Aschaffenburg
















































































Wappen
Deutschlandkarte

Wappen der Stadt Aschaffenburg



Aschaffenburg

Deutschlandkarte, Position der Stadt Aschaffenburg hervorgehoben


49.9767027777789.1477472222222138Koordinaten: 49° 59′ N, 9° 9′ O
Basisdaten

Bundesland:

Bayern

Regierungsbezirk:

Unterfranken

Höhe:
138 m ü. NHN

Fläche:
62,47 km2
Einwohner:
69.928 (31. Dez. 2017)[1]

Bevölkerungsdichte:
1119 Einwohner je km2

Postleitzahlen:
63739, 63741, 63743

Vorwahlen:
06021, 06028Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text

Kfz-Kennzeichen:

AB

Gemeindeschlüssel:
09 6 61 000
Stadtgliederung:
10 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Dalbergstraße 15
63739 Aschaffenburg

Website:

www.aschaffenburg.de

Oberbürgermeister:

Klaus Herzog (SPD)
Lage der Stadt Aschaffenburg in Bayern


Weiden in der Oberpfalz
Straubing
Würzburg
Schwabach
Schweinfurt
Regensburg
Rosenheim
Nürnberg
Nürnberg
Passau
Landshut
Memmingen
Kaufbeuren
Kempten (Allgäu)
Ingolstadt
Fürth
Hof
Erlangen
Coburg
Bayreuth
Bamberg
Augsburg
München
Aschaffenburg
Amberg
Ansbach
Landkreis Würzburg
Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Landkreis Weilheim-Schongau
Landkreis Unterallgäu
Landkreis Traunstein
Landkreis Tirschenreuth
Landkreis Straubing-Bogen
Landkreis Starnberg
Landkreis Schweinfurt
Landkreis Schwandorf
Landkreis Rottal-Inn
Landkreis Roth
Landkreis Rosenheim
Landkreis Rhön-Grabfeld
Landkreis Regensburg
Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm
Landkreis Regen
Landkreis Passau
Landkreis Ostallgäu
Landkreis Oberallgäu
Landkreis Nürnberger Land
Landkreis Neu-Ulm
Landkreis Neustadt an der Waldnaab
Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz
Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
Landkreis München
Landkreis Mühldorf am Inn
Landkreis Miltenberg
Landkreis Miesbach
Landkreis Main-Spessart
Landkreis Lindau (Bodensee)
Landkreis Lichtenfels
Landkreis Landshut
Landkreis Landsberg am Lech
Landkreis Kulmbach
Landkreis Kronach
Landkreis Kitzingen
Landkreis Kelheim
Landkreis Hof
Landkreis Haßberge
Landkreis Günzburg
Landkreis Garmisch-Partenkirchen
Landkreis Fürth
Landkreis Fürstenfeldbruck
Landkreis Freyung-Grafenau
Landkreis Freising
Landkreis Forchheim
Landkreis Erlangen-Höchstadt
Landkreis Erding
Landkreis Eichstätt
Landkreis Ebersberg
Landkreis Donau-Ries
Landkreis Dingolfing-Landau
Landkreis Dillingen an der Donau
Landkreis Deggendorf
Landkreis Dachau
Landkreis Coburg
Landkreis Cham
Landkreis Berchtesgadener Land
Landkreis Bayreuth
Landkreis Bamberg
Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
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Landkreis Augsburg
Landkreis Aschaffenburg
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Über dieses Bild





Die Innenstadt von Aschaffenburg (Luftbild)


Aschaffenburg ([.mw-parser-output .IPA a{text-decoration:none}aˈʃafn̩ˌbʊrk], Audio-Datei / HörbeispielAussprache?/i, lokal: Aschebersch [ˈaʒəˌbɛːʃ]) ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken, Teil der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, größte Stadt der Region Bayerischer Untermain und nach Würzburg die zweitgrößte Stadt im Regierungsbezirk Unterfranken. Die Stadt ist Sitz des Landratsamtes Aschaffenburg und der Hochschule Aschaffenburg.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geografie


    • 1.1 Geografische Lage


    • 1.2 Stadtgliederung und -umgebung




  • 2 Name


    • 2.1 Etymologie


    • 2.2 Frühere Schreibweisen




  • 3 Geschichte


    • 3.1 Mittelalter


    • 3.2 Neuzeit


      • 3.2.1 Revolution 1918/19


      • 3.2.2 Jüdische Gemeinde


      • 3.2.3 Zweiter Weltkrieg


      • 3.2.4 Nach 1945




    • 3.3 Eingemeindungen


    • 3.4 Einwohnerentwicklung




  • 4 Politik


    • 4.1 Stadtrat


    • 4.2 Bürgermeister und ab 1904 Oberbürgermeister


    • 4.3 Wappen


    • 4.4 Städtepartnerschaften




  • 5 Dialekt und Mundart


  • 6 Kultur und Sehenswürdigkeiten


    • 6.1 Kirchen und Klöster


    • 6.2 Moscheen, Cem-Haus


    • 6.3 Theater, Bühnen


    • 6.4 Veranstaltungshallen


    • 6.5 Kinos


    • 6.6 Museen


    • 6.7 Bauwerke


    • 6.8 Parks


    • 6.9 Friedhöfe




  • 7 Sportvereine


  • 8 Sportanlagen


  • 9 Messen, Feste, regelmäßige Veranstaltungen


  • 10 Wirtschaft und Infrastruktur


    • 10.1 Wirtschaft


      • 10.1.1 Einkaufen




    • 10.2 Verkehr


      • 10.2.1 Schienenverkehr


      • 10.2.2 Hafen


      • 10.2.3 Straßen


      • 10.2.4 Städtische Ringstraße


      • 10.2.5 Mainbrücken


      • 10.2.6 ÖPNV


      • 10.2.7 Ferienstraßen und Radfernwege


      • 10.2.8 Flugplatz




    • 10.3 Medien


      • 10.3.1 Druckmedien


      • 10.3.2 Rundfunk und Fernsehen




    • 10.4 Öffentliche Einrichtungen


      • 10.4.1 Justiz




    • 10.5 Bildung


      • 10.5.1 Gegenwärtige Bildungseinrichtungen


        • 10.5.1.1 Schulen


        • 10.5.1.2 Hochschule


        • 10.5.1.3 Fachakademie für Sozialpädagogik




      • 10.5.2 Historische Bildungseinrichtungen


        • 10.5.2.1 Universität


        • 10.5.2.2 Forstliche Hochschule






    • 10.6 Fahrschule




  • 11 Umwelt


    • 11.1 Luftqualität


    • 11.2 Naturschutz


      • 11.2.1 Streuobstwiesen






  • 12 Persönlichkeiten


  • 13 Trivia


  • 14 Literatur


  • 15 Weblinks


  • 16 Einzelnachweise





Geografie |




Stadtgliederung Aschaffenburg



Geografische Lage |


Aschaffenburg liegt an den Flüssen Main und Aschaff, am westlichen Rand des Spessarts und am nordwestlichen Eck des Mainvierecks.
Sie wird im Westen, Norden und Osten vom Landkreis Aschaffenburg umschlossen. Im Süden grenzt der Landkreis Miltenberg direkt an das Stadtgebiet. Der topographisch höchste Punkt des Stadtgebietes befindet sich am Nordwesthang des Pfaffenberges mit 391,5 m ü. NN (Lage)49.9349639.237919, der niedrigste liegt im Main mit 108,5 m ü. NN (Lage)49.9745519.0869.


Geologie

Das Mineral Aventurin-Quarz findet sich in Europa nur an ein paar Stellen, nämlich in der Nähe von Aschaffenburg und in Österreich bei Mariazell in der Steiermark. Ansonsten findet man es in Europa in größerem Maße besonders am Ural.



Stadtgliederung und -umgebung |


Maßgeblich für die Statistische Einteilung der Stadt Aschaffenburg nach Stadtteilen ist die Kleinräumige Gliederung 2010. Nach der Kleinräumigen Gliederung 2010 werden die Einwohnerzahlen (Wohnbevölkerung) der Stadtteile und ihre flächenmäßige Größe bestimmt. Danach hatte die Stadt Aschaffenburg im Jahre 2013 67.844 Einwohner. Sie gliedert sich in zehn Stadtteile.[2][3]



  • Stadtmitte, bestehend aus den Stadtteilen Stadtmitte/Innenstadt und Stadtmitte/Aschaffenburg-Ost: ca. 22.857 Einwohner, 841 ha


  • Damm: 13.013 Einwohner, 731 ha


  • Schweinheim: 10.848 Einwohner, 1598 ha


  • Nilkheim: 5.409 Einwohner, 802 ha


  • Obernau: 4.857 Einwohner, 810 ha


  • Leider: 3.302 Einwohner, 317 ha


  • Strietwald: 3.241 Einwohner, 755 ha


  • Österreicher Kolonie: 1.671 Einwohner, 32 ha


  • Gailbach: 1.705 Einwohner, 316 ha


  • Obernauer Kolonie: 941 Einwohner, 45 ha


An das Stadtgebiet von Aschaffenburg grenzen folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): Johannesberg, Glattbach, Goldbach, Hösbach, Haibach, Bessenbach, Sulzbach am Main, Niedernberg, Großostheim, Stockstadt am Main, Mainaschaff und Kleinostheim.



Name |



Etymologie |


Es wird fälschlicherweise oft angenommen, dass der Name Aschaffenburg von Ascanius abstammt. Der ursprüngliche Name Ascafaburc setzt sich aber aus den Wörtern ascafa, das den Fluss Aschaff beschreibt (siehe dazu Name der Aschaff) und dem althochdeutschen burch, für Burg, zusammen.[4]



Frühere Schreibweisen |


Frühere Schreibweisen der Stadt aus diversen historischen Karten und Urkunden:[4]







  • um 700 ascapha(burg)

  • 976 Ascafaburc

  • 982 Ascafaburg

  • 1131 Aschapheneburch




  • 1143 Aschafenburc

  • 1173 Aschaffenburg


  • latinisiert: Schaffnaburgum[5]




Geschichte |



Mittelalter |


Aschaffenburg wurde im 5. Jahrhundert von den Alemannen gegründet, erste Siedlungshinweise finden sich bereits aus der Steinzeit.




Aschaffenburg. Stich von Matthaeus Merian in der Topographia Germaniae.


