische Friedhof blieb erhalten. Der Schriftsteller Helmut Sakowski äußerte in einem Zeitungsartikel:
„In ganz Mecklenburg haben kaum mehr als 5 Juden den Holocaust überlebt. Sie sind nicht imstande alle Friedhöfe zu pflegen.“[26]
Am 29. April 1945 besetzte die Rote Armee Neustrelitz. Durch Brandstiftung wurden in der Nacht 29./30. April 1945 das Residenzschloss teilweise, das Theater, ein Pavillon auf dem Schlossplatz, das Alte Palais und das Kollegiengebäude ganz zerstört. Strelitz wurde durch Kampfhandlungen und Brandstiftung zu etwa 85 % vernichtet, womit sämtliche ursprünglich wirkende Bausubstanz im alten Stadtkern ein Opfer der Flammen wurde.
Mit Inkrafttreten der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa beendet.
Sowjetische Besatzungszone (1945–1949) |
Der Osten Deutschlands wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Sowjetische Besatzungszone (1945–1949). Die Alliierten – darunter die Sowjetunion − schufen zunächst handlungsfähige Gemeindeverwaltungen. Strelitz wurde für wenige Monate nochmals selbstständige Stadt (1945–1946).
Das vom sowjetischen NKWD genutzte Altstrelitzer Gefängnis kam am 7. August 1947 wieder in deutsche Hände und war bis zur Schließung 2001 Justizvollzugsanstalt (JVA).[27]
Sowjetische Truppenstationierung
In der Sowjetischen Besatzungszone wurden nach dem Zweiten Weltkrieg die Truppen der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) dauerhaft stationiert – insgesamt sollen es in Neustrelitz ca. 25.000 Personen gewesen sein. Neustrelitz war damit Standort der 16. Panzerdivision und Strelitz-Alt Standort des 66. Garde Fla Raketenregiments.
Nach der ergebnislosen Berliner Außenministerkonferenz (1954) über die Deutschlandfrage erfolgte durch die Sowjetunion die ausdrückliche Anerkennung der DDR als „souveräner Staat“. Vertraglich wurde dies am 20. September 1955 geregelt. Die sowjetischen Truppen wurden aber nicht abgezogen, sondern verblieben als „Schutztruppen“ auf dem Staatsgebiet der DDR.[28]
Erst im Zwei-plus-Vier-Vertrag wurde am 12. September 1990 zwischen den beiden deutschen Staaten und den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges der Abzug der GSSD bis spätestens 1994 vereinbart. 1993 erfolgte der Abzug der sowjetischen Truppen aus Neustrelitz.
In der Mitte des Neustrelitzer Marktplatzes erinnerte das weithin sichtbare, von einem Soldatenstandbild gekrönte Sowjetische Ehrenmal an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen sowjetischen Soldaten. Die Demontage des Sowjetischen Ehrenmals erfolgte am 22. Mai 1995. Das Soldatenstandbild wurde auf einen Lagerplatz der Stadt Neustrelitz in Kiefernheide überführt und die umgebenden Soldatengräber in den Schlossgarten verlegt.[29][30][31][32]
DDR-Zeit |
Am 7. Oktober 1949 wurde auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone einschließlich des sowjetischen Sektors von Berlin die Deutsche Demokratische Republik (DDR) gegründet.
Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Landshagen und Prälank eingegliedert.
Bis in die 1970er Jahre hinein blieb Neustrelitz Sitz verschiedener Behörden des 1952 gebildeten Bezirkes Neubrandenburg.
Von 1952 bis 1990 war Neustrelitz Kreisstadt des Kreises Neustrelitz im vorgenannten Bezirk. Am 17. Mai 1990 wurde aus dem Kreis der Landkreis Neustrelitz.[33]
Das Neustrelitzer Residenzschloss der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz war in der Nacht 29./30. April 1945 durch einen Großbrand zerstört worden. Es blieben nur einige Umfassungsmauern übrig, die bis 1950 in mehreren Abschnitten gesprengt und abgetragen wurden. Einige Keller dienten der Neustrelitzer Kreisverwaltung als Lager und sind noch heute vorhanden. Das Land Mecklenburg-Vorpommern beabsichtigt, diese einsturzgefährdeten Räume mit Sand zu verfüllen.[34]
Mit einer Großwohnsiedlung abseits der Stadt, was erst 1989 den Abschluss fand, wurden über 2650 Wohnungen zumeist in Plattenbauweise für rund 7000 Menschen geschaffen. Da etwa hier vordem nur brachliegende Flächen mit unregelmäßig vorhandenen Kiefernbeständen die Landschaft prägten, nannte man dies Neubaugebiet Kiefernheide. Auch eine angrenzende, in den 1930er Jahren gebaute Straße trägt diesen Namen. Außerdem entstand innerhalb der Stadt in nördlicher Richtung am Rande eines großen, alten Kasernenkomplexes das Wohngebiet Dr.-Schwentner-Straße mit circa 630 Wohnungen.
Seit der Wende in der DDR im Herbst 1989 sank die Einwohnerzahl von Neustrelitz um etwa 5000 Personen – das sind etwa 25 Prozent.
Bundesrepublik Deutschland |
Bis 1994 war Neustrelitz Kreisstadt des Landkreises Neustrelitz und ab 1994 vom Landkreis Mecklenburg-Strelitz. Mit der Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011 verlor Neustrelitz diesen Status und gehört seit dem 4. September 2011 zum Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Sitz Neubrandenburg) im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.
Ab 1990 wurden zahlreiche Neustrelitzer Betriebe und Einrichtungen geschlossen, wie Poliklinik, Elektroanlagenbau (EAB), Eisengießerei, Bekleidungswerke, Landtechnischer Anlagenbau (LTA), Maschinenfabrik Rogge, oder sie wurden in der Größe und Mitarbeiterzahl stark verkleinert- so das Bahnbetriebswerk von 1000 auf 70 Mitarbeiter. Einige Schulen mussten wegen Schülerrückgang geschlossen werden und wurden abgerissen, wie die Oberschule VII (Jawaharlal-Nehru-Oberschule) und die Schule der sowjetischen Garnison.
Im Altstrelitzer Technikum – offiziell Ingenieurschule für Bauwesen Neustrelitz genannt – wurden von 1875 bis 1991 Bauingenieure ausgebildet. In der Folge der Fachhochschule Neubrandenburg angegliedert, erfolgte später von dort die Weiterverlegung zur Hochschule Wismar. Heute ist das denkmalgeschützte Gebäude Sitz der Stadtwerke Neustrelitz. Eine Ausstellung informiert über die Ausbildung der Bauingenieure dort.
Das als Justizvollzugsanstalt − JVA Neustrelitz – genutzte Altstrelitzer Gefängnis wurde 2001 geschlossen. Die Jugendanstalt Neustrelitz nahm am 1. April 2001 den Betrieb auf.
Seit 1991 werden im Rahmen der Städtebauförderung große Teile des historischen Stadtkerns der Residenzstadt mit der sternförmigen Stadtanlage saniert. Restauriert wurden auch die Orangerie und die Schlosskirche. Das Wohnumfeld im Stadtteil Kiefernheide wird seit 1993 verbessert und durch einen Stadtumbau seit 2000 neu strukturiert. Gänzlich neue Wohnsiedlungen entstanden infolge von staatlich gefördertem Eigenheimbau in den Jahren nach 1990 unter anderem zwischen Schlangenallee und Wesenberger Chaussee (Wohngebiet Kalkhorst), auf den ehemals landwirtschaftlich genutzten Flächen zwischen der Woldegker Chaussee und Strelitz-Alt (Wohngebiet Woldegker Chaussee), in Zierke, am Heinrich-Schliemann-Weg und am Sandberg.
