Ursula Andress






Ursula Andress im Somerset House in London (2004)


Ursula Andress (* 19. März 1936 in Ostermundigen, Kanton Bern) ist eine Schweizer Schauspielerin, die als erstes Bondgirl in dem 1962 erschienenen Film James Bond jagt Dr. No Berühmtheit erlangte und anschliessend eine internationale Karriere startete. Sie wurde 1964 mit dem Golden Globe ausgezeichnet.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Frühe Jahre


  • 2 Karriere


  • 3 Persönliches


  • 4 Filmografie


    • 4.1 Kinofilme


    • 4.2 Fernsehen




  • 5 Auszeichnungen


  • 6 Literatur


  • 7 Weblinks


  • 8 Einzelnachweise





Frühe Jahre |


Ursula Andress wurde als Tochter des Deutschen Rolf Andress und einer Schweizerin geboren. Es hält sich das Gerücht, ihr Vater sei Konsul in Bern gewesen und aus politischen Gründen aus der Schweiz ausgewiesen worden.[1] Daraufhin habe sich der Grossvater, der in der Nähe von Ostermundigen eine Gärtnerei betrieb, um Ursula und ihre fünf Geschwister (anderen Angaben zufolge zwischen vier und sechs[2][3]) gekümmert. Ihre Kindheit beschrieb sie rückblickend als „unglaublich einzigartig, beinahe wie im 17. Jahrhundert“. Die harte Arbeit im Familienbetrieb des strengen Grossvaters habe ihr Respekt und Disziplin beigebracht: „Es gab mir die Kraft, um mich allen Hürden im Leben zu stellen“.[1]


Andress besuchte in Bern eine Mädchenschule, die sie im Alter von 16 Jahren verliess. Später ging sie nach Paris, wo sie Kurse in Tanz, Zeichnen und Bildhauerei nahm.[2] In Rom arbeitete sie dann als Modell für Maler und Fotografen. Dabei erwarb sie umfangreiche Sprachkenntnisse. Sie war eng mit James Dean befreundet. Sie erinnert sich gut an den 30. September 1955, den Tag, an dem Dean verunglückte: „Morgens um sieben Uhr holte er mich zu Hause ab. Jimmy sagte: ‚Komm, wir fahren zusammen Richtung San Francisco‘.“ In diesem Moment sei John Derek, ihr späterer Ehemann, gekommen. „James sah John und wusste, dass ich John Derek liebte. Er sagte ‚Okay, John, let’s take a drive‘ und raste mit John durchs Wohnviertel, um ein Gespräch unter Männern zu führen. Als er zurückkam, sagte er zu mir: ‚Ich weiss, dass du nicht mit mir kommst.‘ Und dann ging er weg. Ich glaube, das war sein Schicksal.“ Andress und Derek heirateten 1957, 1966 folgte die Scheidung.



Karriere |




Ursula Andress feiert ihren 70. Geburtstag 2006 auf der Yacht Britannia


Marlon Brando soll ihr geraten haben, eine Karriere als Schauspielerin zu beginnen. Ursula Andress bekam 1955 ihre erste Filmrolle in Casanova – seine Liebe und Abenteuer.


Ihren Durchbruch erzielte sie 1962 als erstes Bond-Girl der James-Bond-Filmreihe; in James Bond jagt Dr. No verkörperte sie in der weiblichen Hauptrolle die Muscheltaucherin ‹Honey Ryder›. Die Szene, in der sie in einem weissen gegürteten Bikini (bekannt geworden als Dr.-No-Bikini) dem Meer entsteigt, wurde legendär. Mit ihrer athletischen, körperbetonten Darstellung wirkte sie stilbildend für die Rolle der selbstbewussten schönen Frau. Sie erhielt 1964 den Golden Globe Award als Beste Nachwuchsdarstellerin. 1967 stand sie in dem Film Casino Royale noch einmal als Bondgirl vor der Kamera; der Streifen zählt allerdings nicht zur offiziellen James-Bond-Filmreihe. Andress wurde von zahlreichen Magazinen zum «Besten Bondgirl aller Zeiten» gewählt, unter anderem 2006 vom Empire Magazin und 2008 von Entertainment Weekly.