Um 975 "gründete" wahrscheinlich nicht Herzog Liudolf von Schwaben das Kollegiatstift St. Peter und Alexander, sondern sein Sohn, Herzog Otto von Schwaben und Bayern.[6] Als kirchliche Institution, wenn auch noch nicht in Form eines Kollegiatstifts, existierte die Klerikergemeinschaft bereits weit früher. 982 gingen Stadt und Stift Aschaffenburg von Herzog Otto (mit Zustimmung Kaiser Ottos II.) an das Erzstift Mainz (Erzbischof Willigis) über.
Seit dem 10. Jahrhundert bis zum Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 gehörte Aschaffenburg zum Mainzer Kurfürstentum und war damals die Zweitresidenz der Mainzer Erzbischöfe. Das vom Erzstift Mainz weltlich beherrschte Territorium war im gesamten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit sehr stark fragmentiert, und der größte zusammenhängende Teil („Oberes Erzstift“) befand sich um Aschaffenburg herum im Bereich des heute so genannten Bayerischen Untermain. Deshalb war die Stadt ein bedeutender Verwaltungssitz und häufiger Aufenthaltsort der Erzbischöfe und Kurfürsten.


Schon geraume Zeit vor 975 wurde mit dem Bau der Stiftskirche St. Peter, später St. Peter und Alexander, begonnen. 989 ließ der Erzbischof von Mainz, Willigis, eine (erste?) Holzbrücke über den Main bauen. Um 1122 befestigte der Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken die Siedlung bzw. erneuerte deren Befestigung. 1144 erhielt Aschaffenburg das Marktrecht und 1161 Stadtrechte. Noch vor 1346 entstand die Ummauerung der Vorstadt um die Agathakirche. Im selben Jahr bestätigte Erzbischof Heinrich III. von Virneburg die Privilegien der Stadt.[7]



Aschaffenburg war Mitglied des Rheinischen Städtebundes von 1254/57 und von Anfang des 14. Jahrhunderts bis 1526 Mitglied des Neunstädtebundes im mainzischen Oberstift.[8]



Neuzeit |




Die Darstellung Albrechts von Brandenburg als Hl. Erasmus auf der Erasmus-Mauritius-Tafel von Matthias Grünewald




50 Pfennig Notgeld der Stadt Aschaffenburg (1920) von Heinz Schiestl gestaltet und der Unterschrift von Oberbürgermeister Wilhelm Matt


Der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Albrecht von Brandenburg residierte ursprünglich in Halle an der Saale, wo er sich als großer Kunstmäzen erwies und besonders Lucas Cranach umfangreiche Aufträge erteilte. Als er aufgrund der Ereignisse der Reformation 1541 aus Halle fliehen musste, verlegte er seine Residenz nach Aschaffenburg und nahm viele seiner gestifteten Kunstschätze mit. So kamen mehrere Cranach-Bilder und ein Reliquien-Kalender – zu jedem Tagesheiligen wurde eine Reliquie gesammelt – in den Besitz der Stiftskirche St. Peter und Alexander in Aschaffenburg. Von hier aus führte Albrecht auch mit Martin Luther den berühmten Schriftwechsel zum Ablasshandel. Die Stiftsherren von St. Peter und Alexander beauftragten 1516 „Mathis, den Maler“ (heute bekannt als Matthias Grünewald) mit der Erstellung von Altargemälden. Nach der Zerstörung der alten Burg im Jahre 1552 im Markgräflerkrieg ließ 1605 Johann Schweikhard von Kronberg das Schloss Johannisburg errichten, das 1619 fertiggestellt war.


Ab 1594 fanden unter den Erzbischöfen Johann Adam von Bicken und seinem Nachfolger Johann Schweikhard von Kronberg insbesondere im Oberstift (den kurmainzischen Gebieten um Aschaffenburg) viele Hexenprozesse mit Hunderten von Hexenverbrennungen statt. Zwei der Opfer waren in Aschaffenburg die „Karpfenwirtin“ Margarethe Rücker und die „Kreuzschneiderin“ Elisabeth Strauß, die am 19. Dezember 1611 enthauptet und verbrannt wurden.[9]


Von 1631 bis 1634 war Aschaffenburg Bestandteil des Schwedischen Staates in Mainz.




Aschaffenburg – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655


Das Stift war um 1700 im Kanton Odenwald des Ritterkreises Franken immatrikuliert. Nach der Eroberung der Stadt Mainz durch Frankreich 1798 wurde Aschaffenburg Sitz der Regierung des Erzstiftes Mainz. 1803 wurde für den letzten Kurfürsten von Mainz und Kanzler des alten Reiches, Karl Theodor von Dalberg, das Fürstentum Aschaffenburg geschaffen und Aschaffenburg zu dessen Hauptstadt. 1810 ging das Fürstentum Aschaffenburg im Großherzogtum Frankfurt auf und Aschaffenburg wurde Verwaltungssitz des Distrikts und des Departements Aschaffenburg. Bis zu seinem Abdanken am 28. Oktober 1813 zugunsten des Thronfolgers Eugène de Beauharnais residierte Großherzog Karl Theodor von Dalberg meist im Schloss Johannisburg.


Infolge des Pariser Vertrages vom 3. Juni 1814[10] kam Aschaffenburg am 26. Juni 1814 zu Bayern, wozu es seitdem gehört. 1835 bis 1865 war Adalbert von Herrlein Bürgermeister von Aschaffenburg. Während seiner Amtszeit kam es zu einem raschen Anstieg der Einwohnerzahlen. 1840 bis 1848 ließ König Ludwig I. von Bayern das Pompejanum errichten. Während des Deutschen Krieges fanden in Aschaffenburg am 14. Juli 1866 Kampfhandlungen statt (siehe Gefechte bei Aschaffenburg).



Revolution 1918/19 |


Während der Novemberrevolution wurde am 9. November 1918 in Aschaffenburg ein Arbeiter- und Soldatenrat gebildet. Die alten Behörden blieben jedoch im Amt. Nach dem Mord an Bayerns Ministerpräsident Kurt Eisner verhängte der Arbeiter- und Soldatenrat am 23. Februar 1919 den Belagerungszustand über Aschaffenburg, der am 26. Februar wieder aufgehoben wurde. Aschaffenburger Geistliche verhinderten am selben Tag das angeordnete Glockenläuten zum Gedenken an Kurt Eisner. Am 7. April wird wie in München und anderen bayerischen Städten auch in Aschaffenburg die Räterepublik ausgerufen. Am 9. April wendet sich das in Aschaffenburg stationierte Jägerbataillon gegen die Räterepublik. Nach einem Ultimatum des Würzburger Generalkommandos wird die Räterepublik in Aschaffenburg nach Verhandlungen unblutig beendet. Am 26. Mai werden die führenden Köpfe der Räterepublik Rudolf Hartig, Jean Stock, Stefan Eser und Peter Pfarrer wegen Beihilfe zum Hochverrat zu Festungshaft zwischen eineinviertel und zwei Jahren verurteilt.[11]



Jüdische Gemeinde |


700 Jahre lang waren jüdische Familien in der Stadt ansässig. Die Aschaffenburger Juden begruben ihre Verstorbenen, wie auch Juden der näheren und weiteren Umgebung, zunächst in Frankfurt[12] und seit Beginn des 18. Jahrhunderts auf dem Jüdischen Friedhof (Bezirksfriedhof) im Stadtteil Schweinheim. Dort wird mit einem Gedenkstein sieben jüdischer Bürger gedacht, die vor ihrer drohenden Deportation 1942 durch Suizid starben.


Im Jahr 1890 entstand, an den Altstadtfriedhof angrenzend, ein weiterer jüdischer Friedhof. Von jüdischem Leben zeugt zudem das ehemalige Schul- und Rabbinerwohnhaus am Wolfsthalplatz, das die Jüdische Gemeinde 1898 an Stelle ihrer, um das Jahr 1698 gebauten und 1887 niedergelegten Synagoge errichtet hat. Der 1893 neu errichtete Synagogen-Neubau wurde beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern geschändet und zerstört. Im alleine erhalten gebliebenen ehemaligen Rabbinatsgebäude wurde nach einer Nutzung u. a. als Städtisches Jugendhaus 1984 von der Stadt Aschaffenburg das „Museum jüdischer Geschichte und Kultur“ eingerichtet. In einer Dauerausstellung wird hier auch über die Verfolgung und Ermordung in der Shoa informiert.


Auf dem nach dem wohltätigen jüdischen Bankier Wolfsthal benannten Platz erinnert eine Gedenktafel an die Verfolgung und an den Mord an ungefähr 300 Aschaffenburger Juden.[13] Weiterhin werden in Aschaffenburg Stolpersteine als Mahnmal gelegt. In Aschaffenburg gab es von 1925 bis zum Verbot jüdischer Logen eine B’nai-B’rith-Loge namens Philo-Loge. Ihr Logenheim, Lamprechtstraße 21 (heute Hausnummer 37), wurde am 3. November 1935 als Andreas-Bauriedl-Haus zum Sitz der NSDAP-Kreisleitung.[14]



Zweiter Weltkrieg |


Aschaffenburg war von 1940 bis März 1945 das Ziel von 20 Luftangriffen der Westalliierten. Am 21. November 1944 warf die Royal Air Force 14 Tonnen Sprengbomben auf große Teile von Aschaffenburg, besonders im Stadtteil Damm. Etwa die Hälfte der Aschaffenburger wurde obdachlos,[15] 344 Menschen starben.


Bei Herannahen der US-Armee im Frühjahr 1945 wurde Aschaffenburg zur „Festung“ erklärt und sollte unter allen Umständen gehalten werden. Major Emil Lamberth wurde zum Festungskommandanten ernannt.
Als US-General Robert T. Frederick bemerkte, dass der Widerstand dortiger Kämpfer stärker als andernorts war, befahl er seinem 157. Infanterie-Regiment systematischen Artilleriebeschuss und Luftangriffe auf Aschaffenburg und Dörfer in der Umgebung, um beim darauffolgenden Häuserkampf möglichst wenige eigene Soldaten zu verlieren.[16][17]


Die US-Truppen erreichten über die unzerstört gebliebene Nilkheimer Eisenbahnbrücke den Stadtteil Schweinheim und drangen nach Tage währenden Gefechten in der Karwoche 1945 in die Innenstadt vor. Nach den Zerstörungen des Luftkrieges wurden auch durch Artilleriebeschuss bei der Einnahme der Stadt so bedeutende Kultur- und Baudenkmäler wie das Schloss Johannisburg und das Pompejanum noch schwerer beschädigt beziehungsweise zerstört. Nach 9-tägiger Verteidigung kapitulierte die Stadt am 3. April 1945.



Nach 1945 |


In den ersten Nachkriegsjahren wurden die zerstörten Kirchen wieder hergestellt, ab 1954 das Schloss und ab 1984 das Pompejanum - Bauwerke, die aus dem Bild der Stadt nicht wegzudenken sind. Andere wertvolle Gebäude, wie das Deutschordenshaus, wurden nur in Teilen wieder aufgebaut. Vom historischen Rathaus wurde lediglich der Portikus in das Sitzungsgebäude des neuen Rathauses integriert.[18] Erst auf Betreiben einer Bürgerinitiative wurde 1995 das in den 1920er Jahren freigelegte Fachwerk des Hauses zur weißen Taube, genannt Löwenapotheke, rekonstruiert. Der Bassenheimer und der Dalberger Hof bleiben wohl für immer verloren.


Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Aschaffenburg zur Amerikanischen Besatzungszone. Die US-Militärverwaltung richtete zur Unterbringung so genannter Displaced Persons (DP) ein DP-Lager ein. Die meisten von ihnen stammten aus der Ukraine und aus Polen. Die Aschaffenburger Kasernenanlagen aus der Zeit der Monarchie und vor allem des Dritten Reiches wurden während des Kalten Krieges von der US-Armee belegt.[19]


Im Sommer 1958 wurde die Anschlussstelle Aschaffenburg-Zentrum der Autobahn A3 dem Verkehr übergeben. Im selben Jahr erhielt die Stiftskirche St. Peter und Alexander den päpstlichen Titel Basilika minor, wurde also zur Stiftsbasilika St. Peter und Alexander. Im Jahre 1978 initiierte Guido Knopp einen Geschichtsdiskurs, die bis 2008 jährlich stattfindenden Aschaffenburger Gespräche.


In den Jahren 1990 bis 1992 wurden folgende US-Militärbasen geschlossen: Taylor Barracks (ehemaliges Heeresverpflegungsamt, Goldbacher Straße), Aschaffenburg Army Airfield (Militärflugplatz, Mainwiesenweg), Fiori Barracks (ehemalige Pionierkaserne, Christian-Schad-Straße), Graves Barracks (ehemalige Bois Brule-Kaserne, Bayreuther Straße), Ready Barracks (ehemalige Artilleriekaserne, Josef-Dinges-Straße), Smith Barracks (ehemalige Lagarde-Kaserne, Am Funkhaus), Jaeger Kaserne (ehemalige Jägerkaserne, errichtet 1896, Würzburger Straße).


In der Jägerkaserne war bis zum Ersten Weltkrieg das 2. Königlich-Bayerische Jägerbataillon stationiert. 1995 eröffnete hier die Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt eine Außenstelle (in dieser Zeit Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg). Bald darauf wurde die Außenstelle Aschaffenburg zur selbständigen Fachhochschule Aschaffenburg (heute Hochschule Aschaffenburg).



2007 wurde das militärische Übungsgelände in den Stadtteilen Schweinheim und Gailbach an die Eigentümer zurückgegeben.




Stadtteil Schweinheim



Eingemeindungen |


In die kreisfreie Stadt Aschaffenburg wurden eingemeindet:



  • am 1. März 1901:[20] die Gemeinde Leider

  • am 1. Juli 1901:[20] die Gemeinde Damm

  • am 1. April 1939:[20] die Gemeinde Schweinheim

  • am 1. April 1975:[21] die Gemeinde Gailbach

  • am 1. Mai 1978:[21] die Gemeinde Obernau



Einwohnerentwicklung |




Einwohnerentwicklung von Aschaffenburg.svgEinwohnerentwicklung von Aschaffenburg - ab 1871.svg

Einwohnerentwicklung von Aschaffenburg. Oben ab 1668 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871


Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wuchs die Bevölkerung von Aschaffenburg nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So musste die Stadt Einwohnerverluste hinnehmen während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) und nach einem Ausbruch der Pest im Jahre 1635.


Vor der Einnahme von Mainz durch General Custine (1792) hatte Aschaffenburg nur etwas mehr als 3000 Einwohner. Spätestens mit der Okkupation des linken Rheinufers durch Frankreich als Folge des Friedens von Campo Formio übersiedelten großer Teile des Mainzer Hofstaates endgültig nach Aschaffenburg. Hinzu kamen zahlreiche sonstige Emigranten aus Mainz und den übrigen linksrheinischen Gebieten. Die Einwohnerzahl erhöhte sich bis 1812 auf ca. 6.600. Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte sich das Bevölkerungswachstum fort. Um 1900 lebten ca. 18.000 Menschen in der Stadt.


Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Nach über 20 alliierten Luftangriffen zwischen September 1940 und März 1945 lag der größte Teil der Stadt in Schutt und Asche. Allein beim schwersten Angriff am 21. November 1944 starben 344 Menschen. Insgesamt verlor Aschaffenburg durch Evakuierung, Flucht und Luftangriffe ein Drittel seiner Bewohner (14.518 Personen). Die Bevölkerungszahl sank von 45.379 im Jahre 1939 auf 30.861 im Dezember 1945. Im Jahre 1950 wurde der Vorkriegsstand wieder erreicht. Am 30. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Aschaffenburg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 69.863 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern) – historischer Höchststand.


Da die letzte Volkszählung, der Zensus 2011 die Einwohnerzahl in Deutschland insgesamt deutlich nach unten korrigierte, wurde nach einem pauschalen Faktor auch die Einwohnerzahl Aschaffenburgs für den 31. Dezember 2011 auf 67.470 gesenkt. Seither ist die Einwohnerzahl allerdings wieder auf die Höhe vor der Volkszählung gestiegen.


Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Für die Jahre 1792 und 1812 handelt es sich um zeitnahe Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.





































































Jahr
Einwohner
1668 1.526
1792 3.300
1812 6.590[22]
1. Juni 1830 ¹ 6.800
1839/40 ¹ 9.497
3. Dezember 1858 ¹ 10.445
3. Dezember 1864 ¹ 10.700
3. Dezember 1867 ¹ 10.300
1. Dezember 1875 ¹ 10.800
1. Dezember 1880 ¹ 12.152
1. Dezember 1885 ¹ 12.393
1. Dezember 1890 ¹ 13.630
2. Dezember 1895 ¹ 15.831
1. Dezember 1900 ¹ 18.093































































Jahr
Einwohner
1. Dezember 1905 ¹ 25.891
1. Dezember 1910 ¹ 29.892
1. Dezember 1916 ¹ 26.957
5. Dezember 1917 ¹ 27.377
8. Oktober 1919 ¹ 32.199
16. Juni 1925 ¹ 34.056
16. Juni 1933 ¹ 36.260
17. Mai 1939 ¹ 45.379
31. Dezember 1945 30.861
29. Oktober 1946 ¹ 36.383
13. September 1950 ¹ 45.499
25. September 1956 ¹ 51.998
6. Juni 1961 ¹ 54.131
31. Dezember 1965 55.580































































Jahr
Einwohner
27. Mai 1970 ¹ 55.193
31. Dezember 1975 55.398
31. Dezember 1980 59.257
31. Dezember 1985 59.240
25. Mai 1987 ¹ 60.964
31. Dezember 1990 64.098
31. Dezember 1995 66.360
31. Dezember 2000 67.592
30. Juni 2005 68.798
30. Dezember 2006 69.863
31. Dezember 2008 68.747
31. Dezember 2009 68.722
31. Dezember 2010 68.678
9. Mai 2011 ¹ 67.359



























































Jahr
Einwohner
31. Dezember 2011 67.470
31. Dezember 2012 67.681
31. Dezember 2013 67.844
31. Dezember 2014 68.167
31. Dezember 2015 68.986
31. Dezember 2016 69.187
31. März 2017 69.273
30. Juni 2017 69.435
30. September 2017 69.757
31. Dezember 2017 69.928
31. März 2018 70.136
30. Juni 2018 70.339
30. September 2018 70.602


¹ Volkszählungsergebnis



Politik |


Nachdem Oberbürgermeister Klaus Herzog (SPD) bereits bei den Wahlen im März 2006 wiedergewählt wurde, setzte er sich bei den Wahlen am 11. März 2012 mit 82,0 % der Stimmen gegen seinen einzigen Mitbewerber Winfried Bausback (CSU; 18,0 %) durch.[23]



Stadtrat |















































Der Aschaffenburger Stadtrat besteht aus 44 Mitgliedern. Seit der Kommunalwahl am 2. März 2008 hatte er folgende Zusammensetzung:
Stadtrat Sitzverteilung


2008–2010:[24]
CSU SPD GRÜNE UBV*
FDP KI**

Gesamt
17 14 5 3 3 2 44
Leonie Kapperer, die für die Kommunale Initiative ins Stadtparlament eingezogen war, verließ diese kurz nach der Wahl und saß bis Ende 2010 als Parteilose im Stadtrat. Seit Dezember 2010 ist sie Mitglied der SPD-Fraktion, die seitdem auf 15 Mitglieder angewachsen ist.

2010–2014:[24]
CSU SPD GRÜNE UBV*
FDP KI**

Gesamt
17 15 5 3 3 1 44

Nach der Kommunalwahl am 16. März 2014 ergab sich folgende Sitzverteilung

























2014–2020:[25]
CSU SPD GRÜNE UBV*
FDP KI**
ÖDP
Gesamt
16 14 6 3 2 2 1 44

*Unabhängige Bürgervertretung  ** Kommunale Initiative



Bürgermeister und ab 1904 Oberbürgermeister |




Aschaffenburger Rathaus








  • Christian Pfaff,1818–1824


  • Gottlieb Leo, 1824–1827 und 1831–1835


  • Franz Josef Feller, 1827–1831


  • Adalbert von Herrlein, 1835–1864


  • Bernhard Emil Vogler, 1864–1867


  • Magnus Will, 1867–1877


  • Friedrich Ritter von Medicus, 1877–1904





  • Wilhelm Matt (BVP), 1904–1933


  • Wilhelm Wohlgemuth (NSDAP), 1933–1945


  • Jean Stock (SPD), 1945


  • Vinzenz Schwind (CSU, ab 1952 Überparteiliche Einheitsliste), 1945–1970


  • Willi Reiland (SPD), 1970–2000


  • Klaus Herzog (SPD), seit 2000



Der zweite Bürgermeister und Stellvertreter des Oberbürgermeisters wird alle sechs Jahre nach der Stadtratswahl vom Stadtrat gewählt. Amtsinhaber sind seit 2014 Jessica Euler (CSU) und Jürgen Herzing (SPD).



Wappen |



AB16.JPG

Stadtfarben

Wappen Aschaffenburg2.jpg

1633–1836










Wappen der kreisfreien Stadt Aschaffenburg


Blasonierung: „Auf silbernem, oben golden bebordetem Grund eine die unteren Seitenschildrändern berührende symmetrische, blaubedachte, rote Burg mit runden Seitentürmen, je beknauft mit einer goldenen Turmkugel, im Torbogen mit aufgesetzter gotischer Spitze ein auf goldenem Sitz mit seitlich herausragenden Tierköpfen und Pranken thronender blaugewandeter und -beschuhter silberner Bischof, die Rechte segnend erhoben, mit der Linken einen linksgewandten goldenen Krummstab haltend, bekleidet mit silbernem Pallium und blauer, goldbestreifter Mitra.“[26][27]

Wappenbegründung: Der segnende Heilige ist der Heilige Martin, Patron des Erzbistums Mainz, wie auch das Pallium, das einem Erzbischof zusteht, symbolisieren die jahrhundertelange Zugehörigkeit Aschaffenburgs zum Erzstift Mainz.

