Malaysia































































































Malaysia











Flagge Malaysias


Wappen Malaysias


Flagge

Wappen


Wahlspruch: „Bersekutu Bertambah Mutu“
(„Einheit ist Stärke“)

Amtssprache

Malaysisch

Englisch (Zweitsprache)



Hauptstadt

Kuala Lumpur

Regierungssitz

Putrajaya

Staatsform

föderale, parlamentarische Wahlmonarchie

Regierungssystem

parlamentarisch

Staatsoberhaupt

König
(vakant)

Regierungschef

Premierminister
Mahathir bin Mohamad

Fläche
330.290[1] km²

Einwohnerzahl
32.049.700 (Schätzung 2017)[2]

Bevölkerungsdichte
97 Einwohner pro km²

Bevölkerungs­entwicklung

+1,50 % (2016)[3] pro Jahr

Bruttoinlandsprodukt

  • Total (nominal)

  • Total (KKP)

  • BIP/Einw. (nominal)

  • BIP/Einw. (KKP)


2017[4]

  • $ 314,5 Milliarden (38.)

  • $ 930,8 Milliarden (26.)

  • $ 9.813 (70.)

  • $ 29.041 (50.)



Index der menschlichen Entwicklung

0,789 (59.) (2016)[5]

Währung

Ringgit (MYR)

Unabhängigkeit
31. August 1957[6]
(vom Vereinigten Königreich)
16. September 1963
(Sabah, Sarawak und Singapur1)[7]

Nationalhymne

Negaraku


Zeitzone

UTC+8

Kfz-Kennzeichen
MAL

ISO 3166

MY, MYS, 458

Internet-TLD

.my

Telefonvorwahl
+60


1 Singapur wurde am 9. August 1965 eine unabhängige Nation

[8]


Japan
Guam
Osttimor
Vanuatu
Indonesien
Hawaii
Papua-Neuguinea
Salomonen
Norfolkinseln
Neuseeland
Australien
Fidschi
Neukaledonien
Antarktika
Frankreich (Kergulen)
Philippinen
Volksrepublik China
Singapur
Malaysia
Brunei
Vietnam
Nepal
Bhutan
Laos
Thailand
Kambodscha
Myanmar
Bangladesch
Mongolei
Nordkorea
Südkorea
Indien
Pakistan
Sri Lanka
Russland
Republik China (Taiwan)
Malediven
Kasachstan
Afghanistan
Iran
Oman
Jemen
Saudi-Arabien
Vereinigte Arabische Emirate
Katar
Kuwait
Irak
Georgien
Armenien
Aserbaidschan
Türkei
Eritrea
Dschibuti
Somalia
Äthiopien
Kenia
Sudan
Madagaskar
Komoren
Mayotte
Réunion
Mauritius
Tansania
Mosambik
Turkmenistan
Usbekistan
Tadschikistan
Kirgistan
Japan
Vereinigte Staaten (Nördliche Marianen)
Föderierte Staaten von Mikronesien
Palau
Japan
Vereinigte Staaten (Wake)
Marshallinseln
Kiribati
Malaysia on the globe (Southeast Asia centered).svg
Über dieses Bild




Malaysia (Malaysia)


Kuala Lumpur

Kuala Lumpur



Johor Bahru

Johor Bahru



Kota Kinabalu

Kota Kinabalu



Kuching

Kuching



Ipoh

Ipoh



Alor Setar

Alor
Setar



George Town

George
Town



Kota Bahru

Kota Bahru



Kuantan

Kuantan



Kuala Terengganu

Kuala Terengganu



Malakka

Malakka



Labuan

Labuan




THAILAND




SINGAPUR




INDONESIEN




INDONESIEN




INDONESIEN




BRUNEI




SÜDCHINESISCHES MEER




Straße von Malakka




Borneo



Malaysia, seltener Malaysien, ist eine konstitutionelle Wahlmonarchie mit 31 Millionen Einwohnern, bestehend aus 13 Bundesstaaten in Südostasien auf der Malaiischen Halbinsel oder Westmalaysia mit der Hauptstadt Kuala Lumpur und Ostmalaysia auf Teilen der Insel Borneo. Zwischen den beiden ungefähr gleich großen Landesteilen liegt das Südchinesische Meer.


Die malaiische Halbinsel grenzt zu Wasser und Land an Thailand und hat Seegrenzen mit Vietnam, Singapur und Indonesien. Im Süden ist sie durch die Straße von Malakka von der indonesischen Insel Sumatra getrennt und durch einen Damm mit dem Stadtstaat Singapur auf der gleichnamigen Insel verbunden. Ostmalaysia hat eine Land- und Seegrenze mit dem Sultanat Brunei im Norden und mit Indonesien im Süden und hat Seegrenzen zu Vietnam und den Philippinen.


Malaysia entstand 1963 aus vier ehemaligen Teilen des Britischen Weltreichs: der Föderation Malaya, der Kronkolonie Nordborneo, der Kronkolonie Singapur (bis 1965) und der Kolonie Sarawak[7].


Staatsoberhaupt ist der König. Er trägt den Titel Yang di-Pertuan Agong und wird alle fünf Jahre aus einer Reihe von neun Adelsträgern gewählt. Das Parlament hat ein Ober- und ein Unterhaus nach englischem Vorbild. Von der Gründung bis zum Jahr 2018 führte in beiden Kammern die Mehrheitskoalition Barisan Nasional unter der Führung der Partei United Malays National Organisation. Im Jahr 2018 löste das Oppositionsbündnis Pakatan Harapan die bisherige Regierung ab und stellte damit erstmals den Premierminister.[9]


Malaysia ist Gründungsmitglied des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) und gilt wirtschaftlich als Schwellenland. Im Index der menschlichen Entwicklung belegte das Land 2016 Platz 59 von 188 Ländern.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geographie


  • 2 Geschichte


  • 3 Bevölkerung


    • 3.1 Volksgruppen


    • 3.2 Sprachen


    • 3.3 Religion


      • 3.3.1 Islam in Malaysia


      • 3.3.2 Andere Religionen




    • 3.4 Bildung




  • 4 Politik


    • 4.1 Staatsform


    • 4.2 Wahlsystem


    • 4.3 Parteien


    • 4.4 Föderale Struktur


    • 4.5 Außenpolitik




  • 5 Militär


  • 6 Polizei


  • 7 Rechtliche Stellung Homosexueller


  • 8 Wirtschaft


    • 8.1 Allgemein


    • 8.2 Außenhandel


    • 8.3 Kennzahlen


    • 8.4 Staatshaushalt




  • 9 Verkehr


    • 9.1 Eisenbahn


      • 9.1.1 Geschichte


      • 9.1.2 Infrastruktur


      • 9.1.3 Betrieb




    • 9.2 Straße


    • 9.3 Wasserwege


    • 9.4 Luftfahrt




  • 10 Kultur


    • 10.1 Literatur


    • 10.2 Medien




  • 11 Sport


  • 12 Literatur


  • 13 Weblinks


  • 14 Einzelnachweise





Geographie |


Tanjung Piai, das sich im südlichen Staat Johor befindet, ist der südlichste Punkt des asiatischen Festlands. Die Straße von Malakka ist als Seeweg eine der meistbefahrenen Schiffsrouten.


Malaysia hat im Westen wie im Osten eine ähnliche Landschaft, die aus Ebenen entlang der Küsten besteht, während im Hinterland, das in der Regel dicht mit tropischem Dschungel bewaldet ist, Hügel und teilweise sehr hohe Berge dominieren. Die höchste Erhebung Malaysias ist der 4.095 m hohe Kinabalu auf der Insel Borneo. Die größte Insel Malaysias ist Pulau Banggi, die vor der Nordspitze Borneos liegt und zum Distrikt Kudat im Bundesstaat Sabah gehört. Nordöstlich, vorgelagert vor der Küste Borneos, liegen die Turtle Islands, um die der Nationalpark Turtle Islands Park of Sabah 1976 etabliert wurde.


Das Handels- und Finanzzentrum ist die Hauptstadt Kuala Lumpur mit dem Parlament. Die meisten Regierungseinrichtungen sind in Putrajaya, das 1995 als neue Verwaltungshauptstadt errichtet wurde. Weitere wichtige Städte sind George Town, Ipoh und Johor Bahru.


Das Klima des Landes ist tropisch/äquatorial. Es wird von April bis Oktober durch den Südwestmonsun und von Oktober bis Februar durch den Nordostmonsun gekennzeichnet.