Der Tourismus hat nach 1989 wieder deutlich zugenommen. Das Hafengebiet bietet – nach dem Umbau des Hafens zum Wasserwanderrastplatz mit Hafenmeisterei – Liegeplätze für Boote, einen Reisemobilstellplatz, eine Anlegestelle für Ausflugsschiffe und gut ausgebaute Gastronomie direkt am Hafen oder in unmittelbarer Nähe am angrenzenden Zierker See. Auch das reichhaltige Bau- und Kulturerbe der Stadt lockt Besucher, vor allem der Schlosspark und die historische Altstadt.
Einwohnerentwicklung |
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Politik |
Stadtvertretung |
Seit 2003 ist der parteilose Andreas Grund hauptamtlicher Bürgermeister, er wurde 2012 für eine zweite Amtszeit bis voraussichtlich 2020 wiedergewählt. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zur folgenden Sitzverteilung für die einzelnen Fraktionen:[35]
Wappen |
Das Wappen wurde unter der Nr. 216 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „Gespalten; vorn in Rot ein aus einer silbernen Wolke am Spalt wachsender silberner Arm mit Ärmel, an dessen Saum eine fliegende Schleife, in der Hand ein goldener diamantenbesetzter Ring; hinten in Gold ein hersehender schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, abgerissenem Halsfell, dessen Randung bogenförmig ausgeschnitten ist und sieben Spitzen zeigt und mit silbernen Hörnern, auf der Stirn eine goldene Fürstenkrone, von der fünf mit Blattornamenten und Perlen abwechselnd besteckte Zinken sichtbar sind.“[36]
Partnerstädte |
- Die älteste Partnerbeziehung besteht seit 1963 mit der finnischen Stadt Rovaniemi.
- Seit 1987 bestehen partnerschaftliche Beziehungen zu der polnischen Stadt Szczecinek (deutsch Neustettin).
- 1988, noch vor der politischen Wende in der DDR, wurde eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg geschlossen.
- Aus Anlass des Abzuges der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland folgte 1993 ein Freundschaftsvertrag mit der russischen Stadt Tschaikowski.[37]
Kultur, Sehenswürdigkeiten und Freizeit |
Bauwerke |
Dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gehören die Orangerie, das Theater, der Schlosspark und mehrere andere denkmalgeschützte Gebäude in Neustrelitz.[38]
Marktplatz |
Neustrelitz wurde als barocke Residenzstadt um einen quadratischen Marktplatz angelegt. Von diesem führen sternförmig acht gerade Straßen in die Haupt- und Nebenhimmelsrichtungen ab. 1866 wurde das Rondell in der Mitte des Platzes angelegt und ein Denkmal für den Großherzog Georg errichtet. Das Denkmal wurde 1956 abgebaut und deponiert. Erst 1989 konnte es auf dem Wilhelm-Buttel-Platz neu aufgestellt werden. Der alte Standort auf dem Markt wurde für ein Ehrenmal für die Gefallenen der Sowjetischen Armee genutzt, welches im Mai 1995 wieder entfernt wurde. Der Marktplatz wurde 2003/2004 neu gestaltet und mit einem Springbrunnen ausgestattet.
Mit dem Bau des am Marktplatz gelegenen Neustrelitzer Rathauses wurde 1841 begonnen. Die Pläne für den Bau erstellte der Mecklenburg-Strelitzer Landesbaumeister Friedrich Wilhelm Buttel – ein Schüler des Architekten Carl Friedrich Schinkel und des Bildhauers Johann Gottfried Schadow. Der Vorgängerbau war ein als Fachwerkbau errichtetes „Stadt- und Rathaus“ mit Mansarddach und einem Fachwerkturm.[39] Der Neubau ist ein zweigeschossiger massiver Putzbau im Stil der Renaissance – ein harmonische Gegenstück zur gegenüberliegenden Stadtkirche, deren Turm ebenfalls Buttels Werk ist (1828–1831).[40]
Die Stadtkirche Neustrelitz wurde nach Plänen des Hofarztes Johann Christian Wilhelm Verpoorten als rechteckige Saalkirche (20 × 37 m) in Backstein mit umlaufenden Emporen errichtet. Zu den Empore führen Treppenhäuser, die die Vorbauten aufnehmen. Ein nach alle Seiten abgewalmtes, steil aufragendes Ziegeldach fasst den rechteckigen Bau zusammen. Die Grundsteinlegung erfolgte am 29. Juli 1768, die Weihe als „Stadtkirche“ am 5. November 1778.[41] 2015 wurde die Außensanierung der Stadtkirche nach zweijähriger Bauzeit abgeschlossen.[42]
Residenzviertel |
Das Neustrelitzer Residenzschloss war als fürstliches Barockschloss für den regierenden mecklenburgischen Herzog Adolf Friedrich III. zwischen 1726 und 1731 unter Leitung von Julius Löwe errichtet worden, nachdem dessen altes Wasserschloss in Strelitz 1712 abgebrannt war. In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges wurde auch das Neustrelitzer Residenzschloss durch Feuer zerstört. 1949 wurde es gesprengt und bis 1950 komplett abgetragen. Nur die Kellergewölbe blieben erhalten.[43]
Das Schloss wurde bis zu seiner Zerstörung mehrmals umgebaut.[43] Entscheidend erweitert wurde es zwischen 1905 und 1909.[44] Der weithin sichtbare neuerbaute Schlossturm, der den alten mit dem neu erbauten Teil des Schlosses verband, bestimmte danach maßgeblich die Silhouette des Schlosses.[44] Nach 1918 wurde das einstige Residenzschloss mecklenburgischer Herzöge und Großherzöge Sitz des Landtags des Freistaates Mecklenburg-Strelitz. Die Konturen des einstigen Baus auf dem Schlossberg am Rande des Stadtzentrums wurden nach 1991 markiert.
Im Residenzviertel blieben verschiedene Gebäude erhalten und wurden inzwischen restauriert. Zu diesen gehören:
- Die Schlosskirche wurde von 1855 bis 1859 von Friedrich Wilhelm Buttel als kreuzförmige und einschiffige Basilika im Stil der Neugotik unter Verwendung von gelben Backsteinen errichtet.[45] Die Figuren der vier Evangelisten am Hauptportal ebenso wie die Fensterrose dazwischen schuf der Bildhauer Albert Wolff.[45] Im Innenraum der Kirche ist die Holzdecke sehenswert.[45] Von der früheren Inneneinrichtung blieben nur Reste der Grüneberg-Orgel aus dem Jahr 1859 erhalten. Die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde gab 1982 die Schlosskirche als Andachtsstätte auf.[46] Nach grundlegender Sanierung 2001 bietet das Gebäude jetzt als Plastikgalerie Schlosskirche Raum für Ausstellungen figürlicher Bildhauerei.
- Das klassizistische Kavaliershaus wurde im Bereich des ehem. Schlosshofes, zwischen 1726 und 1731 von Julius Löwe erbaut und durch F. W. Buttel 1828 mit einem Obergeschoss versehen. 2012/13 wurde das Gebäude restauriert und für die Nutzung durch das Straßenbauamt Neustrelitz umgebaut.
Schlosskirche
Das Georgsdenkmal vor der Schlosskirche, das bis 1956 auf dem Marktplatz stand.
Kavaliershaus
- Die Neustrelitzer Orangerie wurde 1755 als Winterquartier für tropische Pflanzen am Rande des Schlossparks errichtet.[45] Friedrich Wilhelm Buttel baute den eingeschossigen Bau unterstützt von Christian Daniel Rauch und Karl Friedrich Schinkel von 1840 bis 1842 zu einem der schönsten Gartensalons Norddeutschlands um.[45] Die drei großen Säle im Inneren wurden dabei beibehalten und in den Landesfarben Rot, Blau und Gelb ausgemalt, wobei die Deckenmalereien und Arabesken im pompejanischen Stil gehalten wurden.[45] Rundbogennischen und Konsolen mit zahlreichen antiken Plastiken und Reliefs klassizistischer Bildhauer wie Christian Daniel Rauch und Bertel Thorvaldsen schaffen eine repräsentative Raumwirkung. Im Gartens der Orangerie wurde eine Kopie der Bronzeplastik Der betende Knabe (Original:Staatl. Museum Berlin) auf einer korinthischen Säule in der Mitte aufgestellt und der Kinderbrunnen von Albert Wolff vor der breiten Eingangsterrasse platziert.[45] Die gut erhaltenen Innenräumen werden heute als Restaurant und für Veranstaltungen genutzt.