Das Stadtwappen ist in Form eines erstmals für 1236 urkundlich belegten großen Stadtsiegels aus Wachs überliefert. Aufgrund ihres Verhaltens im Deutschen Bauernkrieg im Frühjahr 1525 war es der Stadt von Erzbischof Albrecht von Mainz aberkannt worden. Nachdem jahrhundertelang nur das „A“ mit Kopfbalken aus dem kleineren Aschaffenburger Stadtsiegel verwendet werden durfte, gab König Ludwig I. von Bayern mit Entschließung vom 1. April 1836 der Stadt ihr altes Wappen zurück.[28] Die Aschaffenburger Stadtfarben sind die Farben Grün – Rot – Weiß.[27]




Städtepartnerschaften |


Städtepartnerschaften mit:[29]



  • seit 1956: SchottlandSchottland Perth (Schottland)

  • seit 1975: FrankreichFrankreich St. Germain-en-Laye (Frankreich)

  • seit 1996: UngarnUngarn Miskolc (Ungarn)


Vom 23. bis zum 25. Juni 2006 feierte die Stadt Aschaffenburg mit Perth das 50-jährige Jubiläum der gemeinsamen Partnerschaft. Zur Feier kam Provost („Bürgermeister“) Bob Scott mit einer größeren Delegation aus Perth und Umgebung in die deutsche Partnerstadt. Höhepunkt des Festes waren die in der Aschaffenburger Fasanerie veranstalteten Highland Games.


Städtesolidarität

  • seit 1991 besteht eine Städtesolidarität mit KolumbienKolumbien Villavicencio in Kolumbien

Patenschaft

  • Seit 1958 besteht eine Patenschaft für die aus Stadt und Kreis TschechienTschechien Graslitz (tschechisch: Kraslice) vertriebenen Sudetendeutschen


Dialekt und Mundart |


In Aschaffenburg und seinen Stadtteilen werden, wie in den umgebenden Orten, verschiedene Varianten der Untermainländischen Dialekte gesprochen. Man spricht somit einen südhessischen und nicht, wie oft geglaubt, einen Unterfränkischen Dialekt. Die Aschaffenburger Mundart selbst unterscheidet sich auch von den angrenzenden untermainländischen Sprachgebieten,[30] wie Kahlgründer oder Großostheimer Dialekt. Ein weithin bekannter Sprecher des Aschaffenburger Innenstadt-Dialektes ist der Kabarettist Urban Priol.



Kultur und Sehenswürdigkeiten |




Stiftsbasilika




Pfarrkirche „Unsere liebe Frau“ (Muttergottespfarrkirche)




Jakobuskirche (Nilkheim)



Kirchen und Klöster |






katholisch



  • Stiftskirche St. Peter und Alexander, Basilica minor


  • Heilig-Kreuz-Kapelle (Clemensheim)

  • Herz Jesu

  • Klinikkapelle Zum guten Hirten


  • Kapelle „Maria, Mutter der Kirche“ (Maria-Ward-Schule)

  • Schlosskapelle – St. Johannes der Täufer

  • Kapuzinerkirche St. Elisabeth


  • Maria Geburt (Schweinheim)


  • Sandkirche – Zur weißen Lilie

  • Spitalkirche St. Katharina

  • St. Agatha

  • Jesuitenkirche


  • St. Gertrud (Schweinheim)


  • St. Josef (Damm)


  • St. Kilian (Nilkheim)


  • St. Konrad (Strietwald)


  • St. Laurentius (Leider)


  • St. Michael (Damm)


  • St. Matthäus (Gailbach)

  • St. Pius


  • St. Peter und Paul (Obernau)


  • Unsere Liebe Frau (Muttergottespfarrkirche)



evangelisch



  • Christuskirche


  • Pauluskirche (Damm)


  • Lukaskirche (Leider)


  • Jakobuskirche (Nilkheim)


  • Matthäuskirche (Schweinheim)


  • Lutherkirche (Strietwald)


  • Thomaskirche (Aschaffenburg) (abgegangen)


evangelisch-freikirchlich



  • Andreasgemeinde

  • Kirche für Aschaffenburg


griechisch orthodox


  • Katharinenspital

neuapostolisch


  • Neuapostolische Kirche Aschaffenburg

adventistisch


  • Adventgemeinde Aschaffenburg

baptistisch


  • Baptisten Gemeinde Aschaffenburg e.V.



Moscheen, Cem-Haus |



  • Ayasofya Camii, Islamische Gemeinschaft Millî Görüş – Ortsverein Aschaffenburg e. V. (IGMG)

  • Kocatepe Camii, Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V. (DİTİB)

  • Masjid-Badr-Moschee, Islamischer Arbeiterverein e. V.

  • Othmane Moschee, Islamische Kulturgemeinschaft e. V.

  • Süleymaniye Merkez Camii, Bildungs- und Kulturverein Aschaffenburg e. V. (ehemals VIKZ e. V.)

  • Yeni Camii, Islamische Kulturgemeinschaft Aschaffenburg 1981 e. V.

  • Cem-Haus, Alevitische Gemeinde Aschaffenburg e. V.[31]



Theater, Bühnen |




  • Stadttheater, erbaut unter Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg 1811 zu Zeiten des Fürstentums Aschaffenburg, Spielstätte u. a. von „ab:art-theater“, „freies ensemble aschaffenburg“.

  • Bühnen


    • Colos-Saal, Musikclub, Auftritte von Stars vor allem der Musikrichtungen Jazz, Rock und Blues

    • Erthaltheater, Spielstätte von „mot – modernes theater aschaffenburg e. V.“

    • Jugendkulturzentrum, u. a. Veranstaltungen von „AbaKuZ e. V.“ – Initiative für ein alternatives Kulturzentrum; Vorträge, Konzerte, Lesungen etc.


    • Kabarett im Hofgarten, betrieben von Urban Priol in der ehemaligen Orangerie.

    • Ludwigstheater, Spielstätte der „actor’s company“

    • „Story Stage Märchentheater Aschaffenburg“

    • Zimmertheater, Spielstätte der „Jungen Bühne Aschaffenburg e. V.“





Veranstaltungshallen |




  • Stadthalle am Schloss, Großer Saal, Kleiner Saal, Tagungscenter, zwei Konferenz- und zwei Seminarräume


  • f.a.n. frankenstolz arena (ehemals: Unterfrankenhalle): Funktionale Halle für sportliche und kulturelle Veranstaltungen.



Kinos |



  • Casino, Programmkino mit einem mehrfach ausgezeichneten Filmprogramm


  • Kinopolis Aschaffenburg



Museen |




  • Staatsgalerie Aschaffenburg im Schloss Johannisburg (I. Stock) ist Teil der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen mit einer bedeutenden Cranach-Sammlung.


  • Schlossmuseum Aschaffenburg mit Kunstwerken und historischen Zeugnissen aus sechs Jahrhunderten befindet sich im II. Stock von Schloss Johannisburg.


  • Stiftsmuseum der Stadt Aschaffenburg, ein Museum für Vor- und Frühgeschichte, die Kunst des Mittelalters, der Renaissance und für die sakrale Kunst des Barock. Es befindet sich im ehemaligen Kapitelhaus des Stifts, ein Bau, der bis auf die Gründung des Stiftes im 10. Jahrhundert zurückreicht, und ist durch einen romanischen Kreuzgang baulich mit der Stiftskirche St. Peter und Alexander verbunden.

  • Naturwissenschaftliches Museum, diese Ausstellung verdankt ihre Bedeutung vor allem der umfangreichen Sammlung von Insekten sowie einer repräsentativen Darstellung der Mineralogie und Geologie des Spessarts. Angesiedelt ist es im Schönborner Hof, der von der Familie Schönborn als Stadtpalais von 1673 bis 1681 errichtet wurde.

  • Museum jüdischer Geschichte und Kultur. Es befindet sich im ehemaligen Rabbinerhaus am Wolfsthalplatz. In der Dauerausstellung zur Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg zeigen historische Dokumente das Leben der jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg von 1267 bis zur Zeit der Verfolgung im Nationalsozialismus.

  • Das Gentil-Haus wurde von dem Aschaffenburger Industriellen und Sammler Anton Gentil als Präsentationsort für seine umfangreiche Sammlung in den 1920er Jahren erbaut.

  • Städtische Galerie „Kunsthalle Jesuitenkirche“, mit wechselnden Sonderausstellungen.

  • Neuer Kunstverein Aschaffenburg e. V. KunstLANDing, in der Landingstraße 16, mit Sonderausstellungen aktueller Kunst.

  • Künstlerhaus Walter Helm


  • Kirchnerhaus, Geburtshaus des Malers Ernst Ludwig Kirchner



Bauwerke |





Schloss Johannisburg – Wahrzeichen der Stadt





Pompejanum




  • Schloss Johannisburg (Renaissance) mit der Hofbibliothek


  • Stiftskirche St. Peter und Alexander mit spätromanischem Kreuzgang. Die Kirche hat den Status einer päpstlichen Basilika minor, an Kulturdenkmälern finden sich in ihrem Inneren u. a. eines der wenigen erhaltenen Kruzifixe im romanischen Stil sowie die Beweinung Christi von Matthias Grünewald.


  • Altstadtfriedhof Aschaffenburg (mit den Gräbern von Clemens Brentano und Wilhelm Heinse)

  • historische Altstadt (Denkmal-Ensemble Oberstadt auf dem Stifts-, Bad-, Schloss- und Jesuitenberg)


  • Bernhard-von-Trier-Gedenkstein der dankbaren Stadt Aschaffenburg zu Ehren des sagenhaften Kapuzinerpaters Bernhard von Trier (s. o.) in der Kleinen Schönbuschallee hinter der Willigisbrücke (Bildhauer: Otto Gentil, 1931).

  • Adelshöfe in Aschaffenburg

  • Rathaus der Stadt: Fertiggestellt 1958 nach einem Entwurf von Diez Brandi. Seit 1991 auf der Liste der Baudenkmäler.


→ siehe auch Liste der Baudenkmäler in Aschaffenburg



Parks |




Schloss Schönbusch mit See




  • Park Schönbusch mit dem gleichnamigen Schlösschen wurde unter dem Mainzer Erzbischof und Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal ab 1776 im englischen Gartenstil angelegt und ist damit einer der ältesten Landschaftsgärten Deutschlands. Er liegt im Westen der Stadt.


  • Kleine Schönbuschallee, schnurgerade Allee, erstmals 1766 angelegt. Der Spazierweg führt von der Innenstadt zum Park Schönbusch.


  • Nilkheimer Park, Park des ehemaligen Hofgutes Nilkheim


  • Schlossgarten, Grünanlage, die das Schloss Johannisburg mit dem Pompejanum verbindet.