Die vier Klimadiagramme ergeben ein West-Ost-Profil: Kuala Terengganu und Kuala Lumpur liegen auf der Halbinsel (West-Malaysia), Sandakan und Kuching auf Borneo (Ost-Malaysia).





Geschichte |







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Malaysia Akt 1963




Vereinbarung über Malaysia zwischen Großbritannien, Nord-Borneo, Sarawak und Singapur


Die malaiische Halbinsel wurde zu einem großen Handelszentrum in Südostasien, als der Handel zwischen China und Indien zu florieren begann. Damals begann in der Straße von Malakka ein reges Treiben. Die ersten malaiischen Königreiche entstanden durch Häfen, die im 10. Jahrhundert gegründet worden waren. Die wichtigsten frühen Königreiche waren Langkasuka und Lembah Bujang in Kedah, Beruas und Gangga Negara in Perak und Pan Pan in Kelantan. Der Islam kam im 14. Jahrhundert in Terengganu an. Im frühen 15. Jahrhundert wurde das Sultanat von Malakka gegründet. Durch seinen Wohlstand zog es das Interesse von Portugal auf sich. Der Hafen wurde dann ein Zentrum der Kolonialisierung durch die Niederländer und die Briten.


Die britische Kronkolonie Straits Settlements wurde im Jahre 1826 gegründet und England gewann schrittweise die Kontrolle über den Rest der Halbinsel. Zu den Straits Settlements gehörten Penang, Singapur und Malakka. Penang war im Jahre 1786 durch Kapitän Francis Light gegründet worden und diente als Militär- und Handelsbasis. In seiner Bedeutung wurde es bald von Singapur überholt, das im Jahre 1819 durch Sir Stamford Raffles gegründet wurde. Malakka war nach dem englisch-niederländischen Vertrag von 1824 endgültig in britischem Besitz. Die Kolonie wurde durch die Britische Ostindien-Kompanie mit Sitz in Kalkutta regiert, bis deren Sitz 1867 nach London verlegt wurde.


Etwa zur selben Zeit wurde die britische Politik gegenüber den malaiischen Staaten immer aggressiver. Innerhalb von wenigen Jahren kamen mehrere malaiische Staaten an der Westküste der Halbinsel unter britische Kontrolle. Auf Betreiben der Händler, die in den Kronkolonien saßen, mischte sich die Regierung in die Angelegenheiten der Zinn produzierenden Staaten ein. Gleichzeitig hatte die britische Kolonialmacht Bürgerkriege und Störungen durch chinesische Geheimgesellschaften zu befrieden. Die Briten führten mit ihrer Militärmacht eine friedliche Lösung herbei, die die Händler bevorzugten. Mit dem Vertrag von Pangkor im Jahre 1874 wurde der Weg frei für die britische Herrschaft. 1896 wurden die vier Sultanate Pahang, Selangor, Perak und Negeri Sembilan zu den Föderierten Malaiischen Staaten zusammengefasst, die dem Kommissar von Singapur unterstanden. Dieser war auch der Gouverneur der Straits Settlements. Dieser Gouverneur wiederum unterstand dem Kolonialamt in London.


Die anderen Staaten der Halbinsel waren zwar nicht direkt London unterstellt, die Sultane hatten aber britische Berater an ihrem Hof. Die vier nördlichen Staaten Perlis, Kedah, Kelantan und Terengganu waren bis 1909 unter der Kontrolle von Thailand. Das Gebiet des heutigen Staates Sabah war ein britisches Protektorat, das ursprünglich zum Sultanat von Brunei und Sultanat Sulu gehört hatte und unter dem Namen Nordborneo von der Britischen Nordborneo-Kompanie verwaltet wurde. Das riesige Waldgebiet von Sarawak war persönlicher Besitz der britischen Familie Brooke, welche das Land als Lehen vom Sultan von Brunei erhalten hatte und es als Weiße Rajas für fast ein Jahrhundert regierte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das heutige Malaysia durch Japan besetzt. In dieser Zeit wuchs die Unterstützung für die Unabhängigkeit des Landes von der europäischen Kolonialmacht. Die britischen Pläne, eine malaiische Union zu gründen, wurden von vielen Malaien abgelehnt. Sie verlangten ein System, welches die Wünsche der Malaien stärker berücksichtigte, Singapur aus Sorge um eine Sinisierung des Landes ausschloss und Immigranten die Doppelte Staatsbürgerschaft verwehrte. Am 31. August 1957 erlangte die Föderation Malaya, bestehend aus den neun malaiischen Sultanaten sowie den beiden Straits Settlements Penang und Malakka, ihre Unabhängigkeit.[6] Das Frauenwahlrecht wurde 1957 eingeführt.[10]


Am 16. September 1963 wurde eine neue Föderation unter dem Namen Malaysia gegründet, welche die Föderation Malaya, die britische Kronkolonie Singapur sowie die Protektorate Nordborneo (heute Sabah) und Sarawak umfasste.[7] Die frühen Jahre waren durch territoriale Ansprüche der Nachbarn bestimmt, insbesondere durch die von Indonesien veranlasste Konfrontasi,[11][12] durch das Ausscheiden Singapurs aus der Föderation im Jahre 1965[13] sowie durch den Nordborneo-Disput, in dem die Philippinen den Anspruch auf Sabah geltend machen wollen.



Bevölkerung |



Volksgruppen |






Penan-Frau in Sarawak




Bevölkerungspyramide Malaysia 2016




Bevölkerungsdichte Malaysias 2010


Die Bevölkerung Malaysias setzt sich folgendermaßen zusammen: 50,4 % sind Malaien, 23,7 % Chinesen, 11 % indigene Völker (Orang Asli und Dayak), 7,1 % Inder und 7,8 % Sonstige.[14]


Die Bevölkerung ist nicht gleichmäßig auf dem Staatsgebiet Malaysias verteilt, denn im Ostteil Malaysias, also den beiden auf der Insel Borneo gelegenen Bundesstaaten Sarawak und Sabah, leben nur etwa 5 Mio. Menschen (circa 20 % der Bevölkerung Malaysias), obwohl die beiden Bundesstaaten zusammen etwa 60 % der Landesfläche Malaysias ausmachen, wohingegen die restlichen 80 % der Bevölkerung (circa 22 Mio. Menschen) im kleineren Westteil des Landes leben.


Die Malaien, welche zum großen Teil dem sunnitischen Islam angehören, erheben seit der Unabhängigkeit Malaysias den politischen Führungsanspruch, sie werden durch die Regierung systematisch gefördert und im öffentlichen Dienst bevorzugt eingestellt, dies wird seit der Einführung der malaysischen neuen ökonomischen Politik in den 1960er-Jahren durch den sogenannten Bumiputra-Status gesichert.[15] Des Weiteren stellen die Überseechinesen etwa ein Viertel der Bevölkerung. Sie dominieren derzeit noch in den Städten.[15] Die Chinesen spielen eine bedeutende Rolle in Handel und Wirtschaft. Weitere sieben Prozent der Bevölkerung sind indischstämmig. Diese sind Hindus, Moslems, Sikhs, Christen oder Buddhisten. Etwa 85 % der indischstämmigen Bevölkerung Malaysias sind Tamilen, Minderheitengruppen sind die Malayalis, Punjabis und Telugus.


In den dünn besiedelten ostmalaysischen Bundesstaaten Sarawak und Sabah stellen indigene Volksgruppen, die keine ethnischen Malaien sind, die Hälfte bzw. zwei Drittel der Bevölkerung. Sie werden wie die Malaien zur ursprünglichen Bevölkerung Malaysias gezählt und gelten somit ebenfalls als Bumiputras. Diese indigenen Volksgruppen werden in Sarawak unter dem Sammelbegriff Dayak zusammengefasst und umfassen unter anderem die Iban und die Bidayuh. In Sabah leben einheimische Volksgruppen wie die Murut oder die Kadazan.


Auf der Malaiischen Halbinsel existieren ebenfalls Ureinwohner, jedoch in kleinerer Zahl, sie werden mit dem Sammelbegriff Orang Asli bezeichnet. Diese gehören zu einer großen Zahl von ethnischen Gruppen, haben aber kulturelle Gemeinsamkeiten. Sie waren bis zum 20. Jahrhundert Anhänger von animistischen Lokalreligionen. Seitdem sind viele zum Christentum oder zum Islam übergetreten. Obwohl die Orang Asli sich hinsichtlich der Kultur von den Malaien unterscheiden, haben viele die malaiische Kultur assimiliert, etwa durch Umzug in die Städte oder durch Heirat.