Ursula Andress pflegte ihr Image als verführerische Venus und wirkte in passenden Rollen vor allem in den 1960er und 70er Jahren in vielen internationalen Produktionen mit. Wegen der Häufung von Filmrollen in knappen Kostümen wurde sie von Kritikern als «Ursula Undress» verspottet.


1981 war sie in Kampf der Titanen in einem ihrer letzten grossen Kinoerfolge zu sehen. Anschliessend stand Andress überwiegend für Fernsehproduktionen vor der Kamera.



Persönliches |


1965 erschien sie in der Juni-Ausgabe des Playboy. Die darin enthaltenen Fotos stammten von ihrem Mann. Auf die Frage, warum sie sich für diese Nacktaufnahmen zur Verfügung gestellt habe, antwortete sie: „Weil ich schön bin.“[4] Nach ihrer Trennung von Derek hatte sie eine achtjährige Beziehung mit dem französischen Schauspieler Jean-Paul Belmondo, mit dem sie unter anderem den Film Die tollen Abenteuer des Monsieur L. (1965) drehte. Im Alter von 44 Jahren gebar sie 1980 ihren Sohn Dimitri Alexander, dessen Vater der Schauspieler Harry Hamlin ist, den sie während der Dreharbeiten von Kampf der Titanen kennenlernte.


Anlässlich der Einweihung des Schweizer Generalkonsulates in Schottland am 18. Mai 2006 feierte Andress ihren 70. Geburtstag an Bord der Britannia in Edinburgh. Sie wurde im Aston Martin DB5, mit dem ihr Filmpartner Sean Connery in den James-Bond-Filmen Goldfinger und Thunderball Filmgeschichte schrieb, zur königlichen Yacht gefahren. Das Auto gehört seit 2006 einem Schweizer Sammler.



Filmografie |



Kinofilme |




  • 1954: Ein Amerikaner in Rom (Un americano a Roma)

  • 1955: Casanova – Seine Lieben, seine Abenteuer (Le avventure di Giacomo Casanova)

  • 1955: La catena dell’odio

  • 1962: James Bond jagt Dr. No (Dr. No)

  • 1963: Acapulco (Fun in Acapulco)

  • 1963: Vier für Texas (4 for Texas)

  • 1965: Hetzjagd in Ketten (Nightmare in the Sun)

  • 1965: Herrscherin der Wüste (She)

  • 1965: Was gibt’s Neues, Pussy? (What’s New Pussycat)

  • 1965: Die tollen Abenteuer des Monsieur L. (Les tribulations d'un Chinois en Chine)

  • 1965: Das 10. Opfer (La decima vittima)

  • 1966: Der blaue Max (The Blue Max)

  • 1966: Einmal noch – bevor ich sterbe (Once Before I Die)

  • 1967: Casino Royale

  • 1968: Ladies, Ladies

  • 1969: Der Stern des Südens (The Southern Star)

  • 1970: Treffpunkt London Airport (Perfect Friday)

  • 1971: Rivalen unter roter Sonne (Soleil rouge)

  • 1975: Diamantenpuppe (L'ultima chance)

  • 1975: Asphalt Katze (Colpo in canna)

  • 1975: Operation misslungen – Patient lebt (L'infermiera)

  • 1976: Africa Express

  • 1976: Lollipops und heisse Höschen

  • 1976: Scaramouche – Der Teufelskerl (Le avventure e gli amori di Scaramouche)

  • 1976: Safari Express

  • 1977: Vom Blitz getroffen (Doppio delitto)

  • 1978: Die weisse Göttin der Kannibalen (La montagna del dio cannibale)

  • 1979: Wilde Betten – Lippenstift-Tigerinnen (Letti selvaggi)