  • Schöntal, ursprünglich Stadtgraben sowie Fürstbischöflicher Tier- und Gemüsegarten, 1440–1450, mit Magnolienhain.


  • Fasanerie, ein bewaldeter Landschaftspark im Osten der Stadt, der mit den Anlagen am Godelsberg und Büchelberg an den Naturpark Spessart anschließt.



Friedhöfe |



  • Altstadtfriedhof

  • Waldfriedhof und Krematorium im Stadtteil Leider. Die erste Einäscherung war am 26. Februar 1975.

  • Friedhof im Stadtteil Leider

  • Friedhof im Stadtteil Schweinheim

  • Friedhof im Stadtteil Gailbach

  • Friedhof im Stadtteil Damm

  • Nordfriedhof im Stadtteil Strietwald

  • Dorffriedhof im Stadtteil Obernau

  • Waldfriedhof im Stadtteil Obernau


  • Jüdischer Friedhof am Altstadtfriedhof, im Stadtteil Schweinheim und im Waldfriedhof des Stadtteils Leider



Sportvereine |


Eishockey

Der WSV Aschaffenburg nahm von 1987 bis 1994 am Spielbetrieb des Hessischen Eissport Verbandes teil. In der Zeit spielte er sechs Jahre in der Landesliga Hessen und nach dem Aufstieg ein Jahr Hessenliga. Aktuell gibt es in Aschaffenburg eine Hobbymannschaft, den 1. Aschaffenburger Eissportverein e.V. Quelle: rodi-db.de[32]


Fußball



Stadion am Schönbusch


Überregionale Bekanntheit besitzt der Traditionsverein Viktoria Aschaffenburg, der seine Heimspiele im städtischen Stadion am Schönbusch austrägt. Nach vielen Jahren in der höchsten deutschen Spielklasse in den fünfziger Jahren spielte der Verein nach dem Abstieg aus der zweiten Bundesliga ab 1989, von kurzen Unterbrechungen abgesehen, in der Oberliga Hessen. Seit dem Wechsel zum Bayerischen Fußballverband zur Spielzeit 2012/13 spielt die Viktoria Aschaffenburg in der Regionalliga Bayern.


Ringen

Der SV Einigkeit Aschaffenburg-Damm ist ein Ring- und Judosportverein aus dem Aschaffenburger Stadtteil Damm. Mit zwei Mannschaft-Meistertiteln und vier Vizemeistertiteln gehörte die Mannschaft Anfang der 1960er Jahre zu den erfolgreichsten deutschen Mannschaften im Ringen.


Rudern

Mit dem „Ruderclub Aschaffenburg“ ist hier ein Mitgliedsverein des DRV angesiedelt, der ein breites Leistungs-, Schul- und Freizeitsportangebot abdeckt und zu den leistungsfähigsten Vereinen in der Stadt und im Verband gehört.


Tanzsport

Mit über 850 Mitgliedern gehört der 1962 gegründete Tanzsportclub Schwarz-Gold Aschaffenburg zu den größten deutschen Tanzsportvereinen.



Sportanlagen |



  • Freibad

  • Hallenbad

  • Eissporthalle

  • Skaterbahn

  • Ringer-Leistungszentrum

  • Stadion am Schönbusch

  • f.a.n. frankenstolz arena



Messen, Feste, regelmäßige Veranstaltungen |


Aschaffenburg weist die höchste Dichte an Gaststätten und Kneipen in Bayern auf – auf rund 400 Einwohner entfällt ein Betrieb der Gastronomie.[33]


Bis 2008 fanden alljährlich die Aschaffenburger Gespräche statt. Weitere regelmäßige Veranstaltungen sind das traditionelle einwöchige „Aschaffenburger Volksfest“ im Juni mit anschließendem Feuerwerk und Schlossbeleuchtung, das Jugendmusikfest KOMMZ, das „Aschaffenburger Stadtfest“ am letzten Augustwochenende, die Floßhafenregatta und der seit 2005 stattfindende Staplercup, eine Weltmeisterschaft der Staplerfahrer.



Wirtschaft und Infrastruktur |



Wirtschaft |


2002 wurde von 20.000 deutschen Unternehmen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) auch Aschaffenburg (als Teil der Region Bayerischer Untermain) auf Platz 6 der besten Wirtschaftsstandorte gewählt.[34]
Als Standortstärken der Region wurden „Nähe zum Kunden“, „Verkehrsinfrastruktur“, „Bildungseinrichtungen“ und „Hochschulkooperationen“ angegeben.


Im Jahre 2016 erbrachte Aschaffenburg, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 5,132 Milliarden €. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 74.152 € (Bayern: 44.215 €/ Deutschland 38.180 €) und damit deutlich über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. In der Stadt gibt es 2017 ca. 61.000 erwerbstätige Personen.[35] Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 4,8 % und damit über dem bayrischen Durchschnitt von 2,7 %.[36]


Im Zukunftsatlas 2016 belegte die kreisfreie Stadt Aschaffenburg Platz 60 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „hohen Zukunftschancen“.[37]


Textil

Der Raum Aschaffenburg war eines der traditionellen Zentren der deutschen Textilindustrie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren rund 35.000 Personen in der Region in dieser Branche beschäftigt. Die arme Bevölkerung im Spessart verdiente sich mit Heimarbeit als Zulieferer für die Fabriken ein dringend benötigtes Zubrot. Durch die Globalisierung und die Verlagerung von lohnintensiven Branchen in Billiglohnländer wurden in der Region viele Arbeitsplätze in der Fertigung abgebaut, die Unternehmen sind aber weitgehend noch vor Ort und ziehen überregional Kunden durch ihren Fabrikverkauf an.


Holz und Papier

Bedingt durch den Holzreichtum des Spessarts war Aschaffenburg traditionell auch Zentrum der Papierindustrie. Die beiden Werke der früheren Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg (PWA) gehören heute zur Südafrikanischen Sappi-Gruppe bzw. der englischen DS Smith Paper. Die Firma Sappi befindet sich jedoch nicht direkt in Aschaffenburg, sondern im benachbarten Markt Stockstadt am Main. In den Betrieben werden Verpackungs- und Sanitärpapiere hergestellt.


Anfang 2007 hat das Unternehmen Pollmeier Massivholz auf dem Aschaffenburger Hafengelände (Bayernhafen) ein neues Sägewerk in Betrieb genommen, in dem 180 neue Arbeitsplätze entstanden sind. Die Investitionssumme betrug rund 150 Millionen Euro. Dies war der größte industrielle Neubau in der Stadt seit 1954. Die Stadt erwartet dadurch Impulse für Forstwirtschaft und Waldbesitz sowie die Schaffung weiterer Arbeitsplätze bei Zulieferunternehmen.


Metall und Elektro

Zwei große Werke der Automobilzulieferindustrie sind in der Stadt Aschaffenburg ansässig, die in weltweit tätige Konzerne integriert sind. Dazu kommen weitere Zulieferer in der Stadt und in der Region. In Aschaffenburg befindet sich der Hauptsitz der Linde Material Handling GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der KION Group, Wiesbaden, die weltweit zweitgrößter Hersteller von Gabelstaplern und anderen Flurförderzeugen ist. Weitere Zulieferer und Dienstleister aus der Fahrzeugbranche befinden sich in der Umgebung Aschaffenburgs. Auch die Hochschule Aschaffenburg ist in der Fahrzeugbranche engagiert.


In der Region siedeln sich auch viele Unternehmen für Mess- und Regeltechnik an. An Bedeutung gewinnen die Unternehmen für Informationstechnik und Softwareberatung.


Bekannte ansässige Unternehmen in Aschaffenburg und Umgebung sind zum Beispiel: DPD, Linde Material Handling, Linde Hydraulics, Kaup, ZF TRW, Joyson Safety Systems, Adler-Moden, SAF-Holland, SCA, PSI, E-on Netz und Modler.


Gesundheit

Insgesamt gibt es im Stadtgebiet von Aschaffenburg über 789 Krankenhausbetten, die sich auf drei Krankenhäuser verteilen (Klinikum Aschaffenburg[38] „Am Hasenkopf“, Hofgartenklinik, Frauenklinik am Ziegelberg). Es gibt 133 Fach- und 26 Allgemeinärzte, sowie 68 Zahnärzte und 38 Apotheken.


Soziales

Für ältere Menschen gibt es in der Stadt sechs Alten- und Pflegeheime, die Platz für 730 Bewohner bieten. Hinzu kommen 266 seniorengerechte Wohnungen und ca. 220 Möglichkeiten für betreutes Wohnen in vier verschiedenen Einrichtungen.


Die Initiative Sozialnetz Aschaffenburg stellt Informationen über Beratungseinrichtungen, Behörden, Organisationen, Vereine und kirchliche Einrichtungen im Hinblick auf soziale Fragen bereit.



Einkaufen |




Fußgängerzone in Aschaffenburg


Über 720 Geschäfte laden derzeit in Aschaffenburg auf über 200.000 m² zum Einkaufen ein.
Pro Kopf sind das 2,92 m² Ladenfläche. Die Fußgängerzonen (z. B. Herstallstraße, Sandgasse, Steingasse, Roßmarkt, Frohsinnstraße) bieten alleine knapp 50.000 m² Verkaufsfläche. Des Weiteren befindet sich hier die City-Galerie, das mit ebenfalls über 50.000 m² größte innerstädtische Einkaufszentrum Nordbayerns. Mit einer Kaufkraftkennziffer von 107,4 liegt der Aschaffenburger Bürger weit über dem Landesdurchschnitt (100). Das entspricht einer Kaufkraft von 17.709 € pro Einwohner.


Mit all diesen Geschäften werden nicht nur die knapp 70.000 Aschaffenburger versorgt, sondern auch weitere 400.000 aus dem süd-östlichen Rhein-Main-Gebiet, weitere 175.000 Einwohner aus dem Landkreis Aschaffenburg, 131.000 aus dem Landkreis Miltenberg sowie 132.000 aus dem Landkreis Main-Spessart. Insgesamt ergibt das rund 733.000 potentielle Kunden.


Seit den 1990er Jahren werden die ehemaligen Einrichtungen der US-Armee an der Würzburger Straße im Südwesten der Stadt am Rande des Stadtteils Schweinheim (Staatsstraße 2312, Ausfallstraße in den Spessart, Richtung Würzburg) in Wohngebiete und in eine „Serviceachse“ umgewandelt. Die ehemalige Graves-Kaserne beherbergt eine Sammelstelle für Abfälle, ein Heim für Asylbewerber und diverse Kleinbetriebe. Ein ursprünglich geplantes Technologiezentrum kam nicht zustande. Bisher größte Einzelansiedlung war am 27. Dezember 2005 die Eröffnung eines Baumarktes der Firma Bauhaus mit 120 neuen Arbeitsplätzen nahe der ehemaligen Ready-Kaserne. Die ehemalige Jäger-Kaserne ist jetzt Sitz der Hochschule Aschaffenburg.



