Z Systems








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System z9 Typ 2094




System z9 Typ 2094, mit geöffneten Fronttüren und ausgeklapptem Support Element




System z9 Typ 2094, Rückseite




System z9 Typ 2094, Rückseite geöffnet




Logo von System z9




zSeries 800 Typ 2066


z Systems (früher zSeries oder System z) ist die aktuelle Großrechnerarchitektur der Firma IBM. Gegenüber der Vorgängerarchitektur S/390 zeichnet sich z Systems vor allem durch die 64-Bit-Adressierung aus. Ältere Programme, die noch mit 31-Bit- oder 24-Bit-Adressierung laufen, werden ebenfalls noch unterstützt.


Im System-Design der IBM z Systems sind alle Komponenten komplett redundant ausgelegt, so dass die Modelle besonders ausfallsicher und zuverlässig sind. Das „Z“ in z Systems wird gelegentlich als „Zero Downtime“ interpretiert.[1]


Das aktuelle Modell IBM z14 ist in der Lage mit maximal 85 logischen Partitionen (LPARs)[2] verschiedene Betriebssysteme parallel auszuführen. Durch das einzigartige System-Design gelten die IBM Mainframe Rechner weiterhin als besonders skalierbar, besonders sicher und durchsatzstark. Außerdem ist neben den hohen Virtualisierungsraten eine hohe Auslastung des Systems von durchschnittlich 90–100 % nicht unüblich.


Die IBM-Mainframe-Rechner haben keine eingebauten Festplatten, sondern sind über FICON genannte Fibre Channel-Adapter mit Storage-Servern oder einem SAN verbunden. Bei älteren Systemen war eine Anbindung von Speichersystemen auch über ESCON (Vorgänger von FICON) möglich.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


  • 2 IBM z13


  • 3 IBM z14


  • 4 IBM LinuxONE


  • 5 Architektur


  • 6 Die CPU


  • 7 Mainframe Generationen


    • 7.1 LinuxONE


    • 7.2 Enterprise Klasse


    • 7.3 Business Klasse




  • 8 Software


  • 9 Virtualisierung


  • 10 Emulatoren


  • 11 IBM Mainframe und der Nachwuchs


  • 12 Siehe auch


  • 13 Weblinks


  • 14 Einzelnachweise





Geschichte |


Die Geschichte des IBM Mainframe begann am 7. April 1964, als das System/360 von IBM eingeführt wurde. Seitdem hat sich die Ausrichtung mehrfach erweitert und ergänzt. Kommend von traditionellen Workloads (viele Transaktionen, OLTP Datenbanken, Batch und Quality of Service, QoS) öffneten sich ab 2001 Linux-Workloads (WebSphere, Analytics und Oracle) und schließlich auch der Java-Workload für die Mainframe-Anwender. Zehn Jahre danach wurde das Mainframe System für Themen wie Cloud, Mobile und Operationale Analytics vorbereitet.


Am 30. Juni 1970 wurde es vom System S/370 abgelöst. Mit dem System 370/XA wurde 1981 die 31-Bit-Adressierung eingeführt, das 32. Bit des aus 4 Byte bestehenden Datenworts wurde als Kontrollbit reserviert.[3] Es wird seitdem unter anderem zur Unterscheidung der 24- und 31-Bit-Adressierung verwendet.[4] Im Jahr 1972 führte IBM das erste Virtualisierungsprodukt ein. Seit dem Jahr 1988 verwendet IBM die 370/ESA-Architektur.


Im September 1990 wurde das System/390 als Nachfolgesystem der S/370 vorgestellt. Hiervon erschienen insgesamt 6 Hardwaregenerationen.


Die ersten zSeries-Rechner waren die Systeme z900 (2000) und z800 (2002).[5] Es handelte sich dabei um eine fast völlige Neuentwicklung gegenüber der S/390, kamen hier doch erstmals 64bit-Prozessoren mit 64bit-Adressierung im System zum Einsatz. Die Baureihe S/390 wurde durch System Z (der damalige Name) abgelöst, die Konkurrenz von Hitachi und Siemens, die S/390-kompatible Systeme entwickelt hatten, konnten kein 64-Bit-System mehr entwickeln, IBM-Z war wieder konkurrenzlos geworden. Danach folgten die Systeme z990 (2003) und z890.