- Das Hobe-Haus gegenüber dem Landestheater, auch „Weißes Herrenhaus“ genannt, wurde 1740 erbaut. Im Festsaal befindet sich das Standesamt der Stadt.
- Das Marienpalais an der Ecke Tiergartenstraße/Hertelstraße wurde zwischen 1850 und 1870 in zwei Bauetappen in den Formen der Berliner Bauschule (Schinkel–Nachfolge) erbaut.[47][48] 1874 war das Palais Wohnsitz von Großherzogin-Witwe Marie, der Witwe des 1860 verstorbenen Großherzog Georgs.[45] Ab April 1950 beherbergte das ehem. Palais die Erweiterte Oberschule Clara Zetkin. Von 1997 bis 2009 leerstehend, wurde das Gebäude teilweise vom Landestheater genutzt. Nach der Teilung in mehrere Wohneinheiten dient das ehem. Palais heute wieder als Wohnhaus.
Orangerie
Hobe-Haus
Marienpalais
- Das Landestheater Neustrelitz trug ab 1779 die Bezeichnung Mecklenburgisch-Strelitzsches Hoftheater und wurde nach dem Ende der Monarchie 1919 in Landestheater Neustrelitz umbenannt. Das heutige Gebäude wurde 1925–1928 errichtet, nachdem das frühere im Januar 1924 abgebrannt war.
- Das Carolinenpalais wurde 1850 nach einem Entwurf F. W. Buttel im Tudorstil erbaut und der Herzogin Caroline gewidmet.
- Der Marstall wurde nach einem Entwurf von F.W. Buttel erbaut und von Baurat Richard vollendet.
Landestheater Neustrelitz
Carolinenpalais
Marstall
Schlosspark |
Der Neustrelitzer Schlosspark, Bindeglied zwischen Schloss, Stadt und Landschaft, entstand 1731/32 nach Plänen von Julius Löwe.[49] Später wurde der auf das Schloss ausgerichtete Barockgarten mehrfach umgestaltet und erweitert. Mit dem Hebetempel am Ende der erhaltenen barocken Sichtachse, dem auf einem Hügel errichteten Luisentempel im „englischen Garten“ und einer Reihe von Kopien antiker und klassizistischer Bildwerke zeugt der Park vom Kunstgeschmack früherer Zeiten.[50] Die historische Gartenanlage wurde zwischen 2011 und 2015 umfänglich saniert. Sowohl bauliche Anlagen wie der Hebetempel und das Hirschtor als auch viele künstlerische Ausstattungsstücke wurden restauriert. Die Sanierung der barocken Mittelachse steht noch aus.[51]
- Die Mittelachse des Parks findet ihre Fortsetzung in der Hauptallee des Tiergartens.[52] Dieser wurde 1721 südöstlich des Schlosses angelegt. Früher erfolgte der Zugang vom Residenzviertel aus durch das Hirschtor. Es wurde zwischen 1824/1825 von F. W. Buttel als Portal errichtet und 1826 durch zwei von C. D. Rauch als Pendants ausgeführte Bronzehirsche ergänzt.[53] Als Vorlage hatte Rauch Kupferstiche von J. E. Rieger verwendet.[53]Ziseliert wurden die Figuren in einer Pariser Werkstatt.[53]
- Der Hebetempel wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts als Point de vue im barocken Teil des Schlossparks auf dem Schnittpunkt von barocker Sichtachse und Tempelallee anstelle eines früheren Bauwerks errichtet. In der Mitte des Tempels wurde 1856 eine Kopie der 1796 von Antonio Canova geschaffenen Hebe–Statue aufgestellt.[54]
- Der Luisentempel wurde 1891 als Gedächtnishalle für die 1810 auf Schloss Hohenzieritz verstorbene Königin Luise von Preußen errichtet.[55][56] Der klassizistische Tempel steht am Rande des Schlossparks auf einem um 1830 aufgeschütteten Hügel.[56] Als Baumaterial verwendete der Architekt Bernhard Sehring schlesischen Sandstein.[55] Im Inneren befindet sich eine Kopie der zweiten Fassung des 1827 von Christian Daniel Rauch geschaffenen Sarkophags mit der Grabststatue der Königin Luise. Nach einem vom Original dieser Fassung genommenen Gipsabdruck, fertigte Rauchs Schüler Albert Wolff 1891 die im Luisentempel befindliche Kopie aus Carrara-Marmor an.[55]
Hirschtor – histor. Zugang zum Tiergarten
Hebetempel
Luisentempel
Marmorspringbrunnen auf der Hauptachse
Hafengebiet |
Der Neustrelitzer Stadthafen am Zierker See wurde zwischen 1841 und 1846 angelegt. Das erste Speichergebäude ließ 1842 Kornhändler Stüver, das zweite 1846 Kaufmann Behn aus Waren erbauen.[57] Den dritten Speicher am Hafen ließen 1865 die Kornhändler Reinke und Giese errichten.[57] Sie wurden zum Teil nach 1990 für Wohnnutzung, Ferienwohnungen, Kulturnutzung und Gastronomie umgebaut. Auf dem Wasserweg wurde von hier aus vorwiegend Getreide und Holz transportiert. Ein Gleisanschluss an die Bahnstrecke Berlin–Stralsund verhalf dem Hafen Ende des 19. Jahrhunderts zu erneutem Aufschwung. Nach einigen Jahren des Erliegens aller Verladetätigkeiten wurden um 1995 neue Anlagen erstellt. Der Hafen bietet nach dem Umbau zum Wasserwanderrastplatz 29 Liegeplätze für Boote, eine Hafenmeisterei mit Besucher-Infrastruktur und eine gut ausgerüstete Anlegestelle für Ausflugsschiffe. In Nachbarschaft des Hafens befindet sich ein Caravanstellplatz.
Neben der ehemaligen Dampferanlagestelle findet sich an der Weißen Brücke der Chinesische Pavillon, der 1821 als großherzogliches Wäschespülhaus für den Herzog errichtet wurde. Am Rande des Zierker Sees befindet sich außerdem das Slawendorf, ein archäologisches Freilichtmuseum sowie eine Familienfreizeit- und Erlebnisstätte.
Gebäudekomplex Tiergartenstraße / Ecke Töpferstraße |
Zum Gebäudekomplex gehören das ehem. großherzogliche Palais (Tiergartenstraße 5) und das 1865 nach einem Entwurf von F. W. Buttel mit Gerichtssaal und Gefängnis erbaute ehem. Großherzogliche Landgericht (Töpferstraße 13 a).
Das Gebäude Tiergartenstraße 5 wurde im 18. Jahrhundert als Bürgerhaus erbaut, dann vom Herzog angekauft und zunächst als Militärverwaltungsgebäude genutzt.[58] Später beherbergte es die großherzogliche Bibliothek mit Geheimen Archiv und den als „Georgium“ bekannten großherzoglichen Sammlungen (Münzen und Altertümer).
Zu DDR-Zeiten war das Gebäude Sitz einer Zweigstelle des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS). Das ursprünglich für das Großherzogliche Landgericht 1865 erbaute Gefängnis im Hof des Gebäudekomplexes wurde vom MfS als Untersuchungshaftanstalt genutzt und ist heute ein Erinnerungsort, auf den schwarze Stelen am Straßenrand der Tiergartenstraße hinweisen.