Verkehr |



Schienenverkehr |




Der Aschaffenburger Hauptbahnhof


Aschaffenburg ist durch Aschaffenburg Hauptbahnhof (Regional- und Fernverkehr einschließlich ICE), den Hafenbahnhof (nur Güterverkehr) sowie die Haltepunkte Hochschule, Aschaffenburg-Süd und Obernau (nur regional) an das Schienennetz angebunden. Der Bahnhof Nilkheim an der ehemaligen Bachgaubahn wurde mit deren Stilllegung 1974 außer Betrieb genommen. Seit 2008 gibt es Bestrebungen, den noch bestehenden Streckenabschnitt, der von der Bahnlinie Aschaffenburg–Miltenberg durch den Park Schönbusch ins Gewerbegebiet Nilkheim II führt und der der Bayernhafen Gruppe gehört, sowie die bereits rückgebaute Strecke, die bis 1974 die Kreisstraße ABs 16 höhengleich gekreuzt hat, bis Großostheim zu reaktivieren.[39]


Es bestehen zahlreiche Nah- sowie Fernverkehrsmöglichkeiten. Laut einer Rahmenvereinbarung zwischen dem Freistaat Bayern und der DB-Station & Service AG soll an der Bahnüberführung Goldbacher Straße (Goldbacher Viadukt) ein neuer Schienenhaltepunkt errichtet werden. Mitte 2009 wurde das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofes abgebrochen. Am 29. Januar 2011 wurde das neu errichtete Bahnhofgebäude vom Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer seiner Bestimmung übergeben.[40] Im Jahr 2012 wurde der Aschaffenburger Hauptbahnhof von der „Allianz Pro Schiene“ als „Bahnhof des Jahres 2012“ gewählt.[41] Der Hauptbahnhof ist mit der Bezeichnung "Mit Infrastruktur für Fernverkehrshalt Aschaffenburg" in der Anlage 1 zu § 1 Bundesschienenwegeausbaugesetzes als neues Vorhaben des weiterer Bedarfs aufgeführt.


Nach der Stadt ist ein Intercity-Express benannt.



Hafen |




Bayernhafen Aschaffenburg


Der Staatshafen Aschaffenburg liegt an der transeuropäischen Wasserstraße Rhein-Main-Donau, gehört zur Bayernhafen Gruppe und umfasst das größte Gewerbegebiet am Bayerischen Untermain. Neben der trimodalen Containerumverladung zwischen Straße, Schiene und Wasser liegt der Schwerpunkt in den Bereichen Logistik, Versorgung und Recycling. Im Jahr 2005 lag der Güterumschlag bei 2,8 Mio. Tonnen, 2011 bei 3,3 Mio. Tonnen.[42]


Von 1886 bis 1938 war Aschaffenburg eine der Anlaufstellen der Kettenschifffahrt auf dem Main.



Straßen |


Aschaffenburg ist über drei Anschlussstellen an die A 3 angebunden (Aschaffenburg-Ost, Aschaffenburg-Zentrum (vormals -West) und Aschaffenburg-West (vormals Stockstadt)). Über die A 3 gelangt man nach Frankfurt am Main (etwa 40 Kilometer entfernt) und Würzburg (etwa 80 Kilometer entfernt). Einige Kilometer westlich von Aschaffenburg, am Seligenstädter Dreieck liegt der südliche Endpunkt der Bundesautobahn 45 Dortmund-Aschaffenburg, der sog. Sauerlandlinie. Die B 469 verbindet die A 45 mit der A 3 und reicht auf ihrem Weg nach Amorbach von Westen nahe an das Stadtgebiet heran. Von ihrer Anschlussstelle Großostheim-Nord verläuft die Bundesstraße B 26 durch die Innenstadt und nimmt dabei die B 8 auf. Im vom Bundeskabinett verabschiedeten Entwurf zum Bundesverkehrswegeplan 2030 ist der vierstreifige Ausbau der B 26 in Anlage 1 Projektliste S. 89 auf einer Länge von 3,4 km im Stadtgebiet Aschaffenburg und im Gemeindegebiet des Marktes Stockstadt am Main mit Gesamtkosten von 22,1 MIO € enthalten. Unter anderem soll die B 26 im Zuge dieser Maßnahme zur Ertüchtigung der Zufahrten zum Mainhafen Aschaffenburg vierstreifig ausgebaut und mit Abbiegespuren versehen werden.



Städtische Ringstraße |


Bereits 1896 wurde entlang der Bahnlinie Aschaffenburg–Miltenberg zwischen der Schweinheimer und der Goldbacher Straße eine 13 m breite Ringstraße geplant – heute Kurmainzer-, Wittelsbacher- und Hohenzollernring.


Nach der Eingemeindung von Damm und Leider 1901 und später mit der Zunahme des motorisierten Verkehrs begann Mitte der 1920er Jahre die Projektierung von Durchgangs- und Umgehungsstraßen: Schillerstraße, 1902; Mainbrücke am Schlotfegergrund als Verbindung der Hanauer Straße mit der Darmstädter Straße, 1925; Schlachthofstraße, 1932, später Südring, heute Südbahnhofstraße; Bahnweg, 1931 in Abstimmung mit der damals noch selbständigen Gemeinde Schweinheim; Liebigstraße, 1931; die heutige Spessartstraße, 1931.


Nach 1947 wurde entlang dieser Trassen 70 Jahre lang an einer in sich geschlossenen Städtischen Ringstraße geplant und gebaut. Der erste größere Abschnitt, der Mitte der 1960er Jahre verkehrswirksam wurde, entspricht außer den Planungen für den Ring zugleich einem früheren Projekt der Stadt Aschaffenburg für eine „Umgehungsstraße Damm“ (siehe oben). Dieses nicht ausgeführte Projekt sollte die Reichsstraßen (heute Bundesstraßen) Nrn. 8 und 26 zwischen der Schwarzen Brücke (Wilhelmstraße) und dem Goldbacher Viadukt miteinander verbinden. Begünstigt wurden diese unterschiedlichen, aber im Zentrum von Damm identischen Projekte durch die Folgen des Luftkriegs, nämlich die völlige Zerstörung der Nordseite der ehemaligen Kästergasse. Dieser erste verkehrswirksame Ringabschnitt hat die Glattbacher Straße über die Schillerstraße mit der Burchardstraße verbunden. Danach, aber ebenfalls noch Mitte der 1960er Jahre, wurde die Ebertbrücke fertiggestellt. Auch die südlichen Abschnitte der Ringstraße, die seit 1964 in Tieflage projektiert und in den 1970er Jahren mit der Adenauerbrücke begonnen wurden, sind zum Teil schon seit Jahrzehnten in Betrieb und entlasten die Innenstadt vom Durchgangsverkehr.


Ein weiteres Teilstück in der Oststadt ist seit dem 28. Juni 2013 verkehrswirksam.[43] Damit konnten die Autobahnumleitungen U 48 und U 77 von der Schillerstraße auf die Städtische Ringstraße verlegt werden.


2011 wurde mit dem Bau des nördlichen Ringabschnitts entlang der Bahnlinie Frankfurt–Nürnberg begonnen. Möglich wurde dies, wie schon beim südlichen Abschnitt entlang der Bahnstrecke Aschaffenburg–Miltenberg durch die Jahrzehnte zuvor erfolgte Stilllegung von Gleisanlagen. Die ersten Teilstücke des Nordrings wurden im Mai und im Dezember 2012 für den Verkehr freigegeben.[44] Im Februar 2014 wurde zur Verknüpfung des Nordrings mit dem bestehenden Westring im Bereich Hanauer Straße eine Straßenunterführung unter die Gleise geschoben.[45] Der am 10. Juli 2017 eröffnete Nordring entlastet die durch Wohngebiete führende Schillerstraße, die bis dahin die Funktion einer Ringstraße erfüllte. Die Bedarfsumleitungen zwischen den Autobahnanschlussstellen Aschaffenburg Ost und Aschaffenburg West, nämlich die U77 und die U48 sowie die Bundesstraße 26 verlaufen allerdings nach wie vor über die südliche und östliche Ringstraße bzw. über die Strecke Hanauer Straße – Friedrich- und Weißenburger Straße – Goldbacherstraße.



Mainbrücken |


Fünf Brücken überqueren in Aschaffenburg den Main. Dies sind (der Fließrichtung des Stromes folgend, von Süd nach Nord): der Fußgängersteg der Staustufe Obernau, der Eisenbahnbrücke Nilkheimer Mainbrücke, sowie die Straßenbrücken Konrad-Adenauer-Brücke, Willigisbrücke und Friedrich-Ebert-Brücke.



ÖPNV |


Innerhalb des Stadtgebietes gibt es 15 Buslinien der Stadtwerke Aschaffenburg, die im 15-, 20-, 30- und 60-Minuten-Takt bedient werden. Der Landkreis Aschaffenburg, der Landkreis Miltenberg sowie einige hessische Ziele werden durch fünf Buslinien der KVG und durch zwölf Buslinien der VU angefahren. Mit weiteren vier Bahnlinien der Deutsche Bahn AG bildet sich die Verkehrsgemeinschaft am Bayerischen Untermain, die VAB.
Nachts und sonntags gibt es außerhalb der Busfahrzeiten einen Service von Anrufsammeltaxis, mit denen man jedes Ziel erreichen kann, das sonst durch das regelmäßige Angebot der Stadtwerke angebunden ist.



Ferienstraßen und Radfernwege |



  • Die „Straße der Kaiser und Könige“ führt von Frankfurt nach Budapest.

  • Die Bocksbeutelstraße gehört zu den deutschen Weinstraßen. Sie führt entlang des Maines und seiner Nebenflüsse bis an die Rhön und den Steigerwald.

  • Die Route der Industriekultur Rhein-Main führt durch Städte und Gemeindeverbände im Rhein-Main-Gebiet, die ihre industriegeschichtlichen Denkmäler erschließen.

  • Die Deutsche Limes-Straße ist eine touristische Route, die entlang des Obergermanisch-Raetischen Limes vom Rhein zur Donau führt.


Darüber hinaus verlaufen insbesondere am Mainufer folgende Radfernwege:



  • Der Main-Radweg führt von den beiden Quellen des Maines entlang des Flusses bis zu dessen Mündung in den Rhein bei Mainz. Er hat eine Gesamtlänge von etwa 600 Kilometern.

  • Die D-Route 5 (Saar-Mosel-Main) über 1021 km von Saarbrücken über Trier, Koblenz, Mainz, Frankfurt am Main, Würzburg und Bayreuth bis zur tschechischen Grenze.

  • Der Deutsche Limes-Radweg folgt dem Obergermanisch-Raetischen Limes über 818 km von Bad Hönningen am Rhein nach Regensburg an der Donau.