Durch das Engagement des IBM Germany Research & Development Labor in Böblingen[6] wurde 2001 das Betriebssystem Linux auf den IBM Mainframe portiert.


Im Juli 2005 wurde die IBM z9 EC und im Jahr April 2006 die IBM z9 BC angekündigt. Seitdem gibt es jeweils ein „BC“- und ein „EC“-Modell einer Baureihe. „BC“, wie Business Class umfasst die kleineren Systeme, „EC“ wie Enterprise Class deckt hingegen den oberen Leistungsbereich ab.


Am 26. Februar 2008 wurde das IBM System z10 EC[7] mit einer Leistungsfähigkeit von etwa 1500 Servern auf x86-Basis angekündigt.[8] Am 21. Oktober 2008 wurde das System z10 BC,[9] welches die Leistung von bis zu 232 x86-Servern bei 83 % kleinerer Fläche und bis zu 93 % geringerem Energieverbrauch besitzen soll, angekündigt.


Am 22. Juli 2010 wurde das erste Modell der nächsten Generation zEnterprise 196 (z196) angekündigt. Das System bot die Möglichkeit, Ressourcen von IBM System z, Power und System x zu integrieren und in einem Komplettsystem zusammenzufassen. Die z196 verfügte über insgesamt 96 Prozessorkerne mit einer Taktfrequenz von 5,2 GHz. Dies ermöglichte eine Leistungsverbesserung von 60 Prozent pro Kern und steigerte die Gesamtkapazität für Workloads auf Basis von z/OS, z/VM und Linux auf z Systems um 60 Prozent im Vergleich zum Vorgängermodell z10 EC.[10]


Im Folgejahr am 12. Juli 2011 wurde das nächste BC Modell IBM zEnterprise 114 (z114) angekündigt.


Am 28. August 2012 wurde mit der IBM zEnterprise EC12 (zEC12) eine neue Generation angekündigt.[11] Die Ankündigung der IBM zEnterprise BC12 (zBC12) erfolgte am 23. Juli 2013.[12]



IBM z13 |


Am 14. Januar 2015 wurde die Enterprise Class IBM z13 (z13) angekündigt.[13] Das neue System ist auf die Integration der auf dem Mainframe vorhandenen Daten und Transaktionen ausgelegt.


Im Vergleich zum Vorgängermodell der zEnterprise EC12 bietet die IBM z13 eine Leistungssteigerung von 40 %, dreimal so viel Hauptspeicher (bis zu 10 TB), mehr LPARs (85 statt zuvor 60) und mehr I/O Kanäle.[14] Durch die Vergrößerung des Hauptspeichers können Mainframe-Nutzer ihre Latenzzeiten für OLTP-Workloads, Antwortzeiten durch weniger I/O-Wartezeiten und Batch-Zeiten reduzieren.


Außerdem führt die IBM Mainframe Plattform mit dieser Modellreihe Simultaneous Multithreading (SMT) sowie Single Instruction, Multiple Data (SIMD)-Instruktionen ein. Im Bereich der Hardware-Kryptographie gibt es eine neue Karte. Neben den Neuigkeiten um die z13-Hardware gehörte zur Ankündigung im Januar 2015 auch eine Preview (Vorschau) auf das zu erwartende neue Release des Betriebssystems z/OS.


Am 16. Februar 2016 hat IBM den neuen Einstiegsgroßrechner z13s angekündigt.[15] Das neue Rechnermodell ähnelt dem kurz zuvor vorgestellten Rockhopper-Modell.