Nennenswerte Minderheiten stellen die Europäer, Menschen aus dem Nahen Osten, Kambodscha und Vietnam. Die Europäer sind meist Briten und einige Portugiesen, deren Vorfahren seit der Kolonialzeit dort leben. Die meisten Kambodschaner und Vietnamesen kamen als Vietnamkriegsflüchtlinge nach Malaysia.


Das Wachstum der Bevölkerung ist mit etwa 1,6 % jährlich relativ hoch, und etwa ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Die Urbanisierungsrate liegt bei etwa 75 %.[16] Die durchschnittliche Lebenserwartung lag im Zeitraum von 2010 bis 2015 bei 74,7 Jahren (Männer: 72,6 Jahre, Frauen: 77,1 Jahre)[17] die Säuglingssterblichkeit bei etwa 13 pro Tausend. Das Durchschnittsalter betrug 2016 28,2 Jahre. Eine Frau bekam im Durchschnitt nur noch 1,9 Kinder weshalb die Bevölkerung in Zukunft deutlich altern wird.[18]


Entwicklung der Bevölkerung

























































Jahr
Einwohnerzahl
Jahr
Einwohnerzahl
1950
6.110.000
1990
18.038.000
1955
7.040.000
1995
20.496.000
1960
8.157.000
2000
23.186.000
1965
9.527.000
2005
25.659.000
1970
10.804.000
2010
28.112.000
1975
12.162.000
2017
31.624.000
1980
13.798.000
2030

36.815.000
1985
15.599.000
2050

41.729.000

Quelle: UN, Zahlen für 2030 und 2050 sind Prognosen[18]



Sprachen |


Die Amtssprache Malaysias ist Bahasa Malaysia (Malaysisch). Die englische Sprache genießt aufgrund der langen britischen Kolonialzeit in Malaysia eine besondere Rolle und ist für viele Malaysier Zweitsprache. Aufgrund einer großen chinesischen Minderheit spielt auch das Chinesische eine wichtige Rolle (vor allem Kantonesisch, Hochchinesisch, Hokkien, Hakka, Chaozhou (Teochew), Hainan, der Fuzhou-Dialekt). Aufgrund der ebenfalls in Malaysia lebenden indischen Minderheit sind zahlreiche indische Sprachen, insbesondere Tamilisch, Telugu und Malayalam verbreitet. In Ostmalaysia wird des Weiteren eine Vielzahl indigener Sprachen gesprochen, wovon die wichtigsten Iban und Kadazan sind. In Malaysia werden insgesamt 140 verschiedene Sprachen und Idiome gesprochen.


In offiziellen Dokumenten wird britisches Englisch verwendet. Durch das Fernsehen hat jedoch das amerikanische Englisch bereits einigen Einfluss genommen. Das Englisch, das in der Umgangssprache in Malaysia verwendet wird, unterscheidet sich stark vom britischen Englisch und wird deshalb auch als Manglish bezeichnet. Es ähnelt bis auf einige Slang-Ausdrücke stark dem Singlish, das in Singapur gesprochen wird.



Religion |




Kirche in Malakka



Islam in Malaysia |




Islamisches Museum in Kuala Lumpur




Moschee in Kota Kinabalu (Sabah)


Der Islam, zu dem sich 60 % der Bevölkerung bekennen, ist Staatsreligion.
Erstmals in Kontakt mit dem Islam kam Malaysia durch arabische Händler und Kaufleute schon Ende des 7. Jahrhunderts. Allerdings herrschten zu diesem Zeitpunkt in Malaysia verschiedene buddhistische und indisch-hinduistische Königreiche vor, so dass Muslime bis ins 14. Jahrhundert nie mehr als 10 % der Bevölkerung ausmachten. Seit dem 13. Jahrhundert ließen sich vermehrt Araber in Malaysia nieder, die sich mit der einheimischen Bevölkerung schließlich vermischten und so die Islamisierung der Malaien vorantrieben. Islamisiert wurde Malaysia wie Indonesien im 14. und 15. Jahrhundert.


Bis weit in die 1970er Jahre galten viele muslimische Malaien als liberal (ähnlich den Abangan im heutigen Indonesien). Mit der Dakwah, einer islamischen Erweckungsbewegung, setzte jedoch eine Islamisierungswelle ein (ausgelöst durch verschiedene ethnische und soziale Konflikte, siehe unter anderem Parti Islam Se-Malaysia und Al-Arqam), so dass Malaysia heute orthodox-islamisch ist. Die Malaien, die 50,4 % der Gesamtbevölkerung ausmachen, sind praktisch alle Muslime. Etwa 70 % der Malaysierinnen malaiischer Herkunft tragen Kopftuch. Traditionelle malaiische Kleidung islamischen Ursprungs wird ebenfalls von vielen Malaien getragen.


Nach der Verfassung des Landes sind alle ethnischen Malaien von Geburt an automatisch Muslime. Sie können keine Andersgläubigen heiraten.[19] Ein Abfall vom Islam wird höchst ungern gesehen und ist in der Praxis nur schwer möglich. Hierzu ist zunächst ein „Borang Keluar Islam“ (Formular zum Austritt aus dem Islam) auszufüllen. Anschließend muss circa zwei Jahre bewiesen werden, dass man nicht doch noch zum Islam bekehrt werden kann, beispielsweise in „Umerziehungszentren“, wo Austrittswillige festgehalten werden.[20] Letztlich muss ein Sharia-Gericht über den Austritt entscheiden – die in der Verfassung verbriefte Religionsfreiheit besteht nur theoretisch.[21][22] Dies zeigen auch Fälle aus der jüngsten Zeit (2007).[20][23][24][25][26]



Andere Religionen |





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Die Chinesen sind meist Buddhisten (20 %) oder gehören anderen chinesischen Religionen wie dem Daoismus oder Konfuzianismus an (2,6 %). Christen (9 %) gibt es in allen ethnischen Gruppen. Die Inder bestehen aus Hindus und Sikhs (6,5 %).


Der Council of Churches of Malaysia vertritt als ökumenische Organisation die christlichen Kirchen und angeschlossene Gruppierungen in Malaysia. Die christliche Presse kann nur unter Schwierigkeiten auf Malaysisch veröffentlicht werden, auf Englisch, Chinesisch und Tamil ist sie jedoch problemlos erhältlich. Uneingeschränkt ist die Verteilung von Schriften an Mitglieder von Vereinigungen oder Kirchen. Zensurversuche (konkret: Verbot des Wortes „Allah“) gab es durch die Regierung auch hier, was von einem Gericht zunächst aufgehoben[27], 2013 aber wieder eingeführt wurde.[28] So sorgte das islamische Religionsamt JAIS im Januar 2014 für Schlagzeilen, als es ohne rechtliche Grundlage mit polizeilicher Unterstützung in die Räumlichkeiten der Bible Society of Malaysia eindrang und 300 Exemplare des Al-Kitab, der in malaiischer Sprache abgefassten Bibel, konfiszierte.[29]


Der Bau von Kirchen führt in Ballungszentren häufig zu Schwierigkeiten mit der Planungsbehörde.



Bildung |



Das Bildungssystem in Malaysia untersteht dem Ministry of Education (Kementerian Pendidikan Malaysia). Es ist in zwei Hauptabteilungen gegliedert, von den sich der Education Sector mit allen Belangen der Vorschulen, der Primar- und Sekundarschulen befasst, während der Higher Education Sector für die Hochschulen zuständig ist. Obwohl für die Bildungspolitik die Bundesregierung zuständig ist, hat jeder malaysische Bundesstaat ein eigenes Kultusministerium. Die Rechtsgrundlage für die staatliche Bildungspolitik ist der Education Act 1996.


Malaysia hat ein Schulsystem in öffentlicher Trägerschaft, das allen Bürgern kostenlosen, mehrsprachigen Unterricht garantiert. Daneben gibt es die Möglichkeit, eine Privatschule zu besuchen oder am homeschooling teilzunehmen. Die Schulpflicht beschränkt sich auf die Primarstufe. Wie in vielen asiatisch-pazifischen Ländern, wie etwa Südkorea, Singapur und Japan folgen die Lehrpläne und Abschlussprüfungen einem schulübergreifenden, einheitlichen System.


