BMW R 5






BMW R 5


Die BMW R 5 war ein sportliches Zweizylinder-Motorrad in der 500-cm³-Klasse des deutschen Herstellers BMW, das 1936 völlig neu entwickelt auf den Markt kam und bis in die 1950er Jahre richtungsweisend für den Motorradbau bei BMW war.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geschichte


  • 2 Technik


    • 2.1 Motor


    • 2.2 Getriebe


    • 2.3 Zündung und Lichtmaschine


    • 2.4 Vergaser und Luftfilter


    • 2.5 Antrieb


    • 2.6 Fahrgestell und Fahrwerk


    • 2.7 Bremsen




  • 3 Technische Daten


  • 4 Siehe auch


  • 5 Weblinks


  • 6 Einzelnachweise





Geschichte |


Bereits 1935 führte BMW die R 5 als Wettbewerbsmotorrad für Veranstaltungen wie der Sechs-Tage-Fahrt 1935 ein.[1] Als Serienmotorrad wurde die R 5 dann mit einigen Änderungen – unter anderem war die Hinterradfederung entfallen – auf der Motorrad-Messe in Mailand im Januar 1936 vorgestellt.[2][3]
Im Jahr 1936 entstanden 1502 Einheiten; 1937 wurden noch einmal 1150 Motorräder gebaut.



Technik |


Der Rahmen ist (entgegen dem Blechpressrahmen der Vormodelle) aus oval und konisch gezogenen Stahlrohren erstmals unter Schutzgas verschweißt. Somit ist die R 5 der „Prototyp“ der BMW-Modelle bis 1955 (Spitzenmodell R 68). Sie gibt die elegante Linienführung der Modelle der 1950er-Jahre vor. Schutzbleche, Tank und Felgen sind aus Stahlblech. Der Motor der BMW R 5 ist mit zwei Steckachsen im Rahmen gelagert. Die Auspufftöpfe sind mit Schellen an Motorachse und Rahmen befestigt; sie zeigen die bis in die 1950er-Jahre gängige „Fischschwanz“-Form mit senkrechtem Schlitzauslass.



Motor |


Der Motorblock ist wie das Getriebe und das Achsgetriebegehäuse aus Aluminiumguss, die Zylinder aus Grauguss. Der längs eingebaute Zweizylinder-Boxer-Viertakt-Motor hat außen über den Zylindern in verchromten Schutzrohren laufenden Stoßstangen (OHV-Motor). Die Stoßstangen bewegen die Kipphebel im Zylinderkopf, die ihrerseits die hängenden Ventile betätigen. Die Kipphebel sind wie die beiden Pleuel in Nadellagern gelagert; die Kurbelwelle läuft in Kugellagern. Der Motor der R 5 hat zwei „untenliegende“ Nockenwellen (sie liegen über den Zylinderfüßen), die von der Kurbelwelle über eine Steuerkette angetrieben werden. Die Ölpumpe befindet sich im Gehäusesumpf und ist eine einfache Zahnradpumpe, die von der rechten Nockenwelle durch eine Schneckenrad-Untersetzung über eine Zwischenwelle angetrieben wird.[4] Die Motoren der R 5 haben außer der Schmierung im Kurbelgehäuse auch (separat zu prüfende und zu wechselnde) Ölfüllungen für jeden Zylinderkopf.



Getriebe |


Die Schwungscheibe auf dem hinteren Kurbelwellenstumpf nimmt die Einscheibentrockenkupplung auf. Die Kupplung wird mit Axiallager über eine Druckstange betätigt, die durch die hohle Getriebehauptwelle verläuft. Das Vierganggetriebe mit Klauenschaltung ist das erste serienmäßige BMW-Motorradgetriebe mit Fußschaltung, wie es vorher bei BMW nur in den Rennmaschinen verwendet wurde. Zusätzlich zur Fußschaltung befindet sich auf der rechten Seite des Getriebes noch ein Handschalthebel, mit dem nicht nur jeweils ein Gang weiter, sondern jeder Gang direkt gewählt und auch zum Beispiel direkt vom vierten Gang in den Leerlauf geschaltet werden kann.