IBM z14 |


Im Juli 2017 wurde das Nachfolgemodell IBM z14 angekündigt.[16][17] Der Central Processor weist zehn CPU-Kerne auf, die IBM mit 5,2 GHz taktet. Jeder davon hat 128 KByte L1I/L1D-, 2 MByte L2-Instruktionen- und 4 MByte L2-Daten-Cache, hinzu kommen 128 MByte L3-Cache bestehend aus Embedded-DRAM.[18]


Im April 2018 hat IBM die Modelle IBM z14 Model ZR1 und IBM LinuxONE Rockhopper II angekündigt. Die neuen Systeme basieren auf einem Single-Frame-Design im 19-Zoll-Industriestandard, der eine einfache Aufstellung in Rechenzentren ermöglichen soll.[19]



IBM LinuxONE |


Am 17. August 2015 wurden die Mainframe Linux Systeme LinuxONE angekündigt.[20] Diese Mainframes laufen nur mit GNU/Linux als Betriebssystem. Das größere Modell LinuxONE Emperor basiert auf dem System z13.[21] Emperor ist die englische Bezeichnung für Kaiserpinguine. Das kleinere Modell wird als LinuxONE Rockhopper bezeichnet und basierte zunächst auf dem System zBC12.[22] Rockhopper ist der englische Name für Felsenpinguine.


Am 26. Januar 2016 hat IBM neue Maschinen und neue Funktionen für die Systeme LinuxONE angekündigt.[23] Das Modell Rockhopper basiert nun auf dem System z13s und trägt die Modellnummer 2965.[24] „Der neue Rockhopper kann bis zu 20 4,3 GHz Kerne besitzen und unterstützt 4 TB Hauptspeicher, im Vergleich zu den maximal 12 4,2 GHz-Kernen der vorherigen Version mit 500 GB Hauptspeicher. Der neue Emperor behält die 141 5,0 GHz-Kerne und 10 TB an Hauptspeicher seines Vorgängers, aber erhält 667 Integrated Assist Processors für hohe Verfügbarkeit und I/O-intensive Arbeiten, anstelle der 640 speziellen I/O-Prozessoren des alten Vogels.“[25] Das Modell Emperor verfügt über maximal 141 Kerne und 10 TB Hauptspeicher.[26]



Architektur |


Die Entwicklung der IBM Mainframe Architektur führte von S/360 und S/370 über viele Zwischenschritte, stets wurden die Funktionen der vorhergehenden Systeme beibehalten und erweitert. So wurden beim Schritt von ESA/390 zur heutigen z Systems-Architektur folgende Erweiterungen vorgenommen:



  • General- und Control-Register haben eine Länge von 64 Bit

  • Es gibt einen 64-Bit-, einen 31-Bit- und einen 24-Bit-Adressierungsmodus (Big-Endian-Format)

  • Tabellen für die dynamische Übersetzung von 64-Bit-Adressen werden durch 3 Ebenen erweitert


Ein wesentlicher Unterschied zwischen ESA/390 und der z-Systems-Architektur ist der von z/OS im 64-Bit-Modus nicht mehr nutzbare Expanded Storage. Dieser wurde zusammen mit der S/370-XA-Architektur wegen der damals auf 2 GB begrenzten Adressierbarkeit eingeführt. Damals stellte dies einen günstigen Weg dar, den Hauptspeicher zu erweitern.


Je nach Modell kann der verfügbare Hauptspeicher 64 GB (z9 BC), 512 GB (z9 EC), 1,5 TB (z10 EC), 3 TB (z196, zEC12) oder 10 TB (z13) betragen.


Ein besonderes Merkmal der z-Systems-Architektur ist, dass die Prozessorleistung ohne Performanceverluste im permanenten Betrieb bis zu 100 % Dauerbelastung genutzt werden kann. Die aus anderen Architekturen bekannten Effekte nachlassender Performance bei höheren Anforderungen ist in dieser Architektur nicht vorhanden.


Die Prozessorleistung (Capacity Setting) der jeweiligen Systeme kann sehr granular konfiguriert und bestellt werden und wird dadurch exakt auf die Anforderungen des Kunden abgestimmt. Beispielsweise verfügt das Modell zEnterprise BC12 über 156 Capacity Settings und das Modell zEnterpise EC12 über mehrere hundert Capacity Settings. Durch das Capacy Setting wird die Leistung der jeweiligen Prozessoren limitiert. Sollte eine Leistungserhöhung erforderlich sein, kann das Capacity Setting ohne zusätzliche Eingriffe in die Hardware angepasst werden.


Ein weiteres Entwicklungsmerkmal stellt das Channel-Subsystem dar. Die Übertragungsgeschwindigkeit stieg von zuerst 4,5 MB/s über 17 MB/s bei den ESCON-Kanälen auf mittlerweile über 800 MB/s bei den Glasfaserkanälen (FICON Express 8).



