Wolfgang Müller von Königswinter






Wolfgang Müller von Königswinter,
Holzschnitt 19. Jahrhundert


Wolfgang Müller von Königswinter, eigentlich Peter Wilhelm Karl Müller (* 15. März 1816 in Königswinter; † 29. Juni 1873 in Bad Neuenahr), war ein deutscher Arzt, Politiker sowie Dichter patriotischer Lyrik, beliebter Volkslieder und Sagen.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Leben


  • 2 Werke (in Auswahl)


  • 3 Literatur


  • 4 Weblinks


  • 5 Einzelnachweise





Leben |




Wolfgang Müller von Königswinter im Kreis seiner Familie


Wolfgang Müller wurde als Sohn des Arztes Johann Georg Müller in Königswinter am Rhein geboren. Der Vater zog später nach Bergheim, wo Wolfgang seine Kinder- und Jugendzeit verbrachte. Von 1827 bis 1835 besuchte er das Königliche Gymnasium in Düsseldorf und schrieb während dieser Zeit bereits erste Gedichte. Im kunstinteressierten Elternhaus lernte er den frühverstorbenen Komponisten Norbert Burgmüller sowie die Maler Alfred Rethel, Jakob Becker und Andreas Achenbach kennen. Müller war in dieser Zeit unglücklich in eine Tochter von Burgmüllers Mäzen Graf Franz von Nesselrode-Ehreshoven verliebt, der er zahlreiche Gedichte widmete. Jakob Becker heiratete 1838 Müllers Schwester Wally. Zeit seines Lebens hegte Müller eine große Vorliebe für die Bildende Kunst, insbesondere für die Düsseldorfer Malerschule.


Auf Wunsch seines Vaters studierte Wolfgang Müller ab 1835 Medizin an der Universität Bonn und suchte nebenher Kontakte zu Dichtern und Schriftstellen zu knüpfen (Karl Simrock, Ferdinand Freiligrath u. a.). 1838 wechselte er an die Universität Berlin, wo er 1840 sein Staatsexamen absolvierte und anschließend als Chirurg beim Militär in Düsseldorf wirkte.


1842 setzte er seine medizinischen Studien in Paris fort, wo er mit Heinrich Heine, Franz von Dingelstedt und Georg Herwegh zusammentraf. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters ließ er sich in Düsseldorf als praktischer Arzt nieder. 1847 heiratete er Emilie Schnitzler (1822–1877), eine Tochter von Karl Eduard Schnitzler. Ein Jahr später wurde er Mitglied des Vorparlaments in der Frankfurter Paulskirche. 1853 gab er seinen Arztberuf auf, zog nach Köln und wurde freier Schriftsteller. In Erinnerung widmete er 1854 den Düsseldorfer Künstlern der letzten 25 Jahre eine Reihe kunstgeschichtlicher Briefe und übernahm von 1860 bis 1866 die Leitung des von ihm schon einmal von 1851 bis 1852 redigirten Düsseldorfer Künstler-Albums des Verlags Arnz & Comp.




Grab der Familie (von) Schnitzler auf dem Kölner Friedhof Melaten


Ein Leiden an der Leber war 1873 der Anlass zu einer Übersiedelung nach Bad Neuenahr, wo er im selben Jahr im Alter von 57 Jahren verstarb. Beigesetzt wurde er im Familiengrab seiner Frau auf dem Kölner Friedhof Melaten (HWG, zwischen Lit.D+E).



1912 wurde eine Straße in Köln-Marienburg nach ihm benannt.[1]





Zum Gedächtniß von Wolfgang Müller von Königswinter. Illustration von Caspar Scheuren, Deutsches Künstler-Album, 1875




Büste (1896) des Wolfgang Müller von Königswinter von Otto Lessing auf der Rheinallee in Königswinter



Werke (in Auswahl) |




  • Erinnerungen an Norbert Burgmüller. In: Neue Zeitschrift für Musik. 1840.


  • Junge Lieder. 1841.


  • Balladen und Romanzen. 1842.


  • Rheinfahrt. 1846.


  • Gedichte. 1847.


  • Ode der Gegenwart. 1848.


  • Germania. Ein satyrisches Märchen. 1848.


  • Kinderleben in Liedern und Bildern. 1850.

    • Kinderleben in Liedern und Bildern. Schulz, Düsseldorf 1850 (digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf).