  • 1979: Das Geheimnis der eisernen Maske (The Fifth Musketeer)

  • 1981: Kampf der Titanen (Clash of the Titans)

  • 1982: Mexico in Flammen (Krasnye kolokola, film pervyy – Meksika v ogne)

  • 1982: Perdóname, amor

  • 1985: Liberté, égalité, choucroute

  • 1988: Klassezämekunft

  • 1997: Cremaster 5

  • 2005: Die Vogelpredigt oder Das Schreien der Mönche




Fernsehen |



  • 1962: Thriller: (Fernsehserie, Folge 2x17 La Strega)

  • 1983: Ein Fall für Professor Chase (Fernsehserie, Folge 1x01 Manimal)

  • 1983: Love Boat (Fernsehserie, Folgen 7x01–7x02)

  • 1986: Peter der Grosse (Fernseh-Miniserie)

  • 1988: Falcon Crest (Fernsehserie, 3 Folgen)

  • 1988: Big Man – Falsches Spiel (Big Man: Diva; Fernsehfilm)

  • 1989: Das Geheimnis von Pier Sechs (Man Against the Mob: The Chinatown Murders; Fernsehfilm)

  • 1991: Ti ho adottato per simpatia (Fernsehfilm)

  • 1992: Primero izquierda (Fernsehfilm)

  • 1993: Prinzessin Fantaghirò Teil III (Fernsehfilm)

  • 1994: Prinzessin Fantaghirò Teil IV (Fernsehfilm)

  • 1996: Alles gelogen (Fernsehfilm)



Auszeichnungen |



  • 1964: Golden Globe: Beste Nachwuchsdarstellerin für James Bond jagt Dr. No

  • 1966: Nominierung für den Henrietta Award als Beliebteste Darstellerin des Jahres

  • 2006: Empire Magazin – Bestes Bondgirl aller Zeiten

  • 2007: DIVA – Lifetime Achievement Award



Literatur |



  • Michael Marti, Peter Wälty: James Bond und die Schweiz. Basel 2008, ISBN 978-3-905800-20-3.

  • Michael Scheingraber: Die James-Bond-Filme. Hrsg. von Joe Hembus. Goldmann, München 1979, 220 S. (Goldmann Magnum; 10203) (Citadel-Filmbücher) ISBN 3-442-10203-0.

  • Graham Rye: Die James-Bond-Girls. [von Dr. No bis Goldeneye]. Übersetzung: Walther Wuttke. Heel, Königswinter 1995, 70 S., ISBN 3-89365-478-X. (Einheitssachtitel: The James Bond girls)

  • Sven Siedenberg: Do you remember? Kleines Album vergessener Helden.Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2005, 139 S. (dtv 20839), ISBN 3-423-20839-2.

  • Susanna von Werra: Berühmte Persönlichkeiten, Band I: 100 zeitgenössische Filmschauspieler und Filmschauspielerinnen. Lebensläufe und Horoskope; Band II: 100 Regisseure und klassische Filmschauspieler und Filmschauspielerinnen. Lebensläufe und Horoskope. Edition Astrodate, Wettswil (Schweiz) 1989, 450 Seiten.



Weblinks |



 Commons: Ursula Andress – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Ursula Andress in der Internet Movie Database (englisch)


  • Werke von und über Ursula Andress im Katalog der Schweizerischen Nationalbibliothek



Einzelnachweise |




  1. ab vgl. Anstead, Mark: Bond girl who made a killing bei guardian.co.uk, 7. Dezember 2002 (abgerufen am 8. März 2011)


  2. ab vgl. Ursula Andress. In: Internationales Biographisches Archiv 04/2001 vom 15. Januar 2001, ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 43/2005 (abgerufen am 8. März 2011 via Munzinger Online)


  3. vgl. Althen, Michael: Geliebte Venus. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. März 2006, Nr. 66, S. 36


  4. Selling sex The Independent, 20. Oktober 2011. Abgerufen am 5. Februar 2017
























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