Die CPU |


Die Systeme des IBM z Systems stellen einen oder mehrere Prozessoren auf Basis einer CISC-Prozessorarchitektur zur Verfügung. Die physisch eingebauten Prozessoren können als verschiedene Prozessortypen konfiguriert werden: als reguläre (general purpose) Prozessoren (CP), als Spezialprozessor für bestimmte Aufgaben des Betriebssystems z/OS (ZAAP, oder ZIIP), als Prozessor für Linux und dessen Virtualisierung mit z/VM (IFL) oder als Coupling Facility eines Parallel Sysplex. Außerdem reserviert das System einige Prozessoren für Ein-/Ausgabefunktionen (Service Assist Prozessor: SAP) und als Reserveprozessoren (Spare), die im Fall eines CPU-Schadens transparent die Aufgabe der defekten CPU übernehmen. Die Assist Processoren ZAAP und ZIIP stehen nur für bestimmte Workloads wie z. B. Java, DB2 oder auch XML zur Verfügung. Alle Prozessortypen sind von ihrer Hardware her gesehen identisch, werden aber durch ihren Microcode oder durch das Betriebssystem auf die Ausführung bestimmter Workloads beschränkt.


Die Leistungsfähigkeit der Mainframe Prozessoren hat sich in der Geschichte der Mainframe Server ebenfalls stetig weiterentwickelt. Dies betrifft sowohl das Design der Module, als auch die Anzahl der Cores und die Taktfrequenz. So hatte eine z900 beispielsweise noch eine Frequenz von 770 MHz, eine z990 1,2 GHz, eine z9 EC 1,7 GHz. Mit der z10 EC kam ein Sprung auf 4,4 GHz, mit der z196 auf 5,2 GHz und mit der zEC12 schließlich auf 5,5 GHz. Das aktuelle Modell IBM z 13 hat 5,0 GHz, was jedoch nicht bedeutet, dass dieses Modell weniger leistungsfähig ist, da in der Architektur des Mainframes viele Komponenten gemeinsam die Leistungsfähigkeit ausmachen.


Dem Programmierer stehen auf einer Maschine von z Systems folgende Hardware-Features zur Verfügung:



  • 16 General-Purpose-Register

  • 16 Gleitkomma-Register

  • 16 Access-Register

  • 16 Control-Register

  • 1 Floating-Point-Control-Register

  • 1 Program-Status-Word



Mainframe Generationen |


Die IBM-Mainframe-Rechner sind bereits in mehreren Generationen weiterentwickelt worden. In den nachfolgenden Tabellen wird die Leistungsklassifizierung gemäß IBM nach Business- und Enterprise-Klasse unterschieden.



LinuxONE |



























































Modell
Type
Modelle
Prozessoren
Ankündigung
Bemerkung
Rockhopper II
3907
LR1
max. 30[27]
10. April 2018[28]
basiert auf z14
Emperor II
3906
LM1, LM2, LM3, LM4, LM5
max. 170[29]
12. September 2017[30]
basiert auf z14
Emperor
2964
L30, L63, L96, LC9, LE1
max. 141
26. Januar 2016[23]

Rockhopper
2965
L10, L20 (1 Drawer), L20 (2 Drawer)
max. 20
26. Januar 2016[23]
basiert auf z13s
Emperor
2964

max. 141
17. August 2015[20]
basiert auf z13
Rockhopper
2828
L06, L13
max. 20
17. August 2015[20]
basiert auf zBC12