2015 wurde das rekonstruierte Palais Hauptgebäude des Landessozialgerichts Mecklenburg-Vorpommern (LSG M–V) und der Zweigstelle Neustrelitz des Amtsgerichts (AG) Waren (Müritz). Das LSG M–V war auf Grund der Gerichtsstrukturreform vom 2. März 2015 von Neubrandenburg hierher verlegt worden. Das Gebäude des ehem. Großherzoglichen Landgerichts an der Töpferstraße war vor der Gerichtsstrukturreform Sitz des daraufhin aufgelösten Amtsgerichts Neustrelitz und ist heute Nebengebäude des LSG M–V und der Zweigstelle des AG Waren (Müritz).
Hauptgebäude Landessozialgericht MV
Schwarze Stelen vor der ehem. MfS–Untersuchungshaftanstalt
Ehem. Amtsgericht Neustrelitz
Sonstige Bauwerke |
- ehem. Landesirrenanstalt Domjüch am Domjüchsee
- ehem. Kaserne mit Reithalle an der Strelitzer Straße, erbaut 1843 bis 1846 nach Plänen von Friedrich Wilhelm Buttel, heute Einkaufszentrum Husarenmarkt
- ehem. Altstrelitzer Wasserturm, erbaut 1907 auf einer Anhöhe an der Fürstenberger Straße, Wahrzeichen des Ortsteils Strelitz-Alt, 1997 restauriert, temporär für Besucher geöffnet
Landesirrenanstalt Domjüch
Kaserne mit Reithalle
Altstrelitzer Wasserturm
- ehem. Luisenstiftung an der Mühlenstraße, erster Kindergarten in Mecklenburg-Strelitz, jetzt Privathaus
- ehem. Mädchenschule hinter der Stadtkirche von 1831
Katholische Kirche, erbaut 1871 bis 1875 nach Plänen des Landbaumeisters Rahne, und Denkmal für den 1944 hingerichteten Neustrelitzer Pfarrer Bernhard Schwentner (1891–1944)
Luisenstiftung
Mädchenschule
Katholische Kirche
- das Carolinenstift, ein als Stiftung der Herzogin Caroline zu Mecklenburg-Strelitz 1860 erbautes Krankenhaus
- ehem. Bankgebäude gegenüber der Orangerie, gebaut als Mecklenburg-Strelitzsche Hypothekenbank, zu DDR-Zeiten zeitweilig Zweigstelle der Staatsbank der DDR im Bezirk Neubrandenburg
- ehem. Neustrelitzer Wasserturm am Glambecker See, an der Friedrich-Wilhelm-Straße, zur Wohnung ausgebaut
Carolinenstift
ehem. Bankgebäude
ehem. Neustrelitzer Wasserturm
- ehem. Lyzeum für Mädchen am Christian-Daniel-Rauch-Platz, jetzt evangelische Grundschule
- ehem. Haus der Werktätigen (HDW) unweit des Theaters, früher Offizierskasino, jetzt zum Wohnhaus umgebaut und baulich verändert
- ehem. Bahnbetriebswerk mit fast original erhaltenem Ringlokschuppen
- großes Wandbild im Stil des Sozialistischen Realismus als Intarsienarbeit in der ehemaligen Kantine des Bahnbetriebswerks
- ehem. Schliemann-Gymnasium an der Glambecker Straße, erstes Gymnasium Carolinum, erbaut 1803–1807 von Friedrich Wilhelm Dunckelberg, jetzt Musikschule
Kulturstätten |
Theater |
Das Landestheater Neustrelitz mit 400 Zuschauerplätzen im Großen Haus ist die Stammspielstätte der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz. Neben Musiktheater- und Schauspielinszenierungen werden auch philharmonische Konzerte und Ballettabende präsentiert.
Während der Sommermonate bildete der benachbarte Schlossgarten die Kulisse für die Schlossgartenfestspiele Neustrelitz. Seit der Sanierung des Parks und mit der Spielzeit 2013 wird der erhöht liegende Platz vor dem einstigen Kavaliershaus dazu genutzt.
Ein kleines, privat betriebenes Theater befindet sich am Hafen von Neustrelitz – das Inseltheater Helgoland.
Museen und Galerien |
Das Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz präsentiert seit dem 3. Oktober 2015 die Kultur und das historische Gedächtnis der Region unter dem Dach der Alten Post in der Schloßstraße.[59][60] In den Räumlichkeiten des sanierten Gebäudes befinden sich das Stadtmuseum, die heimatkundliche Sammlung des Karbe-Wagner-Archivs, das Archiv des Landestheaters Neustrelitz und die Stadtbibliothek.[59] Zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit wird eine Sonderausstellung unter dem Titel „Der Weg zur deutschen Einheit“ gezeigt.[60][61] Am 23. April 2016 wurde eine Dauerausstellung mit ca. 800 Exponaten zur Geschichte von Mecklenburg-Strelitz eröffnet.[62]
In den Räumen des Stadtmuseums werden u. a. Gemälde, Abbildungen und Einrichtungsgegenstände des Neustrelitzer Schlosses gezeigt, die vor der Zerstörung 1945 gerettet werden konnten, Plastiken des Bildhauers Christian Daniel Rauch und im monatlichen Wechsel Expositionen von Künstlern und Fundstücken aus der Region.
Die Plastikgalerie in der Schlosskirche zeigt von Mai bis Oktober in jährlich wechselnden Ausstellungen wertvolle Plastiken und Skulpturen.
Weitere Kultur- und Freizeitstätten |
- Kino Movie Star
- Kulturzentrum Alte Kachelofenfabrik
- Deutsche Tanzkompanie Neustrelitz[63]: Stiftung für traditionellen Tanz
- Frauenchor Freundschaft, Konzertchor Neustrelitz, Männerchor Liedertafel 1846, Singakademie Neustrelitz von 1840
Hans-Fallada-Klub- Alternative Musik- und Kunst-Festivals und weitere Veranstaltungen in der ehem. Landesirrenanstalt Domjüch,
Gedenkstätten, Kunst-Denkmäler und Gedenktafeln |
→ Siehe auch: Liste der Denkmäler, Brunnen und Skulpturen in Neustrelitz
- Sowjetischer Ehrenfriedhof für Soldaten der Roten Armee im ehemaligen botanischen Garten des Schlossareals
Jüdischer Friedhof in der Kernstadt von Neustrelitz beim Hauptbahnhof sowie Jüdischer Friedhof (Strelitz Alt) am Kalkhorstweg im Stadtteil Strelitz-Alt mit Gedenkstein an die Opfer der Shoa
- Friedhof aus der Zeit nach 1945 am Rande des Neubaugebietes Kiefernheide in der Nähe der Pestalozzistraße
- Parkfriedhof (auch: „neuer“ Friedhof) Neustrelitz, mit verschiedenen Erbbegräbnissen, Ehrengräbern und einer Friedhofskapelle von Buttel
- Mahnmal von 1949 an der Marienstraße für die Opfer des Faschismus
- Zwei Gedenksteine an der Katholischen Kirche für den katholischen Pfarrer Bernhard Schwentner, der 1944 in Brandenburg-Görden ermordet wurde
- Gedenktafel von 1988 an der Schloßstraße 5 für den bürgerlichen Antifaschisten Hans-Jürgen Graf von Blumenthal, der zum Widerstandskreis des Attentats vom 20. Juli 1944 gehörte und in Berlin-Plötzensee ermordet wurde
- Gedenktafel von 1992 am Parkhaus, einer Villa an der Parkstraße 3, für den militärisch widerständigen Generalleutnant Hans Graf von Sponeck, der 1944 ermordet wurde
- Gedenkstein von 1968 am Bahnhofsvorplatz für den jüdischen Kommunisten Rudi Arndt, der 1940 im KZ Buchenwald ermordet wurde
- Gedenkstein von 1988 am Alexanderplatz im Stadtteil Strelitz-Alt an die beim Novemberpogrom 1938 von den Nationalsozialisten niedergebrannte Synagoge
- Gedenktafel am früheren Hotel Reichshof am Markt, letzter Aufenthalt Engelbert Humperdincks vor seinem Tod
Veranstaltungen |
- Meist am letzten Maiwochenende finden seit dem Jahr 2000 jährlich das Indierock-Festival und das Immergut Festival in Neustrelitz statt.