Flugplatz |




Verkehrslandeplatz Aschaffenburg


Der Flugplatz Aschaffenburg ist als Verkehrslandeplatz kategorisiert und befindet sich etwa 2 km südwestlich des Stadtgebietes im Markt Großostheim. 2013 wurde eine Verlängerung der Start- und Landebahn um 350 m in Richtung Aschaffenburg luftrechtlich genehmigt. Im Süden des Stadtgebietes an der Grenze zu Markt Sulzbach befindet sich zudem ein Segelfluggelände.



Medien |



Druckmedien |




  • Main-Echo, Tageszeitung mit Tochterpublikationen


  • PrimaSonntag, Anzeigenblatt aus dem Funkhaus Aschaffenburg


  • Showtime-Magazin: monatliches Szene- und Fotomagazin für Aschaffenburg und Miltenberg

  • FRIZZ Das Magazin


  • Brot & Spiele: Kulturmagazin für Aschaffenburg und Umgebung



Rundfunk und Fernsehen |



  • Radio Primavera

  • Radio Galaxy

  • main.tv



Öffentliche Einrichtungen |



Justiz |


Aschaffenburg ist Sitz eines Landgerichts. Der Bezirk des Landgerichts Aschaffenburg umfasst die kreisfreie Stadt Aschaffenburg sowie die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg. Zum Landgerichtsbezirk gehören das Amtsgericht Aschaffenburg mit seiner Zweigstelle Alzenau in Unterfranken sowie das Amtsgericht Obernburg am Main mit der Zweigstelle Miltenberg.


Eine Justizvollzugsanstalt befindet sich im Stadtteil Strietwald. Jahrelang existierte auch ein Untersuchungsgefängnis in der Alexandrastraße in der Innenstadt.



Bildung |



Gegenwärtige Bildungseinrichtungen |



Schulen |

Die 18.000 Schüler Aschaffenburgs besuchen insgesamt 55 Schulen. Dazu gehören: 13 Grundschulen, 8 Hauptschulen, 4 Realschulen, 1 Wirtschaftsschule, 4 Gymnasien (Friedrich-Dessauer-Gymnasium, Karl-Theodor-von-Dalberg-Gymnasium, Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg, Gymnasium der Maria-Ward Schule), 5 Förderschulen und 22 Fach- und berufliche Schulen. Mehr als 3000 Kurse werden jährlich in der Volkshochschule Aschaffenburg für fast 50.000 Teilnehmer angeboten.




Hochschule Aschaffenburg




Fachakademie für Sozialpädagogik




Bayerische Forstlehranstalt Aschaffenburg um 1854




Fahrunterricht auf dem kleinen Exerzierplatz 1906, im Hintergrund das Aschaffenburger Schloss


Rund 1500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nehmen an Kursen der Städtischen Musikschule Aschaffenburg teil, die jedes Jahr Erfolge auch im Wettbewerb Jugend musiziert vorzuweisen hat. Sie wurde 1810 eröffnet und gilt als älteste Musikschule Deutschlands. Unterstützt werden die Schulen Aschaffenburgs durch die Stadtbibliothek, bei der fast 80.000 Medien (Bücher, Tonträger etc.) mehr als 430.000-mal im Jahr entliehen werden. Aschaffenburg besitzt seit Jahrzehnten auch eine von 10 in Deutschland existierenden Steinmetz-Meisterschulen.



Hochschule |



Ortsschild


Am 5. Oktober 1995 nahm die Hochschule für angewandte Wissenschaften Aschaffenburg den Lehrbetrieb zunächst als Abteilung der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt-Aschaffenburg auf.


Seit dem 1. Oktober 2000 ist die Fachhochschule eigenständig und in die Fakultäten Ingenieurwissenschaften (IW) mit den heutigen Studiengängen Elektro- und Informationstechnik, Mechatronik, Wirtschaftsingenieurwesen, Erneuerbare Energien und Energiemanagement, Internationales Technisches Vertriebsmanagement und Kommunikation und Dokumentation sowie Wirtschaft und Recht (W+R) mit den heutigen Studiengängen Betriebswirtschaft, Betriebswirtschaft und Recht und Internationales Immobilienmanagement gegliedert.



Fachakademie für Sozialpädagogik |

Die Fachakademie für Sozialpädagogik ist eine Ausbildungsstätte für Erzieher. Sie befindet sich im Stadtteil Damm und wird vom Landkreis Aschaffenburg finanziert. Rund 50 Absolventen werden jährlich verabschiedet. Die Einrichtung wurde 1973 gegründet und ist seit Mitte der 1990er Jahre besonders für ihre jährlichen Musicalaufführungen in der Maintalhalle Mainaschaff im Umkreis bekannt.



Historische Bildungseinrichtungen |



Universität |

Die Karls-Universität Aschaffenburg wurde 1808 durch Karl Theodor von Dalberg als Fürstlich Primatische und Erzbischöflich Regensburgische Universität zu Aschaffenburg im Zuge der Napoleonischen Neuordnung der rechtsrheinischen Gebiete gegründet. Bereits 1809 erfolgte die Umbenennung. Die Hochschule bestand auch nach dem Aberkennen des Universitätsstatus 1818 in umgewandelter Form als Bayerisches Lyzeum Aschaffenburg, einer hochschulgleichen Einrichtung des Königreich Bayerns bis 1873 fort.



Forstliche Hochschule |

Die Forstliche Hochschule Aschaffenburg war eine Ausbildungsstätte für Forstbeamte des Königreichs Bayern. Sie bestand unter verschiedenen Namen von 1807 bis 1910, mit einer Unterbrechung von 1832 bis 1844, in Aschaffenburg. Das Gebäude an der Alexandrastraße wurde danach für die Oberrealschule Aschaffenburg genutzt und im Jahre 1968 abgerissen. An der Stelle steht heute eine mehrstöckige Wohnanlage mit Tiefgarage („Parkhaus Alexandrastraße“).



Fahrschule |


1904 eröffnete der Architekt Rudolf Kempf die „Erste deutsche Autolenkerschule“ die dem „Kempf’schen Privat-Technikum Aschaffenburg“ angegliedert war. Sie wurde Ende 1906 wieder geschlossen, Kempf verließ Aschaffenburg und übersiedelte nach Mainz. Zum 100. Jubiläum 2004 wurde am ehemaligen Standort eine Stele errichtet, geschaffen von Meisterschüler Bernhard Chemin aus der Städtischen Fachschule (Meisterschule) für Steinmetzen und Steinbildhauer in Aschaffenburg.



Umwelt |



Luftqualität |


Die vor allem während der Wintermonate bestehende Feinstaubbelastung[46] der Luft führte zur Gründung des „Projektbeirates Luftqualität“, der von Dezember 2006 bis Juni 2009 tagte. In der Sitzung vom 1. Februar 2008 wurde abgeschätzt, dass aufgrund der sehr hohen Erdgasanschlussquote bei den Haushalten 85 % der PM10-Emissionen auf Holz als Brennstoff entfallen. In seinem Endbericht vom September 2009 stellte das den Projektbeirat Luftqualität begleitende ifeu-Institut fest, dass die Feinstaubkonzentration den Grenzwert von 40 µg/m³ im Jahresmittel einhält. Um auch die zulässigen Überschreitungen der PM10-Konzentration von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter im Tagesmittel von höchstens 35 Tagen im Kalenderjahr sicher einzuhalten, seien weitere Schritte nötig. Als Maßnahme wurden u. a. Begrenzungen des Schadstoffemissionen ähnlich der Regensburger Brennstoffverordnung diskutiert, aber nicht umgesetzt. Insgesamt empfahl der Projektbeirat 27 Maßnahmen und Ziele.[47]


In Aschaffenburg gibt es, wie in vielen anderen Städten, vor allem an nichtamtlichen Messstellen hohe Stickoxid-Belastungen der Atemluft. So wurden schon mehr als 46 Mikrogramm pro Kubikmeter Atemluft gemessen.[48]



Naturschutz |


Im Stadtgebiet gibt es zwei Naturschutzgebiete, ein Landschaftsschutzgebiet, drei FFH-Gebiete und fünf vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesene Geotope (Stand August 2016).


Siehe auch:



  • Liste der Naturschutzgebiete in der Stadt Aschaffenburg

  • Liste der Landschaftsschutzgebiete in Aschaffenburg

  • Liste der FFH-Gebiete in der Stadt Aschaffenburg

  • Liste der Geotope in Aschaffenburg


Ergänzend gibt es eine vielfältige und ökologisch wertvolle Kulturlandschaft. Exemplarisch seien die Streuobstbestände und wertvolle blütenreiche Wiesen genannt.



Streuobstwiesen |


Streuobstwiesen sind Lebensraum vieler seltener Tier- und Pflanzenarten. Auf dem Gebiet der Stadt Aschaffenburg sind infolge des alten Mainzer Landrechts über die Jahrhunderte ziemlich schmale Grundstücksparzellen entstanden, von denen viele bis vor einigen Jahrzehnten im landwirtschaftlichen Nebenerwerb bewirtschaftet worden sind. In Verbindung mit Sozialbrache und einer ausgebliebenen Flurbereinigung sind viele dieser Baumäcker und Hochstamm-Obstwiesen erhalten geblieben. Seit etwas mehr als einem Jahrzehnt werden viele dieser Grundstücke wieder besser gepflegt und für abgestorbene Bäume regionale Obstsorten nachgepflanzt. In den Stadtteilen Schweinheim und Obernau hat dies dazu beigetragen, dass sich unter anderen streng geschützten Vogelarten eine Population des selten gewordenen Steinkauzes erhalten konnte.


Aus dem Naturschutz ging in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz das Streuobstprojekt „Schlaraffenburger“ hervor, das die Pflege der regionstypischen Kulturlandschaft und die Erhaltung ihrer artenreichen Lebensräume anstrebt.


Hierzu werden mit Grundeigentümern Verträge über die Lieferung des Mostobsts geschlossen und der daraus gewonnene Apfelsaft, Apfelwein, Cidre, sowie weitere Erzeugnisse rund um den Apfel auf den Markt gebracht.[49]
Seit der Gründung im Jahr 2000 werden die Vertragsflächen nach strengen Bioland-Richtlinien bewirtschaftet.



Persönlichkeiten |


Der Aschaffenburger Mundartdichter Karl Reuß schreibt in der ersten Strophe seines Gedichtes in dem Band Ascheborjer Posse zu seiner Heimatstadt:



O du mei liebes Ascheborg

Du Städtsche wunnerbor

Wie liegste drin im griene Tal,


Sou schöi, sou sunnekloor![50]


Anerkennungen

Die Stadt Aschaffenburg würdigt Personen, die sich um die Stadt besonders verdient gemacht haben. Diese Anerkennung leistet die Stadt Aschaffenburg mit der Verleihung von:



  • Ehrenbürgerschaften in Aschaffenburg

  • Bürgermedaille der Stadt Aschaffenburg

  • Kulturpreis der Stadt Aschaffenburg

  • Ehrenbrief für hervorragende Verdienste in der Sportführung


Personen

Für Personen mit Bezug zu Aschaffenburg siehe: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Aschaffenburg.