  • Lorelei. Rheinische Sagen. 1851.


  • Adolph Tidemand: Norwegisches Bauernleben. Ein Cyclus in 10 Bildern. Mit allegorischem Titel in Farbendruck, entworfen von Caspar Scheuren. Nach den Original-Cartons, zu den für die Königliche Villa „Oskarshall“, bei Christiania, ausgeführten Gemälden, lithograhiert von Johann Baptist Sonderland. Mit deutschem Text von Wolfgang Müller und norwegischem Text von Andreas Munch. Schulte, Düsseldorf 1851; 2. Auflage 1852 (digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf).


  • Düsseldorfer Künstler-Album. Redigiert 1851, Leitung 1860 bis 1866.


  • Die Maikönigin. Eine Dorfgeschichte in Versen. 1852.


  • Düsseldorfer Künstler aus den letzten fünfundzwanzig Jahren. 1854 (Digitalisat).


  • Prinz Minnewein. Ein Mittsommerabendmärchen. 1854.


  • Der Rattenfänger von St. Goar. Eine rheinische Kleinstädtergeschichte. 1854.


  • Das Rheinbuch. Landschaft, Geschichte, Sage, Volksleben. Muquardt, Brüssel 1855 (digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf).


  • Johann vom Werth. 1856.


  • Münchener Skizzenbuch. 1856.


  • Gedichte. 2 Bände. Rümpler, Hannover 1857.


  • Erzählungen eines rheinischen Chronisten. 1860/61.


  • Alfred Rethel. Blätter der Erinnerung. F. A. Brockhaus, Leipzig 1861.


  • Sie hat ihr Herz entdeckt. Lustspiel in einem Akt. 1863.


  • Vier Burgen. 1864.


  • Eine Fahrt durch’s Lahnthal. 1865


  • Von drei Mühlen. 1865.


  • Zum stillen Vergnügen. 1865.


  • Rheinbuch. 1865.


  • Märchenbuch für meine Kinder. 1866.


  • Der Pilger in Italien. 1868.


  • Durch Kampf zum Sieg. Zeitgedichte. 1870.


  • Zauberer Merlin. 1871.


  • Deutsches Künstler-Album mit Beiträgen lebender Künstler und Dichter. Düsseldorf 1871 (digitalisierte Ausgabe der Bayerische Staatsbibliothek)


  • Dramatische Werke. 1872.


  • Das Haus der Brentano. 1873.



Literatur |




  • Franz Brümmer: Müller, Wolfgang. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 22, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 698–701.


  • Joseph Joesten: Wolfgang Müller von Königswinter. Sein Leben und die Bedeutung seiner Werke für das deutsche Volk, Köln 1895

  • Joseph Joesten: Mein Herz ist am Rheine. Ein Gedenkbuch an die Errichtung des Wolfgang Müller-Denkmals zu Königswinter. Mit einer Auswahl Wolfgang Müller'scher Dichtungen, Köln: Kölnische Verlags-Anstalt 1896

  • Wolfgang Hütt: Müller, Wolfgang. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 486 f. (Digitalisat).


  • Paul Luchtenberg: Wolfgang Müller von Königswinter (= Veröffentlichungen des Kölnischen Geschichtsvereins 21, ISSN 1430-0133). Verlag Der Löwe Reykers, Köln 1959.

  • Heribert Rissel: Ein Rhein-Enthusiast an der Ahr. Wolfgang Müller von Königswinter. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte. 28, 2002, ISSN 0170-2025, S. 533–545.



Weblinks |



 Wikisource: Wolfgang Müller von Königswinter – Quellen und Volltexte


 Commons: Wolfgang Müller von Königswinter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Literatur von und über Wolfgang Müller von Königswinter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


  • Werke von und über Wolfgang Müller von Königswinter in der Deutschen Digitalen Bibliothek

  • Nachlass von Wolfgang Müller von Königswinter

  • Hans Warnecke: Wolfgang Müller von Königswinter und Neuenahr

  • Der Mönch von Heisterbach

  • Pia Heckes: Wolfgang Müller von Königswinter. Internetangebot des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), abgerufen 8. September 2015



Einzelnachweise |




  1. Rüdiger Schünemann-Steffen: Kölner Straßennamen-Lexikon, 3. erw. Aufl., Jörg-Rüshü-Selbstverlag, Köln 2016/17, S. 844.




































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