- An der ehem. Landesirrenanstalt Domjüch gibt es mehrere Festivals und alternative Kulturveranstaltungen wie das Natürlich Irre Open-Air.
- Im Rahmen der Festspiele im Schlossgarten Neustrelitz werden seit 2001 jeden Sommer Freiluft-Operetten und Schauspielinszenierungen im/am Schlossgarten aufgeführt.
Orangerie, Schlosskirche und Stadtkirche Neustrelitz sind häufig Spielorte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.- Vom 20. bis 22. Juni 2014 war Neustrelitz Gastgeber des MV-Tages. Unter dem Motto „Norddeutsch, natürlich, romantisch - das ist Mecklenburg-Vorpommern“ präsentierten sich auf dem Landesfest verschiedenste Aussteller mit Attraktionen für Einheimische und Besucher.[64]
- 2015 wird im Stadtteil Strelitz-Alt das 666. Jahr der Stadtgründung gefeiert. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist das 20. Stadtteilfest (4.–6. September 2015) unter dem Motto Strelitz leuchtet auf.[65]
Bademöglichkeiten |
- Am Glambecker See (von den Einheimischen kurz Glammi genannt) nahe dem Zentrum befindet sich das städtische Freibad, hier als „Badeanstalt“ bezeichnet. Die Aufsicht in der Badeanstalt wird durch Rettungsschwimmer der Wasserwacht im DRK Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte gewährleistet. Das Bad ist mit einem Sanitärtrakt ausgestattet. Eine Gaststätte direkt am See bietet die Möglichkeit, Speisen und Getränke mit Blick auf denselben und seine Fontäne einzunehmen.
- Ein weiterer kleiner Badesee, der Große Prälanksee liegt in unmittelbarer Nähe des Wander- und Radweges um den Zierkersee, kurz hinter dem Abzweig zum Ortsteil Prälank.
- Die Badestelle am Große Fürstenseer See im Ortsteil Fürstensee, ca. 10 km vom Stadtzentrum entfernt, ist mit dem Stadtverkehr aber auch dem Fahrrad zum Großteil auf straßenbegleitenden Radwegen gut erreichbar. Das Parken mit dem Auto ist in unmittelbarer Nähe der Badestelle möglich.
- Eine besonders bei den Einheimischen beliebte Badestelle befindet sich in Stadtnähe am Langen See.
- Am zurückgebauten Freibad des Stadtteils Strelitz–Alt, der früheren Altstrelitzer Badeanstalt unterhält die Stadt eine Badestelle, es wurde auch ein Behälter für Abfälle der Badenden aufgestellt. Das Parken mit dem PKW ist in unmittelbarer Nähe der Badestelle möglich. Die frühere Badeanstalt war mit Sanitärtrakt, Brückenanlage und Badgaststätte ausgestattet.
- Der große, aber flache Zierker See ist zum Baden eher ungeeignet. Er empfiehlt sich dafür den Anglern, die oft auf der Mole an der Hafeneinfahrt anzutreffen sind. Der Hafen selbst wird in der Saison von Haus- und Sportbooten zum Anlegen genutzt.
Infrastruktur |
Bildung |
In Neustrelitz gibt es mit dem allgemeinbildenden und altsprachlichen Gymnasium Carolinum am Glambecker See (gegründet 1795). Zudem gibt es im Stadtgebiet die Regionalschule (UNESCO-Schule) „Jawaharlal Nehru“, die Integrierte Gesamtschule „Walter Karbe“ und vier Grundschulen: Grundschule Kiefernheide, Grundschule Sandberg, Grundschule „Daniel Sanders“ und die Evangelische Grundschule.
Des Weiteren befinden sich in Neustrelitz die Berufliche Schule und die Volkshochschule (VHS) Mecklenburgische Seenplatte, ein sonderpädagogisches Förderzentrum, die Schule für geistig Behinderte „Tom Mutters“ und die Musikschule „Kon.centus“.
Das Polizeiaus- und -fortbildungszentrum Neustrelitz der Bundespolizei (Abkürzung: BPOLAFZ NZ) hat ca. 250 Mitarbeiter und ständig ca. 300 Auszubildende bzw. Seminarteilnehmer.
Bibliotheken und Archive |
Als Landeshauptstadt war Neustrelitz zugleich Sitz der Landesbücherei (Landesbibliothek) von Mecklenburg-Strelitz, die mit dem Geheimen und Hauptarchiv (Landesarchiv) und dem erst in den 1920er Jahren aus ehemals fürstlichen Sammlungen formierten Landesmuseum eine Verwaltungseinheit bildete. Die Landesbücherei war an der Schwelle des 19. Jahrhunderts aus verschiedenen fürstlichen Büchersammlungen formiert worden und fungierte lange als Regierungsbibliothek des Landesteils sowie als Adressat für Büchergeschenke von Verlagen und Autoren. Nach dem Ende der Monarchie verlor die Landesbücherei in Neustrelitz zunehmend an Bedeutung. Die Bestandsergänzung stagnierte und die Benutzerzahlen waren stark rückläufig. Nachdem das Landesmuseum bereits 1945 beim Schlossbrand weitgehend untergegangen und das Landesarchiv bereits 1934 ins heutige Landeshauptarchiv Schwerin überführt worden waren, wurde schließlich auch die Landesbücherei Neustrelitz 1950 aufgelöst und ihre Bestände auf verschiedene andere wissenschaftliche Bibliotheken aufgeteilt. Die regionalkundliche Sammlung verblieb dabei in Neustrelitz, gelangte zunächst in die Stadtbibliothek, später in die daraus formierte Bezirksbibliothek. Erhaltene Reste (ca. 2000 Bestandseinheiten) bilden heute den Grundstock der landeskundlichen Präsenzsammlung der Regionalbibliothek Neubrandenburg. Die auf mehr als 200 Positionen bezifferte Handschriftensammlung der Neustrelitzer Landesbücherei gilt seit 1950 als verschollen.
Die Stadtbibliothek Neustrelitz umfasst einen Bestand von rund 40.000 Medieneinheiten.
Das Karbe-Wagner-Archiv beherbergt eine heimatkundliche Sammlung über Geschichte, Kunst, Natur, Persönlichkeiten, Druck- und Literaturwesen der Region sowie die Nachlässe oder Nachlassteile einzelner südostmecklenburgischer Heimatforscher wie Walter Karbe, Annalise Wagner, Walter Gotsmann, Hermann Schüßler, Reinhard Barby, Konrad Hustaedt und Friedrich Winkel.
Neben dem Stadtarchiv befindet sich das Kreisarchiv Mecklenburg-Strelitz in Neustrelitz.
Forschung |
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unterhält in Neustrelitz Zweigstellen des in Oberpfaffenhofen ansässigen Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums sowie der Institute für Kommunikation und Navigation bzw. für Methodik der Fernerkundung. Am Standort Neustrelitz-Kalkhorst befand sich jahrzehntelang eine Satelliten-Bodenstation, die nach der Wende durch das DLR weitergenutzt und erweitert wurde. Annähernd 60 Wissenschaftler, Ingenieure und Angestellte sind am Neustrelitzer DLR-Standort beschäftigt, welcher unter anderem maßgeblich an der Entwicklung des europäischen Satellitennavigationsprogramms Galileo beteiligt ist.[66]
Am Standort des DLR Neustrelitz ist zudem ein DLR School Lab eingerichtet, welches Schülern verschiedener Altersstufen Experimente und Wissen rund um die Erforschung des Weltraums vermittelt.[67]
Im Landeszentrum für erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern (Leea) am Kiefernwald 1 wird die Forschung und Anwendung im Bereich erneuerbare Energien erlebbar präsentiert, dazu gibt es Schülerprogramme, Ausstellungen und Veranstaltungen.[68]
Gesundheit |
Das als Carolinenstift bezeichnete Krankenhaus wurde 1855 nach Renovierung eines vorhandenen Gebäudes am Hafen mit acht bis zehn Betten eröffnet. Zuvor hatte Herzogin Caroline zu Mecklenburg-Strelitz das Gebäude gekauft.[69] Schon bald wurde ein Neubau mit 60 Betten notwendig. Nach weiterem Ausbau waren Mitte der 1930er Jahre 150 Betten verfügbar. Ab 1947 erfolgte die Aufteilung in eine Chirurgische und Innere Abteilung. Später wurde um Gynäkologie-Geburtshilfe und Kinderheilkunde erweitert. In den 1980er Jahren kam ein neues Bettenhaus mit einer Gesamtzahl von rund 160 dazu.