Zündung und Lichtmaschine |


Auf dem Motorgehäuse sitzt unter einem ab 1937 zur besseren Kühlung gerippten Aluminiumdeckel die spritzwasserdicht gekapselte Bosch-Gleichstrom-Lichtmaschine vom Typ RD 45/6 2800 RS 15 mit Laderegler. Die Zündanlage ist eine Bosch-Batteriezündung mit Zündverteilung über Schleifring (VU 2 DR 7) mit manueller Verstellung der Vorzündung, von der linken Nockenwelle angetrieben. Das Motorrad kann demnach nicht mit leerer Batterie (oder ohne Batterie) mit dem Kickstarter gestartet werden. Es lässt sich jedoch anschieben und dann fahren, da die Gleichstromlichtmaschine im Gegensatz zu einer Drehstromlichtmaschine auch ohne Batterie Strom erzeugen kann und der Laderegler dabei nicht zerstört wird. Der Bleiakkumulator ist ungekapselt auf einem Halter am Rahmen hinter dem Getriebe befestigt.



Vergaser und Luftfilter |


Die beiden Schiebervergaser sind Fischer-Amal-Schwimmerkammervergaser mit konischer Nadel im Rundschieber. Das Nass-Luftfilterelement sitzt ab Baujahr 1937[5] auf dem Getriebegehäuse: ein Stahlnetz, an dem der Staub sich beim Ansaugen der Luft festsetzt, das zu Wartungszwecken ausgewaschen und dann mit Öl neu benetzt wird.



Antrieb |


Der Antriebsstrang besteht aus der offen laufenden Antriebswelle (keine Kardanwelle, obwohl sie so genannt wird, wegen des Starrrahmens braucht sie keine Kardangelenke) und dem Kegelradgetriebe am Hinterrad.



Fahrgestell und Fahrwerk |


Das Fahrgestell ist ein Doppelschleifen-Rohrrahmen noch ohne eine Federung des Hinterrades (Starrrahmen). Die Teleskopgabel vorn wurde erstmals mit einer Öldämpfung, die verstellbar ist, ausgerüstet.
Hierzu kann während der Fahrt stufenlos ein Verstellhebel an der oberen Gabelbrücke umgestellt werden, von harter bis weicher hydraulischer Dämpfung.



Bremsen |


Die R 5 ist mit schmalen Halbnabenbremsen ausgerüstet.



Technische Daten |



































Kenngröße
Daten der R 5[6]
Bohrung
68 mm
Hub
68 mm
Hubraum
494 cm³
Leistung
24 PS (18 kW) bei 5500 min−1
Höchstgeschwindigkeit
140 km/h
Leergewicht
165 kg
Tankinhalt
15 L


Siehe auch |


  • Liste der BMW-Motorräder


Weblinks |



 Commons: BMW R 5 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • BMW R 5. In: BMW Geschichte. BMW AG, abgerufen am 21. Dezember 2015 (Dossier des BMW Group Archivs). 


Einzelnachweise |




  1. Sechs-Tage-Fahrt 1935. In: BMW Geschichte. BMW AG, September 1935, abgerufen am 21. Dezember 2015 (Foto im BMW Group Archiv): „Stelzer (li.) und Schleicher betrachten das Wettbewerbs-Motorrad R 5 mit Hinterrad Federung.“ 


  2. BMW Typ R 5. In: BMW Geschichte. BMW AG, Dezember 1935, abgerufen am 21. Dezember 2015 (Dokument im BMW Group Archiv): „Wo finden Sie höchste Schnelligkeit, Schönheit, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit so ideal vereinigt wie bei der neuen BMW Typ R 5?“ 


  3. Vorstellung der BMW R 5. In: BMW Geschichte. BMW AG, Januar 1936, abgerufen am 26. Dezember 2015 (Dokument im BMW Group Archiv). 


  4. Ersatzteilliste für die BMW Krafträder R 5 -500 ccm Sport und R 6 -600 ccm. In: BMW Geschichte. BMW AG, April 1939, abgerufen am 26. Dezember 2015 (Vollständige Ersatzteilliste mit Bildern, 43 Seiten). 


  5. Handbuch für das BMW-Kraftrad R 5 und R 6. In: BMW Geschichte. BMW AG, April 1937, abgerufen am 26. Dezember 2015 (Handbuch mit Bildern, 58 Seiten). 


  6. Handbuch für das BMW-Rad Typ R 5. In: BMW Geschichte. BMW AG, Mai 1936, abgerufen am 26. Dezember 2015 (Handbuch mit Bildern, 61 Seiten). 




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