Hans-Böckler-Stiftung
Hans-Böckler-Stiftung | |
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Rechtsform: | Gemeinnützig |
Zweck: | Mitbestimmungs-, Forschungs- und Studienförderungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) |
Vorsitz: | Reiner Hoffmann |
Kuratorium: | Elke Hannack (Vorsitz) |
Geschäftsführung: | Michael Guggemos |
Bestehen: | Seit 1977 (auf Beschluss des DGB aus der Fusion der 1954 gegründeten Vorläuferin Stiftung Mitbestimmung mit der Hans-Böckler-Gesellschaft) |
Bilanzsumme: | 73,9 Mio. Euro (laut Jahresbericht 2015/16) |
Sitz: | Düsseldorf |
Website: | boeckler.de |
kein Stifter angegeben
Die Hans-Böckler-Stiftung (HBS) ist das Mitbestimmungs-, Forschungs- und Studienförderungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Die Stiftung zählt zu den 13 Begabtenförderungswerken in der Bundesrepublik Deutschland, welche Studierende sowie Promovierende mit herausragenden Leistungen finanziell und ideell in ihrer akademischen Ausbildung unterstützten.[1] Die gemeinnützige Stiftung hat ihren Sitz in Düsseldorf. Sie ist benannt nach dem ersten DGB-Vorsitzenden Hans Böckler. In allen ihren Aufgabenfeldern ist die Hans-Böckler-Stiftung der Mitbestimmung als Gestaltungsprinzip verpflichtet und wirbt für diese Idee. Sie unterstützt Mandatsträger in Mitbestimmungsfunktionen und tritt für erweiterte Mitbestimmungsrechte ein.[2]
Inhaltsverzeichnis
1 Organisation
1.1 Hugo-Sinzheimer-Institut
1.2 Finanzierung
1.3 Periodika
2 Hans-Böckler-Preis
2.1 Preisträger
3 Weblinks
4 Einzelnachweise
Organisation |
Die Stiftung entstand 1977 auf Beschluss des DGB aus der Fusion ihrer 1954 gegründeten Vorläuferin Stiftung Mitbestimmung, die das Studium begabter Arbeiterkinder gefördert hat, mit der Hans-Böckler-Gesellschaft.
1995 wurde mit dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) eine erste Forschungseinrichtung eingegliedert. Ebenfalls in der Hans-Böckler-Stiftung beheimatet ist das Anfang 2005 gegründete Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), das eine Reihe von Publikationen veröffentlicht.[3]
Zwecke der Stiftung sind die Förderung der Mitbestimmung und der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Forschung sowie die Studien- und Promotionsförderung in Form von Stipendien; auch der Zweite Bildungsweg kann von der HBS gefördert werden.
Finanziert wird die Stiftung aus Zuwendungen von gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmervertretern, die Mandate in einem Aufsichtsrat innehaben und Teile der dabei erworbenen Tantiemen abführen, sowie durch Spenden und zweckgebundene Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ihr Haushalt betrug 73,9 Millionen Euro laut Jahresbericht 2015/16. Die Stiftung ist Mitglied im Netzwerk Europäische Bewegung Deutschland.
Sprecher der Geschäftsführung ist Michael Guggemos.
Hugo-Sinzheimer-Institut |
Zum 1. Januar 2018 verstärkte sich die Hans-Böckler-Stiftung um ein weiteres wissenschaftliches Institut: Das Hugo-Sinzheimer-Institut für Arbeitsrecht (HSI) wurde Teil der Stiftung. Das 2010 in Frankfurt am Main gegründete HSI widmet sich der nationalen und internationalen Forschung zum Arbeits- und Sozialrecht. Zu seinen Themen gehören unter anderem Fragen des IT-Arbeitsrechts, des Tarif- und Arbeitskampfrechts sowie der Mitbestimmung. Besonders intensiv verfolgt das HSI zudem die Entwicklung des europäischen Arbeitsrechts in Form der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs.[4]
Finanzierung |
Der Haushalt des Geschäftsjahres 2015/16 (1. Oktober 2015 bis 30. September 2016) hatte ein Gesamtvolumen von 73,9 Millionen Euro. Über 65 Prozent der Stiftungseinnahmen speisten sich aus Zuwendungen von Förderern. So führten vor allem Arbeitnehmervertreter in Aufsichtsräten, Arbeitsdirektoren sowie Vorstandsmitglieder und Geschäftsführer gewerkschaftlicher Unternehmen – gemäß Beschluss des DGB-Bundesausschusses – Teile ihrer Vergütungen oder Einkünfte an die Hans-Böckler-Stiftung ab. Die Zuwendungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurden zweckgebunden ausschließlich für die Studienförderung verwendet.[5]
Periodika |
Magazin Mitbestimmung (auch als APP)- Böckler Impuls
- WSI-Mitteilungen
- WSI Report
- IMK Report
- MBF Report
- Forschungsförderung Report
Hans-Böckler-Preis |
Der Hans-Böckler-Preis ist die höchste Auszeichnung der Hans-Böckler-Stiftung, des Deutschen Gewerkschaftsbunds und seiner Mitgliedsgewerkschaften.
Der Preis wurde an Persönlichkeiten und Organisationen verliehen, die sich in besonderer Weise um die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Arbeitnehmer/innen und ihren Familien, die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Bildung und Weiterbildung, den sozialen Zusammenhalt und das solidarische Miteinander der Menschen sowie die Mitbestimmung und die Mitwirkung in Wirtschaft und Gesellschaft verdient gemacht haben.
Preisträger |
- 1980: Oswald von Nell-Breuning
- 1981: Walter Arendt und Wilhelm Gefeller
- 1982: Karl Fitting
- 1983: Bernhard Tacke und Alois Wöhrle
- 1984: Herbert Mösle und Günther Palm
- 1985: Herbert Wehner
- 1986: Mine Moray und Renate Stäbler
- 1987: Hans Katzer
- 1988: Amnesty International
- 1989: Helmut Simon
- 1990: Jacques Delors
- 1991: Harald Koch und Kurt Obijou
- 1992: Betriebsräte der Schiffswerft Neptun Werft Rostock und der Stickstoffwerke Piesteritz
- 1993: Kurt Biedenkopf
- 1994: Internationale Arbeitsorganisation (IAO/ILO)
- 1995: Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt (KDA)
- 1996: Ellen Reichwald und Albert Vetter
- 1997: Erika Martens und Ernst Elitz
- 1998: Franz Gamillscheg
- 1999: Internationaler Bund Freier Gewerkschaften (IBFG)
- 2000: Étienne Davignon
- 2001: Peter Schulz, Betriebsratsvorsitzender des Stahl- und Walzwerks Hennigsdorf
Der Preis ist seit 2002 ausgesetzt.[6] 2003 beschloss die Stadt Köln im Gedenken an ihren Ehrenbürger (seit 1951), ab 2005 den Hans-Böckler-Preis der Stadt Köln in zweijährigem Rhythmus zu verleihen.
Weblinks |
- Webpräsenz
Einzelnachweise |
↑ BMBF-Internetredaktion: Die Begabtenförderungswerke – BMBF. Abgerufen am 19. Dezember 2018.
↑ Die Hans-Böckler-Stiftung. Abgerufen am 19. Dezember 2018.
↑ Veröffentlichungen
↑ Hans-Böckler-Stiftung: Jahresbericht 2016
↑ Hans-Böckler-Stiftung: Jahresbericht 2016
↑ Engagement für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.boeckler.de