Enterprise Klasse |











































































Modell
Type
Modelle
Prozessoren
Ankündigung
Bemerkung
z14
3906
M01, M02, M03, M04, M05
max. 196
17. Juli 2017[2]
Nachfolger der z13
z13
2964
N30, N63, N96, NC9, NE1
max. 141
14. Januar 2015[13]
Nachfolger der zEC12
zEnterprise EC12 (zEC12)
2827
H20, H43, H66, H89, HA1
max. 101
28. August 2012[31]
Nachfolger der z196
zEnterprise 196 (z196)
2817
M15, M32, M49, M66, M80
max. 96
22. Juli 2010[32]
Nachfolger der z10 EC
System z10 Enterprise Class (z10 EC)
2097
E12, E26, E40, E56 und E64
max. 64
26. Februar 2008[8]
Nachfolger der z9
System z9 Enterprise Class (z9 EC)
2094
S08, S18, S28, S38 und S54
max. 54
27. Juli 2005[33]
ursprünglich z9-109
eServer zSeries 990 (z990)
2084
A08, B16, C24 und D32
max. 32
13. Mai 2003[34]
Nachfolger der größeren Modelle der z900
eServer zSeries 900 (z900)
2064
101, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 1C1, 1C2, 1C3, 1C4, 1C5, 1C6, 1C7, 1C8, 1C9, 110, 111, 112, 113, 114, 115, 116, 2C1, 2C2, 2C3, 2C4, 2C5, 2C6, 2C9, 210, 211, 212, 213, 214, 215, 216[35]
max. 16
3. Oktober 2000[36]



Business Klasse |











































































Modell
Type
Modelle
Prozessoren
Ankündigung
Bemerkung
z14
3907[37]
ZR1

10. April 2018[28]
19"-Rack
z13s
2965
N10, N20 (1 drawer), N20 (2 drawers)
max. 20
16. Februar 2016[15]
Nachfolger der zBC12, basiert auf z13
zEnterprise BC12 (zBC12)
2828
H06, H13
max. 13
23. Juli 2013[38]
Nachfolger der z114
zEnterprise 114 (z114)
2818
M05, M10
max. 14
12. Juli 2011[39]
Nachfolger der z10 BC
System z10 Business Class (z10 BC)
2098
E10
max. 5
21. Oktober 2008[9]
Nachfolger der z9
System z9 Business Class (z9 BC)
2096
R07 und S07
max. 7
27. April 2006[40]
Nachfolger der z890
eServer zSeries 890 (z890)
2086
A04
max. 4
7. April 2004[41]
Nachfolger der z800 und der kleineren Modelle der z900
eServer zSeries 800 (z800)
2066
0E1, 0A1, 0B1, 0C1, 0X2, 001, 0A2, 002, 003, 004[42]
max. 4
19. Februar 2002[43]



Software |


Auf IBM Mainframes werden üblicherweise die Betriebssysteme z/OS, z/VM, z/VSE, z/TPF und Linux eingesetzt.


Die Architektur zeichnet sich auch durch eine eigene Begriffswelt aus, so wird zum Beispiel der Bootprozess als IPL (Initial Program Load) bezeichnet. Den Neustart des kompletten Servers (einschalten) nennt man auch POR (Power On Reset).


Neben dem Betriebssystem und der Virtualisierungssoftware läuft Middleware (CICS, WebSphere usw.) auf den IBM Mainframes, sowie Software wie Datenbanken (DB2, IMS, Oracle), Programming Languages (COBOL, Assembler, PL/I, Java, C), Job Flow (JES2, JES3), Transaction Servers (CICS/TS, IMS/DC, WebSphere), Monitoring Tools (PFA, RTD, zAware) und weitere. Weitere IBM Software on z Systems sind zum Beispiel SPSS, Rational, Tivoli und Cognos.



Virtualisierung |


Die über die Jahrzehnte gereiften Virtualisierungsmöglichkeiten der IBM Mainframe Architektur gelten als ausgereift und stabil. Auch heute ist der technologische Vorsprung der Architektur gegenüber
anderen Plattformen erheblich. Auf der Plattform können Betriebssysteme unter folgenden Modi betrieben werden:




  • Native Mode: alle verfügbaren Hardwareressourcen werden verwendet (Dieser Modus wird heute bei zSeries-Hardware nicht mehr direkt für Kundensysteme angeboten)


  • LPAR Mode: Hardwareressourcen werden in „logische Partitionen“ aufgeteilt (Hier sind momentan bis zu 85 LPAR-Systeme möglich). Hier werden die CPUs virtualisiert.