2015 betrug die Alphabetisierungsrate in Malaysia 94,6 % der erwachsenen Bevölkerung. Für Frauen lag sie bei 93,2 % und für Männer bei 96,2 %.[14] Im PISA-Ranking von 2015 erreichen die Schüler des Landes Platz 45 von 72 Ländern in Mathematik, Platz 51 in Naturwissenschaften und Platz 46 beim Leseverständnis.[30]



Politik |



Staatsform |





Istana Negara – offizielle Residenz des malaysischen Königs (Yang di-Pertuan Agong)


Malaysia ist eine föderalistische, konstitutionelle, parlamentarisch-demokratische Wahlmonarchie (parlamentarische Monarchie). Das repräsentative Staatsoberhaupt ist der König, der alle fünf Jahre aus den Reihen der Herrscher der neun Sultanate nach dem Rotationsprinzip ausgewählt wird. Sein offizieller Titel lautet Yang di-Pertuan Agong. Zuletzt hatte seit dem 13. Dezember 2016 bis zu seinem Rücktritt am 6. Januar 2019 Sultan Muhammad V. dieses Amt inne. Dieses System der Wahl aus den Reihen der Bundesherrscher (beziehungsweise Bundesfürsten) ist nahezu einzigartig auf der Welt. Nur die Vereinigten Arabischen Emirate sind ebenfalls eine föderale Wahlmonarchie.


Im Demokratieindex 2016 der britischen Zeitschrift The Economist belegt Malaysia Platz 64 von 167 Ländern und gilt damit als eine „fehlerhafte Demokratie“.[31] Im Länderbericht Freedom in the World 2017 der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation Freedom House wird das politische System des Landes als „teilweise frei“ bewertet.[32]


Der parlamentarische Regierungschef ist der malaysische Premierminister. Diesen Posten hat seit dem 3. April 2009 Najib Razak von der UMNO. Sein Kabinett umfasst 30 Minister in 24 Ministerien.[33]


Das Abgeordnetenhaus (Dewan Rakyat) besteht zurzeit aus 222 für fünf Jahre gewählten Abgeordneten. Die Länderversammlung (Dewan Negara) hat 70 Mitglieder. Die letzten Wahlen zur Volksversammlung fanden am 5. Mai 2013 statt.


Nationalfeiertag ist der 31. August (Unabhängigkeitstag 1957).



Wahlsystem |


Auf Bundesebene gibt es ein Mehrheitswahlrecht, bei dem nur ein Kandidat je Wahlkreis ins Parlament gewählt wird. Dies ist häufig ein Vorteil für die geschlossene Barisan Nasional gegenüber der gespaltenen Opposition. Die Größe der Wahlkreise ist zum Teil sehr unterschiedlich, so dass eine Wählerstimme je nach Wahlkreis sehr unterschiedliches Gewicht hat.



Parteien |


Von 1957 bis 2018 regierte das von der United Malays National Organisation (kurz UMNO, auf Malaysisch Pertubuhan Kebangsaan Melayu Bersatu) angeführte Parteienbündnis Barisan Nasional. Zunächst trug dieses Bündnis den Namen Alliance und bestand aus der malaiischen Partei UMNO, der chinesischen MCA und der indischen MIC, womit die drei größten Volksgruppen vertreten waren. Nach Rassenunruhen, die der Parlamentswahl 1969 folgten, wurde das Bündnis erweitert und umbenannt. 1974 folgte die Gründung der Barisan Nasional („Nationale Front“). In der BN sind neben den genannten zehn weitere Parteien vertreten, die vorwiegend regionale Bedeutung haben. Die Parteien der BN einigten sich oft darauf, nur einen Kandidaten zur Wahl stellen zu lassen, sodass zwischen ihnen keine Konkurrenz entstand und die Stimmen sich auf mehrere BN-Politiker verteilten. Dadurch gelang es ihr meist, die Zweidrittelmehrheit im malaysischen Parlament zu erlangen, welche Verfassungsänderungen zulässt. Nur bei den Wahlen 1969 und 2008 erreichte sie diese Zweidrittelmehrheit nicht, konnte aber dennoch die absolute Mehrheit wahren und so die Regierung stellen. Einige BN-Mitglieder treten auf Ebene der Bundesstaaten auch als Konkurrenten auf.




Premierminister Mahathir bin Mohamad


Die Opposition war nicht einheitlich. Bei der Parlamentswahl 1999 schlossen sich vier Oppositionsparteien zum Wahlbündnis Barisan Alternatif zusammen. Dieses zerfiel wieder, nachdem es weder 1999 noch bei der nächsten Wahl im Jahr 2004 nennenswerte Erfolge erzielen konnte. Die wichtigsten Oppositionsparteien und Mitglieder des ehemaligen Oppositionsbündnisses sind die PAS, die DAP und die PKR. Die PAS vertritt eine malaiisch-islamistische Politik. Die DAP hat ein sozialdemokratisches Programm und wird vorwiegend von chinesischstämmigen Malaysiern gewählt. Diese drei Parteien schlossen sich 2008 erneut zu einem Bündnis zusammen, der Koalition Pakatan Rakyat unter Führung des entmachteten, sehr beliebten ehemaligen UMNO-Politikers Anwar Ibrahim und konnten bei den Parlamentswahlen 2008 einen überraschenden Erfolg erlangen, als sie in fünf der 13 Bundesstaaten die Mehrheit im Landesparlament erlangten und im nationalen Parlament verhinderten, dass die Barisan Nasional eine Zweidrittelmehrheit erlangte, was erstmals seit 1969 der Fall war.


Aus den Parlamentswahlen im Mai 2013 ging die Koalitionsregierung von Premierminister Najib Tun Razak trotz erheblicher Stimmeneinbußen noch als Sieger hervor. Sie erreichte 133 von 222 Parlamentsitzen und war besaß mit 59,91 % der Sitze die absolute Mehrheit, obwohl das Oppositionsbündnis Pakatan mehr Stimmen auf sich vereinigen konnte. In der folgenden Wahl im Jahr 2018 gelang es dem vom ehemaligen langjährigen Premierminister Mahathir bin Mohamad angeführten Oppositionsbündnis Pakatan Harapan aber, die Mehrheit im Unterhaus zu gewinnen. Es löste damit erstmals die Barisan Nasional (BN) ab und stellte den neuen Premierminister.[9]



Föderale Struktur |



Malaysia gliedert sich in 13 Bundesstaaten (malaysisch: negeri) sowie die drei Bundesterritorien (malaysisch: wilayah persekutuan) Kuala Lumpur, Putrajaya (neuer Regierungssitz) und die Insel Labuan. Staatsoberhaupt in neun Bundesstaaten ist ein Sultan beziehungsweise in Perlis ein Raja, dem hauptsächlich repräsentative Aufgaben zukommen; in den übrigen vier nimmt ein vom malaysischen König auf Vorschlag der Bundesregierung ernannter Gouverneur, der Yang di-Pertua Negeri, die Funktion des Staatsoberhaupts ein.[34]


Die gliedstaatliche Legislative wird überall von einem Einkammerparlament ausgeübt. Die gliedstaatliche Exekutive wird jeweils von einem Chefminister und den übrigen Ministern wahrgenommen; die Ernennung des Regierungschefs geschieht durch den Sultan beziehungsweise Gouverneur entsprechend den Mehrheitsverhältnissen im Parlament (Westminster-System).


Die Kompetenzenaufteilung zwischen Bund und Einzelstaat wird in einer Anlage zur Bundesverfassung geregelt, die je eine Liste der bundesstaatlichen, der gliedstaatlichen und der konkurrierenden Gesetzgebungszuständigkeiten enthält.[35]



  • Der Bund ist insbesondere zuständig für die Außenbeziehungen, die Verteidigung, die innere Sicherheit, das Zivil- und Strafrecht, das Bundesstaats- und -verwaltungsrecht, die Finanzen, den Handel, das Gewerbe und die Industrie, das Verkehrswesen, die Bildung, das Arbeitsrecht, das Gesundheitsrecht, das Medienrecht und den Tourismus.

  • Den Gliedstaaten obliegen Bereiche wie Schariarecht und -gerichte, Landrechte, Land- und Forstwirtschaft, Gemeinderecht, Beherbergung, Märkte, die Lizenzierung von Theatern, Lichtspielhäusern und anderen Vergnügungsorten, regionale öffentliche Werke, regionales Staats- und Verwaltungsrecht, Binnenfischerei sowie Bibliothekswesen, Museen und archäologische Stätten. Die Staaten Sabah und Sarawak sind überdies für Häfen und innerstaatliche Schifffahrt, Landvermessung und Wasserversorgung zuständig, ferner Sabah für die Sabah State Railway.