Der Krankenhausneubau in Trägerschaft des DRK an der Penzliner Straße umfasst die Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie-Geburtshilfe, Anästhesie, eine Intensivstation und Belegabteilungen für Urologie sowie HNO. Der Neubau wurde im April 2010 mit 144 Betten eröffnet. Seit 2012 hält das Haus 164 Betten vor.
In enger Nachbarschaft befindet sich seit 2003 eine Wachkomastation sowie seit 2011 ein Altenpflegeheim mit einem angegliederten Hospiz ebenfalls in Trägerschaft des DRK.
Rettungshubschrauber: Neben dem Krankenhaus befindet sich seit 1996 ein Luftrettungsstandort. Zunächst wurde durch den Bundeswehrhubschrauber SAR 93, eine Bell UH-1D die Versorgung gesichert, seit 2006 werden die Einsätze durch Christoph 48, einen Eurocopter EC 135 des ADAC geflogen.
Sport |
- Stadien: Rudolf-Harbig-Stadion, Parkstadion und Jahnsportpark Strelitz-Alt; genutzt von verschiedenen Sport- und Fußballvereinen.
Vereine
- Die TSG Neustrelitz, die seit der Saison 2012/13 in der Fußball-Regionalliga Nordost (4. Liga) spielt und in der Saison 2013/14 Meister wurde. Der Verein nutzt das Parkstadion für Heimspiele.
- Fußballvereine SpVgg Victoria Neustrelitz, FC Neustrelitz 07 und Strelitzer FC.
PSV Neustrelitz (u. a. Volleyball in der 3. Liga Nord)- Tennisverein TC Neustrelitz.
- Wassersportverein WSV Einheit Neustrelitz.
- ESV Lok Neustrelitz mit der Abteilung Angeln
Wirtschaft und Verkehr |
Wirtschaft |
Neben dem Binnenhafen und der Landwirtschaft sind in Neustrelitz Fabriken des Maschinen- und Anlagenbaus ansässig. Die NETINERA Werke GmbH betreibt hier ein Instandhaltungswerk für Eisenbahnfahrzeuge. Die Deutsche Post AG DHL ist mit dem Frachtpostzentrum 17 vertreten. Im Norden der Stadt hat die Firma IBC Solar einen 25 Hektar großen Solarpark errichtet. In der Stadt sind auch diverse größere Dienstleistungsbetriebe angesiedelt, wie das Unternehmen KDW Neustrelitz mit über 300 Mitarbeitern.[70] Auch das 2010 eröffnete DRK-Krankenhaus, die Stadtwerke, die Wohnungsgesellschaft, sowie Behörden wie das Straßenverkehrsamt, das Bildungszentrum der Bundespolizei, das Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern, die Jugendanstalt und die Arbeitsagentur sind relevante Arbeitgeber in der Stadt.[71]
Eine zunehmende Rolle im wirtschaftlichen Leben der Stadt spielt nach strukturellen Umwandlungen und Investitionen in die Infrastruktur (z. B. in die Marina am Stadthafen, den Zierker See und in den Schlossgarten) seit 1990 wieder der Tourismus, durch den Dienstleistungsbetriebe, Gastronomie, Geschäfte und Kultureinrichtungen stark profitieren können.[72]
Ein weiterer namhafter Arbeitgeber in der Region ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (siehe Abschnitt Bildung und Forschung).
Medien |
Die zum Nordkurier gehörende Strelitzer Zeitung ist die Lokalzeitung der Stadt Neustrelitz und erscheint als Tageszeitung. Zweiwöchentlich erscheint das amtliche Bekanntmachungsblatt Strelitzer Echo.[73]
Der im Kabelfernsehen zu empfangene Regionalfernsehsender neu.eins berichtet regelmäßig unter anderem auch über Neustrelitz und die dazu gehörigen Ortsteile.
Verkehr |
Neustrelitz bildet für den Eisenbahn-, Straßen- und Binnenschifffahrtsverkehr einen wichtigen Knotenpunkt im südlichen Mecklenburg-Vorpommern.
Straßenverkehr |
In Neustrelitz kreuzen sich die Bundesstraßen 96, 193 und 198.
Die Bundesautobahn 20 (Rostock–Stettin) ist 36 km entfernt (Anschlussstellen Neubrandenburg-Ost und Neubrandenburg-Nord), die Bundesautobahn 19 (Berlin–Rostock) 52 km (Anschlussstelle Röbel/Müritz).
Zudem halten seit Juni 2015 in Neustrelitz am Rudi-Arndt-Platz (ZOB) auch Busse des Fernbusunternehmens MeinFernbus, auf dem Weg von Greifswald nach Leipzig über Berlin, wo Anschlussmöglichkeiten vom und ins Vogtland bestehen.
Schienenverkehr |
Neustrelitz Hauptbahnhof ist ein regionaler Eisenbahnknoten, an dem zahlreiche Eisenbahnstrecken zusammentreffen.
Im Einzelnen sind dies die Berliner Nordbahn (Berlin–Neustrelitz–Neubrandenburg–Stralsund), die Bahnstrecke Neustrelitz–Rostock–Warnemünde (Lloydbahn), sowie die nur noch auf dem Abschnitt bis Mirow befahrene Bahnstrecke Wittenberge–Strasburg.
Die Bahnstrecke Neustrelitz–Feldberg wurde im Dezember 2000 stillgelegt. Seitdem verkehrt im Personenverkehr die Buslinie 619 parallel zur Strecke.
Durch den Integralen Taktfahrplan bestehen in Neustrelitz stets zur vollen Stunde verschiedene Umsteigemöglichkeiten. Im Fernverkehr hält neben dem seit dem 10. Juni 2007 verkehrenden ICE-Zugpaar von Rostock nach München (Linie 28, teilw. weiter bis Innsbruck) auch seit 2014 ein EuroCity-Zugpaar zwischen Rostock Hbf und Prag.[74] Für den Güterverkehr existiert mit dem Südbahnhof ein separater Güterbahnhof.
Öffentlicher Personennahverkehr |
Das örtliche Busunternehmen B.B.-Reisen bedient den Stadtverkehr Neustrelitz für die Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft (MVVG). Das Stadtbusnetz erschließt auf vier Linien die inneren Stadtteile. Für die Verbindung mit dem Umland sorgen verschiedene regionale Buslinien der MVVG, die am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) vor dem Hauptbahnhof zusammentreffen.
Verbindung mit überregionalen Gewässern |
Über den Kammerkanal besteht eine schiffbare Verbindung mit überregionalen Gewässern. Der Kanal verbindet den Zierker See, an dem die Stadt Neustrelitz liegt, mit dem Woblitzsee. Von diesem Havelsee, an dem die Stadt Wesenberg liegt, können Schiffe über die Obere Havel-Wasserstraße und die anschließenden Wasserstraßen bis zur Ostsee, in die Müritz oder in die Berliner Gewässer gelangen. Der Woblitzsee, der Kammerkanal und der Zierker See bis Neustrelitz (km 94,4) sind Teilstrecken der Oberen Havel-Wasserstraße.