  • VM Mode: Hardwareressourcen werden „virtualisiert“ unter Verwendung von Hypervisorsystemen wie z/VM und Linux mit Kernel-based Virtual Machine (KVM – Statement of Direction Stand Januar 2015)


Die verbreiteten Betriebssysteme für Anwendungen wie z. B. z/OS und Linux unterstützen Virtualisierungsmöglichkeiten wie:




  • Dynamisches Hinzufügen und Entfernen von CPUs: CPUs können ohne Neustart des Betriebssystems hinzugefügt und entfernt werden


  • Dynamisches Hinzufügen und Entfernen von RAM: Arbeitsspeicher kann über verschiedene Mechanismen ohne Neustart des Betriebssystems hinzugefügt und entfernt werden


  • Dynamisches Hinzufügen und Entfernen von Plattenspeicher: Direct Access Storage Device-Platten oder SCSI/FibreChannel-Platten können dynamisch hinzugefügt und entfernt werden


  • Virtualisierte Ethernetadapter: Reale Netzwerkkarten können in vielen verschiedenen Virtualisierungsmodi auf bis zu 1500 virtuelle Netzwerkadapter pro Karte für virtuelle Systeme zur Verfügung gestellt werden. Unter Verwendung des z/VM-Hypervisors lassen sich sehr komplexe Netz- bzw. VLAN-Strukturen innerhalb des Systems aufbauen.


  • Kryptographische Subsysteme: Hardware zur Unterstützung von Kryptographie ist auch virtualisiert verfügbar


  • Virtueller Lochkarten Leser/Stanzer: Systeme können sich gegenseitig Daten über virtuelle Lochkarten-Lese- bzw. -Stanzersysteme zuschicken.



Emulatoren |


Mit Hercules ist ein Emulator erhältlich, der es ermöglicht, ein IBM Mainframe System unter Windows, Mac OS X oder Linux zu emulieren. Allerdings genehmigt IBM lizenzrechtlich keine Nutzung von Mainframe-Betriebssystemen auf einem Hercules-Emulationsrechner.


Als kommerzielle Emulationsplattform war bis Ende 2006 FLEX-ES verfügbar. Das Produkt ermöglichte den Betrieb vieler S/390-Betriebssysteme auf einem Intel-Rechner. Im Gegensatz zu Hercules lizenzierte IBM viele S/390-Betriebssysteme für den Einsatz unter FLEX-ES.


Als kommerzielles Produkt gibt es zPDT (IBM System z® Personal Development Tool) auf dem die S/390-Betriebssysteme wieder angeboten werden.[44]



IBM Mainframe und der Nachwuchs |


Mit der IBM Academic Initiative besteht ein Programm, welches weltweit an 1000 Schulen und Universitäten in 67 Ländern durchgeführt wird. Weiterhin gibt es seit dem Jahr 2005 einen weltweit stattfindenden Wettbewerb, der mit dem Namen Master the Mainframe für Studenten angeboten wird, die an kleinen Projekten mit und um den IBM Mainframe interessiert sind.
Für das Thema Aus- und Weiterbildung wurde die Global Skill Initiative gegründet, welche über Trainingspartner öffentliche und private Schulungen anbietet.



Siehe auch |



  • z/VSE


  • S360, S370, S390



Weblinks |



 Commons: System z – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



  • Web-Angebot zur Produktserie bei IBM (englisch)


  • The z/Architecture Principles of Operation (englisch)


  • MVS 3.8 Freeware (englisch)


  • Explore IBM z13® (watercooled) Interactive Product Animation (englisch)



Einzelnachweise |




  1. Solution Landscape – SAP on IBM z Systems. Abgerufen am 14. Februar 2017 (englisch). 


  2. ab IBM z14 Technical Guide. IBM, abgerufen am 1 2018


  3. IBM: System/370 Extended Architecture: Design Considerations. S. 201, abgerufen am 9. September 2017. 


  4. IBM: Principles of Operation. S. 1-15, 4-6 u. 7, abgerufen am 7. September 2017. 


  5. z900 Announcement. Abgerufen am 26. Juni 2018 (englisch). 