  • Der konkurrierenden Gesetzgebung unterliegen die soziale Wohlfahrt, das Stipendienwesen, der Natur- und Tierschutz, die Stadt- und Ortsplanung, das Wandergewerbe, die öffentliche Gesundheitsversorgung, Landverbesserung und Erosionsschutz, den Brandschutz, Kultur und Sport, der Wohnungsbau, die Wasserversorgung und die Denkmalpflege. In Sabah und Sarawak unterliegen der konkurrierenden Gesetzgebung überdies das Familienrecht, die Schifffahrt und der Fischfang auf dem Meer, agronomische Forschung und Pflanzenschutz, die Wasserkraftwerke sowie die Theater, Lichtspielhäuser und sonstigen Vergnügungsorte.



Außenpolitik |




Standorte der diplomatischen Vertretungen von Malaysia




Staaten mit diplomatischen Vertretungen in Malaysia


Malaysias Außenpolitik wird bestimmt durch seine geografische Lage, seine Integration in den weltweiten Handel und seine eigene demografische Zusammensetzung. Leitlinien der Außenpolitik sind Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten und Förderung des Austauschs mit anderen Schwellenländern.


Malaysia ist Mitglied der Bewegung der Blockfreien Staaten, Gruppe der acht Entwicklungsländer, des Commonwealth of Nations und in der Gruppe der 77. Ein besonderes Interesse verbindet Malaysia mit den Ländern des Nahen Osten, wobei das Land keine diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhält. Seit Amtsantritt von Premierminister Najib tritt Malaysia im Nahen Osten zurückhaltender auf. Malaysia hat sich Koalitionen gegen den IS-Terrorismus angeschlossen, schließt aber eigene militärische Unterstützung ohne UN-Mandat aus. Malaysia stellt zudem Truppen für die UN bereit.


Malaysia sieht sich als ASEAN-Gründungsmitglied der zentralen Rolle ASEANS und der enger werdenden Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten verpflichtet. Unter malaysischem Vorsitz wurde 2015 die ASEAN Economic Community ins Leben gerufen und verstärkte Malaysias regionale Einbettung. Malaysia nimmt in der Organisation eine wichtige Rolle ein. Zusätzlich zu den ASEAN-zentrierten regionalen Aktivitäten ist Malaysia Mitglied in einer Vielzahl anderer internationaler und regionaler Organisationen religiöser (Organisation für Islamische Zusammenarbeit) wie wirtschaftlicher Ausprägung, darunter auch solche der Süd-Süd-Zusammenarbeit. Zu den beiden bedeutendsten Partnern außerhalb der ASEAN – China und USA – ist Malaysia auf Interessenausgleich ausgerichtet. Das Verhältnis zu China wird als „Umfassende strategische Partnerschaft“ qualifiziert. Es ist durch intensive wirtschaftliche Kontakte sowie ausländische Direktinvestitionen Chinas in Malaysia sowie dessen vielfältigen kulturellen und wissenschaftliche Verbindungen geprägt. China ist Malaysias wichtigster Handelspartner. Ein besonderer Aspekt der Beziehung ist der Umstand, dass ein gutes Fünftel der malaysischen Bevölkerung chinesisch-stämmig ist. Konkurrierende Gebietsansprüche im süd-chinesischen Meer konnten bisher aber nicht geklärt werden. Die Beziehungen zu den westlichen Ländern einschließlich der USA, Australien und der EU bleiben von großer Bedeutung. Dies gilt insbesondere in Hinblick auf Sicherheitspolitik, Handel und Investitionen sowie den Technologietransfer und den Studentenaustausch.[36]


Zu allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union bestehen gute Beziehungen, wobei Großbritannien als ehemalige Kolonialmacht eine Sonderstellung einnimmt. Der Europäische Auswärtige Dienst ist in Kuala Lumpur vertreten.



Militär |



Die Streitkräfte Malaysias (Angkatan Tentera Malaysia) unterteilen sich bei einer Gesamtstärke von knapp über 100.000 aktiven Soldaten in Heer, Luftstreitkräfte und Marine. Die Streitkräfte von Malaysia können ihre Geschichte auf frühere militärische Einheiten zurückführen, die bereits unter britischer Kolonialherrschaft entstanden. Die Briten konzentrierten ihre Soldaten, deren Mannschaften üblicherweise aus Indien stammten, in Singapur. In den Sultanaten wurden nur bewaffnete Polizeieinheiten aus Indern aufgestellt,[37], so die 1st Perak Sikhs (1874), Selangor Military Force (1875, 530 Mann) sowie Sungei Ujung Police (1874). Im Vertrag 1895 verpflichteten sich die Fürsten kollektiv die Malay States Guides[38] zu finanzieren, die aus den Polizeitruppen gebildet wurden. Dazu kam das 1st Battalion Perak Sikhs. Sämtliche dieser Söldner wurden im Punjab rekrutiert und von Briten kommandiert. Eine europäische Miliz, die Malay States Volunteer Rifles wurde 1902 aufgestellt (1911: 561 Mann, 22 Offiziere, 6 Monate Ausbildung). Die First Malay Experimental Company wurde am 1. März 1933 aufgestellt und bestand aus malaiischen Rekruten und britischen Ausbildern. 1935 wurde sie zum Malay Regiment aufgewertet, kurze Zeit später wurden erstmals auch Malaien als Offiziere eingesetzt, statt wie zuvor lediglich als einfache Mannschaften. Als Japan im Zweiten Weltkrieg große Teile Südostasiens eroberte, beteiligte sich das auf nun 1400 Soldaten angewachsene Malay Regiment zusammen mit britischen Einheiten an der letztlich erfolglosen Verteidigung der malaiischen Halbinsel und Singapurs. Während der japanischen Besatzungszeit wurde es aufgelöst.[39][40] Das Malay Regiment, das bereits im September 1945 mit den überlebenden Veteranen der Vorkriegseinheit wiederaufgestellt worden war, wurde konstant verstärkt und hatte 1953 eine Stärke von sieben Bataillonen bzw. etwa 5000 Soldaten erreicht. 1952 wurden zusätzlich das Federation Regiment und die Federation Armoured Car Squadron gegründet. Die Föderation Malaya (zu diesem Zeitpunkt noch britische Kolonie) verfügte nun erstmals über eine de jure eigene Armee. Am 31. August 1957 erlangte die Föderation Malaya, bestehend aus den neun malaiischen Sultanaten sowie den beiden Straits Settlements Penang und Malakka, ihre Unabhängigkeit. Die Malayan Emergency, der Kampf mit der Malayan Races Liberation Army (MRLA) dauerte bis 1960. Am 16. September 1963 wurde eine neue Föderation unter dem Namen Malaysia gegründet, welche zusätzlich die britische Kronkolonie Singapur sowie die Protektorate Nordborneo (heute Sabah) und Sarawak umfasste. Die heutigen Streitkräfte wurden aus den Einheiten der Föderation Malaya und den Sarawak Rangers formal neu gegründet. Die frühen Jahre waren durch territoriale Ansprüche der Nachbarn bestimmt, insbesondere durch die von Indonesien veranlasste Konfrontasi (1963–1966),[41][42] durch das Ausscheiden Singapurs aus der Föderation im Jahre 1965[43] sowie durch den Nordborneo-Disput, in dem die Philippinen den Anspruch auf Sabah (das frühere Nord-Borneo) geltend machen wollen. Die Streitkräfte von Malaysia wurden dabei im Rahmen des ANZAM und des Anglo-Malayan Defense Agreement bis 1971 von Australien und Großbritannien unterstützt. Ab den 1990er Jahren wurden die Streitkräfte von Malaysia umfassend modernisiert. Zudem beteiligte sich Malaysia an weltweiten Friedensmissionen.


Malaysia gab 2017 knapp 1,1 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 3,5 Milliarden Dollar für seine Streitkräfte aus.[44]



Polizei |



Die Polis Diraja Malaysia (Königliche malaysische Polizei) ist die Polizeibehörde von Malaysia. Ihr zugehörig ist auch die Spezialeinheit Pasukan Gerakan Khas.