Trivia |



  • Um aufzuzeigen, dass Aschaffenburg innerhalb Bayerns eine gewisse „Sonderstellung“ hat, wurde 2006 der offizielle Stadtführer mit den Worten: „Aschaffenburg, eine Stadt im Rhein-Main-Gebiet, die durch den Spessart vom restlichen Bayern und Franken abgetrennt ist“, eingeleitet. Dieser Satz soll jedoch in den Neuauflagen wieder gestrichen werden.

  • Eine volkstümliche Figur ist der Aschaffenburger Maulaff.

  • Vielfach wird die Stadt ob ihres milden Klimas als Bayerisches Nizza bezeichnet. Angeblich stammt diese Aussage von König Ludwig I.[51][52][53], was allerdings nicht belegt ist.[54] Auch nennt sie sich Tor zum Spessart.[55]

  • Das siebente Wahrzeichen der Stadt ist der Ascheberscher Arsch – ein Stein der Schlossgartenmauer. Seine beiden übereinander liegenden Buckel lassen an die Figur des Buchener Bleckers denken und werden daher für einen Scherz der Erbauer gehalten.[56]



Literatur |



  • Monika Spatz: Aschaffenburg zu Fuß. Die schönsten Sehenswürdigkeiten zu Fuß entdecken. Societätsverlag, 2016, ISBN 978-3-95542-197-7.

  • Christine Blume-Esterer, Susanne von Mach: Aschaffenburg. Spaziergang durch das Bayerische Nizza. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2008, ISBN 978-3-8313-1938-1.

  • Peter Körner: Aschaffenburg im Wandel. Ein städtebauliches Bilderbuch zu den Epochen. Alt-Aschaffenburg, Zerstörung, Wiederaufbau, Moderne. 2., verbesserte Auflage. Main-Echo, Aschaffenburg 1994, ISBN 3-930339-00-5.

  • Ernst Schneider: Aschaffenburg. Stift, Schloß und alte Gärten. Hermann Emig, Amorbach 1982, OCLC 11534032.

  • Alois Stadtmüller: Aschaffenburg im Zweiten Weltkrieg: Bombenangriffe, Belagerung, Übergabe. Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg, Aschaffenburg 1971, ISBN 3-557-92047-X.[57]

  • Alfred Wolfert: Aschaffenburger Wappenbuch. Geschichts- und Kunstverein Aschaffenburg, Aschaffenburg 1983.


  • Aschaffenburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 1, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 899.


  • Martin Zeiller, Matthäus Merian (Hrsg.): Beschreibung des Frankenlandes: Aschaffenburg. In: Topographia Archiepiscopatuum Moguntinensis, Treuirensis et Coloniensis. Frankfurt am Main 1656, S. 24 (digitale Volltextausgabe bei Wikisource).


  • Aschaffenburg. In: Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1.



Weblinks |



 Commons: Aschaffenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wikivoyage: Aschaffenburg – Reiseführer


 Wikisource: Aschaffenburg – Quellen und Volltexte



  • Stadt Aschaffenburg: offizielle Webseite der Stadt Aschaffenburg. Abgerufen am 16. März 2017. 


  • Museen der Stadt Aschaffenburg: offizielle Webseite der Museen der Stadt Aschaffenburg. Thomas Richter, abgerufen am 26. September 2009. 


  • Pracht und Glaube des Mittelalters / Der Stiftsschatz


  • Internet Consulting Schmidt und Moos: Aschaffenburg’s Geschichte (tabellarisch). Abgerufen am 26. Juli 2009. 

  • Geschichtsportal Bayerischer Untermain

  • Spessartsagen – Der Schwedenkönig Gustav Adolf in Aschaffenburg u. a.

  • Eintrag zum Wappen von Aschaffenburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte




  • Literatur zum Schlagwort Aschaffenburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


  • Aschaffenburg: Amtliche Statistik des LfStat



Einzelnachweise |




  1. Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom 13. September 2018 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).


  2. Aschaffenburger Anzeiger, 16. Mai 2007 sowie Präsentation der Stadt zur Bevölkerungsentwicklung (Memento vom 3. November 2013 im Internet Archive) (PDF; 2,9 MB)


  3. Die Einwohnerzahlen der Stadtteile sind angegeben mit Stand 31. Dezember 2014 nach Angaben der Stadtverwaltung.


  4. ab Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 26–27 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 


  5. Besonderes Lexicon derer meisten Länder/ Städte/ Insuln […]. Nürnberg 1727, S. 12.


  6. Theodor Ruf: Quellen und Erläuterungen zur Geschichte der Stadt Lohr am Main bis zum Jahr 1559. Lohr am Main 2011, S. 85–113. Hier auch weitere Angaben zur Frühgeschichte des Spessarts. ISBN 978-3-00-035963-7.


  7. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte. Erlangen 1963, S. 60–61.; siehe auch S. 966.


  8. bavarikon.de: Oberstift


  9. Die Stadt vergisst ihre Opfer. In: FAZ. 9. Januar 2015, S. 39.


  10. staatsvertraege.de


  11. Johannes Büttner (Hg.), Carsten Pollnick: Revolution und Räterepublik. Aschaffenburg 2010. ISBN 978-3-86569-102-6


  12. Hans-Bernd Spies: Der Beerdigungsort Aschaffenburger Juden in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. In: Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg. Nr. 6, Heft 4, 2000, ISSN 0174-5328, S. 165–172. 


  13. Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 115.


  14. Carsten Pollnick: Die Entwicklung des Nationalsozialismus und Antisemitismus in Aschaffenburg 1919–1933. Aschaffenburg 1988, S. 108: Einweihung durch Gauleiter Dr. Otto Hellmuth.


  15. FAZ.net


  16. Seite 410


  17. siehe auch John Antal: City Fights: Selected Histories of Urban Combat from World War II to Vietnam. S. 210 ff. (online)


  18. Hartwig Beseler, Niels Gutschow: Kriegsschicksale Deutscher Architektur. Band 2, Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 2000, ISBN 3-926642-22-X, S. 1317–1325.


  19. usarmygermany.com (eingesehen am 4. März 2018)


  20. abc Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 600. 


  21. ab Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/ Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 733. 


  22. books.google.de: Staats-Calender der Großherzoglichen Stadt und des Departements Frankfurt.


  23. faz.net


  24. ab Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung


  25. Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB)


  26. Eintrag zum Wappen von Aschaffenburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 6. September 2017.


  27. ab aschaffenburg.de


  28. Alfred F. Wolfert: Aschaffenburger Wappenbuch. Aschaffenburg 1983. / Enno Bünz: Die mittelalterlichen Siegel der Stadt Aschaffenburg. In: Aschaffenburger Jahrbuch für Geschichte, Landeskunde und Kunst des Untermaingebietes. 11/12 (1988), S. 79–105.


  29. Partnerstädte


  30. Manuskript zum Vortrag von Dr. Almut König (Memento vom 15. August 2014 im Webarchiv archive.is)


  31. aschaffenburg.de: Alevitische Gemeinde e. V.


  32. ref rodi-db.de, Ligenzugehörigkeit WSV Aschaffenburg


  33. @1@2Vorlage:Toter Link/www.vhs-aschaffenburg.org(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Beitrag der VHS-Aschaffenburg. (PDF))


  34. pass-karriere.com: Wirtschaftsstandort Aschaffenburg


  35. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL. Abgerufen am 7. Januar 2019. 


  36. Bundesland Bayern. Bundesagentur für Arbeit, abgerufen am 7. Januar 2019. 


  37. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.prognos.com 


  38. Peter Brunner: Krankenhaus und Klinikum Aschaffenburg. Ein geschichtlicher Abriß 1793–2014. Schmitt, Neustadt an der Aisch 2014, ISBN 978-3-87707-933-1.


  39. Gemeinde Großostheim ist für den Zug. In: Main Echo. 15. Juli 2011, abgerufen am 28. Februar 2011.


  40. Bahnhofeinweihung in Main Echo


  41. Allianz Pro Schiene kürt Aschaffenburger Hauptbahnhof als „Bahnhof des Jahres 2012“.


  42. Zweimal pro Woche Aschaffenburg-Hamburg nonstop. In: Verkehrs-Rundschau. 2. Juli 2012. Abgerufen am 30. Juli 2012.


  43. Staus wegen Baustellen rund um Aschaffenburger Schönbornstraße. In: [Main-Netz]. 23. Mai 2013. Abgerufen am 23. Mai 2013.


  44. Teilstück der Bahnparallele offen. In: Main-Echo. 24. Mai 2012.


  45. Damm erst nach 2015 entlastet? In: Main-Echo. 19. August 2009.


  46. Bayerisches Landesamt für Umwelt


  47. Präsentation (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,6 MB)


  48. https://www.br.de/nachricht/unterfranken/inhalt/stickstoffdioxid-belastung-in-aschaffenburg-und-wuerzburg-hoch-100.html


  49. Schlaraffenburger Streuobstprojekt. (Memento vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.is)


  50. Karl Reuß: Ascheborjer Posse: Geschichte in Aschaffenburger Mundart. W. Walter (Verleger), Aschaffenburg 1927.


  51. Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Ausgabe 53, Deutsche Dendrologische Gesellschaft, Verlag L. Beissner, 1940, S. 122.


  52. Stadt Aschaffenburg Landschaftsplan - Entwurf - Begründung - Januar 2008. (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive)


  53. Antrag Biergartenerweiterung (Memento vom 3. November 2013 im Internet Archive)


  54. König Ludwig I. von Bayern verglich Aschaffenburg aufgrund des Klimas mit Italien, aber als er (nach seiner Abdankung) 1862 erstmals Nizza besuchte, gehörte diese Stadt bereits zu Frankreich. aus: Hans-Bernd Spies: König Ludwig I. von Bayern, Wilhelm Heinse, das Pompejanum in Aschaffenburg und das erfundene bayerische Nizza. In: Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg. Band 10 (2011–2013) Heft 3, März 2012, S. 208–240. ISSN 0174-5328.


  55. Wanderwege und Rundwanderwege. (Memento vom 30. Juni 2011 im Internet Archive)


  56. Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.aschaffenburg.de[1]


  57. Joachim Käppner: Wahnsinn ’45. Am Freitag vor siebzig Jahren kapitulierte die Wehrmacht endlich in Aschaffenburg: das Beispiel einer Stadt, die sinnlos geopfert wurde – und in der Hitlers Schergen wie im Rausch eigene Soldaten ermordeten. In: Süddeutsche Zeitung. 2. April 2015, S. 6. (Kritisch zu Stadtmüllers Verständnis für die „tapferen Kämpfer“ bis zum Letzten).


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