  6. IBM Germany Research & Development Labor in Böblingen. IBM, abgerufen am 13. April 2015


  7. Ankündigung System z10 EC. IBM, abgerufen am 28. März 2008


  8. ab IBM launches New “System z10” Mainframe. IBM, abgerufen am 18. Oktober 2008


  9. ab IBM Launches Next-Generation Mainframe for Midsize Customers. IBM, abgerufen am 28. Oktober 2008


  10. IBM Unveils zEnterprise System, Ushers in Era of Smarter Data Centers. IBM, 22. Juli 2010


  11. IBM zEnterprise EC12. IBM


  12. IBM


  13. ab IBM z13 Press Release. IBM, abgerufen am 13. April 2015


  14. IBM z13 Data Sheet. (PDF) IBM, abgerufen am 13. April 2015


  15. ab Neue Großrechner von IBM für mehr Sicherheit bei Hybrid-Clouds


  16. IBM kündigt mit 'IBM Z14' neue Generation seiner Mainframes an


  17. Meet IBM z14


  18. golem.de: IBMs z14 mit 5,2 GHz und absurd viel Cache


  19. IBM Pressemitteilung, 10. April 2018: IBM unveils new cloud-ready mainframe based on single-frame design


  20. abc IBM LinuxONE Press Release. IBM, abgerufen am 18. September 2015


  21. IBM Datenblatt zu LinuxONE Emperor.


  22. IBM Datenblatt zu LinuxONE Emperor.


  23. abc IBM Enhances LinuxONE for Hybrid Cloud Environments. IBM


  24. IBM LinuxONE Rockhopper (PDF) IBM Systems Data Sheet.


  25. Joe Fay: IBM dons winter gear, gives Emperors and Rockhoppers a refresh. In: The Register. 26. Januar 2016, abgerufen am 7. September 2017 (englisch, dt. Übersetzung Ordes Originaltextes: „The new Rockhopper can run up to 20 4.3GHz cores, and support 4TB of memory, compared to the previous incarnation's 4.2GHz 12 core max, with 500GB of RAM. The new Emperor keeps its predecessor's 141 5.0GHz cores and 10TB of share memory, but gets 667 integrated assist processors for high availability, I/O intensive workloads, instead of the old bird's 640 dedicated I/O (input/output) processors.®“). 


  26. IBM LinuxONE Emperor (PDF) IBM Systems Data Sheet.


  27. Family 3907+02 IBM LinuxONE Rockhopper II


  28. ab IBM unveils new cloud-ready mainframe based on single-frame design. 10. April 2018, abgerufen am 12. April 2014. 


  29. Emperor II Datasheet. Abgerufen am 8. Oktober 2017. 


  30. IBM Europe Hardware Announcement ZG17-0092. 12. September 2017, abgerufen am 8. Oktober 2017 (pdf, englisch). 


  31. IBM zEnterprise EC12 Press Release. IBM, abgerufen am 13. April 2015


  32. IBM Unveils zEnterprise System, Ushers in Era of Smarter Data Centers. IBM


  33. IBM System z9 109 – The server built to protect and grow with your on demand enterprise. (PDF; 439 kB) IBM, abgerufen am 18. Oktober 2008


  34. z990 Announcement. IBM, abgerufen am 18. Oktober 2008


  35. zSeries 900 System Overview. IBM, abgerufen am 29. Oktober 2008


  36. z900 Announcement. IBM, abgerufen am 18. Oktober 2008


  37. IBM Redbooks: IBM z14 Model ZR1 Technical Introduction


  38. IBM zEnterprise BC12 Press Release. IBM, abgerufen am 13. April 2015


  39. New IBM zEnterprise Mainframe Server Advances Smarter Computing for Companies and Governments in Emerging Markets and Mid-size Clients around the World. IBM


  40. IBM Unveils Breakthrough Business Class Mainframe; Targets Growth of SOA Transactions and Data. IBM, abgerufen am 18. Oktober 2008


  41. IBM eServer zSeries 890 – A multipurpose server for an on demand world. (PDF; 351 kB) IBM, abgerufen am 18. Oktober 2008


  42. zSeries 800 System Overview. IBM, abgerufen am 29. Oktober 2008


  43. IBM Introduces Nine New Models of the IBM eServer z800 Family of Servers. (PDF; 261 kB) IBM, abgerufen am 18. Oktober 2008


  44. IBM System z® Personal Development Tool. IBM, abgerufen am 12. Juni 2015




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