Rechtliche Stellung Homosexueller |



Homosexualität ist in Malaysia, im Gegensatz zu den meisten anderen benachbarten südostasiatischen Staaten, grundsätzlich strafbar. Aus diesem Grund existieren auch keine Antidiskriminierungsvorschriften zum Schutz der sexuellen Orientierung oder offizielle Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare. Vielmehr ist zu beobachten, dass vorsichtigen Versuchen, in der Öffentlichkeit und den Medien eine objektive Thematisierung zu erreichen, mittlerweile zunehmende staatliche Repression entgegengesetzt wird.[45]


Im Februar 2015 wurde der malaysische Oppositionsführer Anwar Ibrahim wegen eines angeblichen homosexuellen Verhältnisses mit einem Mitarbeiter zu fünf Jahren Haft verurteilt.[46] Anwar selbst und Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch kritisierten das Verfahren als politisch motiviert.



Wirtschaft |






Petronas Towers in Kuala Lumpur




Modell des Automobilherstellers Proton



Allgemein |


Malaysia ist ein an Bodenschätzen und Rohstoffen (Zinn, Kautschuk, Palmöl, Erdöl) reiches Land. Zudem beheimatet Malaysia die Automobilhersteller Perodua und Proton sowie den Ölmulti Petronas. Seit Beginn der 1990er-Jahre erfolgte eine rasante industrielle Entwicklung, die das Land in die Reihe der aufstrebenden Schwellenländer aufrücken ließ.


Malaysia gilt ökonomisch und politisch als eines der stabilsten Länder Südostasiens, in dem die Konvergenz von Tradition und Moderne, Islam und Kapitalismus propagiert wird. Es ist Mitglied der ASEAN, der D-8 und der G15. Durch diese Ausrichtung erfuhr das Land einen grundlegenden Wandel von einem zuvor mehrheitlichen Agrarstaat hin zu einem technisierten und kapitalintensiven Industriestandort mit hohem Entwicklungspotenzial. Das Land hat sich seit den Neunzigern stark für ausländische Investoren geöffnet. Ein weiterer Vorteil ist die weltweite Vernetzung der chinesischen ("Bambus-Netzwerk") und indischen Minderheit des Landes.


Die Wirtschaft ist trotz einiger Liberalisierungsmaßnahmen weiter staatsseitig reguliert. Der Staatsfonds Khazanah Nasional wirkt als strategischer Arm der Regierung und investiert in zahlreiche Branchen. Ethnische Malaien werden gegenüber Ausländern und malaysischen Chinesen im Geschäftsleben vielfach bevorzugt.


Die ab 1997 auftretende Asienkrise traf allerdings auch Malaysia, doch hat sich die Wirtschaft inzwischen wieder erholt und verzeichnet ein erneutes Wachstum von etwa 5 bis 6 %. Im Jahr 2012 wurden mehr als 600 Fusionen- und Akquisitionen im Wert von mehr als 23 Mrd. USD mit der Beteiligung von malaysischen Unternehmen angekündigt.[47] Die Inflationsrate betrug 2017 etwa 3,8 %. Das Bruttoinlandsprodukt betrug im Jahre 2016 9.360 US$ pro Einwohner (Vergleichbar mit Russland). Die Arbeitslosenrate wird 2016 mit 3,4 % angegeben und liegt damit relativ niedrig. Unterbeschäftigung ist dabei nicht einberechnet. 2012 arbeiteten 11 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 36 % in der Industrie und 53 % im Dienstleistungssektor. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wird für 2017 auf 14,9 Millionen geschätzt, davon 38,1 % Frauen.[48]


Tourismus hat eine hohe Bedeutung für die Wirtschaft des Landes. Mit über 26,7 Millionen Touristen stand Malaysia 2016 auf Platz 12 der meistbesuchten Länder der Welt. Die Tourismuseinnahmen beliefen sich im selben Jahr auf über 18 Mrd. US-Dollar. Die am häufigste besuchte Stadt in Malaysia ist Kuala Lumpur. Die meisten Besucher im Land kommen aus Singapur, Indonesien und der Volksrepublik China.[49]


Im Global Competitiveness Report des World Economic Forum belegte Malaysia 2016 Platz 25 weltweit, damit war es das asiatische Land mit der sechsthöchsten Wettbewerbsfähigkeit. Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2017 Platz 23 von 180 Ländern.[50]


Nach dem Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International lag Malaysia 2017 von 180 Ländern zusammen mit Kuba auf dem 62. Platz.[51]



Außenhandel |


Malaysia ist sehr exportorientiert und hat sich als Vollmitglied der Welthandelsorganisation sowie in ASEAN und APEC für den Abbau von Handelsschranken engagiert. Das Außenhandelsvolumen entspricht dem 1,2-fachen des Bruttosozialproduktes. Damit ist die Inlandskonjunktur auch von der Nachfrage in den Hauptabsatzmärkten abhängig. Die wichtigsten Exportgüter sind elektronische Güter (36,6 %). Der Anteil von Rohöl, Ölprodukten, Flüssiggas (LNG), von Palmöl, Palmölprodukten und Kautschukprodukten an den malaysischen Exporten ist weiterhin auf nunmehr noch rd. 22 Prozent gesunken. Zu Beginn 2017 können wieder leicht steigende Rohstoffpreise verzeichnet werden. Durch die relativ erfolgreiche Positionierung der herstellenden Industrie wuchsen die malaysischen Exporte 2016 um 1,5 Prozent.


Wichtigster Handelspartner ist seit 2009 die Volksrepublik China. Die Top 10 Handelspartner liegen mit Ausnahme der USA in der Region. Der Gesamtanteil der EU-Mitgliedstaaten am Außenhandel Malaysias lag bei konstant 10,1 Prozent. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner in der EU. Der Außenhandel mit Deutschland stieg 2016 an und liegt nun bei rund 12,3 Mrd. EUR. Die deutschen Exporte nach Malaysia waren mit 4,8 Mrd. EUR annähernd auf Vorjahresniveau, die Einfuhren nach Deutschland stiegen um 4,5 Prozent auf 7,6 Mrd. EUR. Damit weist Deutschland mit Malaysia eine negative Handelsbilanz von 2,8 Mrd. € aus.[52]



Kennzahlen |




































Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real Weltbank[53]
Jahr
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
Veränderung in % gg. Vj.
5,6
9,4
3,3
−2,5
7,0
5,3
5,5
4,7
6,0
5,0
4,2
5,9





























Entwicklung des BIP (nominal), Weltbank[54]
absolut (in Mrd. USD)
je Einwohner (in Tsd. USD)
Jahr
2015
2016
2017
Jahr
2015
2016
2017
BIP in Mrd. $
296,4
296,5
314,5
BIP je Einw. (in Tsd. $)
9,6
9,5
9,9













































Entwicklung des Außenhandels (GTAI)[55] in Mrd. US-Dollar und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent

2014
2015
2016
Mrd. USD
% gg. Vj.
Mrd. USD
% gg. Vj.
Mrd. USD
% gg.Vj.
Einfuhr
208,8 +1,5 176,2
−15,6
168,4
−4,4
Ausfuhr
234,1
+2,5
200,2
−14,5
189,4
−5,4
Saldo
+25,3

+24,0

+21,0


























































Haupthandelspartner Malaysias (2016), Quelle: GTAI[55]
Export (in Prozent) nach
Import (in Prozent) von

SingapurSingapur Singapur
14,6

China VolksrepublikVolksrepublik China Volksrepublik China
20,4

China VolksrepublikVolksrepublik China Volksrepublik China
12,5

SingapurSingapur Singapur
10,4

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
10,2

JapanJapan Japan
8,2

JapanJapan Japan
8,1

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
8,0

ThailandThailand Thailand
5,6

ThailandThailand Thailand
6,1

HongkongHongkong Hongkong
4,8

TaiwanRepublik China (Taiwan) Taiwan
6,0

IndienIndien Indien
4,1

Korea SudSüdkorea Südkorea
5,2
sonstige Länder
40,1
sonstige Länder
35,7


Staatshaushalt |


Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 63,0 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 52,4 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 3,6 % des BIP. Die Staatsverschuldung betrug im dritten Quartal 2012 159 Mrd. US-Dollar oder 51,8 % des BIP.[56] Von der Ratingagentur Standard & Poor’s werden die Staatsanleihen des Landes mit der Note A− bewertet und der Ausblick gilt als stabil (Stand 2018). Das Land verfügt damit über eine relativ hohe Kreditwürdigkeit und kann neue Kredite zu moderaten Zinsen aufnehmen.[57]


Aus dem 16,3 Mrd. US-Dollar umfassenden Budget für Entwicklungsausgaben,[58] investierte Malaysia 2012 in die Bereiche




  • Gesundheit:[58] 622 Mio. US-Dollar (3,9 %),


  • Bildung:[58] 2,8 Mrd. US-Dollar (17,4 %) und für


  • Sicherheit:[58] 1,4 Mrd. US-Dollar (8,8 %).


