Qi (induktive Energieübertragung)






Qi-Logo


Qi (chinesisches Wort für „Lebensenergie“, Aussprache: [.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}ˈt͡ʃiː]) ist ein proprietärer Standard des Wireless Power Consortiums zur drahtlosen Energieübertragung mittels elektromagnetischer Induktion über kurze Distanzen. Der Standard soll für Interoperabilität bei Ladegeräten sorgen. So können eine Vielzahl verschiedener Mobiltelefone und andere Kleingeräte die gleichen Ladestationen nutzen. Der bereits im Jahr 2008 gegründete Qi-Standard wird laut WPC von über 1000 verschiedenen Geräten unterstützt und zählt über 200 Unternehmen zu seinen Mitgliedern.[1]


In Deutschland erhielt kabelloses Laden durch die Einführung einer neuen Produktlinie des großen Möbelherstellers IKEA erstmals höhere Aufmerksamkeit durch die Öffentlichkeit.[2] Erster Anbieter bei Smartphones (abgesehen vom Palm Pre im Jahre 2009[3]) war der südkoreanische Hersteller Samsung, dessen 2012 erschienene Samsung Galaxy S III mit Qi nachgerüstet werden konnte. Größere Verbreitung fand das induktive Laden durch die feste Integration in die ab Herbst 2012 eingeführten Nokia Lumia 820 und 920. Mit den im September 2017 vorgestellten iPhone 8 und iPhone X unterstützen auch Smartphones von Apple erstmals Qi. Derzeit sind auch Qi-Schnellladegeräte mit einer Leistung von 7 bis 10 Watt auf dem Markt, womit sich die Ladedauer der von USB-Ladegeräten annähert.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Technik


    • 1.1 Technische Daten




  • 2 Vorteile


  • 3 Nachteile


  • 4 Siehe auch


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Technik |


Qi verwendet eine resonante induktive Kopplung zwischen Sender und Empfänger. Sender und Empfänger tauschen Daten aus, um eine optimale Energieübertragung zu gewährleisten. Der Sender moduliert dabei das Sendefeld. Der Empfänger verwendet eine RFID-ähnliche Technik, um Daten an den Sender zu übermitteln.




Darstellung der induktiven Energieübertragung durch Qi



Technische Daten |



  • Übertragungsfrequenz: 110 bis 205 kHz (Langwelle)

  • Betriebsspannung des Senders: 19 Volt, kompatibel mit vielen Ladegeräten für sechszellige Lithium-Ionen-Akkus

  • Übertragene Leistung: 5–15 Watt (Low Power) bzw. 120 Watt (Medium Power)

  • Datenübertragung zwischen Sender und Empfänger mit 2 Kilobit pro Sekunde



Vorteile |



  • Gerät muss lediglich aufgelegt werden

  • Kein Verschleiß der Steckkontakte am Gerät

  • Durch die Standardisierung brauchen Ladegerät und zu ladendes Gerät nicht vom selben Hersteller zu stammen

  • Damit einhergehend genügt theoretisch ein Ladegerät für mehrere zu versorgende Geräte



Nachteile |



  • Während der Energieübertragung müssen die Geräte in engem räumlichen Kontakt bleiben. Beispielsweise ist die Benutzung eines Mobiltelefons während des Ladevorgangs deshalb erschwert. Manche Qi-Ladegeräte, wie etwa das des Google Nexus 5, nutzen Magnete, um das Ladegerät am Gerät zu halten.[4]

  • Der Wirkungsgrad (ca. 0,6[5] bis zu 0,95 in Laborumgebungen) einer induktiven Energieübertragung ist immer schlechter als bei Verwendung eines Kabels – der Energieverbrauch also höher und die Ladegeschwindigkeit derzeit niedriger.[5]

  • Qi-Ladegeräte sind meist teurer als herkömmliche Ladegeräte.

  • Störung des Langwellenrundfunks



Siehe auch |



  • Powermat, ein konkurrierender Standard der Power Matters Alliance


Weblinks |



  • Website des Wireless Power Consortium


  • Qi-Standard für drahtlose Stromübertragung ist fertig. 26. Juli 2010, abgerufen am 25. September 2015. 



Einzelnachweise |




  1. https://www.wirelesspowerconsortium.com/about/


  2. https://www.heise.de/newsticker/meldung/Ikea-laedt-Smartphones-kabellos-2611721.html


  3. Christian Just: Diese Smartphones lassen sich drahtlos aufladen. In: DIE WELT. 18. April 2015 (welt.de [abgerufen am 20. März 2018]). 


  4. Kabelloses Nexus-Ladegerät, Google. Abgerufen am 21. Januar 2014.


  5. ab Stiftung Warentest: Induktives Ladegerät für Smartphones im Schnelltest, test.de vom 2. Mai 2013




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