Persönlichkeiten |
Sonstiges |
- Kfz-Zeichen: 01/1991 bis 05/1994 NZ (für Neustrelitz), danach MST (für Mecklenburg-Strelitz), seit 2014 MSE (Mecklenburgische Seenplatte); in der DDR: CT für Motorräder, CM für LKW, Busse und Traktoren, CL, CZ und später CIB bis CIZ für Pkw. NZ wird wieder vergeben.
- Seit 2008 trägt der ICE 2 Triebzug 237 der Deutschen Bahn den Namen Neustrelitz.[75]
- Das 1988 in der Wolgaster Peene-Werft gebaute Einsatzschiff BP 22 der Bundespolizei trägt den Namen Neustrelitz.[76]
Literatur |
Karl Albert von Kamptz: Versuch einer Topographie der Großherzoglichen Residenzstadt Neustrelitz. 1. Auflage: Neubrandenburg 1792. 2., vermehrte Auflage: Neustrelitz/Neubrandenburg 1833. Kommentierter Nachdruck in: Neue Schriftenreihe des Karbe-Wagner-Archivs Neustrelitz. Bd. 6. Thomas Helms Verlag, Schwerin 2008. S. 8–62.
Carl August Endler: Die Geschichte der Landeshauptstadt Neustrelitz. 1733–1933. Rostock 1933.- Otto Wagner: Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung. Neustrelitz 1926. S. 31 f.
Das Land Stargard. In: Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Freistaates Mecklenburg-Strelitz. Im Auftrage des Ministeriums (Abteilung für Unterricht und Kunst). I. Band, III. Abteilung: Die Amtsgerichtsbezirke Friedland (2. Hälfte), Stargard und Neubrandenburg – bearbeitet von Georg Krüger, Oberkirchenrat zu Neustrelitz. Kommissionsverlag der Brünslowschen Verlagsbuchhandlung (E. Brückner), Neubrandenburg 1929, Amtsgerichtsbezirk Neustrelitz – Neustrelitz, S. 31 ff. (online [abgerufen am 12. August 2018]).
- Harald und Christiane Witzke: Strelitz-Alt und Neustrelitz. Sutton Verlag, Erfurt 2002. ISBN 978-3-89702-415-1
Annalise Wagner: Beiträge zur Chronik der Stadt Neustrelitz (1733-1983). (PDF) Neustrelitz 1981/83. In: Carolinum (Zeitschrift) 46. Jg.- Heft Nr. 88 . Göttingen 1982/83, Hrsg.: Altschülerschaft des Gymnasiums Carolinum (vorangestellt als Digitalisat: Gründungsurkunde der Stadt vom 20. Mai 1733).- Harald Witzke: Neustrelitz, Straßen – Häuser – Menschen. (PDF, S. 19–102) In: Carolinum (Zeitschrift) 63. Jg.- Heft Nr. 121/122. (Sonderheft) Göttingen 1999, Hrsg.: Altschülerschaft des Gymnasiums Carolinum (darin als Digitalisate auf S. 6: „Plan von Neu-Strelitz“ von 1805, auf S. 103: „Übersichtsplan der Landeshauptstadt Neustrelitz“ von 1924).
- Harald Witzke: Neustrelitz. Sutton Verlag, Erfurt 2007. ISBN 978-3-86680-109-7
Weblinks |
Commons: Neustrelitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Literatur über Neustrelitz in der Landesbibliographie MV
Strelitzer Echo – Amtliches Bekanntmachungsblatt der Stadt Neustrelitz
Nordkurier.de – Onlineausgabe der regionalen Tageszeitung Nordkurier → Regionalteil Neustrelitz
Einzelnachweise |
↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2017 (XLS-Datei) (Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
↑ Startseite der Onlinepräsenz von Neustrelitz
↑ Landesraumentwicklungsprogramm MV 2015, abgerufen am 8. Juli 2015
↑ Der Ortsname der Mutterstadt Strelitz geht auf altslawisch strělci (Schützen) zurück und war möglicherweise die Bezeichnung einer Dienstsiedlung, wie es sie im Mittelalter in Ostmitteleuropa mehrfach gab. Strelitz bedeutet damit „Ort der Schützen“ bzw. „Ort, wo die Schützen wohnen“. --- Vgl. Deutsches Ortsnamenbuch. Hrsg. von Manfred Niemeyer. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, S. 448.
↑ Annalise Wagner: Aus dem alten Neustrelitz. S. 7
↑ Museum der Stadt Neustrelitz (Hrsg.): Neustrelitz. Eine Stadtgründung des 18. Jahrhunderts. 1978
↑ Verlagsbeilage: 650 Jahre Strelitz-Alt. In: Nordkurier, 1999
↑ Künftig heißt es Strelitz-Alt. In: Amtsblatt der Stadt Neustrelitz 94/03, 9. Februar 1994
↑ Gerlinde Kienitz: Neustrelitz 1733–1983. Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz 1983, S. 10.
↑ Aus der Geschichte von Strelitz und Neustrelitz In: Internetpräsentation der Stadt Neustrelitz. (21. Februar 2012)
↑ Katrin Bosch (2008). Die Bedeutung und Funktion der Führerschule Neustrelitz im System der nationalsozialistischen Leibeserziehung. Diss. Univ. Duisburg-Essen. https://d-nb.info/990554287/34
↑ Kathleen Haak, Ekkehard Kumbier, Sabine C. Herpertz: Erinnern - Betrauern - Wachrütteln, Zum Gedenken an die Opfer von Zwangssterilisationen und „Euthanasie“ in der Zeit des Nationalsozialismus. (PDF) In Website: Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Rostock → Zur Geschichte Gehlsheims und der KPP.
↑ Ernst Klee: „Euthanasie“ in Mecklenburg und Pommern, „Betroffene Familien mußten alleine mit dem Schmerz fertig werden“, Die Heil- und Pflegeanstalt Gehlsheim im Dritten Reich. (PDF)
↑ Harald Witzke: Daniel Sanders war der berühmteste Schüler. Freie Erde, Neustrelitz, 08/1988. Anmerkung: Das Material zur Geschichte der Strelitzer Juden erarbeitete der wissenschaftliche Mitarbeiter des Karbe-Wagner-Archivs Neustrelitz Harald Witzke aus Anlass des 50-jährigen Gedenktages an die Reichspogromnacht. Aus redaktionellen Gründen erschien in der Zeitung nur eine gekürzte Fassung. Die vollständige Fassung ist im Karbe-Wagner-Archiv einzusehen. (lt. Mitteilung der Redaktion am Anfang des Artikels).
↑ ab Sprachlos vor Entsetzen dem Feuer zugesehen, Augenzeugen des Synagogen-Brandes erinnern sich. In: Nordkurier, unter Bezug auf die Niederschrift der Zeitzeugin Ursula Kreienbring aus Strelitz-Alt.
↑ ab Gerhard Schoenberner: Der gelbe Fleck, Die Judenverfolgung in Europa 1933–1945. Textabdruck: Die „Reichskristallnacht“, geheimes Fernschreiben Nr. 234 404 der Berliner Gestapo–Zentrale: „An alle Stapo-Stellen und Stapo-Leitstellen, An Leiter oder Stellvertreter“ (Berlin, 9. November 1935, 23.55 Uhr), 1998, ISBN 3-442-72248-9, S. 21.
↑ ab Klaus Giese: Mit der Synagoge verbrannte eine ganze Kultur. In: Nordkurier, Strelitz vor dem 650-jährigen Jubiläum (44).
↑ ab Harald Witzke: Die Synagoge zu Strelitz In: Mecklenburg-Strelitzer Kalender 1999 – Ein Jahrbuch, Hrsg.: Freundeskreis des Karbe-Wagner-Archivs e. V. Neustrelitz, 1998.