Die Ausgaben für Sicherheit gliedern sich in den Verteidigungshaushalt (1,2 Mrd. US-Dollar) und den Haushalt für die Innere Sicherheit (272 Mio. US-Dollar).[58]



Verkehr |


Dank hoher Investitionen und einem jahrzehntelangen Wirtschaftsaufschwungs verfügt Malaysia inzwischen über eine relativ leistungsfähige Infrastruktur. Im Logistics Performance Index, der von der Weltbank erstellt wird, belegte Malaysia 2018 den 41. Platz unter 160 Ländern.[59]



Eisenbahn |



Geschichte |




Verwaltungsgebäude der Eisenbahn in Kuala Lumpur


Die erste Eisenbahn in Malaysia führte von Taiping nach Port Weld und wurde am 1. Juni 1885 eröffnet. 1886 folgte eine Strecke von Kuala Lumpur zum Hafen von Klang. 1903 erreichte die Bahn im Norden Butterworth gegenüber von Penang und im Süden Negri Sembilan. Ebenfalls 1903 wurde die Strecke von Singapur nach Woodlands eröffnet. 1910 war der durchgehende Eisenbahnverkehr zwischen Kuala Lumpur und Singapur möglich, allerdings verkehrte vom Festland nach Singapur noch eine Fähre. Die feste Verbindung, ein Straßen- und Eisenbahndamm, wurde erst 1923 fertiggestellt. Nachdem Großbritannien 1909 die nördlichen Sultanate von Thailand zugunsten von Malaya annektiert hatte, wurde die Bahn im Norden vorangetrieben. Der grenzüberschreitende Verkehr mit Thailand wurde 1918 in Betrieb genommen[60], der östliche Grenzübergang bei Sungai Kolok zum 1. November 1921.[61] Die Bukit-Bunga-Ban-Buketa-Brücke ist die neueste Brücke nach Thailand.



Infrastruktur |


Die Eisenbahninfrastruktur von Malaysia umfasst 1792 Streckenkilometer (Stand 2011).[62] Davon sind 1735 km in der für Malaysia historisch üblichen Meterspur, 57 km in Normalspur von 1435 mm ausgeführt. Der überwiegende Teil des Netzes verläuft auf dem Festland und wird von der Keretapi Tanah Melayu (Malaiischen Eisenbahn) betrieben. Etwa 207 km Strecke sind elektrifiziert, die meisten davon befinden sich auf der Westseite der Halbinsel im Großraum Kuala Lumpur. Eine zweigleisige für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgelegte Neubaustrecke von Kuala Lumpur nach Ipoh wurde Anfang 2008 fertiggestellt. Nördlich Ipohs entsteht zurzeit die Verlängerung bis Padang Besar in der Nähe der Grenze zu Thailand im Rahmen des Electrified double track projects (EDTP). Diese soll im November 2014[63] fertiggestellt sein und die Verbindung der Bundesstaaten Perak, Penang, Kedah und Perlis mit der Hauptstadt verbessern.


Im grenzüberschreitenden Verkehr gibt es zwei Strecken nach Thailand, die dort an die thailändische Südbahn anschließen. Im Süden besteht die grenzüberschreitende Verbindung nach Singapur. Die Züge verkehren allerdings seit Juli 2011 nur noch bis Woodlands Train Checkpoint (WTCP) und fahren den historischen Hauptbahnhof nicht mehr an.


Darüber hinaus gibt es die Keretapi Negeri Sabah, die Staatsbahn des Bundesstaates Sabah, die eine 134 km lange Strecke in der Spurweite 1000 mm auf Borneo betreibt.


In Kuala Lumpur verkehren mit Kuala Lumpur Star Light Rail Transit, Kuala Lumpur Putra Light Rail Transit, KLIA-Ekspres und KLIA-CRS und Kuala Lumpur Monorail mehrere schienengebundene Nahverkehrsangebote.



Betrieb |




Eisenbahngüterverkehr in Malaysia, Mio tkm, 2004–2006


Preislich ist die Eisenbahn in Malaysia ein sehr günstiges Transportmittel. So kostet die Fahrkarte von Kuala Lumpur nach Woodlands Train Checkpoint im Schlafwagenabteil 1. Klasse mit Doppelbett, eigenem Bad und Frühstück etwa 35 EUR (Stand: 2014), im Sitzwagen entsprechend weniger.



Straße |




Täglicher Ölverbrauch einiger Länder in Südostasien, Liter pro Tag/Einwohner


Aufgrund der britischen Kolonialvergangenheit herrscht Linksverkehr. Malaysia verfügt über etwa 125.800 km befestigte Straße (Stand 2011),[62] davon etwa 1.630 km Autobahn. So verbindet der North-South Expressway etwa den Nordzipfel von Malaysia an der Grenze zu Thailand mit Johor Bahru an der Grenze zu Singapur im Süden. Die Autobahnen sind größtenteils mautpflichtig, die Gebühr wird dabei direkt an Ort und Stelle an Mautstationen kassiert.


Während in den Ballungszentren die Straßen vorbildlich ausgebaut sind, findet man abseits der dicht besiedelten Gebiete, speziell in Ostmalaysia oder an der Ostküste der malaiischen Halbinsel, zahlreiche Straßen ohne Asphalt. Aufgrund der schlecht ausgebauten Straßen in abgelegenen Gegenden Ostmalaysias sind dort Wasserwege und Schiffsverbindungen besonders von Bedeutung.


Ende 2011 waren in Malaysia über 21,4 Millionen Kraftfahrzeuge registriert, davon knapp zehn Millionen Motorräder.[64] Der Staat subventioniert den Verkauf von Benzin, Diesel und Flüssiggas und legt einen verbindlichen Verkaufspreis fest. Der Benzinpreis für RON 95 liegt seit 1. Oktober 2014 bei RM 2,30 pro Liter umgerechnet EUR 0,56 (Kurs: 2. Nov 2014).


2013 kamen in der Malaysia insgesamt 24 Verkehrstote auf 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland waren es im selben Jahr 4,3 Tote. Insgesamt kamen damit über 7.000 Personen im Straßenverkehr ums Leben.[65]




Wasserwege |


Wichtige Seehäfen befinden sich in den Städten Tanjong Kidurong, Kota Kinabalu, Kuching, Pasir Gudang, Penang, Port Klang, Sandakan und Tawau. Daneben verfügt das Land über etwa 7.200 km schiffbarer Wasserwege, wobei sich davon 4.000 km in Ostmalaysia befinden.



Luftfahrt |


Malaysia hat, nicht zuletzt wegen seiner Geographie, ein sehr dichtes Netz von Inlandsflugverbindungen. Die nationale Fluglinie des Landes heißt Malaysia Airlines, daneben ist mit Air Asia die erste Billigfluglinie Südostasiens in Kuala Lumpur beheimatet. Malaysia Airlines bedient zahlreiche Flughäfen innerhalb Malaysias und Südostasiens, bietet aber auch Langstreckenflüge in Richtung Europa und Nordamerika an. Der größte und wichtigste Flughafen des Landes ist der Kuala Lumpur International Airport, er wurde im Jahre 1998 eröffnet.



Kultur |




Hibiskusblüte



  • Der Hibiskus ist die Nationalblume von Malaysia.

  • Der bekannteste malaysische Zeichner und Karikaturist ist Lat.



Literatur |




Medien |


Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2017, welche von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegte Malaysia Platz 144 von 180 Ländern.[66] Laut dem Bericht der Nichtregierungsorganisation ist die Situation der Pressefreiheit im Land „Schwierig“.


Die Medien Malaysias sind nicht unabhängig. Ein rigider gesetzlicher Rahmen schränkt ihre freie Entfaltung ein, beispielsweise der Printing Presses and Publications Act (PPPA) von 1984. Dieses Gesetz regelt das Drucken, Importieren, Reproduzieren, Veröffentlichen und Verteilen von Publikationen. Der Innenminister gibt jährliche Lizenzen für Druckerzeugnisse heraus, die jederzeit widerrufen werden können. Bei Nichteinhaltung drohen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe.


Die staatliche Nachrichtenagentur BERNAMA besitzt die Exklusivrechte zur Verbreitung von Wirtschaftsdaten, Nachrichtenbildern und anderem Material über die Printmedien. Die Mehrzahl der klassischen Medienprodukte (Print und Fernsehen sowie Radio) ist in Regierungshand oder gehört regierungsnahen Unternehmen. Oppositionelle Medien gibt es kaum.


Neue Medien sind stark im Kommen. 2008 kamen auf 100 Einwohner 100 Mobiltelefone. 2016 nutzten 68 von 100 Einwohnern das Internet.[67] Obwohl sich das Internet freier entfalten kann als die klassischen Medien, ist auch hier ein Trend zur Kontrolle und Zensur erkennbar. Vor allem kritische politische Blogs, Online-Zeitungen und Diskussionsforen werden von den Behörden stärker überwacht. Diese erfreuen sich in der Bevölkerung großer Beliebtheit.[68]



Sport |


Seit 1999 wird im Automobilsport (Formel 1) jährlich auf dem Sepang International Circuit der Große Preis von Malaysia ausgetragen.


Zu den populärsten Sportarten in Malaysia gehören Badminton, Fußball und Hockey. Vor allem der Badmintonsport hat in Malaysia eine große Tradition. Das Silat gilt als traditionelle Kampfkunst der Malaien.



Literatur |



  • Alois Karl Leinweber: Leben und Arbeiten in Malaysia. GD Gentlemen’s Digest, Berlin 2007, ISBN 978-3-939338-26-0.

  • Jürgen Kremb: Todesdrohungen im Paradies In: Der Spiegel. 24. Juli 2007.



Weblinks |



 Wiktionary: Malaysia – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


 Commons: Malaysia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wikivoyage: Malaysia – Reiseführer


  • Webauftritt der Regierung Malaysias

  • Datenbank inhaltlich erschlossener Literatur zur gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation in Malaysia

  • ausführliche Informationen und Bilder zu Malaysia

  • Klimadiagramme und Klimatabellen von Malaysia

  • über Malaysia

  • KL-POST – Info-Magazin für Deutschsprachige in Malaysia


  • Volltext der malaysischen Verfassung (PDF; 3,0 MB)



Einzelnachweise |




  1. Statistical Handbook Malaysia 2012. (Nicht mehr online verfügbar.) Department of Statistics Malaysia, 15. Mai 2013, ehemals im Original; abgerufen am 8. Oktober 2013 (PDF, malaiisch, englisch; PDF, 3,03 MB; Seite 1; PDF-Seite 22).@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistics.gov.my (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) i Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. 


  2. [1]


  3. Google Public Data – Malaysia. Abgerufen am 15. Dezember 2013.


  4. imf.org


  5. hdr.undp.org United Nations Development Programme (UNDP),


  6. ab The UK Statute Law Database: Federation of Malaya Independence Act 1957 (c. 60)


  7. abc United Nations Treaty Series Nr.10760: Agreement relating to Malaysia (Juli 1963). In: United Nations Treaty Collection. United Nations, archiviert vom Original am 11. Januar 2012; abgerufen am 8. Oktober 2013 (PDF; 4,48 MB, englisch). 


  8. Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen


  9. ab Inter-Parliamentary Union: IPU PARLINE database: MALAYSIA (Dewan Rakyat), Last elections. Abgerufen am 24. September 2018. 


  10. Jad Adams: Women and the Vote. A World History. Oxford University Press, Oxford 2014, ISBN 978-0-19-870684-7, Seite 438


  11. United Nations Treaty Registered No. 8029, Manila Accord between Philippines, Federation of Malaya and Indonesia (31. Juli 1963) (Memento vom 11. Januar 2012 im Internet Archive)


  12. United Nations Treaty Series No. 8809, Agreement relating to the implementation of the Manila Accord (PDF-Datei; 5,56 MB)


  13. PROCLAMATION OF SINGAPORE


  14. ab The World Factbook: Malaysia, 4. Dezember 2008


  15. ab Meyers Lexikon online: Malaysia (Memento vom 25. Juni 2008 im Internet Archive) im Internet Archive


  16. Urban population (% of total) | Data. Abgerufen am 24. Juli 2017 (amerikanisches Englisch). 


  17. World Population Prospects - Population Division - United Nations. Abgerufen am 19. Juli 2017. 


  18. ab World Population Prospects - Population Division - United Nations. Abgerufen am 24. Juli 2017. 


  19. Radio Vatikan: Malaysia: Haft für hinduistische Eheschließung (Memento des Originals vom 26. September 2007 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oecumene.radiovaticana.org 11. August 2007


  20. ab AsiaNews.it: A Hindu Lina Joy, subjected to Islamic “re-education”, 15. Juni 2007


  21. Jalil Hamid and Liau Y-Sing: Malaysia braces for ruling on Islam conversion, Reuters, 13. August 2006


  22. Jürgen Kremb: Todesdrohungen im Paradies, Der Spiegel, 24. Juli 2007


  23. AsiaNews.it: Death threats against Lina Joy, fighting for her life and religious freedom, 29. August 2006


  24. Shah Yacob, Imran Imtiaz: Doing the Impossible: Quitting Islam in Malaysia, Asia Sentinel, 27. April 2007


  25. AsiaNews.it: Kuala Lumpur refuses to recognise Lina Joy’s conversion to Christianity, 30. Mai 2007


  26. NZZ: Verdikt gegen die Religionsfreiheit (Memento des Originals vom 2. Juni 2007 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nzz.ch, 31. Mai 2007


  27. Daniel Kestenholz: Streit um Gottesname – Christen in Malaysia haben Allah wieder. Der Tagesspiegel, 5. Januar 2001, abgerufen am 8. Oktober 2013. 


  28. Entscheidung eines malaysischen Berufungsgerichts – Nur Muslime dürfen „Allah“ sagen. Tagesschau (ARD), 14. Oktober 2013, archiviert vom Original am 14. Oktober 2013; abgerufen am 20. März 2014. 


  29. The Malaysian Insider: Selangor Islamic authorities raid Bible Society of Malaysia, 300 copies of Alkitab seized (Memento des Originals vom 5. Januar 2014 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.themalaysianinsider.com, 2. Januar 2014; Zugriff am 15. Januar 2014


  30. PISA-Studie – Organisation for Economic Co-operation and Development. Abgerufen am 14. April 2018 (englisch). 


  31. EIU digital solutions: Democracy Index 2016 - The Economist Intelligence Unit. Abgerufen am 2. Januar 2018 (englisch). 


  32. Malaysia. Abgerufen am 3. Januar 2018 (englisch). 


  33. Presseerklärung des Prime Minister's Department vom 16. Mai 2013; Zugriff am 17. Mai 2013


  34. Federal Constitution (Stand 2010), aufgerufen am 19. Oktober 2018.


  35. Ninth Schedule: Legislative Lists, aufgerufen am 19. Oktober 2018.


  36. Auswärtiges Amt. Abgerufen am 19. Juli 2017. 


  37. Patrick Morrah: The History of the Malayan Police, Journal of the Malayan Branch, Royal Asiatic Society, Vol. XXXVI (1963), Pt. 2, No. 202, S. 46–79


  38. siehe auch: SMS Emden (1908) (Meuterei der Bewacher 1915 in Singapur)


  39. Lim Kai Tong (1999): The Malay Regiment – "Ta'at Dan Setia": 1933-1945.


  40. Kevin Blackburn: The commemoration and memory of the Malay Regiment in modern Malaysia and Singapore. In: Karl Hack / Tobias Rettig (Hrsg.): Colonial armies in Southeast Asia, Routledge: Oxon, New York 2006, ISBN 0-415-33413-6, S. 302–326.


  41. United Nations Treaty Registered No. 8029, Manila Accord between Philippines, Federation of Malaya and Indonesia (31. Juli 1963) (Memento vom 11. Januar 2012 im Internet Archive)


  42. United Nations Treaty Series No. 8809, Agreement relating to the implementation of the Manila Accord (PDF-Datei; 5,56 MB)


  43. PROCLAMATION OF SINGAPORE


  44. Home | SIPRI. Abgerufen am 10. Juli 2017 (englisch). 


  45. Malaysia macht Jagd auf Homosexuelle, Spiegel-Online vom 1. Januar 2012; Zugriff am 1. Januar 2012


  46. Oppositionschef muss wegen Homosexualität in Haft, Die Welt Online vom 10. Februar 2015


  47. Institute of Mergers, Acquisitions and Alliances (IMAA); Zugriff am 4. April 2013


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2.3166666666667111.55Koordinaten: 2° N, 112° O







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