↑ Anett Wieking: Fast 30 Strelitzer Juden wurden verhaftet, Vor 60 Jahren wurden etwa 200 Mecklenburger in die Landesanstalt gebracht. In: Nordkurier, 1998. unter Bezug auf Unterlagen des Vereins für Jüdische Geschichte und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern
↑ Fernschreiben von Reinhard Heydrich zur Reichspogromnacht („Reichskristallnacht“) v. 10. November 1938 In: NS-Archiv, Dokumente zum Nationalsozialismus (19. März 2012)
↑ Wolf Gruner: Von der Kollektivausweisung zur Deportation., S. 57.
↑ Wolfgang Benz (Hrsg.): Dimension des Völkermords. dtv München 1996, ISBN 3-486-54631-7, S. 52
↑ Grund war der Erlass Heinrich Himmlers vom 18. Oktober 1941, s. Gottwaldt/Schulle: Die Judendeportationen …, S. 61 f.
↑ Klaus Giese: Sprengung setzte den Schlußpunkt. In: Nordkurier, Strelitz vor dem 650jährigen Jubiläum (46).
↑ Miroslav Kárný: Deutsche Juden In Theresienstadt (Memento vom 13. Juli 2009 im Internet Archive), In: Theresienstädter Studien und Dokumente. Hrsg. Sefer - Terezín Initiative Institute, Prag 1994.(s. Textauszug: KZ Theresienstadt → Theresienstadt und die „Endlösung der Judenfrage“)
↑ Helmut Sakowski: Neustrelitz und die Endlösung der Judenfrage. Zeitungsartikel.
↑ Chronik der JA Neustrelitz. In: Offizielle Website der JA Neustrelitz (30. März 2011).
↑ Siehe: Deutsche Demokratische Republik In: Lexikon der Deutschen Geschichte. Hrsg. Christian Zentner, Renningen 2005, S. 44.
↑ Eb/H. Witzke: Großherzog Georg in Stein gehauen, Aus der Geschichte des Neustrelitzer Marktplatzes. In: Nordkurier.
↑ Bildüberschrift: Abbruchfirma rückt Denkmal zu Leibe In: Sächsische Zeitung. Bild: dpa. 50. Jahrgang, Nr. 118, 22. Mai 1995.
↑ Bildüberschrift: Einsturz läßt in Neustrelitz Erde beben. In: Nordkurier. Bild: Foto Jung, Neustrelitz.
↑ André Gross: Stadtvertreter besiegeln Schicksal des Sowjetmonuments.In: Nordkurier. Bild: Foto Jung.
↑ Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990
↑ Noch keine Einigung zum Schlossberg. Strelitzer Echo 05/2018, 17. März 2018, S. 3.
↑ Zusammensetzung der Stadtvertretung nach der Kommunalwahl 2014
↑ Hauptsatzung der Stadt Neustrelitz vom 28. April 2005 – § 1 Abs. 1 (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
↑ Partnerstädte auf www.neustrelitz.de
↑ Braucht Neustrelitz sein Schloss? In: Nordkurier, 24. Januar 2018 (s. Abschnitt: Stadtpräsident lässt Brodkorbs Argument nicht gelten).
↑ Otto Wagner: Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung. Neustrelitz 1926. S. 41 f.
↑ Dieter Jürn: Friedrich Wilhelm Buttel. Künstler, Architekt, Landesbaumeister (1796–1869). Hrsg. Rat der Stadt Neustrelitz, 2. Ausgabe des Karbe–Wagner–Archivs Neustrelitz, Neustrelitz 1973, S. 16.
↑ Otto Wagner: Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung. Neustrelitz 1926. S. 44–46.
↑ Die Sanierung. In: Website zu den Bauarbeiten an der Stadtkirche. Abgerufen am 15. März 2018.
↑ ab Gerlinde Kienitz: Neustrelitz. Die neue Residenzstadt. In: Neustrelitz 1733–1983. Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 12.
↑ ab Gerlinde Kienitz: Neustrelitz. Die neue Residenzstadt. In: Neustrelitz 1733–1983. Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 9.
↑ abcdefgh Faltblatt: Stadtrundgang – Neustrelitz erleben. Hrsg. Stadt Neustrelitz, Stand: 10/2010–30.
↑ Nach den Akten der Kirchgemeinde
↑ Gerlinde Kienitz: Schlosspark Neustrelitz. Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz, S. 26/27 (illustriert mit Fotografien von Horst–Günter Jung)
↑ Otto Wagner (Hrsg.): Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung. Neustrelitz 1926, S. 26.
↑ Gerlinde Kienitz: Neustrelitz. Die neue Residenzstadt. In: Neustrelitz 1733–1983. Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 3, 6.
↑ Gerlinde Kienitz: Schlosspark Neustrelitz. Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz, S. 20 (illustriert mit Fotografien von Horst–Günter Jung).
↑ Informationen zur Schlossgartensanierung In: Onlinepräsenz von Neustrelitz
↑ Gerlinde Kienitz: Neustrelitz. Die neue Residenzstadt. In: Neustrelitz 1733–1983. Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 7.
↑ abc Gerlinde Kienitz: Schlosspark Neustrelitz. Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz, S. 24 (illustriert mit Fotografien von Horst–Günter Jung)
↑ Gerlinde Kienitz: Neustrelitz. Die neue Residenzstadt. In: Neustrelitz 1733–1983. Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 18.
↑ abc Gerlinde Kienitz: Schlosspark Neustrelitz. Hrsg. Museum der Stadt Neustrelitz, S. 20 (illustriert mit Fotografien von Horst–Günter Jung)
↑ ab Otto Wagner (Hrsg.): Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung. Neustrelitz 1926, S. 20.
↑ ab Gerlinde Kienitz: Hafenspeicher sind Zeugen einer beachtlichen Handelszeit. Nordkurier (Strelitzer Zeitung), Ausgabedatum des Zeitungsartikels unbekannt.
↑ Anne Kolbe: Bestandserfassung eines denkmalgeschützten Gebäudekomplexes unter Verwendung des terrestrischen Laserscanners FARO Photon 120 und der dazugehörigen Software Diplomarbeit, Hochschule Neubrandenburg, September 2010
↑ ab Offizielle Homepage der Stadt Neustrelitz → Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz, Abgerufen am 13. August 2015.
↑ ab Strelitzer Echo – Ausgabe vom 12. September 2015: Schlüsselübergabe im Kulturquartier steht bevor. In: Strelitzer Echo – Ausgabe vom 12. September 2015, S. 4
↑ Onlinepräsentation zur Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Auswärtigen Amts: Der Weg zur deutschen Einheit, Abgerufen am 2. Oktober 2015.
↑ Ein Prunkpokal im Zeichen politischer Macht In: Strelitzer Echo – Ausgabe 06 vom 2. April 2016, S. 4
↑ Deutsche Tanzkompanie. Abgerufen am 21. März 2017.
↑ Mecklenburg-Vorpommern-Tag 2014 in Neustrelitz
↑ Offizielle Homepage der Stadt Neustrelitz → 666 Jahre: Strelitz leuchtet auf
↑ Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR): Standort Neustrelitz, abgerufen am 28. Juli 2015
↑ DLR School Lab Neustrelitz, abgerufen am 28. Juli 2015
↑ Landeszentrum für erneuerbare Energien (LEEA) am Kiefernwald 1
↑ Vgl. Rajko Lippert: Die Gründungsjahre des Carolinenstifts in Neustrelitz. In: Neue Schriftenreihe des Karbe-Wagner-Archivs Neustrelitz, Band 6, Thomas Helms Verlag, Schwerin 2008. S. 74–80.
↑ Unternehmen in Neustrelitz, abgerufen am 28. Juli 2015
↑ Behörden in Neustrelitz, abgerufen am 28. Juli 2015
↑ Tourismus/Urlaub in Neustrelitz, Informationsseite der Stadt, abgerufen am 28. Juli 2015
↑ Strelitzer Echo
↑ Pressemitteilung der Deutschen Bahn zur Verlängerung des EC-Zugpaars 178/179 nach Rostock-Warnemünde (Memento vom 4. März 2014 im Internet Archive)
↑ Strelitzer Echo
↑ Einsatzschiffe, Kontroll- und Streifenboote der Bundespolizei
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